Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Geschichte des italienischen Heeres - Wikipedia

Geschichte des italienischen Heeres

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Der heutige italienische Staat entstand während des "Risorgimento" im Jahr 1861 durch die Eingliederung der alten italienischen Staaten in das Königreich Piemont-Sardinien. Die piemontesischen Institutionen wurden damals auf ganz Italien ausgedehnt und in "italienisch" umbenannt, weswegen fast alle Institutionen des heutigen italienischen Staates älter sind als dieser selbst.

Das italienische Heer ("Esercito Italiano") begeht seinen "Geburtstag" am 4. Mai jeden Jahres, dem Tag der Umbenennung der piemontesischen Armee in "italienisches Heer" durch einen Ministerialerlass vom 4. Mai 1861. Das italienische Heer ist also eine einfache Fortführung der Armee des Hauses Savoyen. Der letzte König Piemont-Sardiniens, Viktor Emanuel II., war unter diesem Namen, und besonders auch unter Beibehaltung dieser Zählung, erster König von Italien. Ein wirklicher Gründungstag der piemontesischen Armee fehlt. Doch die älteren (piemontesischen) Regimenter des italienischen Heeres, die teilweise weit über 300 Jahre alt sind, wie auch einige Waffengattungen (z.B. die Carabinieri, gegr. 1814 in Turin), sind die Träger von Traditionen, vor deren Hintergrund sich das italienische Heer heute sieht. Aus diesem Grund wird in Italien (und auch in diesem Artikel) das Heer Italiens und seines "Vorgängers" gleichgesetzt.

Haus Savoyen
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Haus Savoyen

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die Anfänge

Emanuel Philibert
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Emanuel Philibert

Der italienische Philosoph und Militärtheoretiker Machiavelli war es, der in seinem Werk "Der Fürst" 1512 als erster in Italien öffentlich die Aufstellung stehender Heere oder zumindest die Schaffung von Milizaufgeboten forderte, die sich aus den Reihen der eigenen Bürger der jeweiligen Staaten rekrutieren sollten. Scharf kritisierte er die Verwerflichkeit der italienischen Söldnerheere, die Italien neben materiellen besonders soziale und moralische Schäden zufügten. Wechselnde Einsätze für verschiedene Fürsten und deren Söldnerführer ("Condottiere") führten bei den Söldnern oft zu Disziplinlosigkeiten.

Gegen Ende der glänzenden italienischen Renaissance wurde Italien für 300 Jahre Spielball ausländischer Mächte und verfiel. Nur wenige italienische Staaten konnten sich dieser Entwicklung entziehen, darunter die Republik Venedig, die über Jahrhunderte im östlichen Mittelmeer gegen Sarazenen und Türken kämpfte, und das Herzogtum Savoyen mit seiner traditionsreichen Armee (vgl. Italienische Kriege).

Nachdem Herzog Emanuel Philibert von Savoyen, genannt "Eisenschädel", im Auftrag Kaiser Karls V. Frankreich in St. Quentin 1557 geschlagen und zum Frieden von Cateau-Cambrésis gezwungen hatte, eröffnete sich ihm die Möglichkeit, seinen Staat, welcher damals Piemont, Savoyen bis zum Genfer See und die Grafschaft Nizza umfasste, völlig neu zu gestalten. Er verlegte die Hauptstadt nach Turin und ordnete Verwaltung, Finanzen, Universität und auch das Militärwesen neu.

[Bearbeiten] Bis 1814

Viktor Amadeus von Savoyen, König von Sardinien, Verteidiger von Turin (1706)
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Viktor Amadeus von Savoyen, König von Sardinien, Verteidiger von Turin (1706)
Karl Emanuel I., Sieger von Guastalla (1734), Piemontesischer Soldatenkönig
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Karl Emanuel I., Sieger von Guastalla (1734), Piemontesischer Soldatenkönig
Viktor Amadeus III., König (1773-96), Heeresreformer, kämpfte 1792-96 gegen Frankreich
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Viktor Amadeus III., König (1773-96), Heeresreformer, kämpfte 1792-96 gegen Frankreich

