Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Faslam - Wikipedia

Faslam

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Faslam (auch: Faslom, Fasslom, Faßlom oder Faselabend) ist ein alter Niederdeutscher Brauch der Wintergeistvertreibung. Um die Wintersonnenwende herum zogen die Knechte und Mägde von Hof zu Hof, um mit bunten Verkleidungen und viel Lärm den Winter zu vertreiben. Natürlich verlangten sie dafür einen Obolus, ansonsten würde der Winter halt auf dem Hof verbleiben. Aus dieser Sammlung könnte das Schnorren (auch Heischen, Piezen, Pietschen oder Treiben genannt) resultieren, welches sich als zentraler Bestandteil des Faslams erhalten hat. Die Bezeichnung Faslam ist wahrscheinlich eine Ableitung vom Faselabend. Der Zusammenhang mit Fastnacht (dem Abend vor Aschermittwoch) kann wohl nicht hergestellt werden, denn der Faslam wird in einigen Orten bereits Anfang Januar gefeiert.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Im Faslam wird ein Brauch ähnlich des Karnevals aufrecht gehalten: Zu der Zeit, als es den Bauern noch gut ging, gab es das auch vielleicht schon vergessene Bild von den Knechten und Mägden auf den Höfen. Diese verdienten nicht viel Geld, hatten aber dafür freies Wohnen und Essen. In der kalten Jahreszeit gingen die Arbeiten auf den Höfen auf ein geringes Maß zurück. Es musste lediglich noch das Vieh gefüttert und gemolken werden. Die Arbeit auf dem Feld konnte ja nicht ausgeführt werden. Da nun aber nicht nur die reichen Herren und Herrinnen feiern und so genannt „einen drauf machen“ sollten, wurde auch den Knechten und Mägden die Möglichkeit eröffnet, einmal zu feiern. Gerade im Winter war die Zeit des Schlachtens, da das Fleisch in der Kälte abhängen konnte. Hier fielen logischerweise auch viele gute Dinge zum Essen für die Knechtschaft ab. Da auf einem Hof nicht nur geschlachtet wurde, gab es auch diverse andere schöne Sachen. So wurden dann mehrere „Fliegen mit einer Klatsche“ geschlagen: Es wurde sich verkleidet und in einer Gruppe mit musikalischer Begleitung durch das gesamte Dorf gezogen. Von jedem Haushalt wurden Sachen zum Essen und Trinken geschnorrt. Beim Schnorren wurde laut gesungen, was den Zweck hatte, das „Väterchen Frost“ zu vertreiben. Nach den Stunden des Umherziehens im Dorfe, wurde anschließend in einer zuvor hergerichteten Scheune eines Bauernhofes das eigentliche Fest begonnen. Während das „Geschnorrte“ von den Frauen zubereitet wurde, spielten die Männer meist Karten. Nach dem Essen wurde ordentlich getanzt, getrunken und lange gefeiert.

[Bearbeiten] Verbreitung

Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Verbreitungsgebiet des Faslams das nördliche Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, insbesondere in den Landkreisen Celle, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen, Landkreis Lüneburg und Landkreis Salzwedel.

Orte in denen Faslam gefeiert wird:

[Bearbeiten] Ablauf

Der Ablauf des Faslams unterscheidet sich in den verschiedenen Gegenden mehr oder wenig. Der Ablauf wird für einige Orte näher beschrieben.

[Bearbeiten] Wulfsen

Für die Organisation sind zwei Menschen, die Faslamseltern zuständig. Die Faslamseltern sind traditionsgemäß in Wulfsen immer Männer. Der Jüngere ist die Faslamsmudder und der Ältere der Faslamsvadder. In Orten mit gemischtgeschlechtlichen Faslamseltern ist die weibliche Person der Faslamsvadder und die männliche Person die Faslamsmudder. Sie müssen sich um alles kümmern. Vom Bestellen der Musik, über Geschenke für die Kindermaskerade und Koordinieren des Gesamtablaufs bis Kleingeld für die Kassen.

Die eigentliche Faslamszeit beginnt für viele Faslamsbrüder und -schwestern (heißt so, weil alle, die gerne feiern und lustig sind, im Geiste verwandt sind) schon vor Weihnachten mit dem Bauen der Wagen für den Umzug. Das ist zwar in der Kälte oft sehr problematisch, macht aber sehr viel Spaß. Am zweiten Weihnachtstag wird dann offiziell der Faslam angebunden.

Der Wulfsener Faslam findet immer am letzten vollen Wochenende im Januar statt und beginnt mit dem Schmücken des Saales am Donnerstag.

Am Freitag findet ein Preisskat und Preisknobeln statt.

Der Sonnabend Nachmittag gehört allein den Kindern mit ihrer Maskerade und am Sonnabend Abend ist Lumpenball.

Sonntagnachmittag ist dann der Faslamsumzug mit anschließendem „Danz up de Deel“ bei freiem Eintritt für alle.

Montagsmorgens treffen sich die (traditionsgemäß männlichen) Schnorrbrüder, um dem alten Brauch folgend Naturalien für den Abend zu schnorren (natürlich wird in der heutigen Zeit eine Geldspende lieber gesehen). Seit ein paar Jahren treffen sich einige Faslamsschwestern morgens zum Frühstück, um anschließend als Putzfrauen das Dorf vom Schmutz des Umzugs zu befreien. Am Montagabend wird das geschnorrte dann bei Büttenreden und Vorführungen verzehrt.

Als Ausklang des Festes werden am Dienstagabend die neuen Faslamseltern gewählt.

[Bearbeiten] Hollen (Hollnseth)

Der Faslom in Hollen wird traditionell am 2. Januar gefeiert.

Früher ging es reihum, das heißt, das Tanzen fand bei einem Bauern auf der großen Diele statt. Ein Saal wurde meistens nicht belegt. Mit Häcksel bestreut ergab eine ebene Lehmdiele eine schön rutschende Tanzfläche. Im Flett wurde eine Schenke hergerichtet. Köm (Korn) und Bier gab es zunächst umsonst. Die ganzen Kosten wurden später auf die Teilnehmer umgelegt.

Am nächsten Vormittag versammelten sich die männlichen jungen Leute zu einem Gang durch das Dorf. Zum Teil kostümiert, zogen sie mit Musik von Haus zu Haus. Mit allerlei Sprüchen forderten die Faslompietscher die Bäuerin auf, von ihren Vorräten an Speck, Schinken, Würsten und Eiern einiges abzugeben, und dem Kiepenträger in seine Kiepe zu tun. Abends und als Abschluss vom Faslom gab es ein zünftiges Grünkohlessen. Jeder Einwohner des Dorfes konnte daran unentgeltlich teilnehmen.

Heute hat sich an diesem Ritual prinzipiell nur wenig geändert. Auf dem Feuerwehrball am Neujahresabend gibt der Faslompräsident den von ihm ausgesuchten Faslommarsch für den nächsten Tag bekannt. Es ist in der Regel ein bekannter Schlager des vergangenen Jahres. Am nächsten Morgen treffen sich die Teilnehmer an der Faslomtour. Vor dem Abmarsch gibt der Präsident, die zu beachtenden Regeln bekannt:

  • Jeder Teilnehmer hat viel Humor und Frohsinn mitzubringen.
  • Es gehört zum guten Ton, einen angebotenen Köm nicht abzulehnen.
  • Wer sich von der Musikkapelle ein Lied wünscht und den Faslomstock des Präsidenten ausleiht, bezahlt einen festgelegten Betrag in die Faslomkasse.
  • Es ist nicht gestattet, vor dem Präsidenten ein zu besuchendes Haus zu betreten.
  • Knallkörper dürfen an diesem Tag weder auf den Grundstücken noch in den Häusern gezündet werden. Wer dagegen verstößt, muss eine Geldstrafe in die Faslomkasse zahlen.
  • Die Teilnehmer sind in den Häusern zu Gast und haben sich auch entsprechend zu verhalten.
  • Der jeweils in den Häusern gedeckte Tisch sollte zügig besetzt werden. Wer sich satt gegessen hat, räumt seinen Platz für einen weiteren Hungrigen.
  • Randale und Gewalt gibt es beim Hollener Faslom nicht.

