Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Färöische Sprache - Wikipedia

Färöische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Färöisch (Føroyskt)

Gesprochen in Färöer
Sprecher 60 000 bis 100 000 (Muttersprachler)
Linguistische
Klassifikation
Färöisch
Offizieller Status
Amtssprache in Färöer
Sprachcodes
ISO 639-1: fo
ISO 639-2: (B) fao (T)
SIL ISO 639-3: FAE

Färöisch (färöisch føroyskt, IPA: [ˈføːɹɪst], dänisch: færøsk, daraus abgeleitet die deutsche Bezeichnung färöisch im Gegensatz zu veraltet färingisch) ist eine westskandinavische Sprache, die von mindestens 44.000 Menschen auf den politisch zu Dänemark gehörenden und weitreichende Autonomierechte besitzenden Färöern sowie weiteren Färingern im Ausland gesprochen wird.

Die Gesamtzahl der Muttersprachler auf der Welt ist unklar. Schätzungen reichen von 60.000 bis zu 100.000, wobei die erstere Zahl als realistisch einzuschätzen ist, während die höhere Zahl darauf spekuliert, welche Nachkommen von Muttersprachlern aktiv färöisch sprechen, was schwer belegbar ist.

Färöisch ist damit eine der kleinsten unter den lebenden germanischen Sprachen (indogermanische Sprachfamilie).

Färöisch gehört gleichzeitig zu den kleinsten Sprachen in Europa neben Saami (finno-ugrische Sprachfamilie), den beiden sorbischen Sprachen sowie Ladinisch und Rätoromanisch mit jeweils unter 100.000 nachgewiesenen Sprechern.

Das Färöische gilt als diejenige Sprache auf der Welt, in der jährlich die meisten Bücher pro Muttersprachler erscheinen (1 Buchtitel auf etwa 325 Einwohner). Von 1822 bis 2002 kamen genau 4306 Titel auf Färöisch heraus, wobei 2000 mit 170 Titeln (darunter 66 Übersetzungen aus anderen Sprachen) das bisherige Rekordjahr ist.

Nicht zuletzt durch ihren Status als Amtssprache auf den Färöern und durch die reichhaltige färöische Literatur gilt sie heute als nicht mehr gefährdet gegenüber der Dominanz des Dänischen bis in das 20. Jahrhundert hinein.

Die deutsche Sprache hat mindestens zwei Begriffe aus dem Färöischen entlehnt: Skua (Raubmöwe) und Grind(wal) (siehe dort).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Gegenseitige Verständlichkeit Färöisch-Isländisch

Färöisch ist mit Isländisch in der Schriftsprache gegenseitig verständlich. Beide modernen Sprachformen gehen besonders eng auf das Altnordische zurück, welches heute in Form des Altisländischen in der Älteren Skandinavistik erforscht wird.

Die gegenseitige Verständlichkeit der gesprochenen Sprachen Färöisch und Isländisch ist hingegen eingeschränkt. Färöisch ist im Vergleich zum Isländischen härter, und beide Sprachen weichen von der Schriftsprache deutlich ab. Wie sich Isländer und Färinger im Gespräch verständigen, hängt davon ab, welche weitere skandinavische Sprache der isländische Gesprächspartner beherrscht, oder ob er nur Englisch als Fremdsprache kann. Nahezu alle Färinger sprechen fließend Dänisch als Zweitsprache, und so ergibt sich oft ein interskandinavischer Sprachmix, häufig auch mit englischen Einflüssen. Anders ist es bei Färingern und Isländern, die längere Zeit im jeweils anderen Land leben. Sie lernen die Nachbarsprache in der Regel schnell.

[Bearbeiten] Geschichte

Der deutschstämmige färöische Pfarrer V. U. Hammershaimb verfolgte das morphophonemische Konzept bei der Schöpfung der neufäröischen Schriftsprache, das in seiner Version von 1891 nahezu unverändert gültig ist.
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Der deutschstämmige färöische Pfarrer V. U. Hammershaimb verfolgte das morphophonemische Konzept bei der Schöpfung der neufäröischen Schriftsprache, das in seiner Version von 1891 nahezu unverändert gültig ist.
Hammershaimbs 45 Jahre jüngerer Zeitgenosse Jakob Jakobsen wollte eine phonetische Orthographie, ließ sich dann auf einen Vermittlungsvorschlag (Broyting-Wechsel) der „Färingergesellschaft“ ein, der aber nicht allgemein umgesetzt wurde.
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Hammershaimbs 45 Jahre jüngerer Zeitgenosse Jakob Jakobsen wollte eine phonetische Orthographie, ließ sich dann auf einen Vermittlungsvorschlag (Broyting-Wechsel) der „Färingergesellschaft“ ein, der aber nicht allgemein umgesetzt wurde.