Damals wurden je nach Bedarf, in der Regel für einen Feldzug, Regimenter aufgestellt und nach dessen Beendigung umgehend wieder aufgelöst (Provinzmiliz). Ab 1619 kam es aber vor, dass Regimenter (die zunächst auch aus Franzosen, Schweizern und Deutschen bestanden) einfach nicht mehr aufgelöst wurden. Sie bildeten später mit ihren längerdienenden Freiwilligen und ihren Berufssoldaten das kleine, sehr solide und diziplinierte stehende Heer, welches bis 1775 ausschließlich von adeligen, militärisch sehr konservativen Offizieren geführt wurde. Neben diesen permanenten Verbänden behielt man die Provinzmiliz bei, deren Regimenter nur im Kriegsfall mit Reservepersonal aufgestellt wurden. Die Anfänge des stehenden Heeres gehen auf ein 1619 in Piemont aufgestelltes Infanterieregiment zurück, welches bis ans Ende des 20. Jahrhunderts im italienischen Heer fortbestand (11. Infanterieregiment "Casale"). Wegen des schon zuvor bestehenden Milizsystems kann es jedoch nicht als Gründungsbezugspunkt für die piemontesische Armee dienen. Darüber hinaus erhielt das 1659 in Turin aufgestellte Garderegiment (später: "Granatieri di Sardegna") militärische Privilegien und gilt deswegen heute als das dienstälteste Regiment des italienischen Heeres.

Bis zur napoleonischen Besetzung Italiens wurden folgende permanente Regimenter im Piemont aufgestellt (nur die hier relevanten Regimenter, inkl. spätere Bezeichnungen im piemontesischen und heute italienischen Heer):

Infanterie:

  • Regiment "Du Cheynez" (1619), "Monferrato" (1664), "Casale" (1821), 11./12. Inf.rgt. (1839)
  • Regiment "Fleury" (1624), Savoia di SAR (1664), 1./2. Inf.rgt. "Ré" (1839)(1946: "S. Giusto")
  • Regiment "Catalano Alfieri" (1636), Piemonte di SAR (1664), 3./4. Inf.rgt. "Piemonte" (1839)
  • Regiment "Guardie" (1659), "Granatieri Guardie" (1816), "Granatieri di Sardegna" (1852)
  • Regiment "Lullin" (1672), "Saluzzo di SAR" (1680), "Pinerolo" (1821), 13./14. Inf.rgt. (1839)
  • Regiment "Fucilieri di SAR" (1690), "Aosta" (1774), 5./6. Inf.rgt. "Aosta" (1839)
  • Regiment "Desportes" (1703), "Alessandria" (1796), "Acqui" (1821), 17./18. Inf.rgt. (1839)
  • Regiment "Nizza di SAR" (II) (1701), "La Marina" (1714), 7./8. Inf.rgt. "Cuneo" (1839)
  • Regiment "La Regina" (1741), 9./10. Inf.rgt "Regina" (1839) (1946: "Bari")
  • (Regiment "Sarzana" bzw. "Genova" (1815), "Savona" (1821), 15./16. Inf.rgt. "Savona" (1839))

Kavallerie:

  • Regiment "Dragons Verts" (1683), "Dragoni del Genevese" (1690), "Genova Cavalleria" (1831)
  • Regiment "Dragons Jaunes" (1689), "Dragoni di Piemonte" (1691), "Nizza Cavalleria" (1832)
  • Regiment "Cavaglià" (1692), "Piemonte Reale Cavalleria" (1692), "Piemonte Cavalleria" (1948)
  • Regiment "Savoia Cavalleria" (1692), Cavalleggeri d.S. (1819), "Savoia Cavalleria" (1832)
  • (Regiment "Dragoni di Piemonte" (1828), "Lancieri di Novara" (1832))
  • (Regiment "Aosta Cavalleria " (1774/1831), "Lancieri di Aosta" (1832))
  • (Regiment "Cavalleggeri di Saluzzo" (1849/50))

Diese Regimenter nahmen zusammen mit den Reserveverbänden der Miliz u.a. auch am spanischen Erfolgekrieg teil (1701-1714; die Herzöge von Savoyen erwarben dann Sardinien und damit die Königswürde), wie auch an den polnischen (1733-1738) und österreichischen (1740-1748) Erbfolgekriegen, die alle auch in Italien ausgetragen wurden. Im Rahmen einer Heeresreform stellte man 1774 das Corpo Reale di Artiglieria und 1786 erste leichte Infanterieeinheiten auf und sah die Einrichtung von Führungsebenen überhalb des Regiments vor. Trotz dieser Reformen konnte die piemontesische (und österreichische) Armee 1796 dem Ansturm der von Napoleon persönlich angeführten und z.T. nach neuartigen Kriterien operierenden französischen Italienarmee nicht standhalten. Piemont wurde besetzt, die Armee fast ganz aufgelöst und der König zog sich bis 1814 auf seine Besitzung Sardinien zurück, wo noch einige kleinere Verbände und seine winzige Marine verblieben. Napoleon erreichtete in Nord- und Mittelitalien eine von ihm abhängige "Republik Italien", die er 1805 in ein Königreich umwandelte, dessen Krone er bis 1814 trug. Er stellte erstmalig ein "Italienisches Heer" auf, das unter der italienischen Trikolore im napoleonischen Russlandfeldzug kämpfte. Dieses napoleonische Heer hat außer Namen und Farben keinen direkten direkten Bezug zum heutigen italienischen Heer.

