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Geschichte des Mittelmeerraumes

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Die Geschichte des Mittelmeerraumes ist eine der ältesten der Menschheit, denn der Mittelmeerraum ist seit frühester Zeit besiedelt. Die ersten Hochkulturen entstanden vor etwa 5.000 Jahren am Nil und an der Levanteküste. Sowohl Landwirtschaft als auch städtische Kulturen haben sich von dort aus nach Europa verbreitet. Moderne Wissenschaft, Philosophie und Staatswesen haben hier ihre Wurzeln, so dass die Region heute zu großen Teilen als Wiege auch der abendländischen Kultur gilt.

Mittelmeerraum

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Ur- und Frühgeschichte

Vor etwa 75.000 Jahren war der Mittelmeerraum vor allem im europäischen Teil von Neandertalern besiedelt. Der Cro-Magnon-Mensch wanderte in den folgenden Jahrtausenden aus Afrika und dem Vorderen Orient ein, existierte mutmaßlich eine gewisse Zeit neben dem Neandertaler und hat ihn vor spätestens 30.000 Jahren endgültig verdrängt. Forscher vermuten ein Aussterben des Neandertalers aufgrund von Nahrungskonkurrenz durch den modernen Menschen.

In diesem Zeitraum dehnte sich die polare Eiskappe wiederholt nach Süden aus und die Straße von Gibraltar schloss sich zeitweise, so dass der Meeresspiegel in diesen Perioden um bis zu 150 Metern unter dem heutigen lag. Das Mittelmeergebiet war zu dieser Zeit vor allem durch Wälder und Steppen geprägt. In der Jungsteinzeit, als auch das Klima wieder günstiger wurde, kam es zu ersten festen Siedlungen, in denen Landwirtschaft betrieben wurde. Früheste diesbezügliche Spuren liegen im Alten Ägypten, wo ab 6000 v. Chr. Viehzucht und ab 5000 v. Chr. Ackerbau betrieben wurde. Diese Phase setzte im westlichen Mittelmeerraum erheblich später ein und dauerte noch an, als im östlichen Teil bereits die ersten Hochkulturen entstanden.

Palast von Knossos, große bronzezeitliche Kulturleistung
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Palast von Knossos, große bronzezeitliche Kulturleistung

Die ersten staatsbildenden Herrschaftsformen entstanden mit den Pharaonen-Dynastien gegen 3000 v. Chr. in Ägypten. Fast gleichzeitig bildeten sich an der Levante- und Ägäisküste die ersten Stadtstaaten, die bereits über Verteidigungsanlagen verfügten. In Troja wurde die Bronzezeit eingeläutet: Die Bronzeverarbeitung ist dort für etwa 2800 v. Chr. belegt. Die Großreiche der Frühzeit - Ägypten, Assyrien und Babylonien, zeitweise auch die Hethiter - dehnten sich immer wieder weit in den Mittelmeerraum aus.

Die erste Hochkultur im heutigen Europa bildete sich auf Kreta aus. Die minoische Kultur entstand um 3000 v. Chr. und erreichte tausend Jahre später ihren Höhepunkt. Es wurden für die damalige Zeit gewaltige Paläste gebaut, die Besiedlung war sehr dicht und es muss großer Wohlstand geherrscht haben. Über das abrupte Ende dieser Kultur um 1500 v. Chr. ist wenig bekannt; Theorien darüber, dass der Vulkanausbruch auf Santorin sie ausgelöscht hat, konnten nicht erhärtet werden.

[Bearbeiten] Antike

Die griechische und phönizische Kolonisation
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Die griechische und phönizische Kolonisation
Olympia, Austragungsort der panhellenischen Spiele
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Olympia, Austragungsort der panhellenischen Spiele
Rekonstruktion der Athener Akropolis
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Rekonstruktion der Athener Akropolis
Weiteste Ausbreitung der keltischen Kultur im 3. Jahrhundert v. Chr.
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Weiteste Ausbreitung der keltischen Kultur im 3. Jahrhundert v. Chr.
Das antike Rom war die größte Metropole seiner Zeit
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Das antike Rom war die größte Metropole seiner Zeit
Das Forum Romanum, Zentrum des Römischen Reiches
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Das Forum Romanum, Zentrum des Römischen Reiches

