Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Karnevals-, Fastnachts- und Faschingshochburgen - Wikipedia

Karnevals-, Fastnachts- und Faschingshochburgen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Als Karnevalshochburg bzw. Fastnachst-, oder Faschingshochburg bezeichnet man Gegenden, in denen traditionell Karneval, Fastnacht oder Fasching in besonderem Maße gefeiert wird. Hierbei kann es sich sowohl um Regionen, Städte aber auch Gemeinden handeln. Karnevaleske Strukturen des Maskierens, Verkleidens und ritualisierter Ausgelassenheit lassen sich in allen Kulturen finden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Europa

[Bearbeiten] Deutschland

Die deutschen Karnevalsvereine haben ihren Dachverband im Bund Deutscher Karneval.

[Bearbeiten] Rheinland inklusive Rheinhessen

Im Karneval, besonders in den rheinischen Gebieten, ist die Übernahme der Macht durch den Prinzen Karneval verbunden mit der Ausrufung der Kussfreiheit, die symbolisch steht für den Beginn des ausschweifenden, sitten- und tugendlosen Lebens während der "5. Jahreszeit", die dort am 11. November beginnt und mit dem Aschermittwoch endet. Als Fastnachts- bzw. Karnevalshochburgen gelten in Deutschland das Rheinland einschließlich Rheinhessens (Köln, Düsseldorf, Mainz, Eschweiler, Koblenz, Aachen, Bonn). In deren Stadtgeschichte sind hier die einst subversiven antifranzösischen und antipreußischen Spuren aus dem 19. Jahrhundert im Brauchtum noch am frischesten. Er entstand während der französischen und preußischen Besetzung aus Umzügen der entwaffneten Bürgerwehren, die zum Protest gegen und als Parodie über die Besetzer in komisch bunten Uniformen und Gewehrimitaten mit Blumen im Lauf durch die Stadt marschierten.

Eine Besonderheit stellt in Mainz der "politisch-literarische Sitzungskarneval" dar. Er leitet sich von der französischen Revolution ("Jakobiner-Staat") ab; der "Elferrat" oder das "Komitee" ist ein Abbild des Revolutionstribunals, die Narrenkappe lehnt sich an die Jakobinermütze an und die Zahl 11 wird als Abkürzung "ELF- Egalitee, Libertee, Fraternitee" interpretiert. Die politische Büttenrede, die sich in der Vormärzzeit entwickelt hat (legendär die Auftritte im "Frankfurter Hof"), wurde erst später durch die sogenannte "Kokoloresrede" (ein bekannter Vertreter dieses Genres war Rolf Braun) ergänzt. Bekannte Figuren der politischen "geschliffenen" Rede sind der "Chef des Protokolls" (abgeleitet vom Ankläger des Revolutionstribunals) oder "Bajazz" und "Till". Die Reden sind in aller Regel gereimt. In der Nazi-Zeit gab es neben angepasstem Verhalten auch erstaunlich mutige Aktionen. So wurde 1938 eine Direktübertragung des NS-Rundfunkes jäh abgebrochen, weil der Chef des Protokolles des MCV, Seppl Glückert, unbeugsam das Wort "Dachau" ausgesprochen hatte. Glückert kam danach zeitweise in Polizeigewahrsam, wurde aber auf Druck der Mainzer Bevölkerung wieder frei gelassen.

Der unorganisierte und ausschweifende Karneval im Rheinland war dem Bürgertum der preußischen Zeit ein Dorn im Auge. Auch war er meist eine Sache der niederen sozialen Schichten und der Handwerker. Mit der Gründung der ersten Karnevalsgesellschaften und des Festkomitees Kölner Karneval 1823 wurde der Kölner Karneval in geregeltere Bahnen gelenkt. In der Folge entstand der rheinische Karneval in seiner heutigen Ausprägung, also mit Prinz, Sitzungen und geordneten Umzügen. Seit 1992 wird in Köln der "Jeisterzoch" ("Geisterzug") gefeiert, um an die rebellische Tradition des Karnevals und an den alten Kult um den Wintergeist "Ähzebär" ("Erbsenbär") zu erinnern. In Bonn-Beuel wird seit der Gründung des Damenkomittees 1824 die "Wäscherprinzessin" gekürt, die dann gemeinsam mit anderen Möhnen an Weiberfastnacht das Rathaus stürmt.

Als Symbol der närrischen Zeit führen einige Karnevalsvereine ein Dreigestirn, Prinz oder Prinzenpaar.

[Bearbeiten] Hessen

Neben Frankfurt am Main ist Fulda eine weitere Karnevalshochburg. Die Fulder Foaset kann auf eine über 500jährige Tradition zurückblicken. Der Höhepunkt ist jedes Jahr der Fuldaer Rosenmontagszug, dieser ist traditionell einer der größten in ganz Hessen.

Er stellte im Jahr 2005 mit 222 Zugnummern und 4.020 Aktiven einen neuen Rekord auf. Über ca. fünf Kilometer drängten knapp drei Stunden die Motivwagen mit 27 Kapellen, 142 Fußgruppen, 12 Pferden sowie ein Kamel durch die Innenstadt. Mit Besucherzahlen um die 70.000 Menschen haben mehr Zuschauer den Rosenmontagszug live gesehen, als Fulda Einwohner hat.