[Bearbeiten] 1814-1861

Karl Albert I., Heeresreformer, Anführer im Risorgimento, scheiterte 1848/49
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Karl Albert I., Heeresreformer, Anführer im Risorgimento, scheiterte 1848/49

1814 kehrte das Haus Savoyen von Sardinien nach Piemont zurück und beseitigte, wie es in ganz Europa in der Zeit der Restauration geschah, alle Zeichen und Gebilde der französischen Revolution. Die alte piemontesische Armee wurde mit Modifikationen und Neuerungen (z.B. die Carabinieri) wieder aufgestellt. 1821 kam es in Piemont zu einem Aufstand gegen Restauration und Absolutismus, in den auch Kronprinz Karl Albert von Savoyen und Teile der Armee verwickelt waren. Einige Regimenter wurden deswegen aufgelöst oder umbenannt und in ihren militärischen Privilegien beschnitten. Ab 1831 reformierte König Karl Albert Piemont ("Statuto Albertino" von 1848, bis 1948 die italienische Verfassung) und auch seine Armee tiefgreifend. Die "albertinischen Reformen" prägen das Gesicht des italienischen Heeres bis heute. Bereits 1814 war vorgesehen worden, die alten, z.T. nach piemontesischen Provinzen benannten Regimenter umzugliedern. Erst Karl Albert setzte dies in die Tat um. Aus den Regimentsstäben gingen Brigaden hervor, die Namen und Tradition der alten Regimenter übernahmen, welche ihrerseits geteilt wurden und zwei neue Infanterieregimenter bildeten. Die beiden neuen Regimenter ("demi-brigades") erhielten zunächst jeweils die Nummer 1 und 2, 1839 dann eine durchgehende Nummerierung. Demzufolge ergab sich (unter Berücksichtigung des Zwischenfalles von 1821) für das Heer folgendes Bild:

  • Infanterie:
    • Brigade "Granatieri di Sardegna": 1./2. Grenadierregiment ("Guardie", 1659)
    • Brigade "Re": 1./2. Inf.rgt. ("Fleury", 1624)
    • Brigade "Piemonte": 3./4. Inf.rgt. ("C. Alfieri", 1636)
    • Brigade "Aosta": 5./6. Inf.rgt. ("Fucilieri", 1690)
    • Brigade "Cuneo": 7./8. Inf.rgt. ("Nizza", 1701)
    • Brigade "Regina": 9./10. Inf.rgt. ("Regina", 1741)
    • Brigade "Casale": 11./12. Inf.rgt. ("Du Cheynez", 1619)
    • Brigade "Pinerolo": 13./14. Inf.rgt. ("Lullin", 1672)
    • Brigade "Savona": 15./16. Inf.rgt. ("Genova", 1815)
    • Brigade "Acqui": 17./18. Inf.rgt. ("Desportes", 1703)
  • Kavallerie:
    • 1. Regiment "Nizza Cavalleria" ("Dragons Jaunes", 1689)
    • 2. Regiment "Piemonte Reale Cavalleria" ("Cavaglià", 1692)
    • 3. Regiment "Savoia Cavalleria" (1692)
    • 4. Regiment "Genova Cavalleria" ("Dragons Verts", 1683)
    • 5. Regiment "Lancieri di Novara" ("Dragoni di Piemonte", 1828)
    • 6. Regiment "Lancieri di Aosta" ("Aosta Cavalleria", 1774/1832)

Die 1836 gegründete Elitetruppe der "Bersaglieri" (Jäger) wurde als selbständiger operierende Verfügungstruppe zusammen mit Artillerie und anderen Truppenteilen höheren Stäben zugeteilt. Die jeweils zwei Regimenter umfassenden 10 Brigaden wurden im Einsatz von Divisionen (1-5) und Armeekorps (I und II) geführt. Nach 1860 wurden die Listen der piemontesischen Regimenter, Brigaden, Divisionen und Armeekorps einfach verlängert.

Zu dieser Zeit entwickelte sich in Italien ein Nationalgefühl, das besonders von Österreich, welches (durch den Wiener Kongress legitimiert) die Lombardei und Venetien besetzt hielt und das Großherzogtum Toskana kontrollierte, z. T. blutig unterdrückt wurde (Folter in der böhmischen Festung Spielberg, Volksaufstand von Mailand und Brescia, 1848). Unter Führung Piemonts und seines Premierministers Cavour, mit Unterstützung der Freischaren Garibaldis, Frankreichs (Solferino) und Englands gelang es in den Einigungkriegen des "Risorgimento" ("Sardinischer Krieg") 1848, 1859, 1866 und 1870 (manche fügen wegen Trient und Triest/Istrien noch 1915-1918 hinzu) endlich den heutigen italienischen Nationalstaat zu schaffen (vs. Metternich: Italien? "Geographischer Begriff!"). Wegen der politischen Umstände, der Bedrohungslage und des damit in Verbindung stehenden Zeitdrucks gelang es damals nicht, einen wirklich neuen, den Umständen in den verschiedenen Landesteilen entsprechend möglichst föderalen Staatsapparat aufzubauen. Statt dessen wurde das recht fortschrittliche piemontesische Regierungs- und Verwaltungssystem einfach zentralistisch auf auf ganz Italien übertragen, mit fatalen Folgen, besonders in solchen Gebieten, die keine Steuer- oder Wehrpflicht kannten, die also mit dem modernen piemontesischen Verwaltungsgedanken nichts anfangen konnten und den König von Italien somit nur als weiteren Fremdherrscher betrachteten, der Freiheit verkündete, aber wegen der Not des neuen Staates sogar eine Steuer aufs Brot (Mahlsteuer) erheben musste.

[Bearbeiten] 1861-1918

Flagge Italiens mit dem Wappen Savoyens
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Flagge Italiens mit dem Wappen Savoyens

Die Armeen der anderen italienischen Staaten, die wie in der Toskana oder in Neapel eine z.T. lange eigene Geschichte hatten, wurden aufgelöst und in die piemontesische Armee eingegliedert, die nunmehr den Namen "italienisches Heer" trug. Die zusätzlichen Brigaden der Linieninfanterie wurden traditionsgemäß i. d. R. nach den Provinzen oder Städten benannt, aus denen die neuen Kontingente stammten. Aus den "Alpenjägern" Garibaldis, einer Freischartruppe, wurde die Brigade "Alpi" (51./52. Inf.rgt.), nach der Besetzung des restlichen Kirchenstaates wurde die Brigade "Roma" (79./80. Inf.rgt.) gebildet. (Aus politischen Gründen wurde später auf eine lokale Rekrutierung der Linieninfanterie verzichtet, was erhebliche Auswirkungen auf ihre Leistungsfähigkeit hatte). Eine wirkliche Neugründung waren dagegen die "Alpini" (1872).

1914 hatte das italienische Heer 12 Armeekorps (I-XII; mit Artillerie, Pionieren, Kavallerie und Bersaglieri als Korpstruppen), 24 Divisionen (1-24), 47 Linieninfanteriebrigaden mit 94 Regimentern (1-94) und eine Grenadierbrigade mit 2 Regimentern. Die 8 Alpiniregimenter waren separat organisiert. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Armee im Zug der Generalmobilmachung wesentlich vergrößert, die Divisionszählung erreichte (mit Unterbrechungen) die Zahl 80, die Linieninfanterieregimenter (mit Unterbrechungen) fast die Zahl 300. Die 8 Alpiniregimenter hatten 88 Bataillone, die Bersaglieri umfassten 21 Regimenter, die z.T. in reinen Bersaglieri-Großverbänden operierten. Die 30 Kavallerieregimenter operierten in der Regel zu Fuß, nur im November 1917 und im Oktober/Novermber 1918 kam es zu größeren berittenen Einsätzen (siehe: Liste italienischer Regimenter).

Redipuglia (Isonzo): hier ruhen 100.000 italienische Soldaten, die am unteren Isonzo fielen
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Redipuglia (Isonzo): hier ruhen 100.000 italienische Soldaten, die am unteren Isonzo fielen