Die späte Bronzezeit war durch zunehmende Bevölkerungsdichte und Staatenbildung sowie verstärkte Handelsaktivitäten im östlichen Teil des Mittelmeerraumes geprägt. Überbevölkerung und die notwendige Sicherung der Handelsverbindungen waren daher die Hauptgründe für die einsetzende Kolonisation, die von den Ursprungsgebieten in alle Teile des Mittelmeerraumes betrieben wurde. Den Beginn machten die Phönizier, die als Handels- und Seefahrervolk um 1000 v. Chr. an der Ostküste des Mittelmeeres in Erscheinung traten und ihre Stützpunkte und Siedlungen bis nach Nordafrika und Spanien ausdehnten. Zur gleichen Zeit wanderten indogermanische Volksstämme von Norden nach Griechenland ein, die dort Stämme bildeten und die ersten Stadtstaaten gründeten. Ab der archaischen Zeit, die um 800 v. Chr. begann, trat das antike Griechenland ebenfalls als Handels- und Kolonisationsmacht an und bereitete den Phöniziern zunehmend Konkurrenz. Die Griechen siedelten bis zur Rhône und der Krim und errichteten Kontore und Faktoreien bis nach Ägypten. Das engere Staatsgebiet dehnte sich bald auf die kleinasiatischen Küstengebiete aus. Es folgte eine lange Blütezeit, in der die Demokratie als Staatsform entstand (wenngleich sie nur sehr vereinzelt Anwendung fand), Philosophie und Kultur zu erster Perfektion geführt wurden und die Jahrhunderte lange Geschichte der Olympischen Spiele begründet wurde.

Regionale Kulturen prägten sich auf der Apenninenhalbinsel aus: Im Gebiet der heutigen Toskana befand sich das Herrschaftsgebiet der Etrusker, die insbesondere kulturell recht fortgeschritten waren. In Mittelitalien begann ab der Gründung von Rom der zunächst langsame, aber stetige Aufstieg der Römer, die sich gegen 500 v. Chr. endgültig von den Etruskern emanzipierten und ein eigenes Staatswesen, die Republik, gründeten. Zur selben Zeit dehnte sich das persische Großreich bis Ägypten und zum Bosporus aus, verdrängte die Phönizier und unterwarf die Ägypter. Die Zeit der großen persischen Expansion fiel zusammen mit der Blüte von Griechenland, das in mehreren Schlachten die persischen Invasionsbestrebungen abwehren konnte (490 bis 479 v. Chr.). Athen, neben Sparta der führende griechische Stadtstaat, hatte sich zur Abwehr der persischen Bedrohung zunächst mit Sparta und anderen Poleis zusammengeschlossen, begründete jedoch 477 v. Chr. zum Zweck der Befreiung der kleinasiatischen Griechen den attischen Seebund, der sich bald jedoch zu einem Machtinstrument Athens entwickelte.

Während die Griechen weite Teile der nördlichen Mittelmeerküste besiedelten, bauten die Phönizier - nach dem Verlust ihres letzten asiatischen Brückenkopfes Tyrus - Karthago in Nordafrika zur neuen Machtbasis aus und expandierten nach Spanien, Korsika und Sardinien. Sizilien war wegen seines Ressourcenreichtums und seiner strategischen Lage ein zwischen den damaligen Großmächten umkämpftes Gebiet.

Der Westen des Mittelmeerraumes war bis dahin kaum von den führenden Reichen beansprucht worden. Auf der iberischen Halbinsel führte der Volksstamm der Iberer ein relativ ungestörtes Leben, bis von Norden eine keltische Wanderung einsetzte. Im heutigen Frankreich setzten sich die Kelten als Siedler durch, in Iberien vermischten sie sich mit der Bevölkerung, so dass teilweise auch von Keltiberern gesprochen wird. Keltische Eroberungszüge führten auch nach Ober- und Mittelitalien. Nordwestafrika war durch nomadische Berbervölker dominiert.

Im späten 5. und dem beginnenden 4. Jahrhundert v. Chr. verloren die griechischen Stadtstaaten ihre Vormachtstellung durch innere Streitigkeiten und gegeneinander geführte Kriege wie den Peloponnesischen Krieg zwischen Athen und Sparta (431 bis 404 v. Chr.). Dies führte dazu, dass Makedonien in Nordgriechenland expansiv tätig werden konnte. Die Zerrissenheit der Perser und das Machtvakuum in Griechenland nutzte Alexander der Große schließlich, um ein bis dahin noch nicht gesehenes Reich von der Donau bis zum Indus zu erobern und die politischen Verhältnisse im östlichen Mittelmeerraum völlig umzugestalten. Auch wenn dieses Reich keinen Bestand hatte, so setzten seine Generäle (die so genannten Diadochen) nach seinem Tod 323 v. Chr. für lange Zeit in den Nachfolgereichen griechische Traditionen fort und begründeten somit das Zeitalter des Hellenismus. In manchen Regionen wie Ägypten hielt sich diese Epoche bis zur Zeitenwende.

Währenddessen erstarkten die Römer derart, dass sie 280 v. Chr. bereits das ganze italienische Festland kontrollierten. So kam es im zentralen Mittelmeerraum zu einem Dualismus zwischen Römern und Karthagern, der sich zunächst in freundlicher Koexistenz, später in Rivalentum äußerte und schließlich zu bewaffneten Konflikten führte. Die Punischen Kriege, die über einen Zeitraum von 264 bis 146 v. Chr. ausgetragen wurden und mit der völligen Vernichtung Karthagos und damit des phönizischen Staatswesens endeten. Nachdem Rom so zur Hegemonialmacht im westlichen und zentralen Mittelmeerraum geworden war, dehnte es das Staatsgebiet unaufhaltsam aus. Die geschwächten hellenistischen Reiche im Osten wurden nach und nach unter römisches Protektorat gestellt und schließlich annektiert. Während Julius Caesar das Reich vor allem nach Gallien ausdehnte, gelang es Augustus, dem ersten römischen Kaiser und dem Begründer des Prinzipats, und seinen Nachfolgern, auch die letzten Küstengebiete rund um das Mittelmeer durch gezielte Kolonisation und Eroberung unter Kontrolle zu bringen. Für die folgenden 400 Jahre war der gesamte Mittelmeerraum eine politische Einheit (siehe Römisches Reich). Dies war nie zuvor und nie danach jemals der Fall gewesen.

[Bearbeiten] Völkerwanderung und frühes Mittelalter

Die Völkerwanderung betraf vor allem den westlichen Mittelmeerraum
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Die Völkerwanderung betraf vor allem den westlichen Mittelmeerraum
Das Byzantinische Reich nach den Rückeroberungen Justinians
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Das Byzantinische Reich nach den Rückeroberungen Justinians
Islamische Expansion
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Islamische Expansion
Byzanz und Europa um das Jahr 1000
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Byzanz und Europa um das Jahr 1000
Der Verlauf des Ersten Kreuzzuges
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Der Verlauf des Ersten Kreuzzuges
Italienische Universität: Lehrveranstaltung, 14. Jahrhundert
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Italienische Universität: Lehrveranstaltung, 14. Jahrhundert
Der Fall von Byzanz in einer zeitgenössischen Darstellung
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Der Fall von Byzanz in einer zeitgenössischen Darstellung

In der Spätantike begann die langsame Christianisierung des römischen Staatswesens, was weitreichende Folgen haben sollte, wie etwa die Zurückdrängung des Heidentums (siehe Konstantin der Große und Theodosius I.); gleichzeitig musste Rom in diesem Zeitraum auch um das Überleben kämpfen: Um 375 setze die eigentliche Völkerwanderung ein, ausgelöst durch den Einfall der Hunnen. Dem Druck der dadurch neuen Siedlungsraum suchenden Germanenstämme von Norden konnte das oströmischen Reich, das aus der (faktischen) Teilung des Gesamtreiches 395 hervorgegangen war, erfolgreich standhalten. Der politisch, wirtschaftlich und militärisch labilere Westen dagegen zerfiel Ende des 5. Jahrhunderts in enormer Geschwindigkeit. Die Ostgoten besetzten ab 489 Italien, die Westgoten und Sueben Iberien, die Franken rückten in Gallien ein und sollten dort auch das langlebigste der germanischen Nachfolgestaaten errichten. Den weitesten Weg legten die Vandalen zurück, die bis nach Nordafrika und Sizilien wanderten. Diese Stämme gründeten jeweils souveräne Reiche, die unterschiedlich lange bestanden. Der letzte noch als spätantik angesehene Kaiser Justinian I. betrieb eine aggressive Restaurationspolitik und eroberte weite Teile Westroms zurück, wobei ihm die Schwäche der Germanenreiche zugute kam. Schon nach seinem Tod 565 jedoch bröckelte das Reich erneut und Italien ging größtenteils an die Langobarden verloren, während es im Osten sich gegen die Sassaniden und später die Araber (siehe Herakleios und Islamische Expansion) zur Wehr setzen musste. In der Moderne als Byzantinisches Reich bezeichnet, sollte der Rechtsnachfolger des römischen Kaiserreiches noch für weitere knapp 1000 Jahre Bestand haben, befand sich aber weitgehend auf einem permanenten Rückzug vor aggressiven Nachbarvölkern, bis Byzanz schließlich 1453 fiel.

