Gewandhausorchester Leipzig
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Das Gewandhausorchester Leipzig ist ein Sinfonieorchester mit Sitz in Leipzig. Es gehört zu den berühmtesten Orchestern und gilt mit derzeit etwa 175 Berufsmusikern als weltweit größtes Berufsorchester.
[Bearbeiten] Geschichte
Die historischen Wurzeln des Gewandhausorchesters reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Es gilt als das älteste bürgerliche Konzertorchester Deutschlands. Seit 1781 führt es seinen jetzigen Namen. Zunächst wurde an wechselnden Orten gespielt, ab 1782 dann hatte das Gewandhausorchester seine erste fest Spielstätte im Städtischen Kaufhaus. Der dortige Konzertsaal wurde mehrfach umgebaut und erweitert. Ein Modell dieses Saales wird ab Herbst 2006 im Foyer des heutigen Gewandhauses ausgestellt werden. Nachdem auch die Erweiterungen nicht ausreichten, wurde das Neue Concerthaus an der Beethovenstraße errichtet, in welche das Gewandhausorchester 1884 umzog. 1943 wurde das Neue Concerthaus durch Bomben zerstört. Bis 1984 gastierte das Gewandhausorchester dann in einem Interim, der Kongreßhalle an der Pfaffendorfer Str. 1981 wurde das von Professor Skoda entworfene neue Leipziger Gewandhaus am Augustusplatz eingeweiht, in welchem das Gewandhausorchester seitdem seinen Sitz hat. Während das Gewandhausorchester ursprünglich von einem Verein und dieser durch vermögende Kaufleute getragen wurde, ist es seit 1840 eine Institution der Stadt Leipzig. Leipzigs Ruf als Musikstadt beruht zu einem wesentlichen Teil auf dem Wirken des Gewandhausorchesters. Viele bedeutende musikalische Werke fanden durch das Orchester ihre Uraufführung, hervorragende nationale und internationale Solisten traten im Gewandhaus auf.
Das Gewandhausorchester hat gegenwärtig drei regelmäßige Spielstätten in Leipzig. Im Gewandhaus gibt es jährlich 48 Sinfoniekonzerte, 12 Kammermusikabende und 20 Sonderkonzerte. In der Leipziger Oper tritt es als Orchester des Opernhauses auf. In der Thomaskirche fungiert es als Begleiter der Auftritte des Thomanerchores. Zudem ist es weltweit auf Tourneen zu erleben.
[Bearbeiten] Kapellmeister
- 1781 - 1785 Johann Adam Hiller
- 1785 - 1810 Johann Gottfried Schicht
- 1810 - 1827 Johann Philipp Christoph Schulz
- 1827 - 1835 Christian August Pohlenz
- 1835 - 1847 Felix Mendelssohn Bartholdy (häufig vertreten durch Niels Wilhelm Gade und Ferdinand Hiller)
- 1848 - 1860 Julius Rietz
- 1860 - 1895 Carl Reinecke
- 1895 - 1922 Arthur Nikisch
- 1922 - 1928 Wilhelm Furtwängler
- 1929 - 1933 Bruno Walter
- 1934 - 1945 Hermann Abendroth
- 1946 - 1948 Herbert Albert
- 1949 - 1962 Franz Konwitschny
- 1964 - 1968 Václav Neumann
- 1970 - 1996 Kurt Masur
- 1998 - 2005 Herbert Blomstedt
- seit 2005 Riccardo Chailly