Antonio Saura
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Antonio Saura (* 22. September 1930 in Huesca; † 22. Juli 1998 Cuenca) war ein spanischer Künstler und Bruder des Filmregisseurs Carlos Saura.
Antonio Saura wuchs während des Spanischen Bürgerkriegs in Madrid, Valencia und Barcelona auf. Ausgehend von einer Lungenerkrankung verbrachte er von 1943 an fünf Jahre im Krankenbett. Ohne akademische Ausbildung begann er seine künstlerische Karriere als Autodidakt, hatte eine erste Ausstellung 1950 in Saragossa (Zaragoza) und stellte 1952 schließlich in Madrid surrealistische Gemälde aus. Nach seinem Umzug nach Paris Mitte der 1950er Jahre schloss er sich den Surrealisten an. Nach seiner Rückkehr in Spanien war er Mitbegründer der Künstlergruppe El Paso. Seine erste Ausstellung in Paris hatte er 1957. Im darauf folgenden Jahr, 1958, nahm er mit Antoni Tàpies und Eduardo Chillida an der Biennale in Venedig teil und wurde 1959 zur documenta II nach Kassel eingeladen. Antonio Saura malte in dieser Zeit expressive abstrakte Bilder, die allerdings häufig noch Symbole enthielten, wie z. B. in seiner Kreuzigung von 1959 oder dem Brigitte-Bardot-Zyklus. Ende der 1950er begann er mit seinem Landsmann Antoni Tàpies zu kooperieren, mit dem er 1958 an der documenta 1959 in München gemeinsam ausstellte. Beide waren Hauptvertreter des spanischen Informel.
Antonio Sauras Hauptwerk ist figurativ und zeichnet sich durch die intensive Auseinandersetzung mit der Form aus. Seine Bilder sind expressiv und wirken häufig obsessiv in ihrer malerischen Direktheit. Sie sind Auseinandersetzungen mit einer Welt voll Widersprüche und fehlenden Gewissheiten.
[Bearbeiten] Ausstellungen (Auswahl)
- 1963 Palais des Beaux-Arts, Brüssel (Belgien)
- 1964 documenta III Kassel, Stedelijk Museum, Amsterdam (Niederlande)
- 1966 Institute for Contemporary Art, London
- 1974 M-11, Sevilla (Spanien)
- 1977 documenta IV, Kassel
- 1979 Stedelijk Museum Amsterdam (Niederlande)
- 1981 Caja de la Inmaculada, Saragossa (Spanien)
- 1986 Neue Galerie, Aachen (heute Ludwig Forum für Internationale Kunst)
- 1989 Musée d'art et d'histoire, Genf (Schweiz)
- 1994 Museum für Moderne Kunst, Lugano (Schweiz)
- 2002 Musée d'Art Moderne et Contemporain, Straßburg (Frankreich)
- 2003 National Museum Krakau (Polen)
[Bearbeiten] Preise (Auswahl)
- 1960 Guggenheim-Preis New York
- 1979 Preis der Ersten Europäischen Grafikbiennale, Heidelberg
- 1982 Goldmedaille für Bildende Kunst des Spanischen Staates
- 1995 Großer Kunstpreis der Stadt Paris (Frankreich)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Antonio Saura im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Saura, Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Maler |
GEBURTSDATUM | 22. September 1930 |
GEBURTSORT | Huesca |
STERBEDATUM | 22. Juli 1998 |
STERBEORT | Cuenca |