Jeder Teilnehmer hat als Unkostenbeitrag einen vorher festgelegten Betrag in die Faslomkasse zu zahlen, welcher ausschließlich für den Faslomball am Abend eingesetzt wird. Es wird hierbei nach Einheimischen und Auswärtigen unterschieden, wobei letztere einen höheren Obolus zu entrichten haben.

Das Dorf ist mittlerweile in vier Faslombereiche geteilt, so dass jede Familie nur alle vier Jahre in den Genuss kommt, die Faslomkarawane zu bewirten. Ausnahmen werden bei Häusern mit Trauerfällen oder ähnlichen Schicksalschlägen gemacht. Es geht mit Musik von Haus zu Haus. Die einzelnen Familien werden vor ihrem Haus musikalisch begrüßt. Bevor das Haus betreten wird, wünscht der Präsident einen fröhlichen Faslom und bekommt den ersten Köm eingeschenkt. Mit Köm werden auch die anderen Teilnehmer, die das Haus betreten, bewirtet. In den letzten Jahren wird auch zunehmend Bier gereicht. Das Angebot an Essen, von der Hausfrau und ihren Helferinnen vorbereitet, umfasst belegte Brote, Würstchen und Kartoffelsalat, Erbsensuppe, Hochzeitssuppe und auch Grünkohl. Für den jeweiligen Gastgeber spielt die Kapelle etwa drei Lieder bzw. Musikstücke. Nach 15 bis 20 Minuten verabschiedet sich die Spitze des Faslomzuges mit dem Lied Muss i denn zum Städtele hinaus ... und visiert das nächste Haus an.

Die Frauen bzw. Partnerinnen der Männerschar sind beim Hollener Faslom unentbehrlich. Nicht nur, dass sie für die Bewirtung in den Häusern zuständig sind, sondern auch, dass sie sich abends zu den Faslomern gesellen. In lustigen Verkleidungen und mit viel Spaß und Humor treffen sie auf dem Saal ein, wo dann gemeinsam der große Faslomball gefeiert wird.

[Bearbeiten] Schwiederstorf

Das Schwiederstorfer Faslam findet in der Regel am dritten Wochenende im Februar statt und erstreckt sich über drei Tage. Beginn des Faslamsfestes ist der Freitagabend, an dem die Faslamsbrüder und -schwestern – alle Männer und Frauen, die bereits konfirmiert, aber noch nicht verheiratet oder älter als 30 sind - nach dem Schmücken des Saales im Vereinsgasthaus „Meinschien“ in Elstorf (früher „Johm′s Hof“ in Schwiederstorf) das Faslamsfest eröffnen. Von hier aus wird der Faslamskerl, eine lebensgroße mit Stroh gefüllte Puppe, huckepack durch den Ort zu den Faslamseltern getragen. Die Faslamseltern sind in der Regel verheiratete Ehepaare. Anders als in anderen Ortschaften ist die „Faslamsmudder“ tatsächlich die Frau und nicht der Mann und umgekehrt. Hier bei den Faslamseltern angekommen, werden die Faslamsbrüder und -schwestern, sowie Nachbarn und Freunde der Eltern verköstigt. Zuvor wird den Eltern jedoch noch das Schwiederstorfer Lied gesungen. Die Feier am Freitagabend wird meist gegen ein Uhr nachts beendet, damit Kräfte für die nächsten Tage vorhanden bleiben. Am Sonnabend findet am Nachmittag im Vereinsgasthaus die Kindermaskerade statt. Während dieser Zeit machen sich die Faslamsbrüder und -schwestern erneut auf den Weg zu den Faslamseltern, um dort den in der Nacht versteckten Faslamskerl zu suchen. Der Finder des Kerls darf zurück im Gasthaus auf der Kindermaskerade einen Ehrentanz mit dem Kerl abhalten. Am Sonnabend Abend findet ebenfalls im Gasthaus „Meinschien“ der Höhepunkt des Faslamsfestes statt - der Faslamsball. Hauptbestandteil dieses Festes ist die traditionelle Preismaskerade. Hierbei präsentieren sich kostümierte und maskierte Gruppen mit ihren oft selbstgebauten Utensilien den Gästen des Saales. Um etwa 22 Uhr findet dann die mit Spannung erwartete Demaskierung statt, bei der die Helden des Faslams gefeiert werden, in dem sie mit Medaillen und Schnaps beglückwunscht werden. Anschließend wird der Faslamsball mit Tanz und Musik weitergeführt. Am Mittag des darauf folgenden Sonntags beginnt das traditionelle Eierschnorren, an dem neben den Faslamsbrüdern und -schwestern auch viele ältere und jüngere Dorfbewohner und auch vereinzelte Auswärtige teilnehmen. Mit einer selbstgebauten „Musik-Box“ auf Rädern, die die frühere Blaskapelle abgelöst hat, wird von Haus zu Haus gegangen, um Geld, Eier oder Süßes zu schnorren. Auch das Mitkommen und die Teilnahme am Eierschnorren wird besonders von Neubürgern gerne „erschnorrt“. Die jetzige Größe Schwiederstorfs lässt es gerade noch zu, das Eierschnorren an einem Tag durchzuführen. Nach vielen Stunden des Wanderns und Einkehrens samt Bier und Köm wird dann gemeinsam zur Gaststätte zurückgekehrt, um die auf dem Weg erschnorrten Eier zusammen mit Kartoffelsalat zu verzehren. Hier klingt das Faslamsfest langsam aus, da spätestens bei dieser letzten Feier auch dem hartgesottensten Faslamsbruder das Durchhaltevermögen schwindet.

[Bearbeiten] Pattensen

Der Pattensener Faslamsklub e. V. hat einen Vorstand, der jedes Jahr zwei Mitgliederversammlungen und das Faslamsfest organisiert. Der Verein umfasst etwa 300 Mitglieder. Im November beginnt mit dem Faslamsanbinden die Faslamszeit. Bei dieser Mitgliederversammlung werden Die Faslamseltern (Faslamsvadder und Faslamsmudder) gewählt. Die Faslamseltern repräsentieren den Faslamsklub. Diese sind in Pattensen immer männlichen Geschlechts. Traditionsgemäß wird die Vorjahresmudder zum Vadder gewählt. Die Faslamseltern fangen Anfang Januar an durch das gesamte Dorf zu gehen (etwa 700 Haushalte), um an jeder Tür nach Spenden für das Faslamsfest zu fragen. Diese Spenden sind die Haupteinnahmequelle, um es zu finanzieren. Anfang Januar fangen auch die Faslamsgruppen an, ihre Wagen für den Festumzug zu bauen. Das Pattensener Faslamsfest ist jedes Jahr das erste volle Wochenende im Februar. Es beginnt mit einem Preisskat am Freitag Abend. Am Sonnabend wird nachmittags eine Kindermaskerade veranstaltet und am Abend ist der so genannte Festball (Tanzveranstaltung wie Disko).

Am Sonntag Mittag beginnt dann der große Festumzug durch das ganze Dorf. Die Wagenbau- und Fußgruppen präsentieren ihre Themen und es wird reichlich Bonbons geschmissen und Getränke ausgeschenkt. Die Zuschauerzahlen belaufen sich meist so auf die 10.000. Am Montag treffen sich einige Wagenbauer zum Schnorren. Es wird in vier Gruppen durch das Dorf gelaufen und an den Haushalten um essbare Spende gebeten.

Diese Spenden werden am Dienstag Abend bei der Festtafel gemeinsam verspeist. Dort werden dann auch ein paar Orden verliehen und Reden gehalten. Zum Schluss werden noch die Platzierungen der Wagen und Fußgruppen bekanntgegeben. Am Mittwoch findet für harte Faslamsbrüder und -schwestern ein Frühschoppen statt. Am Freitag ist dann das Faslamsfest vorbei. Abends trifft man sich zum gemütlichen Beisammensein.

Peter Dederke hat in seinem Buch Pattensen - Die Geschichte eines Dorfes am Rande der Geest (ISBN 3-935096-16-X) auch eine Chronik des Pattenser Faslams geschrieben. Diese auch auf den Internetseiten[1] des Pattensener Faslamsklubs zu finden.

[Bearbeiten] Hoopte

Faslamstreiben in Hoopte.

Eckhard Dittmer hat hierzu Nachforschungen angestellt und berichtet:

Der Hoopter Faslam wurde nach den Überlieferungen erstmals 1924 gefeiert. Um den Faslam zünftig feiern zu können bekamen die Knechte und Mägde hierfür zwei Tage Urlaub. Während dieser Zeit war der Bauer auf sich allein gestellt und musste die anfallenden Arbeiten selbst verrichten. Den ersten der beiden Faslamstage verbrachten die Faslamsbrüder ausschließlich damit, durchs Dorf zu ziehen und zu schnorren. Am darauffolgenden Tag wurde dann die „Beute“ verzehrt und abends wurde zum Tanz aufgespielt. Nach dem zweiten Weltkrieg waren es Faslamsbrüder wie Gustav Timm, Heinrich Evers, Rudolf Homann, Ewald Benthack, Alex Nack, Willy Schmidt und viele andere, die den Hoopter Faslam erstmals 1947 gefeiert haben. Den ersten Umzug erlebten die Hoopter 1951. Die Faslamskutsche mit Vadder und Mudder, gefolgt von einer zünftigen Blaskapelle und den Faslamsbrüdern, zog durch die Dörfer der Vogtei Neuland und lud zum Mitfeiern ein. Im Jahre 1953 wurde das letztemal im Gasthaus Ruschmeyer Faslam gefeiert, danach wurde der Saal nicht mehr für Festlichkeiten genutzt. Von 1960 bis 1964 fand in Hoopte kein Faslamsumzug statt. Erst im Jahre 1965 wurde unter Führung von Helmut Timm und Wolfgang Lattek, die damals auch gleichzeitig Vadder und Mudder waren, wieder ein Umzug durchgeführt. Vadder und Mudder trugen bei diesem Umzug beide einen schwarzen Anzug mit einer roten Nelke im Knopfloch. Die rote Nelke diente als Erkennungszeichen für Vadder und Mudder. 1973 wurde das letzte Mal im Fährhaus Hoopte bei Fritz Beuster ein Faslamsball gefeiert. Der Saal wurde anschließend in eine Diskothek umgebaut, die aber nach zehnjährigem Betrieb von den Pächtern geschlossen wurde. Von 1974 an fand der Hoopter Faslam ausschließlich in Sievers Gasthaus statt. Der Faslam gewann im Laufe der Jahre immer mehr an Popularität und konnte im Jahr 1975 mit 112 Mitgliedern erstmals mehr als 100 Mitglieder verzeichnen. Im Jahr 1980 wurde das erste Mal ein Schwein für den Faslam geschlachtet. Der eigentliche Grund des Schlachtfestes waren die schlechter werdenden Ergebnisse der beiden Tombolen. Durch die hausgeschlachtete Wurst sollten die Tombolen aufgewertet werden. Im Jahr 1982 setzte der Hoopter Faslam erstmals einen Punschwagen ein. Der Faslam zur heutigen Zeit beginnt mit der ersten von drei Faslamsversammlungen im November. Bei dieser Faslamsversammlung werden die Faslamseltern für das darauffolgende Jahr sowie der 1. und 2. Vorsitzende, der Kassenwart und die in der Regel vier Beisitzer gewählt. Ferner wird hier auch der Schlachttermin der Faslamsschweine bekanntgegeben. Der heutige Faslam beginnt für die Aktiven am Freitagabend vor Faslam mit der letzten Versammlung. Den Höhepunkt des Abends stellt die schon traditionelle Flaschenversteigerung dar. Am Sonnabend Nachmittag findet für die kleinen Faslamsbrüder und -schwestern das Kindertanzen statt. Sonnabends Abend ist für die Erwachsenen der Lumpenball mit Tombola auf dem Programm.

Den Höhepunkt eines jeden Faslams stellt der Faslamsumzug am Sonntag Nachmittag dar. Der Umzug stellt sich vor der Schiffswerft Stüven in Richtung Fliegenberg auf. Angeführt wird der Umzug von Faslamsvadder und -mudder in der Kutsche. Es folgen die Festwagen, Fußgruppen und Spielmannszüge bzw. Fanfarenzüge und viele lustig gekleidet und fröhliche Narren.

Am Montag treffen sich die Faslamsbrüder und -schwestern gegen Mittag an der Ortsgrenze zu Fliegenberg zum traditionellen Schnorren. Montagsabends wird dann das Zusammengeschnorrte im Festlokal von den aktiven und passiven Faslamsmitgliedern verzehrt. Gut gestärkt beginnt abends de „Danz op de Deel“ mit der Prämierung der Festwagen der Faslamstombola. Mit diesem Ball bis in den frühen Morgen endet der Faslam.

[Bearbeiten] Ramelsloh

Ramelsloher Blaubein als Faslamsvadder

Faslam in Ramelsloh ist eines der ersten Faslamsfeste eines jeden Jahres. Genauer gesagt liegt es am Wochenende des zweiten Sonnabends im Januar. Den eigentlichen Auftakt der Faslamssaison in Ramelsloh bildet das Anbinden im November, bei dem ein Elternpaar sowie ein Clown gewählt werden. Dieses Dreigespann hilft dem Vorstand bei der Organisation und führt insbesondere die Touren beim Schnorren an. Zusätzlich vertreten sie den Faslamsclub Ramelsloh bei auswärtigen Faslams. Neben dieser Wahl wird noch ein Montagsmotto bestimmt, gemäß diesem der Saal für den abschließenden Faslamsschmaus geschmückt wird.

Das Faslamswochenende selbst beginnt mit dem Preisskat und -knobeln am Freitag. Hieran nehmen Skatfreunde aus Ramelsloh und Umgebung teil. Gewöhnlich gibt es Fleischpreise sowohl für den Skat als auch für das Knobeln.

Am Vormittag des Faslamssonnabends treffen sich alle Faslamsbrüder und -schwestern im Ramelsloher Hof. Von hier aus geht es dann zum Schnorren durch das Dorf. Dabei wird von Haus zu Haus gegangen und an jeder Haustür das Faslamslied angestimmt. Zur Belohnung für die Sangeskünste gibt es dann einen kleinen Obolus in Form von Eiern, Getränken oder Geld. Um auch wirklich jeden Ramelsloher erreichen zu können, erfolgt eine Aufteilung in vier Touren. Die Eltern und der Clown übernehmen die drei Touren durch den Dorfkern, weiter entlegene Häuser werden von der Außentour besucht – die wegen der enormen Kilometerleistung einzig motorisierte Truppe. Je nach Gemütlichkeit und Wetterlage geht das Schnorren zwischen 16 und 18 Uhr zu Ende, woraufhin nur wenig Zeit bleibt, um sich für den Lumpenball fertig zu machen. Da zum Schnorren ohnehin die merkwürdigsten und gewagtesten Kombinationen getragen werden, wird dieser Schnorr-Coat oftmals spontan zum Kostüm erklärt. Das lästige und zeitraubende Umziehen entfällt dann kurzerhand.

Am Sonntagmittag findet dann das Buddelsuchen statt. Hierzu verstecken die Eltern nach dem Lumpenball noch schnell zwei oder drei Kömbuddeln auf einem beliebigen Gehöft, das nun unter Begleitung des Spielmannszuges wieder aufgesucht wird. Bürger und Faslamsbrüder – nun unverkleidet – suchen die Flaschen. Sind sie gefunden, geht es abschließend zum Frühschoppen. Ab 15 Uhr haben dann endlich die Kleinen ihren großen Auftritt: Es ist Zeit für den Kindertanz. Kleine Prinzessinnen und Cowboys lassen sich vom Faslamsclown animieren. Nach fleißigem Getanze und dem einen oder anderen Schokokusswettessen, Limbotanz oder Clowndurchkitzeln gibt es zum Abschied noch eine bunte Tüte mit Süßigkeiten und einer kleinen Überraschung.

