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Homosexualität und Religion

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Biblischer Prinz Jonathan und David.  Circa 1300 AD.  Manche historischen Texte haben die zwei, im Gegensatz zur allgemeinen Tradition in Judentum und Christentum, als männliche Geliebte beschrieben. Im Buch Leben von Edward II., zirka 1326 AD, war es besagt:  „In der Tat erinnere ich mich, gehört zu haben, dass ein Mann so andere liebte. Jonathan geschätzter David, Achilles liebte Patroklos.“
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Biblischer Prinz Jonathan und David. Circa 1300 AD. Manche historischen Texte haben die zwei, im Gegensatz zur allgemeinen Tradition in Judentum und Christentum, als männliche Geliebte beschrieben. Im Buch Leben von Edward II., zirka 1326 AD, war es besagt:
„In der Tat erinnere ich mich, gehört zu haben, dass ein Mann so andere liebte. Jonathan geschätzter David, Achilles liebte Patroklos.“

Homosexualität und Religion ist in vielen Religionen ein Problemfeld. Weil viele religiöse Gruppierungen Homosexuelle strikt ablehnen, meist unter Berufung auf heilige Texte, religiöse Schriften oder Traditionen, fühlen sich religiös geprägte Homosexuelle häufig in einen Gewissenskonflikt gedrängt.

In westlichen Ländern wird meist vorrangig mit der Familie, welche Homosexuelle nicht gründen könnten, argumentiert, da die herkömmliche Familie als ein wesentliches Lebensziel angesehen wird. Das anderswo häufig genannte Argument von der grundsätzlichen „Sündhaftigkeit“ oder schlicht „Falschheit“ von Homosexualität wird dagegen insbesondere in Europa von den Angehörigen der entsprechenden religiösen Gemeinschaften weniger akzeptiert.

Inhaltsverzeichnis

Christentum

Zur Homosexualität gibt es innerhalb des Christentums keine einheitliche Meinung. Während der Vatikan und evangelikale Fundamentalisten eher ablehnende Haltungen vertreten, gibt es andere theologische Richtungen, die sich neutral, tolerant, oder akzeptierend gegenüber Homosexualität positionieren. Neben der Metropolitan Community Church und der Alt-Katholische Kirche sind hier insbesonders der in Deutschland aktive ikvu-Mitgliedsverein Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche (HuK e. V.), aber auch die ökumenische Initiative „Christlich-Sicher-Geborgen“ und die Initiative Zwischenraum zu nennen.

Der Altkatholische Bischof Joachim Vobbe hat in seinem weiter unten zitierten Hirtenbrief das besondere Spannungsverhältnis zwischen Homosexuellen und Kirchen auf den Punkt gebracht:

„In diesem Zusammenhang möchte ich stellvertretend für meine eigene Kirche ein Schuldbekenntnis nachholen: Die Kirche hat - vermutlich aufgrund ihrer eigenen distanzierten Einstellung - beharrlicher geschwiegen zur Ausgrenzung, Verfolgung, Verstümmelung und Tötung homosexueller Menschen als zu manchen anderen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist deshalb verständlich, wenn das Verhältnis von Homosexuellen zur Kirche immer noch mitgeprägt ist von Traumatisierungen. Aufgrund dieser geschichtlichen Belastung ist es wohl bisweilen noch recht schwer, unbefangen miteinander umzugehen und differenzierende Aussagen zu machen, die nicht als Diffamierung oder Diskriminierung empfunden werden.“

Von Jesus Christus selbst sind keine Aussagen über homosexuelles Verhalten überliefert, weder im Positiven noch im Negativen. Seine Freundschaft zu Außenseitern und Sündern zieht sich jedoch durch das ganze Neue Testament. Am ehesten lässt sich vielleicht Matthäus 19,12 heranziehen, wo Jesus davon spricht, dass „manche von Geburt an zur Ehe unfähig“ sind, dies ohne Verurteilung. Auch heilt Jesus den Diener eines römischen Hauptmannes auf dessen Bitte hin. Es ist ungewöhnlich, dass ein heidnischer Hauptmann sich für einen einfachen Sklaven so vor einem Juden demütigt. Dies wird von manchen liberalen Auslegern so interpretiert, dass es sich um einen Geliebten des Römers gehandelt habe, was für Jesus dann ebenso offensichtlich gewesen wäre. (Siehe auch: Homosexualität im Neuen Testament)

Andererseits wurde bereits im mosaischen Gesetz Homosexualität klar verurteilt: „Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe liegt, so haben beide einen Gräuel verübt; sie sollen gewisslich getötet werden, ihr Blut ist auf ihnen.“ (3.Mose 20:13).

Paulus griff dies im Römerbrief auf:

„Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn ihre Frauen haben den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen; desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Mann mit Mann Schande getrieben und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen.“ (Römer 1:26-27)

Römisch-Katholische Kirche

Gemäß der römischen Glaubenskongregation ist die homosexuelle Neigung oder Tendenz zwar „ungeordnet“ und nicht dem Schöpfungssinn von Sexualität entsprechend, aber als solche noch nicht sündhaft, während bewusst und frei vollzogene homosexuelle Akte als schwere Sünde angesehen werden. Da nach offizieller Auffassung der römisch-katholischen Kirche Homosexualität die göttliche Ordnung verletzt, könne keine Kompromisshaltung eingenommen werden. Allerdings solle die betreffende Person die Verbindung zur Kirche nicht abbrechen. In einer Stellungnahme der Kongregation für die Glaubenslehre vom 3. Juni 2003 wird festgestellt: „Nach der Lehre der Kirche kann die Achtung gegenüber homosexuellen Personen in keiner Weise zur Billigung des homosexuellen Verhaltens oder zur rechtlichen Anerkennung der homosexuellen Lebensgemeinschaften führen.“ Kritiker des Vatikans weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die „Achtung“, von der hier (und auch im Weltkatechismus) gesprochen wird, bei der Unterscheidung zwischen zölibatären heterosexuellen Priesteramtsanwärtern und zölibatären homosexuellen Priesteramtsanwärtern (die nach einer jüngeren Veröffentlichung des Vatikans bei „leichten homosexuellen Tendenzen“ eine dreijährige Probefrist ableisten müssen, bei „starken homosexuellen Tendenzen“ dagegen als untauglich erachtet werden), offenbar ohne konkrete Folgen sei.

Im Bezug auf die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften fährt die Stellungnahme von 2003 fort: „Das Gemeinwohl verlangt, dass die Gesetze die eheliche Gemeinschaft als Fundament der Familie, der Grundzelle der Gesellschaft, anerkennen, fördern und schützen. Die rechtliche Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften oder deren Gleichsetzung mit der Ehe würde bedeuten, nicht nur ein abwegiges Verhalten zu billigen und zu einem Modell in der gegenwärtigen Gesellschaft zu machen, sondern auch grundlegende Werte zu verdunkeln, die zum gemeinsamen Erbe der Menschheit gehören.“

Einer der maßgeblichen kurilen Wortführer gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften ist Papst Benedikt XVI., der sich schon in seiner Zeit als Kardinal und Vorsitzender der Glaubenskongregation entsprechend geäußert hat.

Im Zusammenhang mit Gesetzen zu homosexuellen Lebenspartnerschaften fordert er beispielsweise: „Wird der gesetzgebenden Versammlung zum ersten Mal ein Gesetzentwurf zu Gunsten der rechtlichen Anerkennung homosexueller Lebensgemeinschaften vorgelegt, hat der katholische Parlamentarier die sittliche Pflicht, klar und öffentlich seinen Widerspruch zu äußern und gegen den Gesetzentwurf zu votieren. Die eigene Stimme einem für das Gemeinwohl der Gesellschaft so schädlichen Gesetzestext zu geben, ist eine schwerwiegend unsittliche Handlung.“ (Erwägungen zu den Entwürfen einer rechtlichen Anerkennung der Lebensgemeinschaften zwischen homosexuellen Personen, 3. Juni 2003, Josef Kard. Ratzinger).

Innerhalb der Kirche wird diese Haltung jedoch nicht mehr in allen Ländern von der Mehrheit getragen, sondern es gibt hier große kulturelle Unterschiede zwischen den verschiedenen katholischen Gebieten. Nach einer aktuellen Befragung, die von der Bischofskonferenz Brasiliens in Auftrag gegeben wurde, geben 62 % von 1831 befragten katholischen Priestern an, dass sie die Verurteilung der Homosexualität durch die katholische Kirche nicht teilen. (http://www.networld.at/index.html?/articles/0417/15/79989.shtml) Eine ältere Umfrage vom Januar 2001, durchgeführt von der Utrechter Universität im Auftrag der Zeitschrift „Gay Krant“, ergab, dass von 339 befragten katholischen Priestern in Holland 56 % eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft in ihrer Kirche segnen würden, 83 % würden dies im Privaten tun. (http://www.advocate.com/html/news/012601/012601news06.asp) So zeigt sich auch bei manchen Theologen inzwischen eine andere Haltung (siehe beispielsweise 'Lexikon für Theologie und Kirche'); andere Strömungen halten freilich mit dem offiziellen Lehramt der Kirche fest an der traditionellen Ablehnung (Die sittliche Beurteilung der Homosexualität).

Orthodoxe Kirche

Die Orthodoxe Kirche hält sich in ethischen Fragen an die traditionelle Auffassung des Christentums der ersten Jahrhunderte. Bloße homosexuelle Neigungen gelten nicht als Sünde (denn jeder Mensch hat böse Neigungen), deren praktisches Ausleben dagegen schon. Die Gläubigen sind angehalten, bösen Neigungen aller Art, darunter auch der Homosexualität, nicht nachzugeben, sondern sie ihr Leben lang zu bekämpfen.

Nach der Weihe von Gene Robinson zum ersten offen in einer homosexuellen Partnerschaft lebenden Bischof der zur anglikanischen Kirchengemeinschaft gehörigen Protestant Episcopal Church in the USA haben Papst Shenouda III. von der koptisch-orthodoxe Kirche, Patriarch Zakka I von der Syrisch-orthodoxen Kirche und Katholikos Aram I, von der armenisch-orthodoxen Kirche vorgeschlagen, weitere ökumenische Gespräche mit der anglikanischen Kirche zu verschieben, bis die diesbezügliche Situation in der anglikanischen Gemeinschaft geklärt ist. Die russische orthodoxe Kirche brach nach der Bischofsweihe von Robinson alle Zusammenarbeit mit der Episcopal Church ab.

Ein Großteil der Rastafari-Anhänger vor allem auf Jamaika, die sich teilweise der orientalisch-orthodoxen Kirche Äthiopiens angeschlossen haben, pflegen eine ausgesprochene Ablehnung der Homosexualität - unter anderem sichtbar in der Reggae-Musik, in der u. a. zum Mord an Schwulen und Lesben aufgerufen wird. Allerdings finden sich solche Texte vor allem im säkularen Dancehall-Reggae, weniger im religiösen Roots Reggae.

Protestantische und evangelische Kirchen

Da diese Kirchen und Gemeinschaften keine gemeinsame oberste weltliche Autorität kennen (außer der Bibel) gibt es hier eine große Bandbreite; insbesondere einige Freikirchen (z. B. Baptisten) verurteilen Homosexualität noch wesentlich schärfer als die katholische Kirche.

Die Evangelische Kirche Deutschland (EKD) vertritt allgemein eine liberalere Haltung zur Homosexualität. So können in den Landeskirchen der EKD homosexuelle Pastoren mit ihrem standesamtlich liierten Partner offiziell im Pfarrhaus leben und wohnen und werden in einigen Landeskirchen (z.B. Nordelbien) besoldungsrechtlich wie Ehepaare behandelt.

Viele Landeskirchen der EKD sehen homosexuelle Paarbindungen nicht als sündhaft an und erlauben daneben auch eine öffentliche Segnung dieser standesamtlich liierten Partnerschaften in ihren Kirchen. (Rheinland, Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Nordelbien, Braunschweig, Pfalz, Hessen-Nassau, Oldenburg, Bremen, Westfalen, u. a.), soweit die Ortspastorin bzw. der Ortspastor einverstanden ist.

Die Evangelisch-methodistische Kirche erlaubt keine offen praktizierenden Homosexuellen als Geistliche und verbietet ihren Geistlichen die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Sie hat in ihrer Generalkonferenz 2005 mit Zweidrittelsmehrheit eine Lockerung dieser Bestimmungen über Homosexualität abgelehnt. Die Methodistische Kirche in Großbritannien entschied sich auf ihrer Jahreskonferenz im Juni 2005 mit großer Mehrheit dafür, die Möglichkeit zu eröffnen, gleichgeschlechtliche Paare zukünftig zu segnen und lehnt den Sündenbegriff ab.

Die Generalsynode der United Church of Christ sprach sich am 4. Juli 2005 in Atlanta mit großer Mehrheit als erste größere Kirche in den USA dafür aus, dass gleichgeschlechtliche Paare das Recht auf Heirat erhalten sollten und Segnungen in den Kirchen erlaubt sind.

In der Anglikanischen Kirche ist die Haltung zur Homosexualität höchst umstritten (befürwortend anglikanische Kirchen in USA, Kanada und teilweise in England -- ablehnend die meisten anglikanischen Kirchen in der Dritten Welt, die die Mehrheit der anglikanischen Kirchengemeinschaft ausmachen): eine Frage, die mit der Weihe von Gene Robinson als Bischof von New Hampshire besondere Brisanz annahm.

Besonders konservative evangelische Freikirchen sehen in der Praxis von Homosexualität eine Gräuelsünde, wollen aber ihre Ablehnung der Sünde nicht auf die vermeintlichen Sünder ausdehnen und akzeptieren daher enthaltsame Schwule und Lesben. Allerdings ist die kulturelle Norm von Ehe und Familie in diesen Gruppen sehr stark (anders als die römisch-katholische Kirche halten sie das lebenslange Zölibat nicht in Ehren). Deshalb ermuntern sie Menschen, die vom gleichen Geschlecht sexuell angezogen werden, durch Gebet, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus, Therapie und Selbsthilfegruppen ihr Leben zu ändern, damit sie künftig im Einklang mit ihrem Verständnis des göttlichen Willens „als Mann und Frau“ leben können. Ob die Neigung zur Homosexualität auf diese Weise überwunden werden kann (siehe: Ex-Gay-Bewegung), ist in diesen Gruppen höchst umstritten. Außerhalb solcher Gruppen wird diese Möglichkeit nicht für realistisch gehalten.

Andererseits gibt es auch evangelische freikirchliche Kirchen und Gemeinden, die Homosexuelle explizit willkommen heißen und keine Vorbehalte gegen Homosexualität haben. Es gibt sogar eine Freikirche, die Metropolitan Community Church, die sich explizit an homosexuelle („LesBiSchwule“) Menschen wendet. (Zum Beispiel MCC Köln.)

Alt-Katholische Kirche

Die deutschen Altkatholiken haben seit langem eine sehr liberale Haltung gegenüber der Homosexualität vertreten. Eine Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften befürworten sie grundsätzlich mit der Begründung, wenn zwei Menschen den Pfarrer um den Segen Gottes für etwas ersuchen, so ist es nicht die Sache des Pfarrers als bloßem Boten Gottes, ihnen diesen zu verwehren, unabhängig von seiner persönlichen Meinung.

In seinem Hirtenbrief zum Ehesakrament stellte Bischof Joachim Vobbe seine Haltung zum Thema gleichgeschlechtlicher Partnerschaften wie folgt dar:

Unbestritten dürfte für uns Christen sein, dass gleichgeschlechtlich empfindende Menschen einen ebensolchen Anspruch darauf haben, zu lieben und geliebt zu werden und - vor allem - sich selbst achten zu dürfen, wie andere Menschen auch. Unbestritten ist weiter, dass Bindungen an die Nachfolge Jesu, Liebe und Treue einen biblisch begründeten Eigenwert haben - jenseits der Bewertung sexueller Orientierung oder gar konkreter sexueller Praktiken.
Sicherlich darf man feststellen, dass eine gleichgeschlechtliche Verbindung (...) etwas anderes ist als eine Ehe. Grad der Verbindlichkeit, Ziel, Dauer und Intensität der Verbindung sind nicht per se den Regeln einer Ehe unterworfen. Eine Zeugung von Kindern aus eigener Partnerschaft ist nicht möglich und ja auch eigentlich nicht intendiert. Die künstliche Insemination oder die Befruchtung durch einen „Leihvater“ bei lesbischen Paaren oder die Adoption von Kindern durch homosexuelle Paare wird nicht zuletzt aufgrund der wachsenden Erkenntnisse über den Wert der Bipolarität und Komplementarität von Mann und Frau in der Erziehung beziehungsweise über den Wert der Kenntnis unserer biologischen Eltern als ethisch äußerst problematisch angesehen und von den Kirchen der Ökumene wie auch von anderen, nichtkirchlichen Meinungsträgern abgelehnt.
Die Frage einer Segnung kann sich aber meines Erachtens an den Kriterien messen lassen, an denen sich auch andere nichteheliche, individuelle gemeinschaftliche und/oder zölibatäre Lebensformen orientieren, nämlich: Wollen die Menschen, um die es hier geht, ihr Leben gemeinsam (oder, im Falle von Zölibatären, allein) aus dem Geist der Nachfolge Jesu Christi gestalten und in den Horizont Seiner Verheißungen stellen? Und - eventuell: in welchen speziellen Punkten wollen sie dies tun? Diese Fragen beziehen sich auf individuelle Regeln, an die sich konkrete Menschen einvernehmlich binden wollen. Sie sind mithin nicht Sache einer offiziellen, einheitlich-kirchenamtlich geregelten Institution und Liturgie, sondern sollten von den betroffenen Personen oder Personengruppen mit dem Seelsorger vor Ort in Verantwortung vor dem Wort Gottes, der Lehre der Kirche und der Situation der Lokalgemeinde entschieden werden.
Quelle: Bischof Joachim Vobbe: „Gott traut uns. Wir trauen Gott. Gedanken zum Ehesakrament.“ S. 39 ff. Alt-Katholischen Bistumsverlag 2003, ISBN 3-934610-19-6

Eine generelle Gleichstellung mit der Institution bzw. dem Sakrament der Ehe wird allerdings mit Verweis auf die Bibel abgelehnt.

Die insgesamt liberale Haltung der Altkatholischen Kirche hat zu einem gewissen Zulauf durch Homosexuelle geführt, die zu einer christlichen Kirche gehören wollen, aber in den größeren Kirchen ausgegrenzt werden. In der Altkatholischen Kirche sind sie so zu einer voll integrierten, geachteten Minderheit geworden.

Ebenso ermöglichte die christkatholische (=altkatholisch) Kirche in der Schweiz 2006 die Segnung homosexueller Paare in ihren Kirchen und erlaubt offiziell die Mitarbeit von homsexuellen Priestern sowie deren Partnerschaft.

Zeugen Jehovas

Die Zeugen Jehovas warnen nach ihrer Überzeugung davor, seine Mitmenschen zu hassen, selbst wenn man „einen starken Abscheu gegen bestimmte Lebensweisen“ empfindet und empfehlen allen Christen, „mit allen Menschen Frieden zu halten“ (Römer 12:9, 17-19). Sie warnen auch explizit davor, Homosexuelle zu misshandeln oder missachten, denn nach dem christlichen Glauben würden wahre Christen ihre Mitmenschen als mögliche Nachfolger Christi betrachten und sie mit Respekt und Würde behandeln. [1]

Christian Science

Innerhalb Christian Science gibt es verschiedene Standpunkte. Die Initiative Emergence International engagiert sich für eine Neubewertung.

Islam

Gesetzliche Aspekte (Schari'a)

Der Koran fordert die Bestrafung von Homosexualität:

Und diejenigen, die es von euch [Männern] begehen, strafet beide. Und so sie bereuen und sich bessern, so lasset ab von ihnen. Siehe, Allah ist vergebend und barmherzig (Sure 4, Vers 16).

Die Wortwahl erscheint relativ milde im Vergleich mit der Verurteilung anderer Vergehen, z. B. dem im vorausgehenden Vers behandelten außerehelichen Verkehr. (زناء zinā, DMG zina, „Unzucht“)

Im Koran bleibt die Art der Bestrafung offen, was in den islamischen Rechtsschulen ( madhahib) zu einem Dissens geführt hat. Während die Hanafiten als größte Rechtsschule des Islam die Entscheidung darüber in das Ermessen des einzelnen Richters stellen, sehen die Hanbaliten, analog zum Ehebruch die Steinigung vor. Die Wahhabiten genannte Richtung des sunnitischen Islams hanbalitischer Richtung sieht ebenfalls die Todesstrafe vor. In sechs islamischen Ländern kann Homosexualität mit dem Tode bestraft werden: im Jemen, Iran, Saudi-Arabien, Sudan, Nigeria und Mauretanien. Seit dem Spätmittelalter sind sich die islamischen Juristen einig, dass auf Analverkehr zwischen Männern die Todesstrafe steht.

Siehe auch:

Die Bedeutung gleichgeschlechtlicher Liebe

Im Einklang mit der christlichen Tradition (aber in Abweichung von der jüdischen) assoziiert der Koran die Sünden von Lots Volk an einigen Stellen auch mit den Ausschweifungen zwischen Männern: Es gibt fünf Stellen im Koran, die sich auf schwules und lesbisches Verhalten beziehen. Manche befassen sich offensichtlich mit „femininen Männern“ und „maskulinen Frauen“. Die zwei wichtigsten Verweise auf homosexuelles Verhalten im Koran ist einmal die 7. Sure, Vers 80-81:

„80 Und (wir haben) den Lot (als unseren Boten gesandt). (Damals) als er zu seinen Leuten sagte: ‚Wollt ihr denn etwas Abscheuliches begehen, wie es noch keiner von den Menschen in aller Welt vor euch begangen hat? 81 Ihr gebt euch in (eurer) Sinnenlust wahrhaftig mit Männern ab, statt mit Frauen. Nein, ihr seid ein Volk, das nicht maßhält.‘“

Und zum anderen die Sure 26, Vers 165[-166]:.

„165 Wollt ihr euch denn mit Menschen männlichen Geschlechts abgeben 166 und (darüber) vernachlässigen, was euer Herr euch in euren Gattinnen (als Ehepartner) geschaffen hat? Nein, ihr seid verbrecherische Leute.“(1).

Beide Verweise beziehen sich auf schwule und nicht auf lesbische Sexualität, da diese im Koran nicht erwähnt wird. Lut wird in den hebräischen Schriften als „Lot“ bezeichnet. Diese Passage ist ein offensichtlicher Verweis auf die Ereignisse bei Sodom und Gomorrah. Dies scheint zu implizieren, dass es vor der ersten Erwähnung in Sodom keine Homosexualität gab. Dies ist ein ausschließlich im Islam existierendes Konzept, das weder im jüdischen noch im christlichen Glauben vorkommt. Diese Passage verbindet die Sünden von Sodom - den Grund für die Zerstörung - mit Homosexualität. Deswegen werden Männer, die Sex mit Männern haben, seitdem von religiöser Seite als luti bezeichnet, der Analverkehr zwischen ihnen als liwāt (لواط).

Ein scheinbares Paradox ergibt sich daraus, dass die islamische Tradition die erotische Attraktivität des eigenen Geschlechts als ein natürliches und universelles Faktum betrachtet. So heißt es in einem dem Propheten Muhammad zugeschriebenen Hadith: „Starre nicht auf bartlose Knaben, denn sie haben Augen, die verführerischer sind als die Jungfrauen [huris].“ Ähnlich äußert sich der im Jahr 1200 n. u. Z. verstorbene hanbalitische Rechtsgelehrte Ibn al-Gauzi:

„Derjenige, der behauptet, dass er keine Begierde empfindet [wenn er schöne Knaben erblickt], ist ein Lügner, und wenn wir ihm glauben könnten, wäre er ein Tier, nicht ein menschliches Wesen.“

Dies schlägt sich auch in den Paradiesbeschreibungen des Koran nieder, wo nicht nur „großäugige Jungfrauen“, sondern auch Jünglinge, „gleich verborgenen Perlen“ (Sure 52, Vers 24), auf die (männlichen) Wiederauferstandenen warten und sie als Mundschenke bedienen: „Die Runde machen bei ihnen unsterbliche Knaben mit Humpen und Kannen (von Wein) und einem Becher (voll) von Quellwasser.“ (Sure 56, Vers 17-18)

Die romantische Liebe ('isq) zwischen Männern wird – unter der Voraussetzung, dass sie keusch ist – vom Islam vollständig akzeptiert. So schreibt der Universalgelehrte Ibn Hazm: „Liebe wird von der Religion weder missbilligt, noch vom Gesetz verboten; denn jedes Herz ist in Gottes Hand.“ Gleichzeitig führt aber die Verwerfung von unkeuschen Handlungen zwischen Männern für den strenggläubigen Muslim zu einem inneren Glaubenskampf (dschihad) gegen sein eigenes Selbst (nafs). Einem bekannten Hadith zufolge gilt derjenigen, der in diesem Kampf obsiegt, als „Liebesmärtyrer“: „Wer liebt und keusch bleibt und sein Geheimnis verbirgt und stirbt, stirbt als ein Märtyrer.“ Eine etwas andere Haltung nimmt die sufische Tradition ein. In ihr spielt die leidenschaftliche Zuneigung zwischen dem „Liebenden“ und dem „Geliebten“ eine konstitutive Bedeutung für die mystische Annäherung an Gott. Dies ist aber auf keinen Fall körperlich, also zwischen zwei Menschen (Männern) zu sehen, sondern der Liebende ist ein Synonym für den Suchenden, also den Sufi, der Geliebte ist ein Synonym für Gott.

Judentum

Im orthodoxen Judentum gilt für alle Menschen eine Heiratspflicht, was natürlich für Homosexuelle große Probleme mit sich bringt. Ebenso wird homosexueller Geschlechtsverkehr abgelehnt, wobei von Menschen mit homosexueller Veranlagung eine heterosexuelle Lebensweise erwartet wird. Dagegen gibt es auch nichtorthodoxe, z.B. liberale oder rekonstruktionistische Gemeinden, welche Homosexualität und homosexuellen Menschen positiv gegenüberstehen. Während die für eine Verurteilung herangezogenen Stellen in der Tora den selben Interpretationsschwierigkeiten wie beim Christentum unterworfen sind, ist der Talmud in seiner Verurteilung männlicher homosexueller Handlungen, insbesondere des Analverkehrs, eindeutig, zur weiblichen Homosexualität findet sich jedoch lediglich eine Diskussion zur Jungfräulichkeit, jedoch keine wertende Erörterung. Auch der Schulchan Aruch bekräftigt klar das Verbot männlicher und auch weiblicher homosexueller Handlungen. Im orthodoxen Judentum ist somit ein Verbot zweifelsohne gegeben. Da nichtorthodoxe Formen des Judentums ein anderes Verständnis religiöser Pflichten haben, wird Homosexualität dort meist akzeptiert oder aktiv willkommen geheissen.

Eine liberale Gemeinschaft schwuler, lesbischer und bisexueller Jüdinnen und Juden in Deutschland besteht unter dem Namen Yachad (hebräisch יחד für gemeinsam).

Buddhismus

Noch mehr als bei anderen Religionen ist die Haltung des Buddhismus zur Homosexualität ein sehr komplexes Thema. Es wäre einerseits falsch, von einer Ablehnung der Homosexualität zu sprechen, andererseits wäre die Aussage irreführend, dass der Buddhismus Homosexualität offenherzig begrüßen würde. Im Buddhismus gibt es viele Richtungen und Schulen, so dass es auch unterschiedliche Sichtweisen der Homosexualität gibt.

Buddhisten setzen sich nicht mit der Frage nach „richtig“ und „falsch“ auseinander, so dass ein Buddhist kaum je anderen sagen würde, wie sie sich verhalten sollen. Buddha ermutigte vielmehr die Menschen, in ihr Inneres zu sehen und für sich selbst eine Wahrheit zu finden (selbst wenn dies bedeutete, dass sie seine Lehren nicht beachten) und daran ihr eigenes Leben auszurichten:

„Glaube nicht an irgendetwas einfach nur, weil du es gehört hast. Glaube nicht an irgendetwas einfach nur, weil viele darüber sprechen. Glaube nicht an irgendetwas einfach nur, weil du es in einem religiösen Buch geschrieben fandest. Glaube nicht an irgendetwas nur wegen der Autorität deiner Lehrer und der Alten. Glaube nicht an Traditionen, weil sie über viele Generationen überliefert worden sind. Wenn du aber beobachtet und analysiert hast, wenn du zu der Auffassung gelangt bist, dass etwas vernünftig ist und zum Guten hinführt und dem einzelnen und der Allgemeinheit nützt, dann akzeptiere es und lebe dementsprechend.“

Buddha lehrte die große Bedeutung des Mitgefühls für alle lebenden Wesen und alle Menschen, ohne Rücksicht darauf, um wen es geht und was derjenige getan hat. Keine Handlung wird jemals als „gut“ oder „böse“ bezeichnet; vielmehr wird die Absicht und die Auswirkung im Gesamtzusammenhang betrachtet. Im Zen-Buddhismus gibt es beispielsweise sogar Berichte von Lehrern, die ihre Schüler durch unerwartetes oder gar aggressives Verhalten verwirrt haben - allein zum Zweck, ihnen zur Erleuchtung zu verhelfen.

In den meisten buddhistischen Klöstern gibt es jedoch verbindliche Vorschriften hinsichtlich des sexuellen Verhaltens. Nach buddhistischen Vorstellungen führt Begehrlichkeit zum Leiden und soll deswegen überwunden werden. Dies gilt auch für das sexuelle Begehren, unabhängig davon, auf welches Geschlecht es sich richtet. Mönche versuchen deswegen, von sexueller Begierde frei zu kommen, um Körper und Geist rein zu halten. Die sexuelle Orientierung eines Menschen ändert sich nicht nachdem ein Keuschheitsversprechen gegeben wurde. Die Verpflichtung zur Enthaltsamkeit gilt für buddhistische Mönche und Nonnen mit jeder sexuellen Orientierung.

Die grundsätzliche Forderung der Reinhaltung von Körper und Geist gilt zwar auch für Laien, doch wird daraus offenbar nicht die Forderung nach Enthaltsamkeit abgeleitet.

Der US-amerikanische Schriftsteller und Poet Allen Ginsberg bekam auf die Frage an seinen buddhistischen Lehrer, den bekannten tibetischen Meditationslehrer Chögyam Trungpa, nach seiner Einschätzung der Homosexualität gefragt, sinngemäß diese Antwort: Es geht zwischen Menschen nicht um die Form ihres Körpers sondern um die Form ihrer Beziehung.

Andere Religionen oder Religionsgemeinschaften

Indogene und indianische Kulturen

In indogenen und indianischen Kulturen existiert das Konzept „Homosexualität“ nicht. Homosexuelle Riten waren in manchen Richtungen des Schamanismus üblich; in Papua-Neuguinea gibt es Stämme, bei denen Übereinkünfte durch homosexuelle Handlungen bekräftigt werden. Die beteiligten Männer führten jedoch im Alltag heterosexuelle Ehen. (Siehe „Biological Exuberance“ von Bruce Bagemihl) Bei einem weiteren Stamm ist es Sitte, dass männliche Kinder die Jugendlichen des Stammes oral befriedigen, um durch den aufgenommenen Samen zum Mann heran zu reifen. Die vielen Stammeskulturen der Papuas unterscheiden sich jedoch stark voneinander, andere Stämme kennen andere Riten ohne homosexuelle Komponenten.

Bei manchen nordamerikanischen Indianer-Stämmen sind Homosexuelle als „two-spirited people“ bekannt und waren vor der Beeinflussung durch europäische Missionare in den Gemeinschaften anerkannt. Allerdings ging ihr indigener Glaube von einer strengen geschlechtlichen Polarität der Welt aus, so dass Homosexuelle ihre Geschlechtsidentität vollständig zu wechseln hatten, also Schwule in Frauenkleidern als Frauen, und Lesben in Männerkleidung als Männer zu leben hatten. Auch zwischen den verschiedenen Indianerstämmen sind die kulturellen Unterschiede aber erheblich und waren vor Ankunft der Weißen noch größer als heute, so dass eine allgemeine Aussage nicht möglich ist.

Afrika

In Afrika zeugen noch zahlreiche Begriffe, die Homosexualität/Homosexuelle bezeichnen, von einer einstmals reichen gleichgeschlechtlichen Tradition. (Siehe: www.mask.org.za/sections/Archive/amaZorro.htm) Heute überwiegt jedoch klar die Ablehnung.

Indien

Das Kamasutra in Indien zeigt neben heterosexuellen auch homosexuelle Handlungen.

Bahai

Die Sexualethik der Baha'i steht in der Tradition der abrahamitischen Religionen und zielt auf Ehe und Familie als Grundpfeiler der Gesellschaft. Sexualität dient diesem Konzept nach in erster Linie dem Schutz der Ehe und ihrer Stärkung. Zugelassen ist laut Kitab-i-Aqdas nur die eheliche Verbindung von Mann und Frau (vgl. Abschn. 107; Erl. 134). Während der Religionsstifter Baha'u'llah es seinerzeit dem Haus der Gerechtigkeit überließ, auch über „Strafen“ für „Ehebruch und Unzucht“ zu entscheiden, wird heute ein eher toleranter Umgang in allen Fragen der Sexualethik praktiziert. Die Aussagen der Heiligen Schriften gelten den Gläubigen dabei als Richtschnur für ein spirituelles Leben, für das sie sich als Baha'i entschieden haben. Wie und bis zu welchem Grad man diese Aussagen persönlich umsetzt und befolgt, ist stets eine Gewissensentscheidung, die dem Einzelnen keine religiöse Institution abnehmen kann und darf. Gleichgeschlechtlichkeit und der Glaube an Baha'u'llah sind demnach durchaus vereinbar.

Zölibatäres Mönchtum wie es beispielsweise im Christentum oder Buddhismus praktiziert wird, lehnt der Religionsstifter Baha'u'llah ab (vgl. u. a. Kitab-i-Aqdas, Erl. 61). Gleichwohl betrachtet er die schrittweise Loslösung von Begehrlichkeiten als Voraussetzung, um auf dem „mystischen Pfad der eigenen Vervollkommnung“ voranzuschreiten (vgl. Baha'u'llahs Die Sieben Täler in der Tradition des Sufismus). Das bedeutet aber nicht Enthaltsamkeit. Angestrebt wird ein bewusster Umgang mit dem eigenen körperlichen Verlangen, der beispielsweise auch in der Fastenzeit eingeübt wird.

Siehe auch

Referenzen

  1. Erwachet vom 8.12.1997

Literatur

  • Michael Bochow (Hrsg.); Rainer Marbach (Hrsg.): Homosexualität und Islam. Hamburg 2003. ISBN 3935596243.
  • John Boswell: Christianity, Social Tolerance, and Homosexuality : Gay People in Western Europe from the Beginning of the Christian Era to the Fourteenth Century. Chicago; London 1980. ISBN 0226067114.
  • Steven Greenberg: Wrestling with God and Men : Homosexuality in the Jewish Tradition. Madison 2004. ISBN 0299190900.
  • Daniel A. Helminiak: What the Bible Really Says About Homosexuality. San Francisco 2000. ISBN 188636009X.
  • Michael Klöcker und Udo Tworuschka (Hg.): Ethik der Weltreligionen, Ein Handbuch, Darmstadt 2004.
  • Arlene Swidler: Homosexuality and World Religions. Valley Forge 1993. ISBN 156338051X.
  • Jim Wafer: Muhammed and Male Homosexuality. In: Stephen O. Murray (Hrsg.); Will Roscoe (Hrsg.): Islamic Homosexualities : Culture, History, and Literature. New York; London 1997. ISBN 0814774687.
  • Valeria Hink: Streitfall Liebe. Biblische Plädoyers wider die Ausgrenzung homosexueller Menschen. Claudius Verlag 2003. ISBN 3532622939.

Weblinks

Originaltexte christlicher Kirchen

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