Megalopoli
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Megalopoli (griech. Μεγαλόπολη) ist eine Stadt im Südwesten Arkadiens auf dem Peloponnes in Griechenland.
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[Bearbeiten] Megalópoli heute
Die in der Neuzeit (wieder-) entstandene Stadt Megalópoli liegt in der östlichen Mitte einer großen Hochebene (ca. 12x18 km, 400m ü. NN) im Südwesten Arkadiens, nahe der Stelle, wo der aus dem Arkadischen Hochland kommende Fluss Elisson in den bedeutenden, zum Ionischen Meer führenden Fluss Alphios mündet. Auf der dem Elisson gegenüberliegenden Seite sind Agora- und Theater-Ruinen der in der frühen Antike bedeutenden Stadt Megalópolis erhalten. Die Stadt hatte 2001 ca. 5000 Einwohner. Sie ist wirtschaftlich und verkehrlich ein wichtiges Unterzentrum.
 Megalopoli-Ebene. Intakter Nordostteil. Dahinter Tagebau Braunkohle |
 Ebene Megalopoli, Landsat7, GeoCover 2000. View aus 20km |
 Megalopoli. Tagebau Braunkohle (hinter Stadt und um Kraftwerke) |
[Bearbeiten] Geographie
Die Wasser des Alphios und seiner zahlreichen Zuflüsse aus den umliegenden Bergen haben sich an der nordwestlichen Ecke der Ebene einen Durchbruch durch die Berge geschaffen. Sie be- und entwässern seit jeher die teils bewaldete, teils bewirtschaftete fruchtbare und auch in der trocken, heißen Sommerzeit lange grünen Ebene.
1969 und 1990 wurden zwei kalorische Kraftwerke in Betrieb genommen, die mit in der Ebene im Tagebau abgebauter schwefelhaltiger Braunkohle befeuert werden. Die auf Satellitenaufnahmen (LANDSAT) gut erkennbaren Tagebauflächen haben bis 2003 ca. 30% der Ebene zerstört. Die Kraftwerke dominieren die Ebene und die Stadt in zweierlei Weise: In Stadt, Ebene und Umgebung sind die Arbeitsplätze vieler Menschen an die Kraftwerke gebunden. Die Emissionen aus der Braunkohleverstromung sind extrem. Sie verteilen sich über die ganze Ebene und darüber hinaus.
Megalopoli ist durch mehrere Straßenverbindungen ein wichtiger Verkehrsknoten von Nordosten nach Westen und Süden. Eine vierspurige Autobahn (Autobahn 7) durch die Ebene von Nordost nach Südwesten ist erst teilweise trassiert, bzw. in Betrieb (2006); sie soll den Südwesten (Kyparissia, Pylos) und den Süden (Kalamata) für den Nordosten (Tripolis, Korinth) und Athen wirtschaftlich erschließen.
Eine meterspurige Schmalspurbahn von Korinth über Tripolis und Megalopoli nach Kalamata existiert seit ca. 1890. Seit 2002 wird die einspurige Trasse generalüberholt. Da die kurvenreiche, der gebirgigen Topologie folgende Streckenführung beibehalten wurde, hat die Bahn auch nach ihrer Wiederinbetriebnahme keine wesentliche Bedeutung für die wirtschaftlichen Infrastruktur des Peloponnes erlangt (2006 noch nicht wieder in Betrieb).
Die landschaftlich und ökologisch intakten Bereiche, der Nordostteil der Ebene, die Alphios-Schlucht in der Nähe des nördlich gelegenen Städtchens Karitena und vor allem die Lousios-Schlucht nordwestlich der Ebene sind wichtige Naherholungsgebiete für die Bewohner der Städte Megalopoli und Leontari in der Ebene. Sie sind auch für den Tourismus interessant.
[Bearbeiten] Das antike Megalópolis
Das antike Megalópolis wurde 371 v. Chr. vom thebischen General Epaminondas mit dem Ziel gegründet, ein politisches Gegengewicht zu Sparta zu bilden. Es entstand am Ufer des Elisson durch Zusammenlegung von 40 Orten zur megále pólis (große Stadt). Megalópolis als neues arkadisches Zentrum wurde Sitz des 370 v. Chr. gegründeten Arkadischen Bundes. Zu den bedeutenden antiken Überresten der Stadt nördlich des Elisson gehört das in seinem Ausmaß und Grundriss noch gut erkennbare griechische Amphitheater, das 20000 Plätze gehabt haben soll und damit das größte bekannte Theater war, sowie die nördliche Stoa der Agora. Das Theater soll auch der politische Versammlungsplatz des Arkadischen Bundes gewesen sein. Pausanias, dessen Bücher „Beschreibung Griechenlands" erhalten sind, belegt über Megalopolis ca. 180 n. Chr. dass es „seinen alten Wohlstand verloren hat, und zu unserer Zeit größtenteils in Ruinen liegt"...(VIII, 33,1). Die Stadt geriet unter der fortgesetzten Beherrschung der osmanischen Besatzer im Mittelalter in Vergessenheit.
[Bearbeiten] Literatur
- Beschreibung Griechenlands; Pausanias (Periegeta), übersetzt ins Deutsche von Ernst Meyer, Zürich, 1954.
- Pausanias. Pausanias Description of Greece with an English Translation by W.H.S. Jones, H.A. Ormerod, Cambridge, USA, 1918. (Vgl. Link Pausanias...)
