Lyria
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Lyria ist eine Tochtergesellschaft der Société Nationale des Chemins de fer Français (SNCF) und der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), welche die TGV-Verbindungen zwischen Paris und der Schweiz bewirtschaftet. An der Gesellschaft nach französischem Recht und mit Sitz in Paris hält die SNCF 74 % der Anteile, die SBB 26 %.
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[Bearbeiten] Geschichtlicher Überblick
Internationale Züge zwischen Paris-Gare de Lyon und Lausanne bestanden ab Sommer 1961 durch den Trans-Europ-Express-Dienst TEE Cisalpin. Am 22. Januar 1984 begannen die SNCF und die SBB gemeinsam den Betrieb mit Dreisystem-TGV zwischen Paris und Lausanne, die in Anlehnung an die bekannten europäischen Schnellzüge ebenfalls Namen erhielten (Champs-Elysées, Lemano, Lutetia, Cisalpin). Am 31. Mai 1987 wurde der Betrieb zwischen Paris und Bern aufgenommen, die eingesetzten Dreisystem-TGV verkehrten allerdings als Zuggattung EuroCity.
Am 23. Mai 1993 wurde die GIE «TGV France–Suisse» gegründet um die Züge zwischen Paris und Lausanne respektive Bern zu bewirtschaften. Die Verbindung Paris–Genève via Lyon gilt dagegen seit Betriebsaufnahme 1981 als innerfranzösische Verbindung und blieb davon unberührt. Im Winter 1995/1996 wurde erstmals samstags ein Umlauf von Lausanne nach Brig verlängert, dieser Wintersportzug erhielt – analog zu innerfranzösischen TGV-Wintersportzügen – den Namen «TGV des Neiges». Am 28. September 1997 erhielten die Züge der GIE «TGV France–Suisse» den Markenauftritt «Ligne de Cœur», an welchen die neun Dreisystem-TGV angepasst wurden; zudem wurde im selben Jahr erstmals ein Umlauf täglich nach Zürich verlängert.
Im Jahr 1999 folgten weitere Angebotsausbauten, ein zweiter «TGV des Neiges» und eine zweite tägliche Verbindung nach Zürich. Das Unternehmen wurde in die «Rail France Suisse SAS» umgewandelt. In den Jahren 2001 und 2002 wurden weitere «TGV des Neiges» und eine erste Sommerverbindung nach Brig eingeführt. Am 4. März 2002 wurde aus der «Rail France Suisse» schliesslich «Lyria», die zudem als Markenbezeichnung an die Stelle der «Ligne de Cœur» trat. Seit Januar 2005 gehört auch die Vermarktung der seit 1981 bestehenden «klassischen TGV-Verbindung» Genf–Paris zum Aufgabenbereich der Lyria.
[Bearbeiten] Verbindungen
Folgende Verbindungen im Fahrplanjahr 2006 sind Lyria-Dienste:
- Zürich–Bern–Dijon–Paris (zwei Umläufe täglich, ein Umlauf samstags; etwa 6 Stunden Reisezeit)
- Lausanne–Dijon–Paris (vier Umläufe täglich; etwa 3 Stunden 45 Minuten Reisezeit)
- Brig–Lausanne–Dijon–Paris (Wochenendverbindungen «Lyria des Neiges» und «Lyria d'été»; etwa 6 Stunden Reisezeit)
- Genève–Paris (sieben Umläufe täglich; etwa 3 Stunden 30 Minuten Reisezeit)
In den TGV Lyria wird durch die Firma Cremonini Spa («Chef Express») ein erweitertes Restaurantangebot geführt, bestehend aus einem Barwagen, einer mobilen Railbar und gepflegtem «Service à la place» in der ersten Klasse. Während der Fahrt nach Paris-Gare-de-Lyon werden für exklusiv für Kunden der ersten Klasse Reservation für Taxis angeboten.
[Bearbeiten] Rollmaterial
Für die Verbindungen nach Lausanne und Bern–Zürich werden neun TGV Sud-Est (PSE) mit Dreisystem-Ausrüstung eingesetzt. Von diesen neun TGV 110–118 gehören sieben der SNCF und zwei den SBB (TGV 112 und 114), letzteres Aufgrund der Beteiligung an Lyria. Seit Frühling 2005 werden die neun Lyria-PSE analog zu den konventionellen Zweisystem-PSE modernisiert, ein Abschluss der Modernisierung aller neun Lyria-Garnituren ist im Laufe des Jahres 2006 vorgesehen.
Die Höchstgeschwindigkeit der Züge beträgt 270 km/h auf der PSE-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Valenton bei Paris und Aisy im Burgund, westlich von Dijon. Aufgrund einer technischen Limitierung beträgt die Höchstgeschwindigkeit beim Betrieb unter 15 kV nur 160 km/h; ausgefahren werden kann diese Geschwindigkeit in der Schweiz nur an wenigen Orten, wie der Neubaustrecke Mattstetten–Rothrist.
Für die Verbindungen nach Genf werden klassische Zweisystem-Garnituren verwendet, in der Regel TGV PSE und doppelstöckige TGV Duplex.
[Bearbeiten] Ausblick
Mit Eröffnung der POS-Hochgeschwindigkeitsstrecke werden ab Juni 2007 die Lyria-Verbindungen nach Zürich über Strassburg und Basel geführt werden. Zum Fahrplan 2008 wird zudem die Anzahl Verbindungen nach Zürich auf drei Umläufe (Reisezeit etwa 4 Stunden 30 Minuten) erhöht und Basel erhält einen zusätzlichen vierten Umlauf. Diese Züge werden künftig mit den neuen TGV POS-Garnituren (4401–4418) geführt, die im September 2006 zu Versuchsfahrten in der Schweiz weilten.
Eine weitere Verbesserung ist für Juni 2009 angedacht, die durch die Erneuerung der konventionellen Strecke im Haut-Bugey zwischen Culoz und Bellegarde erreicht werden soll und rund 30 Minuten Einsparung zwischen Paris und Genf bringen soll. Die Anzahl Verbindungen soll dann von sieben auf neun erhöht werden.
Die Inbetriebnahme der neuen Rhin-Rhône-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Mulhouse und Dijon, mit Zeithorizont 2012, soll künftig weitere 30 Minuten zwischen Paris und Basel–Zurich einsparen.
