Induktionskochfeld
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Ein Induktionskochfeld ist ein Kochfeld, bei dem das Kochgeschirr durch im Boden des Kochgeschirrs induktiv erzeugte Wirbelströme erwärmt wird. Das dazu notwendige magnetische Wechselfeld wird unterhalb des üblicherweise aus Glaskeramik bestehenden Kochfeldes durch eine stromdurchflossene Spule erzeugt. Die dabei üblicherweise angewandten Frequenzen liegen im Bereich von etwa 25 bis 50 kHz. Um eine korrekte Funktionsweise zu erzielen, sind bei den im Handel erhältlichen Produkten spezielle Kochtöpfe mit Böden aus ferromagnetischem Material erforderlich. Wird ein ungeeigneter Kochtopf verwendet (z.B. aus Aluminium), erfolgt keine Wärmeentwicklung und der Topf bleibt kalt.
Die meisten Induktionskochfelder schalten automatisch ab, sobald kein ferromagnetischer Topf auf der Kochplatte steht.
Vorteile der Induktionskochfelder sind:
- Sehr geringe Reaktionszeit bei Änderungen der Einstellung (sehr kurze Vorwärmzeit; schnelles, genau dosierbares Anbraten, wie sonst nur beim Gasherd)
- Eine relativ kühle Kochplatte, da diese sich nicht selbst, sondern nur sekundär durch den Topf erwärmt wird (sog. Rückerwärmung),
- Energieersparnis besonders bei kurzen Kochzeiten, da nur eine relativ geringe Masse erwärmt wird und nicht wie beim Gasherd große Teile der Energie durch Strahlung und Konvektion verloren gehen, deshalb z.B. besonders geeignet für das Kochen mit einem Schnellkochtopf,
- niedrige Preise (einzelnes Induktionskochfeld mit 2 kW Leistung etwa 30 Euro),
- freiere Küchengestaltung durch Kombination einzelner Induktionskochfelder
Nachteile der Induktionskochfelder:
- Höhere Kosten bei Kochgeschirr, da die meisten Kochtöpfe (Aluminium, viele Edelstähle, Keramik) nicht ferromagnetisch sind,
- Mögliche Beeinträchtigung der Funktion elektrischer Geräte wie Herzschrittmacher.
Um zu überprüfen, ob Kochgeschirr für ein Induktionskochfeld geeignet ist, kann man folgenden Test durchführen: wenn ein Magnet auf der Unterseite haften bleibt, ist der Topf bzw. die Pfanne geeignet. Generell ist für Induktionsherde leichtes Kochgeschirr besonders geeignet, da bei dicken Böden (z.B. Sandwichböden) die Vorteile des Induktionsherdes teilweise wieder verloren gehen.
Sollte beim Zubereiten von Speisen ein leises, „singendes“ Geräusch wahr genommen werden, so ist dies üblicherweise kein Hinweis auf einen Defekt des Geräts. Dieses Geräusch tritt bei einigen Baureihen der Induktionskochfelder auf und ist völlig normal.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Induktionsheizung, Induktive Erwärmung
- Induktionsofen
- Induktion (Elektrotechnik)
- Herd, Backofen, Kochfeld, Elektrokochfeld, Halogenkochfeld, Gaskochfeld