Der größte Fastnachtsumzug Hessens ist der Frankfurter Umzug, der alljährlich vom Großen Rat der Frankfurter Karnevalvereine am Fastnachtssonntag veranstaltet wird. An diesem Umzug nahmen im Jahre 2005 6108 Personen teil. Weiter waren 51 Garden, 38 Kapellen und Spielmannszüge, 775 Spielleute und 66 Pferde mit von der Partie. 450.000 Menschen wohnten dem Ereignis bei und ebensoviele waren es an den Bildschirmen bei der Liveübertragung des Hr-fernsehens.

Am Faschingsdienstag findet das närrische Treiben in Frankfurt mit dem Karnevalsumzug in Heddernheim, dem sogenannten Klaa Paris einen letzten Höhepunkt.

Ein weiterer Publikumsmagnet - weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt - in der Region Südhessen (nicht weit von Frankfurt) - ist der Rosenmontagszug in Seligenstadt. Auch in Seligenstadt gibt es ein "Klaa Frankreich" das sogar am Ausgang des einzigen (gebührenfreien) Parkhauses via Schild ausgewiesen ist. Ein Ortsteil, in dem man auf den Türschildern heute noch viele französische Namen lesen können sollte. Der Stadtteil befindet sich am östlichen Anfang der historischen Innenstadt, die zur deutschen Fachwerkstrasse gehört. Die Fassenachter nennen sich dort "Schlumber" und der Rosenmontagszug, so wie fast alle Aktivitäten werden noch von Vereinen getragen und von Bürgern und über einen kleinen Obolus des Zugpublikums rein privat finanziert.

Gruppen dieser Faschingsregion die am Rosenmontagszug mitlaufen heißen unter anderem; Bladdgedabbteausschmeisgudsjer, Maamauerbaabambeler, Pfläumscher, Sabos...

In Ober-Mörlen dem "Klein Mainz am Usastrand" findet am Fastnachtssonntag der traditionelle Fastnachtszug mit 111 Zugnummern statt. Die Ober-Mörler Fassenacht wird historisch belegt seit 1753 gefeiert und ist überregional bekannt. Einmalig ist hierbei die Figur des Mohr von Mörlau einer, dem Gemeindewappen entsprungenen, Fastnachtsfigur.

[Bearbeiten] Westfalen

Von Bedeutung für Westfalen ist der Münsteraner und Münsterländer Karneval. Besondere Karnevalshochburgen sind dort die Stadt Beckum mit drei, und die kleine Gemeinde Recke mit zwei Umzügen. Einen der größten Umzüge mit über 100.000 Besuchern hat die Stadt Bocholt.

Eine sehr junge Tradition, Karneval zu feiern, gibt es auch seit 2004 in Paderborn.

Wachsenden Zuspruch und in Teilen durchaus lange Tradition hat auch der Karneval im Ruhrgebiet.


[Bearbeiten] Norden

Eine Woche früher, am Sonntag und dem Dammer Rosenmontag finden in der Stadt Damme im Landkreis Vechta die größten Karnevalsumzüge statt. Damme besitzt im Gegensatz zu den meisten anderen Norddeutschen Karnevalshochburgen, als echter Dammer schreibt und vor allem spricht man das natürlich mit C, eine lange Fastnachtstradition. Die Carnevalsgesellschaft wurde bereits 1614 gegründet. Die größten Karnevalsumzüge Norddeutschlands finden in Damme statt.Im Jahr 2006 nahmen 250 Gruppen mit insgesamt über 9000 Umzugsteilnehmer teil . Damit sind die Dammer Carnevalsumzüge unter diesem Gesichtspunkt die größten in Norddeutschland und gehören zu den größten in Gesamtdeutschland.Am Samstag Abend und anschließend an die Umzüge wird die Feier in unzähligen Festzelten, Kneipen und eigens für den Carnevals hergerichteten Lokalitäten (Tiefgaragen,umgewandelte Geschäfte etc.)in der Innenstadt fortgesetzt.

Der Braunschweiger Karnevalsumzug am Sonntag vor Rosenmontag ist einer der größten Umzüge Norddeutschlands. 2005 zog er mehr als 250.000 Besucher an, 2006 waren es trotz schlechtem Wetter auch wieder gut 200.000 Besucher und fast 4000 Teilnehmer (darunter 52 Musikzüge). Seit einiger Zeit wird versucht, dieses Karnevalstreiben historisch zu untermauern, indem eine Verbindung zum so genannten Schoduvel hergestellt wird. Das mittelniederdeutsche Wort Schoduvel bedeutet soviel wie (ver-)scheuch’ den Teufel; dabei handelte es sich um eine mittelalterliche Form des Karnevals, die erstmalig 1293 im Braunschweiger Stadtbuch erwähnt wurde. Eine seitdem durchgehende Karnevalstradition gab es in Braunschweig aber nicht.

Rund 100.000 Zuschauer besuchten zuletzt den traditionellen "Ossensamstag" - einen Karnevalsumzug am Samstag vor Rosenmontag in Osnabrück.

Ebenfalls zwei Tage vor Rosenmontag gibt es in Hannover einen Umzug. Rund 2800 Karnevalisten aus Hannover und ganz Norddeutschland, rund 20 Kapellen aus dem In- und Ausland und über 30 große und kleine Prunk- und Festwagen ziehen vom Neuen Rathaus zum Georgsplatz, wo anschließend die große Karnevals-Party steigt. Entlang der Zugstrecke gibt es 3 Bühnen mit Programm. Der Karnevalsumzug Hannover wird jährlich von rund 120000 Menschen bejubelt. In der Zeit von Januar bis Februar gibt es zahlreiche große Prunk- und Galaprunksitzungen der verschiedenen Hannoverschen Karnevalsvereine.

In einigen norddeutschen Gemeinden, vor allem in den Dörfern Toppenstedt, Pattensen und Stöckte, wird unter dem Begriff Faslam ein dem Karneval ähnlicher Brauch gefeiert, der allerdings nicht an den eigentlichen Karnevalstermin anknüpft. Höhepunkt des Faslam ist ein großer Festumzug mit vielen Fuß- und Wagengruppen, von denen Alkohol an die Zuschauer ausgeschenkt und Süßigkeiten verteilt wird. Durch die selbst finanzierten und selbst gestalteten Kostüme und Festwagen von den Fuß- und Wagengruppen entsteht ein ganz persönlicher Charme und Charakter der Festumzüge.

Im niederrheinischen Dülken eröffnen alljährlich zum 11.11. die Mitglieder der Narrenakademie die Session mit einem Ritt um die Narrenmühle. Hierbei reiten sie auf Steckenpferden. Im Kreis Steinfurt in der alten Titularstadt Bevergern (heute Hörstel) wird seit 1599 die Fastnacht begangen. Aus einer Spende Bier von den beiden Bürgermeister der Stadt an die Armen entwickelte sich im 19. und 20. Jahrhundert der Rosenmontagszug. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts findet der Umzug an Rosenmontag ab 10.11 Uhr statt; dazu kommen etwa 5000 Zuschauer. Am Tag davor wird eine Karnevalszeitung verkauft, die in den 1920er Jahren erstmalig gedruckt wurde. Am Veilchendienstag wird um 14.11 der Karnevalsgeck öffentlich verbrannt. Seit gut 20 Jahren ist das Fest des Weiberkarnevals integriert. Eine Woche vor Rosenmontag findet eine Prunksitzung statt. Der Karnevalsprinz wird am Totensonntag im November gewählt. Ihm zur Seite gibt ein Türkenmariechen, das den Namen vom ehemaligen Schimpfwort der Bevergerner hat, den Türken. Der Prinz fährt am Rosenmontag auf einem Prinzenwagen, einer Freitreppe, durch den Ort. Der Wagen stammt aus Bonn, wo er bis 1953 benutz wurde. Der Karnevalsverein heißt Karnevalsgemeinschaft Bevergern (KGB).

Auch in Bremen hat sich seit 1986 eine Karnevalstradition mit stetig steigenden TeilnehmerInnenzahlen entwickelt. Die teilnehmenden Gruppen sind - nicht nur, aber mehrheitlich - Samba-Gruppen, die zum Karnevalsumzug sowie zu eigenen Auftritten in Bremer Kneipen und Veranstaltungsorten aus ganz Deutschland und in den letzten Jahren auch zunehmend aus anderen Ländern anreisen. Daneben sind Gruppen von MaskenspielerInnen und kostümierten StelzenläuferInnen zu sehen. Sowohl vom gesamten Erscheinungsbild als auch durch den Termin des Umzugs (am Samstag eine Woche vor dem Rosenmontagsumzug) setzt sich der Bremer Karneval vom rheinischen ab. Er ist eher von der südamerikanischen, aber auch von der schweizerischen Karnevalstradition beeinflusst. Der Umzug wird um 12:00 auf dem Marktplatz mit einem kleinen Theaterspiel eröffnet, von dort zieht er ins Steintorviertel, wo er meist in kleineren Samba-Sessions endet. Parallel zum Karnevalswochenende findet alle zwei Jahre die "Freinacht der Masken" statt (zuletzt 2006), bei der die Bremer Wallanlagen mit Licht, Musik und märchenhaften Kulissen in eine Open-Air-Bühne für umherschweifende Gruppen von improvisierenden MaskenspielerInnen verwandelt werden. Der Bremer Karneval wird veranstaltet von der "Initiative Bremer Karneval" (www.bremer-karneval.de). Diese bestimmt auch das jährlich wechselnde Karnevals-Motto (2006: "Weibsbilder"), das von den teilnehmenden Gruppen mittels ihrer Kostüme in großer Variationsbreite interpretiert wird.

[Bearbeiten] Südwesten

Im südwestdeutschen Raum haben sich unter dem Begriff „Schwäbisch-alemannische Fastnacht“ Formen der mittelalterlichen Fastnacht erhalten, wie sie vor der Kölner Vereinsgründung bestanden. Im Gegensatz zum rheinischen Karneval beginnt die schwäbisch-alemannische Fastnacht nicht am 11. November, sondern am 6. Januar, dem Dreikönigsfest. Die ältesten Fastnachten findet man heute in Elzach, Konstanz, Oberndorf am Neckar, Rottweil, Schömberg, Überlingen und Villingen. Dort springen vor allem am Schmutzigen Donnerstag, am Fastnachtssonntag, -montag und am -dienstag mit Stoff- und Holzmasken maskierte Narren durch die Straßen ihrer Stadt.

Die alten Kostüme und Traditionen der alemannischen Fasnet werden auch im Museen dokumentiert, so zum Beispiel im Narrenmuseum von Kenzingen, im Narrenschopf in Bad Dürrheim, in Fasnachtsmuseum Schloß Langenstein oder im Deutschen Fastnachtsmuseum.

Vor allem in bergigen Regionen weit verbreitet ist der Brauch des Scheibenschlagens. Brennende Holzscheiben fliegen mit ihrem Schweif durch den Nachthimmel und zeichnen gespenstische Lichter.

Jedoch ist nicht der ganze Südwesten Gebiet der alemannischen Fasnet. Teile des Saarlandes, die Pfalz und Nordbaden (hier vor allem Mannheim und Karlsruhe) feiern auch den rheinischen Karneval, der hier allerdings "Fas(t)nacht/Fasenacht" genannt wird und in der Pfalz/Kurpfalz teilweise den Schlachtruf "Ahoi" benutzt.

Saarwellingen, das als Fastnachtshochburg des Saarlandes gilt, kennt allerdings eine der alemannischen und weiteren Tradition verwandte Form der Fastnacht, hier (wie in weiten Teilen des Saarlandes) Faasend genannt. Das närrische Treiben beginnt am sogenannten Fetten Donnerstag bzw. Greesentag, dem Donnerstag vor Aschermittwoch. Die Männer tragen an diesem Tag die Kleidung ihrer Großmütter (daher das Wort Grees, das sich wohl von Greisin ableitet) und ziehen so durch die Stadt, um unerkannt unliebsamen Mitbürgern kleinere Streiche zu spielen. Höhepunkt ist am Abend die Erstürmung des Rathauses durch die Greesen und die Festnahme des Bürgermeisters, nach der ganz Saarwellingen bis zum Aschermittwoch in der Hand der 'alten Weiber' liegt. Der Ursprung dieses Brauches ist nicht geklärt; jedenfalls ist er urkundlich bereits im Jahre 1624 erwähnt. Den größten Rosenmontagsumzug des Saarlandes findet man in Neunkirchen (Saar), mit mehr als 100.000 Besuchern, was eine Verdopplung der Einwohnerzahl bedeutet.

In Mannheim/Ludwigshafen am Fastnachtssonntag und in Karlsruhe am Fastnachtsdienstag (nachgewiesen seit 1841) finden ebenfalls sehr große Umzüge statt. Auch wird dort zum Teil der sogenannte "politisch-literarische Sitzungskarneval" gepflegt, der sich von der französischen Revolution ableitet und aus der Vormärzzeit stammt.

Seit etwa 40 Jahren haben sich vor allem im Raum Karlsruhe/Bruchsal die aus der Schweiz bekannten "Guggemusiken" durchgesetzt.

In der Stadt Waghäusel (Kreis Karlsruhe) und der näheren Umgebung hat sich seit den frühen 50er Jahren eine eigene Fasnacht (Fasänachd) entwickelt. Auch sie beginnt am 11.11. und endet zum Aschermittwoch und der Fasnacht Verbrennung. Prachtvolle Kostüme sind hier fehl am Platz, denn hier haben rußige Gesichter und Kostüme aus der Altkleidersammlung Vorrang. Die Figuren[1] dieser Fasänachd werden als "Schlabbä" oder "Schlumbl"(Schlappen) bezeichnet; der Ausruf ist "Helau". Speziell bei dieser in Wiesental, Kirrlach und Kronau vorherrschenden Form spricht man von der keltisch-alemannischen und nicht von der oft genannten schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Es gibt daneben aber sowohl rheinische als auch schwäbisch-alemannische Einflüsse. Überregional bekannte Prunksitzungen der Karnevalsgesellschaften und auch mit dem "Kerrlocher Schell" eine der ältesten Holzmaskenfiguren im Norden Badens machen die Region zu einer Fasnachtshochburg. Bekanntester Export Waghäusels sind die Kirrlacher Spraddl-Sänger, die es bis ins Fernsehen geschafft haben.

[Bearbeiten] Franken und Südthüringen

In Mainfranken hat sich eine dem rheinischen Karneval sehr ähnliche Faschingstradition etabliert. Der schon im 18. Jahrhundert dokumentierte Würzburger Faschingsumzug mit heute bis zu 200.000 Besuchern am Faschingssonntag ist der einzige große Faschingsumzug mit Prunkwagen, Motivwagen und Kamellenwerfen in Deutschland außerhalb des Rheinlandes (dementsprechend ausführliche Berichterstattung im Bayerischen Rundfunk). Der Heidingsfelder Umzug am Faschingsdienstag ist eine kleinere, volkstümlichere Version des Würzburger Umzugs. Im Landkreis Main-Spessart ziehen am Faschingssonntag 60 bis 80 Gruppen und Motivwägen durch die Kreisstadt Karlstadt. Die meisten Orte in Mainfranken haben darüber hinaus eigene Karnevalgesellschaften, die Umzüge in der Faschingszeit organisieren.

In Bierfranken gilt es die Faschingshochburgen Coburg, Lichtenfels (die Wiege der Fränkischen Faschingsbewegung), Nürnberg und Stadtsteinach (Stanicher Fasching) zu erwähnen.

Ein weiterer Höhepunkt in der fränkischen Fastnacht sind die Prunksitzungen, die ebenfalls von den Karnevalsgesellschaften der einzelnen Gemeinden ausgerichtet werden. Die bekannteste fränkische Sitzung ist die „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim, die vom Fastnacht-Verband Franken veranstaltet und ebenfalls vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wird.

In Uettingen hat sich eine Tradition entwickelt, bei der früher am Faschingsdienstag zwei konkurrierende Burschenschaften durch das Dorf zogen und die Geschehnisse des Jahres und Untaten der jeweils anderen Burschenschaft in Reimform teilweise hoch zu Pferd vortrugen. Heute wird beim jährlichen Faschingsumzug von der Uettinger Jugend eine Faschingszeitung verkauft, welche diese Tradition fortsetzt.

Außerdem ist aus dem Süden die Welle der Faschingsbälle nach Würzburg geschwappt (siehe unten).

Wasungen an der Werra in Südthüringen ist eine der mitteldeutschen Karnevalshochburgen. In Wasungen ist der Karneval seit 1524 beurkundet und gilt als einer der ältesten Deutschlands. Zu jener Zeit, so ist einer alten Stadtrechnung zu entnehmen, fanden auf dem Marktplatz von Wasungen Fastnachtsspiele statt, und der Bürgermeister spendierte den Mitwirkenden einen Eimer Bier. Der Höhepunkt der Karnevalssaison ist der Große Historische Festumzug, der am Samstag vor Aschermittwoch stattfindet. Der Wasunger Karneval hat eine Reihe von Eigenheiten, die ihn von den anderen Karnevalshochburgen unterscheidet: So gibt es kein Prinzenpaar, sondern nur einen Prinzen. Ihm zur Seite stehen zwei weibliche Pagen und sein närrisches Gefolge. Die Regentschaft des Prinzen beginnt am Karnevalssamstag unmittelbar vor dem Großen Historischen Festumzug, bei dem er erstmalig "vor sein närrisches Volk tritt", und endet am 11. 11. des darauf folgenden Jahres. Der Schlachtruf der Wasunger Narren lautet „Woesinge Ahoi“ (Wasungen Ahoi). Außer in Wasungen gibt es im südlichen Thüringen (thüringische Rhön und Grabfeld) noch viele Karnevalsvereine. Eine Hochburg im Grabfeld ist Römhild. Hier wird seit 1928 nachweislich Karneval gefeiert wobei nach mündlichen Überlieferungen das Faschingstreiben bedeutend älter sein soll. In Römhild wird am 11.11. die Saison eröffnet wobei das aktuelle Prinzenpaar und Motte der jeweiligen Kampagne vorgestellt wird. So ca. 4 Wochenenden vor dem Rosenmontag beginnen in dem Grabfeldstädtchen dann die Prunksitzungen. Den krönenden Abschluss des Karnevals, findet dann an dem Wochenende vor dem Aschermittwoch also am Samstag, Sonntag und Rosenmontag mit Kostümbällen statt. Am Sonntag zieht sich um 13 Uhr 30 der Große Festumzug durch Römhild, in dem sich viele Vereine des Grabfeldes(Behrungen, Berkach, Gleichamberg, Milz, Jüchsen, und Mendhausen) mit einbringen. Einen kleinen Umzug für die Kinder wird am Rosenmontag durchgeführt und am Aschermittwoch ist dann im Grabfeldstädtchen alles vorbei. Der Schlachtruf Römmeld - Helau In Jüchsen wird Lichtmeß (Karneval) gefeiert, wobei das markante Datum hier der Termin der Lichtmeß am 2. Februar ist. Schlachtruf Lichtmeß - Ohe Mendhausen hat einen Elfenrat in der sonst von Männern beherrschten Domäne.

[Bearbeiten] München

Der Münchner Fasching hat eine eigene Tradition etabliert, die des Hallenfaschings mit den berühmt-berüchtigten Faschingsbällen. In München fehlen Prunksitzungen, Faschingsvereine und Umzüge fast ganz (Schwabing hat einen kleinen Kinderumzug, der "Gaudiwurm" der Feringa zieht sich am letzten Faschingssonntag durch Unterföhring); dafür werden allerorts teilweise auch von Firmen und Schulen organisierte Faschingsbälle gefeiert, auf die man in der Schlussphase allabendlich und immer verkleidet geht. Die Münchner Faschingsbälle erinnern an die Maskenbälle vergangener Jahrhunderte in Ausschweifung und Ausstattung. Im Film "Kehraus" wird dem Münchner Fasching in seiner Exzentrik und seinem Nihilismus ein Denkmal gesetzt.

[Bearbeiten] Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg

Sachsen-Anhalts Hochburg im Straßenkarneval ist Köthen. Dort schafft es die 1. Köthener Karnevalsgesellschaft 1954 e.V. (besser bekannt als KUKAKÖ) jeden Rosenmontag bis zu 180 Umzugsgruppen ca. 5000 Beteiligte und ca. 60000 Zuschauer auf die Straßen Köthens zu bringen. Damit dürfte dies der größte Rosenmontagsumzug in Ostdeutschland sein. Der Karneval Landesverband Sachsen-Anhalt [2] hat 176 Mitgliedsvereine mit ca. 15000 Mitgliedern.

Mit dem Wegfall des Aschermittwoch nach der Reformation im 16. Jhd. starb die Fastnachtstradition in Sachsen weitgehend aus. Eine Ausnahme bildet hier Wittichenau (sorbisch: Kulow), wo eine 300-jährige Karnevalstradition nachweisbar ist. Ansonsten lehnt sich der Karneval in Sachsen - mangels eigener Wurzeln - stark an rheinische Vorbilder an. Sachsens Karnevalshochburg ist Radeburg. Hier findet alljährlich seit 1958 am Sonntag vor Rosenmontag Sachsens größter Straßenumzug mit bis zu 120 Umzugsgruppen und über 3000 Teilnehmern statt, zu dem oft 50 000 und mehr Besucher kommen (Radeburgs Kernstadt hat 5000 Ew.). Der Karneval beginnt am 11.11. mit der Übernahme des Rathausschlüssels durch den Elferrat. Bis Aschermittwoch regiert ein Prinzenpaar das närrische Volk. Zu den tollen Tagen wird der Marktplatz überdacht. Tausende Narren feiern hier. Der Schlachtruf der Radeburger ist "Ra-Bu!" Bemerkenswert ist auch der Skifasching in Geising, ein Spektakel, das jährlich am Sonntag vor Rosenmontag tausende ins Erzgebirge lockt. Im Weißeritzkreis (Altkreis Freital) gibt es einen einmaligen Zusammenhalt von 14 Karnevalsvereinen, welche alle zwei Jahre einen Karnevalsumzug durchführen. Außerdem wird jedes Jahr eine Saalrundfahrt durchgeführt, d.h. es werden alle 14 Säale angefahren und begutachtet. Im Weisseritzkreis wird in Freital, Pesterwitz, Wurgwitz, Somsdorf, Rabenau, Kleinopitz, Bannewitz, Possendorf, Goppeln, Mohorn, Kesselsdorf, Wilsdruff, Kleinopitz, Kurort Hartha und Tharandt der Fasching gefeiert. Eine Besonderheit des Faschings, der Leipziger Studentenfasching, hat sich in der Universitätsstadt Leipzig entwickelt.

Schwerpunkt des Karnevals in Brandenburg sind u. a. Cottbus und Fehrbellin, in Eberswalde wird parallel Fasching und Karneval gefeiert (Eberswalder Faschingstage). Nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin wurde auch dort ein Rosenmontagszug eingeführt ("Berlin, heijo!"). Ein Hauptgrund dafür war vor allem, dass die rheinischen Beamten nicht nach Köln, Bonn oder Düsseldorf reisen müssen und einfach ein paar Tage Urlaub nehmen. Der Rosenmontagszug in Berlin findet allerdings am arbeitsfreien Sonntag statt und ist noch weit davon entfernt ein närrisches Treiben zu sein.


[Bearbeiten] Österreich

In Österreich wird der Fasching in Form von Gschnasen und Umzügen gefeiert, vielerorts gibt es Faschingssitzungen. Eine der größten und bekanntesten findet sicher in Villach (vgl. Villacher Fasching) statt.

Außerdem ist die Faschingszeit auch Ballzeit. In den letzten Wochen des Faschings kann man in Wien fast jeden Tag auf einen Ball gehen, die häufig von Universitätsinstituten, Studentenvereinigungen oder auch Tanzschulen veranstaltet werden. Das gesellschaftlich bedeutendste Ereignis ist der Wiener Opernball, der Prominenz aller Seriositätsgrade anzieht.

In Tirol (z. B. Imst, Telfs oder Nassereith) wird alle 3-5 Jahre einer der schwäbisch-alemannischen Fastnacht ähnelnden Fastnacht gefeiert. Im steirischen Bad Aussee findet jedes Jahr ein Umzug von Figuren statt, deren Kostüme stark an jene der Commedia dell'Arte erinnern. Weiters ist der Fetzenfasching in Ebensee, Oberösterreich weithin bekannt.


[Bearbeiten] Schweiz

In der Schweiz haben sich verschiedene z.T. sehr unterschiedliche Fasnachtskulturen gebildet

[Bearbeiten] Zentralschweiz

In der Zentralschweiz, umgangssprachlich auch Innerschweiz genannt, ist Luzern die unbestrittene Fasnachtshochburg. Während der "rüüdige lozärner Fasnacht" strömen Tausende von Leute in die Altstadt. Nicht verkleidete Personen fallen hier negativ auf.

Der Beginn der Luzerner Fasnacht ist der "Urknall" am "Schmutzigen Donnerstag", bei dem mehrere Pakete mit zerschnittenen Telefonbüchern hoch über den Köpfen der Anwesenden explodieren. Während dieses Papierregens schreiten die verschiedenen "Guuggenmusige" vom Vierwaldstättersee her kommend in die Altstadt ein. Zur gleichen Zeit legt der Nauen der "Zunft zu Safran" mit dem Bruder Fritschi an Bord am Luzerner Seeufer an. Ebenfalls Bestandteil des Urknalls ist die "Orangenschlacht", bei der mehrere Kisten mit Orangen an die Anwesenden verteilt werden.

Am Donnerstag und am Montag findet ein großer Fasnachtsumzug statt. Am Dienstagabend erreicht die Fasnacht in Luzern ihren letzten Höhepunkt mit dem Monstercorso, bei dem über 100 Guggenmusigen durch die Altstadt ziehen.

Eine weitere Fasnacht-Hochburg ist Einsiedeln. Der "Sühudiumzug" findet am Güdelmontag statt. Unter Sühudi werden grotestke Gestalten, in denen sich der Volkshumor derb und drastisch austobt, oft von übermütigen Komik, oft als Schreckfiguren. Sie tragen "rüüdige" Larven, schauerliche, selbstgefertigte Gesichtsmasken voller Warzen, Beulen und Geschwüre wie Aussätzige, mit riegen Kinn- und Nasenbildungen. Das Brotauswerfen am Fasnachtsdienstag hat seinen Ursprung im 17. Jahrhundert. Die Maskengruppe Johee, Mummerie und Hörelibajass wirft ab einer Holzbühne zwei Tonnen Brot in die Volksmenge. Dem Brotauswerfen soll der Gedanke des Almosengebens zugrunde liegen.

[Bearbeiten] Nordwestschweiz

Der Waggis, eines der traditionellen Kostüme der Basler Fasnacht
vergrößern
Der Waggis, eines der traditionellen Kostüme der Basler Fasnacht

In der Nordwestschweiz nimmt die Stadt Basel eine zentrale Rolle ein, die mit der Basler Fasnacht eine völlig andere Fasnachtskultur präsentiert. Fasnachtstermin ist später als sonst üblich, nämlich von Montag (04.00 Uhr) bis Donnerstag (04.00 Uhr) nach Invocavit. Mit Schnitzelbänken wird eine politische Rückschau auf das letzte Jahr gehalten, an der jeweils auch das "verfeindete" Zürich seinen Anteil bekommt.
Die Fasnacht im protestantischen Basel findet traditionsgemäß immer eine Woche nach der katholischen Fasnacht statt. Ausser den Kindern sind die Zuschauer nicht maskiert.

In Liestal findet am Sonntag vor dem Basler Fasnachtsbeginn am Nachmittag der zweitgrösste Fasnachtsumzug der Nordwestschweiz statt. Am Abend werden beim "Chienbäse-Umzug" 40-80 kg schwere Fackeln und Wägen mit bis zu 10 Meter hohen Flammen durch die Altstadt getragen bzw. gefahren. Auch mehrere weitere Gemeinden kennen Feuerbräuche, wenn auch deutlich weniger spektakuläre. In den meisten grösseren Gemeinden des Baselbiets finden ebenfalls Fasnachtsumzüge statt, in den ursprünglich reformierten Gebieten des Oberbaselbiets zeitgleich mit der Liestaler Fasnacht, in den ursprünglich katholischen Gebieten des Unterbaselbiets eine Woche früher. Im Fricktal (Kanton Aargau) findet ebenfalls Fasnacht statt (eine Woche vor der Basler Fasnacht), die Fasnachtsbräuche unterscheiden sich jedoch massiv von jenen der übrigen Nordwestschweiz.

[Bearbeiten] Ostschweiz

In der in der Ostschweiz gelegenen Stadt Altstätten finden Veranstaltungen statt, welche mit den Röllelibutzen sowohl die Schwäbisch-alemannische Fastnacht beinhaltet als auch ein weitum beachtetes Guggenmusikkonzert. Die Fasnacht dauert traditionell durchgehend vom Schmutzigen Donnerstag bis zum Fasnachtsdienstag.

In der Ostschweiz bilden außerdem 14 große Fasnachtsgesellschaften den Ostschweizer Narrenkonvent mit Mitglieder aus der Ostschweiz und aus Konstanz.

[Bearbeiten] Zürich

In der stark von Zwingli geprägten Stadt Zürich existiert (wie in den meisten protestantischen Gebieten) keine wirkliche Fasnachtskultur, die Obrigkeit verbot die Fastnacht bereits kurz nach der Reformation. Trotzdem versucht jedes Jahr eine kleine Gruppe, das "Gässle" und das damit verbundene Besuchen von Restaurants mit der Guggenmusik zu pflegen, werden aber sowohl von den Passanten wie von den Restaurantbesitzer selten mit Wohlwollen empfangen.

[Bearbeiten] Aargau

Im Aargau haben sich viele regional sehr spezifische Bräuche halten können. Das Verbrennen des "Füdlibürgers" in Baden oder das "Chlaus Chlöpfen" sind Zeugen von starker regionaler Identität bei den Bräuchen. In vielen katholischen Gemeinden finden Maskenbälle statt. Besonders im Freiamt finden in der Fasnachtszeit zahlreiche und gut besuchte Anlässe dieser Art statt. Scheinbar unabhängig von allgemeinen Trends verschwinden in einigen Dörfern Fasnachtsanlässe gänzlich während sie in anderen Gemeinden wieder neu aufblühen.

[Bearbeiten] Espace Mittelland

Die erste Fasnacht im Jahr findet in Büren an der Aare im Kanton Bern statt. Das sogenannte "Büre Nöijohr", soll als Entschädigung für die wirtschaftlichen Ausfälle zugebilligt worden sein, die die Aufhebung der mittelalterlichen Marienverehrung in der Wallfahrtskirche von Oberbüren-Chilchmatt zur Folge hatte.

Bekannt sind weiterhin die Chesslete im katholischen Solothurn.

Auch im reformierten Bern hat sich seit über 20 Jahren wieder eine Fasnacht etabliert.

Die Bieler Fasnacht hat wie die andern Fasnachtshochburgen der Schweiz eine grosse Tradition. Die heutige Faschingszunft wurde 1896 aus mehreren Zünften gegründet. Die Guggen, Schnitzelbänkler und Wagenbauer verzaubern die Stadt Biel während 5 Tagen. Die Bieler Fasnacht startet am Mittwoch vor der Basler Fasnacht und endet mit dem Narrenkongress.

[Bearbeiten] Italien

In Italien wird Karneval sehr verschieden gefeiert. Neben dem sehr grazilen und ruhigen Karneval in Venedig gibt es auch ausgesprochen rüde Bräuche wie z.B. in Ivrea bei Turin mit einer Orangenschlacht, bei der 2005 rund 360 Tonnen Orangen umhergeworfen und dabei 164 Personen verletzt wurden. Der Ritus soll ins Mittelalter zurückgehen, als mit Bohnen als Wurfgeschosse ein Feudalherr aus dem Ort vertrieben worden sei. Berühmt in Italien ist der Karneval und Umzug in Putignano (Apulien). Weitere bekannte Orte sind Acireale (Sizilien), Sciacca (Sizilien), Viareggio (Toskana) und Fano (Marken).

In Italien isst man zum Karneval viele typische Süßigkeiten: "Chiacchere", "Gocce d'oro" und "Tortelli". Es gibt sogar schulfrei, Karnevalsferien. Der berühmte Karneval in Venedig, der heute Touristen aus aller Welt anlockt, wurde erst auf Initiative des venezianischen Fremdenverkehrsvereins geschaffen. Er dauert 10 Tage, beginnt am Wochenende vor dem "normalen" Karneval und endet am Aschermittwoch. Jedes Jahr findet er unter einem bestimmten Motto statt.

[Bearbeiten] Finnland

Vappu ist in Finnland das Fest des Frühlings, der Studenten und der Arbeiter. Vappu ist ein gesetzlicher Feiertag. Der Termin und die damit verbundenen Jahrhunderte alten Traditionen stehen in der Tradition der Walpurgisnacht. Seine politische Bedeutung entspricht dem deutschen Maifeiertag. Dieser Feiertag ist mit Fasching vergleichbar.

Vappu wird in Finnland seit dem Mittelalter gefeiert und hat sich darüber hinaus seit 1870 zu einem großen Fest der Studenten entwickelt, von denen er besonders intensiv begangen wird. Finnische Studenten brachten diesen Brauch erstmalig 1865 von der Universität Lund in Schweden nach Finnland. Seit den 1980er Jahren hat es sich auch eingebürgert, dass die Vertreter aller Parteien große politische Reden halten.

[Bearbeiten] Luxemburg

In Luxemburg wird Karneval traditionell zwischen Altweibertag und Aschermittwoch gefeiert. In den letzten Jahren hat jedoch der Trend zugenommen, dass es über den Aschermittwoch hinaus noch Veranstaltungen gibt. Dies hat damit zutun, dass das Fest seine religiösen Wurzeln mehr und mehr verliert. Als die Hochburg des luxemburgischen Karnevals zählt vor allem die Stadt Diekirch und deren Umgebung, wo es die meisten Veranstaltungen gibt. Die Cavalcade in Diekirch gilt als der bekannteste Karnevalsumzug Luxemburgs. Weitere Städte in denen größere Karnevalsumzüge gefeiert werden sind Remich, Schifflange und Petange.

[Bearbeiten] Niederlande

Die Niederländische Hochburgen des Karnevals sind Maastricht, Venlo, Den Bosch und Bergen op Zoom.

Karneval in Maastricht
vergrößern
Karneval in Maastricht

[Bearbeiten] Spanien

Die größte Faschingsveranstaltungen in Spanien findet man im katalanischen Sitges an der Costa Dorada als ein großer Umzug durch die Stadt, in Teneriffa verkleiden sich die Frauen und in Cádiz werden Parodien gesungen.

[Bearbeiten] Dänemark

Jedes Jahr im Mai findet in Aalborg das größte nordeuropäische Karnevalsfest statt. Rund 100.000 Besucher werden jedes Jahr erwartet.

[Bearbeiten] Belgien

Wieder anders ist es in Belgien, wo Ostende, Aalst, Halle, und Binche Hochburgen des Karnevals sind. In Binche tanzen alljährlich die nur durch Männer in Schellenköstümen dargestellten "Gilles" durch die Stadt. Während ihres Tanzes schwingen sie den "Ramon", einem zepterartigen, symbolischen Besen. Der Karneval in Binche ähnelt der schwäbisch-alemannischen Fastnacht und zählt seit 2003 zur Liste der "Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Welterbes" der UNESCO.

In den 9 Gemeinden der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens wird dagegen ein typischer rheinischer Karneval mit Weiberfastnacht und Rosenmontagszug gefeiert.

[Bearbeiten] England

In Ashbourne (England) ist das Shrovetide-Fußballspiel ein Bestandteil der 5. Jahreszeit.

[Bearbeiten] Südamerika

Eine ganz eigenständige, bemerkenswerte Vitalität entwickelte der Karneval auch in Lateinamerika.

[Bearbeiten] Brasilien

Weltweite Brühmtheit hat hier der Karneval in Rio erlangt, der jedes Jahr unzählige Besucher anlockt.

[Bearbeiten] Mexiko

Die ersten Karnevalsumzüge in Mexiko fanden im Jahre 1898 statt. Die größte Veranstaltung gibt es in Mazatlán. Man wählt für die Karnevalstage eine "Miss Karneval", ein "Kinderprinzenpaar" und einen "Rey de Alegría" einen "König der Freude". Krönender Abschluss der Straßenumzüge ist ein gewaltiges Feuerwerk.

[Bearbeiten] Argentinien

In Argentinien gibt es karnevalsähnliche Umzüge bereits Ende Oktober. Jugendliche bauen wochenlang Umzugswagen, das geschieht teilweise in der Schulzeit. Berühmt sind auch die Murgas im argentinischen Buenos Aires, ein volkstümlicher Sommer-Karneval mit riesigen Weihnachtsbaumspray-Schlachten.

[Bearbeiten] Uruguay

In abgewandelter Form finden sich Murgas auch in Uruguay.

[Bearbeiten] Afrika

In Südafrika wird der Karneval im dortigen Winter an einem Wochenende Ende Juli in den deutschsprachigen Gemeinden so wie in Deutschland gefeiert. Organisiert wird er von Studenten.

THIS WEB:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2006:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu