Juan Soriano
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Juan Soriano (* 18. August 1920 in Guadalajara, Mexiko; † 10. Februar 2006 in Mexiko-Stadt) war ein mexikanischer Maler, Zeichner und Bildhauer.
Der Sohn von Rafael Rodríguez Soriano und Amalia Montoya Navarro wurde als Juan Francisco Rodríguez Montoya geboren, nahm aber schon als Kind den Namen Soriano nach einem Vornamen seines Vaters an.
Als Künstler, in dem er auch immer einen Rebellen sah, verband er Realismus mit Abstraktem und Tradition mit Avantgarde.
Die Schaffensphase von Soriano überspannt einen Zeitraum von 70 Jahren. Seine ersten Arbeiten präsentierte er bereits als Teenager. Später folgten Ausstellungen in aller Welt. 2005 wurde er noch mit dem renommierten Velázquez-Kunstpreis der spanischen Regierung ausgezeichnet.
Soriano war der letzte Überlebende der sogenannten "Mexikanischen Schule", zu der auch Frida Kahlo und der Schriftsteller Octavio Paz, ein enger Freund Sorianos, gehörten.
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[Bearbeiten] Leben und Werk
Mit 14 Jahren nimmt er als Wunderkind mit einem Selbstportrait und Portraits seiner Schwestern Rosa und Martha an einer Ausstellung der Werkstatt Evolución im Museum von Guadalajara teil.
[Bearbeiten] 1930er
Schon ein Jahr später - 1935 - werden seine Werke in einer Einzelausstellung in Guadalajara gezeigt, bevor er seiner Schwester Martha nach Mexiko-Stadt folgt. Dort arbeitet er als Zeichenlehrer, während er einen Abendkurs für Kunst besucht. In der folgenden Zeit engagiert er sich politisch in der Liga der Revolutionären Schriftsteller und Künstler (LEAR; span.: Liga de Escritores y Artistas Revolucionarios) und nimmt an deren Ausstellungen teil, wodurch er Kontakt zu Kunstgalerien und der lokalen Kulturszene bekommt, darunter zu Rafael Solana, Frida Kahlo und anderen Mitgliedern der Zeitschrift Contemporáneos. Als Bühnenmaler arbeitet er an Theaterstücken von Maurice Maeterlinck und George Bernard Shaw mit.
1938 befreundet er sich mit dem Schriftsteller und späteren Literaturnobelpreisträger Octavio Paz ("Das Labyrinth der Einsamkeit"). Nachdem er mit der LEAR gebrochen hatte, reist er mit Rafael Solana zur Universität in Berkeley (USA).
[Bearbeiten] 1940er
Während der nächsten Jahre lehrt er Aktmalerei an der Schule für Malerei und Bildhauerei La Esmeralda, schafft Keramiken in der Werkstatt Francisco Zúñigas und wirkt als Bühnenmaler und Kostümbildner bei einer Aufführung Juan Ruiz de Alarcóns El tejedor de Segovia mit. Im August 1941 werden seine Werke in der Kunstausstellung der Universidad Nacional Autónoma de México gezeigt, woraufhin ihm Octavio Paz das Essey Rostros de Juan Soriano widmet.
In der Zeit von 1945-47 nimmt er an mehreren Ausstellungen in Philadelphia und New York, wo er mit Octavio Paz und Rufino Tamayo zusammentrifft. Zum ersten Mal werden seine Werke auch in Mexiko-Stadt gezeigt. In einem Essay wird er mit Künstlern wie Frida Kahlo, Agustín Lazo, Rufino Tamayo und Carlos Mérida verglichen.
[Bearbeiten] 1950er
1951-53 lernt er in Rom den chilenischen Surrealisten Roberto Matta kennen, in dessen Werkstatt er Terrakotten und Keramiken anfertigt.
Die Eindrücke einer Reise nach Kreta 1954 verarbeitet er im Gemälde Apollo und die Musen. Octavio Paz widmet ihm ein weiteres Essay.
In der römischen Galerie Schneider beginnt 1956 eine Serie von Ausstellungen seiner Werke in Europa. Er schließt sich der gerade gegründeten Theatergruppe Poesía en voz alta als Bühnenmaler und Kostümbildner an.
1957 erhält er den José Clemente Orozco-Preis des Bundesstaates Jalisco. Er arbeitet mit der Theatergruppe an Werken von Ionesco und T. S. Eliot und stellt 1958 in der Kunstgalerie Ruthermore in San Francisco aus.
1959 findet zum 25-jährigen Jubiläum seines Schaffens als Maler im Museum für Moderne Kunst in Mexiko-Stadt eine Ausstellung statt. Die Zeitschrift der Universität von Mexiko veröffentlicht sein Essay Die Abstrakte Malerei.
[Bearbeiten] 1960er
1960 schafft er im Rahmen des siebten Programms der Poesía en voz alta das Bühnenbild zu einer Aufführung von Sophokles' Elektra.
1961-62 wird er zum Lehrer für Keramik an der nationalen Design- und Kunsthandwerksschule ernannt. Er widmet sich der Arbeit an mehreren Portraits von Lupe Marín, die auch von Diego Rivera portraitiert wurde und veröffentlicht eine Hommage an Picasso in der Universitätszeitung. Octavio Paz schreibt ein weiteres Essay La exposición de Soriano.