Das 7. und 8. Jahrhundert war begleitet vom Aufstieg zweier neuer Großmächte: Den Franken und den Arabern. Während sich ab 630 der Islam innerhalb kürzester Zeit über die Levante und Nordafrika ausbreitete (Islamische Expansion), beherrschte das Frankenreich insbesondere den nordwestlichen Teil des Mittelmeerraumes zwischen Nordspanien und Italien. Unter dem Druck der arabischen Kalifen fielen zunächst die levantinischen, dann die afrikanischen Besitzungen des oströmischen Reiches. Ab 711 begann die Unterwerfung des Westgotenreiches. Die Araber drangen bis Narbonne vor und wurden erst 732 von Karl Martell endgültig gestoppt. Als von den christlich gebliebenen iberischen Gebieten aus die Reconquista eingeleitet wurde, schob sich die Nordgrenze des Islam langsam zurück, aber auch hier sollte es das ganze Mittelalter hindurch dauern, bis als letzte Bastion das maurische Fürstentum Granada 1492 in die Hände der Christen fiel. Gleichwohl bedeuteten die sieben Jahrhunderte für Spanien einen gewaltigen wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt, da die Okkupation mit der Blütezeit des Islams zusammenfiel, von der auch Nordafrika und der Vordere Orient nachhaltig profitierten. Religiöse Toleranz sowie medizinische, kulturelle und technische Fortschritte legten den Grundstein für ein über Jahrhunderte prosperierendes Gemeinwesen in den Kalifaten. Mit der islamischen Expansion wurde die religiöse Teilung des Mittelmeerraumes besiegelt, die bis heute andauert: Der nördliche Teil blieb von da an größtenteils christlich, der südliche Teil islamisch geprägt.

[Bearbeiten] Hochmittelalter

Mit der Teilung des Frankenreiches im Vertrag von Verdun entwickelte sich der Ostteil ab den Ottonen 962 zum Heiligen Römischen Reich. Vorausgegangen war bereits mit der Pippinschen Schenkung 756 die Errichtung des Kirchenstaats in Mittelitalien. Süditalien blieb dagegen lange Zeit umkämpft: Sizilien wurde zunächst von den Sarazenen eingenommen, bevor um 1000 die Normannen ganz Süditalien zu ihrem Herrschaftsgebiet machten. Erst unter Friedrich II. gelang die kulturelle Integration in das Heilige Römische Reich, die jedoch nicht von langer Dauer war.

Im Osten des Mittelmeerraumes kam es derweil zu weiteren Niederlagen des Byzantinischen Reiches. Ein Hilfsgesuch des Kaisers Alexios I. führte 1095 zum Ausruf des ersten Kreuzzuges, dessen Charakter über militärische Hilfe weit hinausging: Jerusalem sollte für die Christen zurückerobert werden und das Heilige Land den so genannten Ungläubigen entrissen werden. Der erste Kreuzzug führte aufgrund der zerstrittenen islamischen Regenten zu weitreichenden Geländegewinnen und der Errichtung der so genannten Kreuzfahrerstaaten, die in ihrer größten Ausdehnung von der kleinasiatischen Südküste bis zum Golf von Akaba reichten. Deren Bestand sollte jedoch nicht von langer Dauer sein: Obwohl mindestens neun Kreuzzüge in den Nahen Osten unternommen wurden, mussten die letzten christlichen Bastionen nach vielen Verlusten 200 Jahre später geräumt werden. Als besonders fatal erwies sich der Vierte Kreuzzug, der sich 1204 gegen Byzanz selber richtete, so dass die Stadt tagelang geplündert und größtenteils zerstört wurde. Dies führte nicht nur zur nachhaltigen Zerrüttung des Verhältnisses zwischen westlichen und östlichen Christen, sondern auch zum endgültigen Niedergang des Byzantinischen Reiches, das dem Vordringen der Muslime von Osten nichts Entscheidendes mehr entgegen setzen konnte. Das Früh- und Hochmittelalter hat aber trotz oder gerade wegen der Konflikte zwischen Morgen- und Abendland viel zum interkulturellen Austausch beigetragen, von denen gerade die westlichen Gesellschaften profitierten.

