Lokalbahn Großpriesen–Wernstadt–Auscha
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Stationen und Kunstbauten | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Lokalbahn Großpriesen–Wernstadt–Auscha (L.G.W.A.) war eine private Lokalbahn in Nordböhmen im heutigen Tschechien. Die Strecke begann in Großpriesen (heute: Velké Březno) im Bahnhof der Österreichischen Nordwestbahn, führte im Kreuzbachtal aufwärts und verzweigte sich in Loschowitz (heute: Lovečkovice) nach Wernstadt (heute: Verneřice) und Auscha (heute: Úštěk). In Auscha bestand Anschluss an die Nordböhmische Transversalbahn. Im Volksmund wurde die Bahn einst als Tschockel bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Schon in den Jahren nach 1860 entstanden erste Pläne, eine Eisenbahn über Wernstadt zu bauen. Vorgesehen war eine Trasse von Aussig (Ústí nad Labem) über Böhmisch Leipa (Česká Lípa) in Richtung Zittau, um dort den Anschluss an die Löbau-Zittauer Eisenbahn herzustellen. Obwohl die Genehmigung zum Bahnbau erteilt war, konnte der Bau aus finanziellen Gründen jedoch nicht beginnen. Erst nach der Verabschiedung eines Gesetzes, welches den Bau von Strecken untergeordneter Bedeutung ermöglichen sollte, entstanden neue Projekte, Wernstadt an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Erörtert wurden Linienführungen von Bensen (Benešov nad Ploučnicí), Böhmisch Leipa und Großpriesen. Favorisiert wurde schließlich der Anschluss an die Österreichische Nordwestbahn in Großpriesen, da auf diese Weise die Kohle aus dem Nordböhmischen Becken auf dem kürzesten Weg transportiert werden konnte.
Im Jahre 1889 konnte schließlich der Bahnbau durch die Wiener Firma Stern & Hafferl begonnen werden. Nach einem Jahr Bauzeit konnte dann am 18. August 1890 der Verkehr nach Wernstadt aufgenommen werden. Vier Wochen später verkehrten die ersten Züge nach Auscha. Die Betriebsführung übernahm die Österreichische Nordwestbahn, ab 1908 die k.k. Staatsbahn und nach 1918 dann die ČSD. Anfangs verkehrten nur zwei Zugpaare, die Anschluss an die Züge der Nordwestbahn nach Wien hatten. Für die Industrie Wernstadts wurde die Bahn in den Folgejahren zu einem wichtigen und unentbehrlichen Transportmittel. Demgegenüber unbedeutend blieb der Verkehr auf dem Streckenteil nach Auscha.
Im Jahre 1927 wurde die Gesellschaft verstaatlicht und die ČSD wurde auch Eigentümer der Strecke. Während der Weltwirtschaftskrise wurde erstmals darüber nachgedacht, den Verkehr nach Auscha einzustellen. Zu allen Zeiten bedeutsam war die Gesamtstrecke dagegen für den Ausflugsverkehr. In den Jahren 1938-1945 kam die Strecke wie alle Eisenbahnen des Sudetenlandes zur Deutschen Reichsbahn.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung in den Jahren 1945/46 nahm die Verkehrsleistung rapide ab, zumal damit auch der Niedergang der Industrie in Verneřice (Wernstadt) verbunden war. Mehr und mehr übernahmen Lastkraftwagen den verbliebenen Güterverkehr. Damit war das Ende der Bahn vorgezeichnet. Am 27. Mai 1978 verkehrten die letzten Reisezüge und die Strecke wurde stillgelegt. In den 1980-er Jahren wurden die Abschnitte von Lovečkovice (Loschowitz) nach Úštěk (Auscha) und Verneřice (Wernstadt) abgebaut.
Mit dem Aufbau des Museumsdorfes in Zubrnice entstand schließlich Ende der 1980-er Jahre die Idee, einen Zubringerverkehr auf der Strecke einzurichten. Der Abschnitt Velké Březno–Zubrnice wurde im Jahr 1988 zur Museumsbahn erklärt. Anfang der 90-er Jahre wurden einzelne Sonderfahrten durchgeführt, die Aufnahme eines regelmäßigen Zugverkehrs erfolgte jedoch nicht. Im Jahre 1993 entstand ein Verein, welcher es sich zum Ziel gesetzt hat, die Strecke als Museumsbahn zu betreiben. Vorerst entstand in Zubrnice ein Eisenbahnmuseum im Bahnhofsgelände. Im Jahre 1997 wurde die Strecke Velké Březno-Lovečkovice als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt.
[Bearbeiten] Lokomotiven und Wagen
Zur Erstausstattung der Lokalbahn gehörten vier Lokomotiven der Reihe XV der ÖNWB, die bei der ČSD dann als Baureihe 313.4 eingeordnet wurden. Ab den 1950-er Jahren übernahmen dann die Lokomotiven der Baureihe 423.0 die Zugförderung.
Ab 1965 wurden die Dampflokomotiven durch die dieselhydraulische Lokomotive T 444.0 ersetzt und im Reisezugverkehr kamen nun die urigen Triebwagen der Baureihe M 131.1 zum Einsatz.