1963 Ausstellung Juan Soriano y el Teatro im Kulturzentrum Casa del Lago der UNAM, achtes Programm der Poesía mit Werken von Lope de Vega. Reise nach Yucatán. Einen Autounfall verarbeitet er im Bild El accidente.
[Bearbeiten] 1970er
1969-75 hält er sich zum zweiten Mal in Rom auf. 1975 fertigt er im Auftrag von Olivetti Gravuren in der Werkstatt von Bramsen und Colt an. Er befreundet sich mit Antonio Saura, Julio Cortázar, Milan Kundera and Valerio Adami und pendelt seit dieser Zeit zwischen Paris und Mexiko-Stadt.
1976 erhält er den Spezialpreis des 8. Internationalen Festivals der Malerei in Cagnes-sur-Mer und 1978-79 ein Unterstützungsstipendium zur Anfertigung 30 groß- und 30 kleinformatiger Bilder.
[Bearbeiten] 1980er
1980 veröffentlicht er eine Mappe mit 32 Siebdrucken zu Texten von Sergio Pitol. Monterrey, Chihuahua und Mexiko-Stadt zeigen Retrospektiven seiner Werke.
50 Jahre künstlerischen Schaffens werden 1985 mit einer Ehrenausstellung gefeiert, die in vielen Städten Mexikos gezeigt wird.
1987 werden ihm der nationale Kunstpreis und andere Ehrungen verliehen. Er schafft die monumentale Skulptur Toro für einen Park in Villahermosa (Bundesstaat Tabasco).
1989 weitere monumentale Skulpturen Paloma (Taube) für das Museum MARCO in Monterrey, Ola für das World Trade Center von Guadalajara und El caracol (Die Schnecke) für das Museum Amparo in Puebla.
[Bearbeiten] 1990er
Zum 70. Geburtstag ehren ihn das Museo de Arte Moderno in Mexiko-Stadt und das Instituto Cultural Cabañas von Jalisco.
1993 entsteht die monumentale Skulptur Luna für Mexiko-Stadt. Das Colegio de Jalisco und das mexikanische Kulturinstitut in San Antonio (Texas) stellen seine Skulpturen aus.
1994 schafft er die monumentale Skulptur Sirena für die Plaza Loreto in Mexico-Stadt. Die Ausstellung Juan Soriano visto por once fotógrafos (Juan Soriano, gesehen von elf Fotographen) wird in San Antonio, Dallas, Austin, Washington (D.C.) und Chicago gezeigt.
Die Ausstellung Juan Soriano, 50 anos de obra grafica (Juan Soriano, 50 Jahre grafischen Werks) wird 1995-96 in verschiedenen amerikanischen Städten gezeigt. Es entstehen die monumentalen Bronzeplastiken Dafne und Mano für zwei Gebäude in Mexiko-Stadt.
1997 zeigt das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid eine große Retrospektive seines Werkes 1937-1997 mit Gemälden, Skulpturen und grafischen Werken.
[Bearbeiten] 2000er
Zur Feier des 80. Geburtstags im Jahr 2000 gestaltet er 20 monumentale Skulpturen für die Plaza de la Constitución in Mexiko-Stadt und zwei mehr als 6 m große Bronzeplastiken Ofrenda l & II für die Expo 2000 in Hannover. Zu seinen Ehren veranstaltet das Internationale Museum Zeitgenössischer Kunst Rufino Tamayo eine Ausstellung.
2001 finden sechs Ausstellungen in Mexiko statt, das Centro Cultural Español de Cooperación Iberoamericana in Miami stellt seine Bilder aus und präsentiert Orlando Gozález Estevas Buch über Juan Soriano. Arturo Ripstein dreht einen Spielfilm über Sorianos Leben.
2002 Wanderausstellung von Skulpturen in Madrid, Budapest und Berlin.
Soriano illustriert 2003 die Bücher La Fuerza del Destino von Julieta Campos und El Aguila o Sole von Octavio Paz und schafft sechs Skulpturen für verschiedene mexikanische Bundesstaaten.
2004 wird er zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. In Mexiko finden fünf Ausstellungen statt, die Stiftung Juan Soriano y Marek Keller wird gegründet.
2005 mehrere Ausstellungen an der UNAM. Der Künstler wird mit dem Velázquez-Kunstpreis der spanischen Regierung ausgezeichnet.
Am 10. Februar 2006 stirbt Juan Soriano in einem Krankenhaus in Mexiko-Stadt an einer Lungenentzündung.
[Bearbeiten] Weblinks
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Soriano, Juan |
| ALTERNATIVNAMEN | Juan Francisco Rodríguez Montoya |
| KURZBESCHREIBUNG | Mexikanischer Maler, Zeichner und Bildhauer |
| GEBURTSDATUM | 18. August 1920 |
| GEBURTSORT | Guadalajara, Mexiko |
| STERBEDATUM | 10. Februar 2006 |
| STERBEORT | Mexiko-Stadt, Mexiko |
Kategorien: Mann | Mexikaner | Maler | Bildhauer | Kostümbildner | Geboren 1920 | Gestorben 2006