[Bearbeiten] Spätmittelalter

Das Spätmittelalter war geprägt durch einen anhaltenden Aufschwung im italienischen Raum. Besonders die Republik Venedig breitete spätestens ab 1204 ihre Handelsaktivitäten bis weit in den östlichen Mittelmeerraum aus und löste Byzanz als führende Handelsmacht ab. Die Republik Genua erwarb Korsika und setzte sich in der Ägäis fest, Pisa, das auf dem Festland nur kleine Territorien besaß, kontrollierte weitgehend den Seehandel im westlichen Teil. Gleichzeitig erstarkten die neuen Königreiche, die sich auf der iberischen Halbinsel im Zuge der Reconquista gebildet hatten: So dehnte Aragonesien seine Einflusssphäre bis auf Süditalien aus, des Weiteren vergrößerten Kastilien und Portugal ihren Machtbereich. Diese Staaten waren es auch, in denen die Städte früh zu neuer Blüte gelangten: Ab dem 11. Jahrhundert setzte eine wahre Gründungswelle von Universitäten ein und die Akkumulation von Kapital begann ab dem 14. Jahrhundert den Frühkapitalismus mit der Entstehung der modernen Geldwirtschaft, einem zivilen Bauboom reicher Bürger und Mäzenatentum in der Kunst auszubilden. Das Heilige Römische Reich verlor weitgehend die Kontrolle über die italienischen Gebiete.

Im islamischen Machtbereich stellten die Almohaden in der Atlasregion und in Andalusien, die Fatimiden und Mameluken in Ägypten und die Seldschuken, später die Osmanen in Kleinasien Machtfaktoren dar. Das Osmanische Reich breitete sich in der Folge auf den Balkan und Griechenland aus und expandierte in den gesamten Nahen Osten. Das Ende des Mittelalters wird mit einigen entscheidenden Ereignissen in Verbindung gebracht: 1453 fiel Konstantinopel endgültig an die Osmanen, 1492 wurde die Reconquista beendet, schon um 1430 setzte sich die Renaissance in Italien durch und löste mit neuen Staatsphilosophien bald die feudalen Strukturen ab. Mit der Entdeckung Amerikas 1492 sollte die Mittelmeerregion insgesamt einen dramatischen Bedeutungsverlust erfahren, da der bis dahin florierende Handel mit exotischen Waren und Rohstoffen vom atlantischen Seehandel schwer getroffen wurde.

[Bearbeiten] Frühe Neuzeit

Karl V. (Gemälde von Tizian)
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Karl V. (Gemälde von Tizian)
Napoléon beim Übergang über den Großen St. Bernhard (Gemälde von Jacques-Louis David)
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Napoléon beim Übergang über den Großen St. Bernhard (Gemälde von Jacques-Louis David)
Giuseppe Garibaldi
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Giuseppe Garibaldi
Die Balkankriege 1913. Die veränderte politische Lage trug zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei.
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Die Balkankriege 1913. Die veränderte politische Lage trug zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bei.
Offensive der Alliierten im 2. Weltkrieg 1943-1945. Die Operationen begannen in Sizilien.
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Offensive der Alliierten im 2. Weltkrieg 1943-1945. Die Operationen begannen in Sizilien.

Im 16. Jahrhundert erlebte der Mittelmeerraum eine Verlagerung des politischen und wirtschaftlichen Schwerpunkts nach Westen und mit der Vereinigung von Kastilien und Aragonesien die Geburt und den rasanten Aufstieg Spaniens zur Weltmacht. Insbesondere Karl V., der als erster Habsburger sowohl über Spanien als auch das Heilige Römische Reich sowie die neuen amerikanischen Kolonien herrschte, verkörperte ungeahnte Machtfülle in einem Reich, "in dem die Sonne nicht untergeht". Auch wenn die Personalunion bald darauf aufgelöst wurde, blieb Spanien über 200 Jahre lang ein enormer Machtfaktor im Mittelmeerraum. Karls Sohn Phillipp II. regierte sogar in Personalunion Portugal mit. Zugleich erstarkte nach dem Ende des Hundertjährigen Krieges Frankreich. Italien blieb zersplittert und die einzelnen Fürstentümer und Republiken verloren an politischer Macht, blieben jedoch wirtschaftlich stabil. Venedig hielt sich noch lange entlang der Adriaküsten und die oberitalienischen Fürstentümer wehrten in einer Reihe von Italienkriegen französische Expansionsbestrebungen mehrfach ab, wobei sie dem französischen Ritterheer schwere Niederlagen zufügten. Das Osmanische Reich dehnte seinen Aktionsradius immer weiter aus, bis es 1520 zur ersten Belagerung von Wien kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte Süleyman der Prächtige das Reich auf den Höhepunkt seiner Macht geführt; weite Teile Nordafrikas standen bereits unter der Herrschaft der Osmanen. Die zweite Belagerung von Wien 1683 markierte den Beginn des osmanischen Niedergangs und die habsburgisch-österreichischen Lande begannen sich in den Mittelmeerraum auszudehnen.

Der Spanische Erbfolgekrieg sorgte 1713 für eine Neuordnung des westlichen und zentralen Mittelmeerraumes. Die französische Expansion wurde zunächst gestoppt, Spanien auf das Festland und die Balearen reduziert und der italienische Raum neu unter den Herrscherhäusern aufgeteilt. Gewinner war vor allem die habsburgisch-österreichische Linie, die Süditalien, Sizilien, Sardinien und Mailand hinzu gewann. Dieser Zustand hielt jedoch nicht lange an: Das spanisch-bourbonische Königshaus gewann die Kontrolle über die italienischen Gebiete bald zurück. Inzwischen wurde der größte Teil des Maghreb von Berberstämmen beherrscht, die sich der Kontrolle des Osmanischen Reiches entzogen, aber die Wirtschaft vernachlässigten. Marokko und Algerien wurden ökonomisch marginalisiert, was die Spanier zu Invasionen einlud. Die Stützpunkte Ceuta und Melilla sind bis heute unter spanischer Kontrolle.

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Nachdem der Rest des Jahrhunderts ruhig verlaufen war, kam es zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur großen napoleonischen Expansion. Bis 1812 kontrollierte Frankreich direkt oder über Vasallenstaaten (die von Napoleoniden regiert wurden) den gesamten Mittelmeerraum zwischen Portugal und Montenegro. Napoleon gliederte kurzzeitig Katalonien, halb Ober- und Mittelitalien sowie Illyrien in das Mutterland ein, zerschlug den Kirchenstaat nach über 1000 Jahren Existenz und degradierte Rom auf den Status einer Département-Hauptstadt.

Nach Napoleons Scheitern und Verbannung wurden im Wiener Kongress 1815 die meisten alten Grenzen wiederhergestellt und Österreich gewann erneut beträchtlichen Einfluss über die Adria und Oberitalien. Frankreich, nun wieder unter Bourbonenherrschaft, begann ab 1830 mit einer groß angelegten Kolonisation von Nordafrika. Der algerische Teil des Mittelmeerraumes wurde sogar 1848 zum Teil des französischen Mutterlandes erklärt. Derweil bestärkte die osmanische Schwäche und der Nationalstaatsgedanke die Balkanländer in ihren Freiheitsbestrebungen. Nachdem Montenegro den Anfang gemacht hatte, entstand auch Griechenland als Staat neu. Bis zum Ende des Jahrhunderts mussten sich die Osmanen fast ganz aus Europa zurückziehen.

1860 erfolgte die lang ersehnte Einigung Italiens, das nun ebenfalls als Nationalstaat entstand. Giuseppe Garibaldi begann seinen Zug von Sizilien aus und vereinigte fast die ganze Apenninenhalbinsel hinter seiner Idee. 1870 folgte der verbliebene Kirchenstaat, der nun endgültig nicht mehr existieren sollte. Als Relikt ist die Vatikanstadt als kleinster Staat der Welt bis heute übrig geblieben.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 war Nordafrika vollständig von europäischen Mächten zu Kolonien erklärt worden: Spanien kontrollierte den Rif, Frankreich den restlichen Maghreb, Italien das tripolitanische Gebiet (heute Libyen) und England Ägypten. Nach den Balkankriegen war Albanien entstanden und Bulgarien hatte sich einen Zugang zum Mittelmeer verschafft, den es aber schon 1920 an Griechenland verlieren sollte. Der westliche Balkan (außer Albanien) vereinigte sich 1919 zur Republik Jugoslawien. Am Ende des Weltkrieges war auch das Osmanische Reich endgültig untergegangen. Der kleinasiatische Teil wurde unter dem Namen Türkei 1923 Republik, die vorderasiatischen Gebiete teilten sich Frankreich und Großbritannien untereinander auf: Libanon und Syrien wurden französisches, Palästina und Jordanien britisches Protektorat. Die Grenzen zwischen den heutigen Mittelmeerländern waren damit weitgehend bis heute gezogen.

Der Zweite Weltkrieg trug die Kampfhandlungen vor allem in den zentralen Mittelmeerraum: Zunächst überfiel das faschistische Italien den Nachbarn Albanien, später marschierte Deutschland in den Balkan und nach Frankreich ein. Im mediterranen Teil Frankreichs regierte dasVichy-Regime, eine Marionettenregierung von Deutschlands Gnaden. In Frankreich, Italien und Griechenland wurden die ansässigen Juden massenhaft deportiert und ermordet. 1942 stoppten die Briten den deutschen Vormarsch in Nordafrika in drei Schlachten bei El Alamein, 1943 landeten die Alliierten in Sizilien und die Italiener erhoben sich erfolgreich gegen Mussolini, der noch für einige Zeit in Norditalien einen Scheinstaat unter Hitlers Schutz führen durfte. Noch zwischen den Kriegen waren Syrien und Libanon unabhängig geworden. Nach der bedingungslosen Kapitulation der Deutschen 1945 musste Italien den Dodekanes und Istrien abgeben. Die britisch kontrollierten Nahostgebiete erlangten ebenfalls ihre Unabhängigkeit, wobei die europäischen Juden ein Gebiet im ehemaligen Protektorat Palästina zur Besiedlung zugesprochen bekamen. 1947 wurde der Staat Israel gegründet.

Die Dekolonisation ließ 1951 Libyen, 1956 Marokko, 1957 Tunesien und erst nach einem langen, schmutzigen Krieg 1962 Algerien als Staaten entstehen. 1960 erreichte Zypern die Unabhängigkeit und 1964 als letzter Staat Malta. Unter den Mittelmeerländern ist es seitdem immer wieder zu Konflikten gekommen, die teilweise bis in die Gegenwart andauern: 1973 besetzte die Türkei nach Übergriffen griechischer Militärs Nordzypern und betrieb damit die Teilung der Insel. Der Nahostkonflikt dauert praktisch die ganze Nachkriegszeit an. Ägypten, das damals ein Hauptakteur war, spielt dabei heute eher eine Vermittlerrolle zwischen Israel und Palästina. 1982 eskalierte der innere Konflikt im Libanon zum Bürgerkrieg, wodurch syrische Truppen das Land besetzten und erst 2005 wieder den langsamen Rückzug antreten. Das Auseinanderbrechen Jugoslawiens hat von 1992-1995 zu einem grausamen Krieg geführt, unter dem fast ausschließlich die Zivilbevölkerung zu leiden hatte.

[Bearbeiten] Literatur in Auswahl

Allgemeine Informationen lassen sich in den diversen Handbüchern zur Geschichte finden, z.B.: Fischer Weltgeschichte, Cambridge History (Ancient, Medieval, Modern).

  • Fernand Braudel: Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II. Verlag Suhrkamp, 3 Bände, Frankfurt 1994 (Nachdruck).
  • Hans-Joachim Gehrke/Helmuth Schneider (Hgg.): Geschichte der Antike. Ein Studienbuch. 2. erw. Aufl., Verlag J.B. Metzler, Stuttgart 2006, ISBN 3-476-02074-6.
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