Den Abschluss des Ramelsloher Faslamsfestes bildet der Schmaus am Montag - die am Sonnabend erschnorrten Getränke und Eier werden in diesem Rahmen verzehrt. Das Bare wird in weitere Getränke und Speisen umgewandelt. Mit Musik vom DJ und ein paar kleinen Spielchen feiern die Ramelsloher Faslämmer die letzten Stunden des eigenen Festes, bevor es dann noch beim Faslamsvadder oder der -mudder zum traditionellen Eieressen geht.

[Bearbeiten] Breitenfeld (Altmark)

lebendiges Brauchtum - geschmücktes Orteingangsschild zum Fasslomfest 2006
vergrößern
lebendiges Brauchtum - geschmücktes Orteingangsschild zum Fasslomfest 2006

Das Fasslomfest in Breitenfeld findet an einem Wochenende Mitte Februar statt. Die Vorbereitung obliegt dem Festkomitee dem ein Schuldknecht und ein Schöffe angehört. Das Dorf wird mit bunten Bändern geschmückt. Schilder an den Ortseingängen verkünden die Faslomzeit. Am Vormittag des Sonnabends beginnt der so genannte Heischezug. Hierbei ziehen die Fasslomstüber von Haus zu Haus. Sie verkünden das Frühjahr und die Fruchtbarkeit und erheischen Gaben. Alkohol spielt hierbei bereits eine nicht unerhebliche Rolle. Regelmäßig erklingt ein Ausruf der durch die Anwesenden mit Fasslom! beantwortet wird. Am Abend findet dann eine Auswertung mit anschließendem gemütlichen Beisammensein im Gemeinderaum statt. Am Sonntag folgt ein gemeinsames Mittagessen. Sodann erfolgt die Übergabe einer Wurstkrone beim Bürgermeister, gefolgt von einem Umzug durch das Dorf mit Blasmusik. Die Feiern klingen dann mit Kaffe und Kuchen aus.

[Bearbeiten] Faslamslied

Da Faslam ein Brauch der Freude und des Schabernacks ist, wird natürlich viel gesungen. Dazu gehören Volkslieder wie Auf der Lüneburger Heide und Kinderlieder wie Die Affen rasen durch den Wald. Aber natürlich hat Faslam auch ein eigenes Lied, das Faslamslied:

Wir sind die Faslamsbrüder,
leben so wie ich und du,
alle Faslamsbrüder leben so wie ich.
Sie legen sich besoffen nieder,
stehen auf und saufen wieder,
alle Faslamsbrüder leben so wie du.
Hoch das Bein, die Schweinepreise steigen.
Hoch das Bein, das Vaterland soll leben.
Solang de West und de Büx noch passt,
wird keine Arbeit angefasst.
Hoch das Bein, das Vaterland soll leben.

Wie mit der norddeutschen niederdeutsche Sprache, so ist es auch mit den Bräuchen und Gepflogenheiten im Norden: nichts ist einheitlich. So lässt sich von diesem Lied wohl in jedem Faslamsverein eine eigene Version finden. Diese weichen teilweise nur in einem Wort, teilweise in ganzen Strophen ab. Mancherort gibt es speziell kinderfreundliche Liedtexte.

[Bearbeiten] Quellen

  • Birger Antholz: Faslam. Deskription des norddeutschen Karnevals im Landkreis Harburg, Harburg 2005
  • Peter Dederke: Pattensen - Die Geschichte eines Dorfes am Rande der Geest, 2005, ISBN 3-935096-16-X
  1. http://www.pattensener-faslamsklub.de/html/aktuell/chronik.html
THIS WEB:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2008 (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -

Static Wikipedia 2007:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu

Static Wikipedia 2006:

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - be - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - closed_zh_tw - co - cr - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - haw - he - hi - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - ms - mt - mus - my - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - ru_sib - rw - sa - sc - scn - sco - sd - se - searchcom - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sq - sr - ss - st - su - sv - sw - ta - te - test - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tokipona - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu