Félix Kir
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Felix-Adrien Kir, genannt Kanonikus Kir (* 22. Januar 1876; † 26. April 1968) war ein französischer Kanoniker und Politiker. Er gab dem Mischgetränk Kir seinen Namen.
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[Bearbeiten] Biografie
Kir wurde in Alise-Sainte-Reine, ca. 60 km von der burgundischen Hauptstadt Dijon entfernt, an der Côte-d'Or geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf und besuchte ab 1891 das Priesterseminar (Petit Seminaire) in Plombières-lès-Dijon und anschließend das Grand Seminaire in Dijon. Am 29. Juni 1901 wurde er in Dijon zum Priester geweiht.
[Bearbeiten] Der Seelsorger
Ab dem Jahre 1904 wirkte er als Vikar in Notre-Dame de Dijon, wo seine Predigten bei der Bevölkerung aufgrund seiner deutlichen Worte sehr geschätzt wurden. In der Region rund um Dijon war er in verschiedenen Gemeinden Pfarrer, so in Bèze 1910 bis 1924, später in Nolay. Nach dem Krieg trat er als katholischer Redner in vielen Versammlungen hervor.
Am 21. November 1931 erfolgte dann seine Berufung zum Domherren (lat. Form: Kanonikus). Aufgrund seiner pragmatischen Art und seiner kommunikativen Fähigkeiten setzte ihn sein Bischof bald als Chefredakteur der katholischen Zeitschrift "Le Bien du Peuple" ein. Hierdurch wurde er in Dijon und Umgebung zu einer Person öffentlichen Ansehens.
[Bearbeiten] Le résistant
Während der Besetzung von Burgund im Zweiten Weltkrieg, beteiligte er sich an einigen Aktionen der Résistance. Er ermöglicht die Flucht von 5.000 französischen Kriegsgefangenen im Lager von Longvic. Er wird festgenommen und zum Tod verurteilt. Das Urteil wurde aber nicht vollstreckt und Kir am 7. Dezember 1940 nach 57 Tagen Haft - auf Intervention des päpstlichen Nuntius - wieder freigelassen und übernahm das Bürgermeisteramt. Mit seinen Lebensmut und seine Würde erwarb er sich selbst den Respekt der Deutschen.
Kaum begnadigt, setzt er seine heimlichen Aktionen fort. Zum zweiten Mal verhaftet wurde er im Januar 1944 zum Ziel eines von Freischärlern verübten Attentats. Ein 17-jähriger feuert ein ganzes Magazin auf ihn ab. Trotz seiner schweren Verletzung gelingt es ihm erfolgreich, sich Verfolgung der Gestapo zu entziehen, wobei ihm sein Ansehen in der Bevölkerung hilfreich war.
[Bearbeiten] Der Politiker
Bereits im Jahre 1940 wurde er zum ersten Mal in den Stadtrat von Dijon gewählt. Nach der Befreiung wird er Oberbürgermeister von Dijon. Er wird mehrfach wiedergewählt, so füllt dieses Amt 23 Jahre aus.. Von 1945 bis 1967 war er Mitglied des Generalrats, Deputierter der Côte-d'Or und in der französischen Partei CNI. In den Jahren 1953 bis 1967war er Alterspräsident der französischen Nationalversammlung.
Große Verdienste erwarb er sich bei der Altstadtsanierung von Dijon. Auf seine Anregung wird ein künstlicher See nahe der Stadt geschaffen, der seinen Namen trägt - Lac Kir.
Felix-Adrien Kir begründete 1958 gemeinsam mit dem Bürgermeister von Mainz Franz Stein, , die Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Dijon; diese zählt zu den ältesten deutsch-französischen Städtepartnerschaften. Dijon verbindet er im Laufe der Zeit mit mehr als 20 ausländischen Städten. Die Sicherung des Friedens durch Aussöhnung ist sein Lebenselixier: Die Völker müssen sich gegenseitig kennen und achten lernen, damit sie einander nicht wieder bekriegen.
Trotz anfänglichem, nachvollziehbarem Zögern wurde er der überzeugte Protagonist guter deutsch-französischer Beziehungen. Kir verstand es sowohl Kriegsteilnehmer, als auch Mitglieder der Résistance und KZ-Insassen aus Dachau und Buchenwald für die Aussöhnung zu gewinnen. Über die Städtepartnerschaft hinaus war er Mitbegründer der Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Burgund, die mit ihm bereits 1953 eingeleitet und am 25. Februar 1957 als gleichnamiger Freundschaftskreis proklamiert wurde. Bis heute ist diese Form der binationalen regionalen Partnerschaft einmalig.
[Bearbeiten] Die Person
Er war eine selbstbewusste, urwüchsige Person - ein Original. Er war bekannt für seine unbezähmbare Entschlossenheit und sein Gespür für das politisch Machbare. Notfalls zögerte er nicht das képi zu nehmen, um den Verkehr um das Rathaus von Dijon zu regeln. Er war der letzte Priester der mit seiner Soutane in den Reihen der Nationalversammlung zu sehen war.
Sein bevorzugter Apéretif war Weißwein mit einem Schuss Crème de Cassis, dieser Apéretif wird später seinen Namen tragen: Kir.
Zunächst gesteht er 1952 dem Haus Lejay-Lagoute die Exklusivität des Namens zu. Später, um die anderen Likörhändler von Dijon nicht zu benachteiligen erlaubt er ihnen ebenfalls, seinen Namen zu benutzen.
Die Variante Double K wurde 1960, im Zusammenhang eines Treffens mit Nikita Chruschtschow (französisch: Nikita Khrouchtchev), durch die Cafés in Dijon kreiert: Weißwein + Cassis + Wodka….
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Er wird 1945zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.
- Am 13. Juni 1964 wurde Kir Ehrenbürger von Mainz
- Am 24 Januar 1976 weihte Dijon am Lac Kir ein Standbild zu Ehren des Felix-Adrien Kir ein.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Balzer: Mainz. Persönlichkeiten der Stadtgeschichte, 1985, Seite 46 f.
- Wolfgang Götz: Rheinland-Pfalz/Burgund. Modell einer internationalen Partnerschaft, 1967
[Bearbeiten] Liens externes
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