Die italienische Armee wurde im Frühjahr 1915 von nationalistischen Regierungskreisen und der Krone gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung und der Abgeordneten im Parlament in den Krieg gegen Österreich-Ungarn (und ab 1916 auch gegen Deutschland) geschickt, obwohl es eigentlich mit Österreich und Deutschland im Dreibund verbündet war. Italien hatte diesen Vertrag 1882 geschlossen, um sich in seiner Mittelmeerpolitik gegen Frankreich rückzuversichern. 1914 begründete es seine Neutralitätserklärung nicht zu unrecht damit, dass es sich beim Dreibund um einen Beistandsvertrag im Fall eines Angriffs vertragsfremder Parteien handelte, wohingegen Österreich mit dem Plazet Deutschlands nach dem Attentat von Sarajevo Serbien den Krieg erklärt hatte, was darüber hinaus den italienischen Interessen auf dem Balkan schadete. Doch die Geheimverhandlungen mit den Alliierten und der Kriegseintritt Italiens waren rechtlich ein klarer Vertragsbruch. Die italienische Geschichtsschreibung betont jedoch immer wieder, dass dieser Vertrag aufgrund der italienisch-österreichischen Spannungen wegen der österreichischen Gebiete mit italienischer Bevölkerungsmehrheit im Trentino sowie in Istrien und Dalmatien ("Irredenta") besonders in den letzten Jahren vor dem Krieg nur noch auf dem Papier bestand. In diesem Zusammenhang gab es auch in Österreich schon vor 1914 Planungen für und Forderungen nach einem Präventivkrieg gegen Italien (Feldmarschall Conrad von Hötzendorf).

Der italienische Generalstabschef Luigi Cadorna ließ seine Armeen bis zur Schlacht von Karfreit nach altmodischen Methoden und unter Anwendung brutaler Disziplinarmaßnahmen gegen die zahlenmäßig unterlegene, aber bei der Verteidigung der Alpen- und Isonzofront topografisch eindeutig begünstigten österreichische Armee anrennen. Beide Armeen zahlten besonders in den ersten elf Isonzoschlachten einen erschreckenden Blutzoll. Der deutsch-österreichische Durchbruch in der zwölften Isonzoschlacht und der Zusammenbruch der italienischen Front östlich der Hochfläche von Asiago brachte Italien an den Rand des Zusammenbruchs. Die mit Glück abgewendete eigene Niederlage hatte in der italienischen Armee aber auch einen Reinigungsprozess zur Folge. An der verkürzten Front von den Alpen über den Grappa-Stock bis zum Piave standen nunmehr zwar weniger, aber wesentlich besser motivierte und vom neuen Generalstabschef Armando Diaz wesentlich humaner und moderner geführte Soldaten. Der österreichische Versuch, im Sommer 1918 am Piave doch noch eine Entscheidung zu erzwingen scheiterte auch am Willen dieser Soldaten. Der Krieg endete de facto für Österreich-Ungarn an dieser Stelle, die Donaumonarchie brach in der Folge auseinander (nicht jedoch die österreich-ungarische Armee, die bis zum 29. Oktober 1918 mit aller Erbitterung kämpfte, auf dem Grappa-Massiv noch bis zum 30. Oktober). Am Jahrestag der Schlacht von Karfreit (24. Oktober 1918) eröffnete das italienische Heer dann die Schlacht von Vittorio Veneto, die zum Waffenstillstand von Villa Giusti und zur österreichischen Niederlage führte.

[Bearbeiten] 1918-1945

Gegen Ende des Krieges begannen fast alle europäischen Heere damit, die Brigaden aufzulösen und jeweils drei Infanterieregimenter einer Division direkt zu unterstellen. In Italien bedeutete dies eine Krise der "albertinischen" Heerestruktur und der althergebrachten Ordnung und Tradition. Die jeweils zwei Linieninfanterieregimenter der Brigaden verloren ihren gemeinsamen Traditionsträger und wurden zum Teil recht willkürlich den Divisionskommandos unterstellt. Alle 1915-1918 zusätzlich mobilgemachten Verbände und Großverbände wurden aufgelöst, mit Ausnahme der Regimenter von vier Linieninfanteriebrigaden ("Liguria", "Sassari", "Arezzo" und "Avellino") die sich während

Mussolini
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Mussolini

des Krieges besonders ausgezeichnet hatten. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen bemühte man sich, kleinere Teile des Heeres zu motorisieren. In den 30er Jahren wurden zwei Infanteriedivisionen ("Trento" und "Trieste") motorisiert und zwei leichte Panzerdivisionen ("Ariete" und "Centauro") aufgestellt. Die Heeresreform von 1939 ("Ordinamento Pariani") hatte katastrophale Folgen. Die militärische Potenz eines Landes wurde damals durch die Zahl seiner Divisionen zum Ausdruck gebracht (Stalin: "Wieviel Divisionen hat der Vatikan?). Es war Mussolinis Absicht gewesen, auch durch diese Zahlen politisch Einfluss zu gewinnen. Er glaubte, auch wegen des unschlüssigen Kriegsverlaufs von 1939 bis 1940 ("drôle de guerre"), nicht an einen langen Krieg und wollte in seiner Eitelkeit durch kurzfristige und kurzsichtige Manöver seinen Platz am Verhandlungstisch der europäischen Mächte sichern. Der Heeresgeneralstabschef Pariani half ihm bei seinem Anliegen, mehr Divisionen aufs Papier zu bringen. Parianis Ansicht nach waren die dreigliedrigen Divisionen zu schwerfällig. Anstatt sie durch Motorisierung mobiler zu machen, nahm er ihnen jeweils ein Infanterieregiment und schaffte so die Grundlagen für mehr Divisionen. Gleichzeitig wurde es dadurch aber auch möglich, die alte albertinische Ordnung in der Heeresstruktur wiederherzustellen. Wenn zwei Linieninfanterieregimenter zusammen mit einem Artillerieregiment und anderen Divisionstruppen eine Division bilden sollten, konnte diese auch den Namen einer alten Brigade tragen und die traditionellen Schwesterregimenter unter sich vereinigen. So kamen die ursprünglich nummerierten italienischen Divisionen zu Namen.

Ein Blick auf die Binnenstruktur dieser neuen Divisionen offenbart schlimmeres. In Friedenszeiten waren die dritten Bataillone der Infanterieregimenter der herkömmlichen dreigliedrigen Divisionen gekadert. Erst durch Mobilmachung sollten diese mit Reservisten aufgefüllt werden und die Gesamtzahl der Infanteriebataillone der Division von sechs auch neun steigen. Durch den Verlust eines Regiments pro Division (1939) fiel der Friedensbestand von sechs auf vier Bataillone. Die vorgesehenen dritten Reservebataillone der Regimenter wurden bei der Mobilmachung zwar aufgefüllt, aber umgehend für die Bildung ganz neuer Regimenter und Divisionen herangezogen.

Ital. Panzer M13/40
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Ital. Panzer M13/40

So kam es, dass das italienische Heer 1940 mit zahllosen Divisionen in den Krieg eintrat, die nur zwei Infanterieregimenter mit insgesamt vier Bataillonen hatten, weniger als die alten piemontesischen Brigaden des 19. Jahrhunderts. Auch das Divisionsartillerieregiment hatte nur zwei statt drei mittlere Bataillone, dazu kam das schwere Bataillon und ein Flugabwehrverband. Die neue, hierfür notwendige Einsatzdoktrin war weder richtig fertiggestellt, noch eingeübt. Sie sah ein lineares Vorgehen in die Tiefe des Raumes vor. Ein Regiment sollte vorstoßen und zu gegebener Zeit vom anderen abgelöst werden (wobei die klassischen Führungsaufgaben der Division zwangsläufig auf das Korps übergingen). Hierfür hatte man aber weder die notwendigen Transportmittel noch geeignete unterstützende Panzer. Der Ausbildungsstand der Truppen und deren sonstige Ausrüstung war völlig unzureichend. Der von Mussolini (und seinen obrigkeitshörigen Generalen) entsprechend seinem politischen Kalkül und ohne militärische Gesamtstrategie geführte Krieg hatte darüber hinaus verheerende Auswirkungen auf die Moral der Truppe. Die zweigliedrige (sog. "binäre") Division erwies sich als eine völlige Fehlkonstruktion. Durch Zuteilung von faschistischen "Schwarzhemdlegionen" und Infanterieregimentern der so genannten (Zahlen-)Serie 300 wurde versucht, die fehlenden dritten Regimenter zu ersetzen. Die Zuteilung von Bersaglieri-Regimentern zeigte i. d. R. bessere Ergebnisse.

Nach dem katastrophalen Kriegsverlauf und dem Frontwechsel, bei dem König Viktor Emanuel III. Land und Armee sich selbst überließ (vor allem deswegen wurde die Monarchie 1946 in einem Referendum beseitigt), und der viele italienische Verbände isoliert und ohne klare Befehle zurücklies (vgl. dt. Massaker an der italienischen Division "Acqui" auf der griechischen Insel Kephallonia), entschlossen sich einige Teile der Armee auf Seiten der Deutschen weiter zu kämpfen, während fünf Divisionen ("Mantova", "Legnano", "Cremona", "Friuli" und "Folgore") mit den Alliierten am Befreiungskrieg teilnahmen. Diese fünf Divisionen bildeten nach dem Krieg den Grundstock des neuen italienischen Heeres.

[Bearbeiten] 1945 bis heute

Flagge der Republik Italien
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Flagge der Republik Italien

Paradoxerweise erreichte die italienische Armee nur zehn Jahre nach ihrem völligen Zusammenbruch den höchsten Leistungsstand ihrer Geschichte. Dafür gab es drei Gründe: amerikanische Militärhilfe, ein neues Verständnis des Begriffs Ausbildung und eine vernünftige Heeresstruktur. Schwerpunkt des neuen Heeres lag wegen der Bedrohung durch die Armeen des Warschauer Paktes im Nordosten Italiens. Dort wurden insgesamt drei Panzerdivisionen, vier Infanteriedivisionen (alle mit Namen und Regimentern unterschiedlicher "Herkunft"; siehe auch Liste italienischer Großverbände) und fünf Alpini-Brigaden in drei Korps aufgestellt:

Die drei Korps sollten im Verteidigungsfall dem NATO-Kommando "Landsouth" in Verona unterstellt werden. Daneben gab es in Mittel- und Süditalien noch weitere, z.T. größere Verbände. Für eine gewisse Zeit existierte in Bologna noch ein VI. Korps mit den Infanteriedivisionen "Friuli" (Florenz) und "Trieste" (Bologna). Die Divisionen dieses Korps wurden bald zu Brigaden reduziert und zusammen mit der Fallschirmjägerbrigade "Folgore" (Livorno; nicht Inf.div. des V. Korps) einem Regionalkommando in Florenz unterstellt. In Rom lag die Infanteriedivision "Granatieri di Sardegna", in Süditalien die Infanteriedivisionen "Avellino" (Neapel), "Pinerolo" (Bari) und "Aosta" (Messina), die aber nach und nach alle zu Brigaden verringert wurden und die Funktionen eines Territitorialheeres hatten. Besonders die Infanteriedivisionen im Norden hatten neben drei Infanterieregimentern und Panzerverbänden jeweils ein Feldartillerie-, ein "Panzerabwehrartillerie-" und ein "Flugabwehrartillerieregiment", sowie weitere Divisionstruppen.

Die Spannungen mit Jugoslawien wegen der Triest- und Istrienfrage und der dortigen italienischen Minderheit, sowie die noch lebendigen Erinnerungen an die Vertreibung der italienischen Bevölkerung aus Istrien und Dalmatien bei Kriegsende führten Mitte der 50er Jahre zu Kriegsvorbereitungen. In Padua wurde mit den besten Köpfen der Generalität ein Stab der "3. Armee" gebildet, die die Führung der Korps unabhängig vom NATO-Kommando "Landsouth" übernehmen sollte. (Die 3. Armee führte 1915-1917 die Korps am unteren Isonzo. Sie konnte sich nach Karfreit auch durch die Opferung einer Kavalleriebrigade bei Pozzuolo del Friuli geordnet zur Piavelinie zurückziehen, welche sie dann verteidigte. Die 3. Armee war an der Schlacht von Vittorio Veneto maßgeblich beteiligt.) Schließlich wurde der Konflikt 1955 auf diplomatischem Weg entschärft (Rückgabe von Triest) und 1975 durch einen Vertrag ganz gelöst (Grenzverlaufsbestätigung, Minderheitenrechte). Ähnliches spielte sich in den sechziger Jahren, wenn auch mit anderen Vorzeichen, in Südtirol ab.

Wappen des italienischen Heeres
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Wappen des italienischen Heeres
Agusta A129 Mangusta
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Agusta A129 Mangusta

Von 1955 bis zur großen Heeresreform von 1975 sank die Ensatzbereitschaft des Heeres beständig. Vor allem mangelnde Finanzmittel für notwendige Modernisierungen und relativ niedrige Iststände der Verbände trugen hierzu bei. Die Reform von 1975, die Italien auf den NATO-Brigadestandard brachte, bedeutete einen drastischen Einschnitt für das traditionell regimentsbezogene italienische Heer. Demnach sollten die Divisionen nicht mehr in Regimenter, sondern in gemischte Brigaden mit Bataillonen organisiert werden. Während das Gefecht der verbundenen Waffen früher erst durch den Austausch von Teilen der jeweiligen "Monokultur-Regimenter" möglich wurde, institutionalisieren die von vornherein gemischten Brigaden diese Kooperation sozusagen "von Haus aus". Es gab in Italien zwar schon vor 1975 Brigaden, dabei handelte es sich jedoch eher um verringerte Divisionen mit einem Regiment und Unterstützungstruppenteilen für Sonder- oder Territorialaufgaben. Nach der neuen Struktur hatten die Infanteriebrigaden drei mechanisierte Infanteriebataillone und ein Panzerbataillon, dazu kam ein Panzerartilleriebataillon. Bei den Panzerbrigaden verhielt es sich genau umgekehrt, doch gab es in italienischen Panzerbrigaden in der Regel nur zwei Panzerbataillone mit einem Bersaglieri-Bataillon und einem Panzerartilleriebataillon. Die Alpini-Brigaden hatten 3-4 Gebirgsjägerbataillone und 2 Gebirgsartilleriebataillone. Umgesetzt wurde diese Strukturreform durch eine Transformation etlicher Regimentsstäbe zu Brigadestäben und durch eine Verselbständigung der Bataillone. Nie verdaut wurde im italienischen Heer die Übertragung der Regimentstraditionen und Namen auf Bataillone, sowie der Umstand, dass ein Oberstleutnant Kommandeur sein sollte. So wurde in günstigen Fällen z.B. aus dem 66. Infanterieregiment "Trieste" (das 1943 bei Enfidaville in Tunesien eine legendäre Abwehrschlacht schlug; heute Teil der luftbeweglichen Brigade "Friuli") ein 66. Infanteriebataillon "Trieste", in ungünstigen Fällen, wegen waffengattungsbedingter Terminologie, beispielsweise aus dem Kavallerieregiment "Cavalleggeri di Saluzzo" eine "Schwadronengruppe Cavalleggeri di Saluzzo" (Panzeraufklärungsbataillon). Bei den Alpini-Regimentern, deren Bataillone und auch Kompanien selbständiger sind, schienen solche Kontraktionen gänzlich unmöglich. Ähnlich verhielt es sich bei den Bersaglieri. Die Reform von 1975 hat bis heute Bestand. Die Bataillone wurden aber ab 1991 wieder in Regimenter umbenannt, obwohl sie weiterhin nur Bataillonsstärke haben (ähnliches gibt es in Frankreich und England). 1986 wurden die (wenigen) Divisionskommandos aufgelöst und alle Brigaden direkt den drei Korps oder den Militärregionen unterstellt. Wegen der natürlichen Räume in Italien schien diese Rationalisierung, bei der die Korpstruppen neu geordnet wurden und die Brigaden jeweils ein Logistikbataillon erhielten, sinnvoll. Gegen Ende des "Kalten Krieges" hatte das Heer 25 Brigaden (5 Panzer-, 13 mechanisierte Infanterie- und 5 Alpini-Brigaden, sowie eine Luftlande- und eine Raketenartilleriebrigade), die den drei erwähnten Korps und fünf von sieben Militärregionen unterstellt waren.

In den 90er Jahren wurden diese Brigaden zuerst auf 19, dann auf 13 verringert, die Korpsstäbe erhielten neue Bezeichnungen und z.T. neue Aufgaben. Die quantitative Verringerung brachte hier keine wesentliche qualitative Verbesserung, weil gleichzeitig auch der Verteidigungshaushalt als eine Art Steinbruch für andere Prioritäten diente. Derzeit (2005) hat das italienische Heer noch elf Brigaden, könnte aber im Zug der Abschaffung der Wehrpflicht zwei weitere verlieren. Während man wie immer um Finanzmittel zur Modernisierung der Ausrüstung ringen muss, hat die Professionalisierung der Armee, nach anfänglichen Problemen bei der Freiwilligenrekrutierung, für eine ganz neue, recht erfreuliche innere Verfassung des italienischen Heeres gesorgt.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Georg Christoph Berger Waldenegg:

"Die Neuordnung des italienischen Heeres zwischen 1866 und 1876. Preußen als Modell" (Heidelberger Abhandlungen zur Mittleren und Neueren Geschichte, Neue Folge, Bd. 5; Heidelberg, Univ., Diss., 1989), Heidelberg, Winter, 1992. (ISBN 3-533-04531-5)

  • Hans Jürgen Pantenius:

"Der Angriffsgedanke gegen Italien bei Conrad von Hötzendorf. Ein Beitrag zur Koalitionskriegsführung im Ersten Weltkrieg" (München, Univ., Diss., 1982; 2 Bde.), Köln, Wien u.a., Böhlau, 1984.(ISBN 3-412-03983-7)

  • Gerhard Schreiber:

"Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich 1943-1945" (Militärgeschichtliches Forschungsamt Freiburg i. B.), München, Wien, Oldenbourg, 1990. (ISBN 3-486-55391-7)

  • Filippo Stefani:

"La storia della dottrina e degli ordinamenti dell'esercito italiano" (Ufficio Storico Stato Maggiore Esercito-USSME, 3 Bde.), Rom, USSME, 1986.

  • Giorgio Rochat, Giulio Massobrio:

"Breve storia dell'esercito italiano dal 1861 al 1943", Turin, Einaudi, 1978.


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