Fenriswolf
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Der Fenriswolf (auch Fenris, Fenrir, Fenrisulfur) ist in der germanischen Mythologie neben Hel und der Midgardschlange das erste Kind des zwielichtigen Gottes Loki und der Riesin Angrboda.
Die Götter erkannten die Gefahr, die von dem Fenriswolf ausging, und brachten ihn nach Asgard, um ihn besser im Auge haben zu können. Da der Fenriswolf von Tag zu Tag größer und kräftiger wurde, fühlten sich die Götter bedroht, sie fürchteten, er würde sie alle verschlingen. So entschlossen sie sich, ihn für alle Zeiten zu binden. Man ließ erst zwei schwere Ketten (Leding und Dromi) fertigen, die der Wolf aber mühelos zerriss. Er sollte dann schließlich seine Kraft unter Beweis stellen, indem er die magische Fessel Gleipnir sprengen könnte, die so harmlos wie ein simpler Faden aussah. Der Faden war von den Alben gemacht aus den Sehnen der Bären, dem Atem der Fische, dem Speichel der Vögel, dem Geräusch eines Katzentritts und den Wurzeln der Berge. Der Fenriswolf schöpfte Verdacht. Er wollte zum Pfand, dass alles mit rechten Dingen zugehe, von einem der Götter zugesagt bekommen, dass einer ihm die rechte Hand ins Maul halte. Keiner wollte sich dafür hergeben außer Tyr. Man legte Fenris die Fessel um und je stärker er daran riss, umso mehr zog sie sich enger an den Wolf. Er biss Tyr die rechte Hand ab, blieb aber gefesselt. Durch diesen „Betrug“ eines „juridischen Pfandes“ (so Dumezil), das eigentlich die Bindung des gefährlichen Riesenwolfs zum Zweck hatte, wurde die Götterwelt gerettet. Und das ausgerechnet durch den Gott Tyr, den Gott des Krieges wie auch der Thingversammlung, der daraufhin der einhändige Ase (an.: einhendr asa) genannt wurde. Befreien wird sich der riesige Wolf erst zu Ragnarök („Schicksal der Götter“). Er wird dann Odin verschlingen, seinerseits aber von Odins Sohn Vidar getötet werden.
Der Fenriswolf ist nicht zu verwechseln mit den Wölfen Skalli und Hati, welche Sonne und Mond über den Himmel jagen und zu Ragnarök verschlingen werden.
[Bearbeiten] Belletristik
Der Fenriswolf ist auch der Titel von Wilhelm Vershofens Novelle über die Hochfinanz. Sie gibt, als Briefroman (aber auch – sehr avantgardistisch damals – mit Telegrammen, internen Firmenmemoranden u. ä.) angelegt, die Übernahme der Naturschätze eines Landes (Norwegens) durch einen ausländischen Konzern wieder.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Fenriswolf – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |