Irgendwie und Sowieso
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Irgendwie und Sowieso ist eine inzwischen zum Kult gewordene Fernsehserie von Regisseur Franz Xaver Bogner.
Die Erstausstrahlung erfolgte 1986 im Bayerischen Fernsehen und die Serie wurde bis Ende 2003 6 mal wiederholt, und zwar 1988, 1992, 1996, 1998 und 2000 jeweils in fünf Teilen à 90 Minuten, danach noch 2003 in zwölf Teilen à 50 Minuten. Zum 20jährigen Jubiläum strahlte das Bayerische Fernsehen im April und Mai 2006 an vier Samstagen "Kultnächte" mit je drei Folgen der Serie in Originallänge aus. Sendetermine waren der 8., 22. und 29. April sowie der 20. Mai 2006.
Bogner gelang mit seiner Mischung aus Lokalkolorit und liebevoll-nostalgischer Darstellung der Hippiezeit ein Publikumshit, der bis heute mit "Irgendwie-und-Sowieso"-Parties in Bayern gefeiert wird. Die Darstellung des naiven, aber liebenswerten "Sir Quickly" war der Durchbruch von Ottfried Fischer zu landesweiter Bekanntheit. Weitere Hauptdarsteller waren Elmar Wepper, Robert Giggenbach, Olivia Pascal und Michaela May. Die Musik zur Serie stammte von Haindling.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Die Serie spielt im Jahr 1968 in dem fiktiven Ort Zell im Landkreis Ebersberg. Der musikverrückte Jungbauer "Sir Quickly" Alfons Kerschbaumer erlebt diese Zeit des gesellschaftlichen Aufbruchs mit seinen Freunden, dem Automechaniker Sepp und dem Gymnasiasten "Effendi". Verstrickungen in Liebesangelegenheiten und die Auflehnung gegen die Autoritäten von Familie und Gesellschaft führen die drei in allerlei Abenteuer.
[Bearbeiten] Die zwölf Folgen
- Ringo
- Die lange Nacht
- Sir Quickly und die Frauen
- Eiskalt und knallhart
- Liebe
- Nur keine Panik
- Rallye
- Manhattan
- Indien und Umgebung
- Eine von uns
- Auf und auf – bergab
- Miteinander – auseinander
[Bearbeiten] Drehorte der Serie
Die Drehorte befinden sich überwiegend im Grenzbereich zwischen Nieder- und Oberbayern. Das Ochsenrennen, die Überkreuzungsfahrt vom Sepp und dem Effendi beim Tonbandholen (nach Bildausschnitt 2ter Teil), die Preisverleihung im Volksfest und die Kirchturmgeschichte (Sir dreht durch) wurden in Velden gedreht. Die zwei Bauernhöfe befinden sich in der Nähe von Schwindegg, fast direkt gegenüber. Die Bemalung des Stalls vom Sir ist dort noch erhalten, allerdings heute in einem schlechten Zustand. Damals wurde extra ein Künstler aus England geholt, um den Stall mit psychedelischen Motiven (Beatles usw.) zu bemalen. Das Busunternehmen Burger ist in Vilsbiburg, und der Nachtclub "Lido", ist in Altenmarkt (Heute Cafe Libella und Club Bergwerk). Die Aufnahmen vom „Binser seinem Sägewerk“ wurden in Vilsbiburg (Fa. Balk) und in Bad Tölz (ehem. Fa. Moralt) gemacht. Die Szenen, in denen der Sepp und Tango "amerikanisches Roulette" spielen, d.h. bei Nacht ohne Licht mit dem Auto über eine Kreuzung zu fahren, wurden in Forstinning im Ortsteil Schwaberwegen gedreht. Die Werkstatt des Sepp befand sich in Albaching.
[Bearbeiten] Die Autos aus der Serie
Viele Fans sind von den Autos der Serie fasziniert. Hier ein Auszug der Autos, die in der Serie vorkommen und ihre Geschichte.
- Alfa Giulia Sprint GT "Bertone": Der rote (Rosso Alfa - Farbcode 130) Flitzer des Sepp der Marke Alfa Romeo, den meist der Effendi fuhr. Eigentlich dürfte dieses Auto in der Serie gar nicht vorkommen, weil es in im Jahr 1968 noch nicht gab. Es handelt sich nämlich schon um das Faceliftmodell, welches sich dadurch auszeichnet, dass es ein "glatte" Front ("Rundhaube")besitzt, im Gegensatz zur sogennten "Kantenhaube". Insgesamt wurden zwei "Bertone" für die Dreharbeiten verwandt, bei genauem Hinsehen erkennt man die Unterschiede. Mit diesem Auto wurden auch viele Stuntszenen gefahren, was immer wieder dazu führte, dass sie während der Dreharbeiten instand gesetzt werden mussten. So brach zum Beispiel bei der Handbremswende in Folge 1 der gesamte -sehr filigrane- Mechanismus. Das Kennzeichen des Bertone in der Serie war "EBE-HL96".
- Buick Riviera Bj. 65: Sepps silberner Buick
Ein getuntes Fahrzeug mit 6,4 Liter BigBlock V8. Kennzeichen Rote Nummer "EBE-0371"
- Cadillac 1959: Sepps rosafarbener Cadillac
Kennzeichen Rote Nummer "EBE-0371"
- Ford Transit: Den hätte der Sepp für den Binser Berti umbauen sollen
- BMW 501/502 "Barockengel": Binsers BMW
Wer genau hinhört, bemerkt, dass das Fahrzeug teilweise mit Vollgas angefahren werde musste. Der Schauspieler Toni Berger war deshalb in den Drehpausen nicht sehr gut auf das Fahrzeug zu sprechen. Nach den Dreharbeiten stellte sich heraus, dass ein Kurbelwellenlager nicht angezogen war.
- Mercedes Baureihe W 108 / W 109: Christls Auto
Hier wurde bei den Dreharbeiten eine Kupplung vernichtet. Auch von diesem Fahrzeug gab es zwei für die Dreharbeiten.
- Mercedes SL 230/250/280 ("Pagode"): Bertis Wagen
- VW Karmann Ghia: Charlys Volkswagen
- Alfa Romeo 2600: Marlenes Sechszylinder von Alfa Romeo
Es handelt sich dabei um keinen echten 2600er. Basis war ein 2000er. Dieses Fahrzeug wurde 1983 sehr aufwendig restauriert und getunt. So werkelt unter der Motorhaube nicht der originale Motor, sondern ein "gemachter" 2,3 Liter RIO-Motor. Die Frontmaske ist dem des 2600 angeglichen worden, jedoch wurden auch hier diverse Veränderungen vorgenommen. Das Fahrzeug existiert noch immer, ist jedoch in einem sehr schlechten optischen Zustand.
- Porsche 911 Targa: Die Gräfin fuhr dieses Modell des Porsche 911
- VW T1 Pritschenwagen: Tangos VW Bus von der Post
Es handelt sich dabei nicht um einen originalen Bus der Bundespost, vielmehr wurde ein gewöhnlicher Pritschenwagen auf das Behördenoutfit umlackiert.
- Corvette Sting-Ray: Zuhälterfahrzeug eines der beiden Zuhälter aus dem Lido
- Ford Mustang: Zuhälterfahrzeug eines der beiden Zuhälter aus dem Lido
[Bearbeiten] Auszug aus der Besetzungsliste
- Ottfried Fischer als Sir Quickly / Sowieso, Bauernsohn Alfons Kerschbaumer
- Olivia Pascal als Christl Burger, Tochter des Busunternehmers Burger
- Elmar Wepper als Sepp / Josef Gruber, Autobastler und unehelicher Sohn des Martin Binser
- Bruno Jonas als Tango, Postbote und Mitglied der Musikgruppe Thunderbirds
- Robert Giggenbach als Effendi / Irgendwie / Gerhard Tauber, Gymnasiast
- Toni Berger als Martin Binser, Sägewerksbesitzer
- Michaela May als Marlene Weininger, verwöhnte und insektengspinnerte Tochter eines Großbauern/Grundbesitzer.
- Hannelore Elsner als Charly, Bardame
- Karl Merkatz als Kerschbaumer, Vater von Sir Quickly
- Enzi Fuchs als Kerschbaumerin, Mutter von Sir Quickly
- Wolfgang Fierek als Remigius, Lastwagenfahrer und ehemaliger Hubschrauberpilot
- Siegfried Rauch als Burger, Busunternehmer und Vater von da Christl
- Georg Maier als Berti, Sohn vom Binser und a gemeine Sau
- Uwe Ochsenknecht als der General, Sohn von Hermann Göring, und zwar der uneheliche (nach eigener Aussage)
- Helga Anders als seine Frau und Gänsemutter
- Barbara Rudnik als Gräfin, Königin der Nacht
- Louise Martini als Dr. Elisabeth Hardt
- Ernst Hannawald als durchgeknallter Sohn von Dr. E. Hardt
- Ruth Drexel als Bürgermeisterin
- Martin Flörchinger als Opa vom Sir
- Dolly Dollar als Chick aus Kolbermoor
- Rolf Castell als Rosenheimer Polizeichef
- Béla Ernyei als Zuhälter, der ein Ölbad nehmen muss
- Udo Thomer als Hinteregger
- Kathi Leitner als Bedienung vom Sonnblick und am Sepp sei Verflossene - Hochzeit mit Hinteregger
- Wolfi Fischer als Che-Guevara-Freak
- Michael Fitz als Gspusi von der Christl (1. Folge)
- Karl Lieffen als Weininger
- Thekla Mayhoff als Carolin im Lido
- Sepp Schauer Einer der beiden Zuhälter im Lido
[Bearbeiten] Zitate in anderen Fernsehserien
In der Serie Pfarrer Braun, in der Ottfried Fischer die Titelfigur verkörpert, wird auf Irgendwie und Sowieso direkt angespielt. Es kommt hier nicht nur ebenfalls eine NSU Quickly vor, sondern Pfarrer Braun gibt auch an, er sei während seiner Zeit im Priesterseminar eben wegen dieses Gefährtes Sir Quickly genannt worden.
Auch in der Serie Der Bulle von Tölz mit Ottfried Fischer in der Hauptrolle gibt es eine Anspielung. In der Folge "Der Zuchtbulle" steht Ottfried Fischer neben einem Bullen und sagt: "einen Bullen dopen, wer macht denn sowas". Im Hintergrund ertönt das Lied "Tambourine Man". Damit ist offensichtlich die Szene aus Irgendwie und Sowieso gemeint, in der der "Sir" seinem Ochsen dieses Lied vorspielt, damit dieser beim Ochsenrennen schneller läuft.