Insel Verlag
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Der Insel Verlag ist ein seit 1901 bestehender deutscher Literaturverlag mit Hauptsitz in Frankfurt am Main und einer Niederlassung in Leipzig.
Der Insel Verlag ging hervor aus der 1899 gegründeten Kunst- und Literaturzeitschrift Die Insel. Nach dem Ende der Zeitschrift, 1901, gründete Alfred Walter Heymel in Leipzig den Insel Verlag. Das noch heute verwendete Signet des Verlags, ein zweimastiges Segelschiff, wurde von Peter Behrens noch für die Zeitschrift entworfen. Zu den ersten Büchern des neuen Verlags gehören der Gedichtband Dir von Heinrich Vogeler und die Prosastücksammlung Fritz Kochers Aufsätze von Robert Walser.
Erster Verlagsleiter war Rudolf von Poellnitz, ab 1906 dann Anton Kippenberg. 1912 wurde die Insel-Bücherei gegründet, deren kleine, auffällig und liebevoll gestalteten Bände bis heute zu den bekanntesten Produkten des Verlags gehören. Als erstes Buch in der Reihe erschien Rainer Maria Rilkes Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke. Einige Jahre später erschienen als Seitenstücke dieser Reihe die Österreichische Bibliothek und die fremdsprachige Reihe Pandora.
Ende 1943 wurde das Verlagshaus in Leipzig bei einem Luftangriff vollständig zerstört. Nach Kriegsende und vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden deutschen Teilung gründete Kippenberg eine westdeutsche Niederlassung des Verlags in Wiesbaden.
Dem in Leipzig verbliebenen Stammhaus wurde von den sowjetischen Besatzungsbehörden am 1.3.1946 eine Produktionslizenz erteilt, die zwar bereits am 11.4.1946 widerrufen wurde, aber dennoch zunächst den Nachdruck älterer Titel ermöglichte. Erst am 25.2.1947 kam es dann zu einer endgültigen Lizenzierung des Insel Verlags für Anton Kippenberg. Die Verlagslizenz ging am 26.10.1950 nach dessen Tode auf Richard Köhler über.
1960 wurde der westdeutsche Hauptsitz nach Frankfurt am Main verlegt, 1963 erfolgte die Übernahme durch den Suhrkamp Verlag, zu dem der Insel Verlag bis heute gehört. Der ostdeutsche Insel Verlag in Leipzig wurde in der DDR als privatwirtschaftliches Unternehmen weitergeführt und gehörte der Verlagsgruppe Kiepenheuer an. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurden die beiden Teilverlage wieder zusammengeführt. Seither firmiert der Insel Verlag wieder unter beiden Verlagsorten; rechtlich wird allerdings "Leipzig" als Niederlassung geführt.
Über das Verlagsprogramm und verlegerische Schwerpunkte der aktuellen Editionstätigkeit informiert der jährlich erscheinende Insel-Almanach.
[Bearbeiten] Buchreihen
- Bibliotheca mundi, Libri librorum und Reihe Pandora (1920-1921), alle original fremdsprachig (Editiones insulae)
- Insel-Bücherei (1912 ff.) und Österreichische Bibliothek (1915-1917)
- Bibliothek der Romane, 2-Mark-Bücher
- Der Dom. Bücher deutscher Mystik
- Die Bibliothek des Hauses Usher (Science Fiction)
- Insel-Taschenbücher
- Memoiren und Chroniken
- Sammlung Insel (Texte aus Literatur und Wissenschaft der Vergangenheit, 1965-1969, Nr. 1-50)
[Bearbeiten] Literatur
- John D. Brinks: Vom Ornament zur Linie, Der frühe Insel-Verlag 1899 bis 1924. Laubach Triton Verlag 2000, 2 Bde. ISBN 3935518005 (Grafikdesign der frühen Insel-Bände)
- Heinz Sarkowski: Der Insel Verlag. Eine Bibliographie 1899 - 1969. Insel Verlag Frankfurt/Main u. Leipzig 1999, 2., überarb. Aufl., ISBN 3458156119
- Bernhard Zeller (Hrsg.): Die Insel. Eine Ausstellung zur Geschichte des Verlages unter Anton und Katharina Kippenberg (Ausstellungskatalog). Deutsches Literaturarchiv Marbach 1965
- 100 Jahre Insel Verlag 1899-1999. Insel Verlag, Frankfurt/Main u. Leipzig 1999. ISBN 3458344004