Aus dem Altwestnordischen (Altnorwegisch) entwickelte sich mit Beginn der Wikingerzeit auf den Färöern im 9. Jahrhundert das Altfäröische. Diese Sprachform existierte als Schriftsprache bis zur Reformation nach 1538, als dänisch alleinige Schriftsprache wurde und sich endgültig durchsetzte.

Das Färöische konnte aber in den alten Balladen und der gesprochenen Alltagssprache überleben. Bis Ende des 18. Jahrhunderts liegen nur sporadische Schriftzeugnisse vor. Ältestes Dokument ist der Schafsbrief von 1298.

Der erste Pionier des geschriebenen Färöisch war der Gelehrte Jens Christian Svabo. Im Rahmen seiner Indberetninger fra en Reise i Færø 178182 sammelte er alte färöische Balladen und schrieb sie als erster nieder. Allerdings gelangten sie nicht zum Druck. Svabos Orthographie orientierte sich am Dialekt von Vágar, versuchte aber bereits eine Standardisierung.

Das erste Buch auf Färöisch, Færøiske Qvæder om Sigurd Fofnersbane og hans Æt des dänischen Pfarrers Hans Christian Lyngbye von 1822, dokumentierte die Sigurdlieder, die von seinem färöischen Kollegen Johan Henrik Schrøter gesammelt wurden. Ein anderer Pionier jener Jahre war Jóannes í Króki (Johannes Clemensen), der in der Sandoyarbók (18211831) ebenfalls färöische Balladen sammelte. Seine Schreibweise widerspiegelte den Dialekt von Sandoy.

Johan Henrik Schrøter besorgte auch die erste Übersetzung des Matthäusevangeliums (Evangelium Sankta Matthæussa 1823), die in jeden färöischen Haushalt gelangte, sich aber in der Kirche nicht durchsetzen konnte, wo weiterhin Dänisch gepredigt wurde.

Die Zusammenstellung der Färingersaga aus altisländischen Quellen durch den dänischen Altertumsforscher Carl Christian Rafn war ein weiterer Meilenstein. Bei der Herausgabe 1833 wurde eine färöische Übersetzung mitgeliefert, die auch von Schrøter stammte. Sowohl Schrøter als auch Svabo verwendeten sehr lautnahe Orthographien. In der Färingersaga machte sich der Einfluss des dänischen Philologen Rasmus Rask bemerkbar, der Schrøter zu einer verbesserten Orthographie bewegen konnte.

Móðurmálið (Die Muttersprache) von Janus Kamban 1948, ist ein Denkmal in Tórshavn für die Einführung der färöischen Schriftsprache durch Hammershaimb.
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Móðurmálið (Die Muttersprache) von Janus Kamban 1948, ist ein Denkmal in Tórshavn für die Einführung der färöischen Schriftsprache durch Hammershaimb.

Im Sommer 1845 schickte der dänische Gouverneur auf den Färöern, Christian Pløyen, die vom Lehrer Ole Jespersen gesammelten Zaubersprüche an C.C. Rafn. Neben dem färöischen Originaltext lieferte er eine dänische Übersetzung mit, bei der ihm wohl Schrøter und Jens Davidsen halfen. Rafn hielt diese Schreibweise aber für nicht geeignet, um sie zu veröffentlichten und beauftragte den isländischen Philologen und Nationalisten Jón Sigurðsson mit einer Überarbeitung. Jener vertrat einen etymologisierenden und historisierenden Ansatz, den auch der dänische Philologe Niels Matthias Petersen vertrat. Es war die Zeit der Nationalromantik, und hier besann man sich auf die altnordischen Wurzeln.

V. U. Hammershaimb gilt als der eigentliche Vater der modernen färöischen Schriftsprache. Zunächst war er, wie schon Svabo und Schrøter, ein Anhänger einer lautnahen Schreibung. Erst durch Petersens und Sigurðssons Einfluss kam es hier zum Umdenken. 1854 erschien seine Færøsk sproglære (Färöische Sprachlehre) in Rafns wissenschaftlicher Zeitschrift Annaler for nordisk Oldkyndighed og Historie.

1891 wurde Hammershaimbs Sprachlehre in seiner Færøsk Anthologi vollständig überarbeitet und hat bis heute nur wenig an Gültigkeit verloren. Hammershaimbs jüngerer Kollege Jakob Jakobsen trug hierzu maßgeblich bei, auch wenn sich seine eigenwillige Orthographie nicht durchsetzen konnte. Jakobsens Verdienst bei diesem Standardwerk war nicht nur die phonetisch exakte Umschrift und Gegenüberstellung der Dialekte anhand ausführlicher Leseproben, sondern vor allem auch ein Wörterbuch Färöisch-Dänisch mit 10.000 Stichwörtern und durchgängigen Ausspracheangaben.

N.F.S. Grundtvigs Sohn Svend Grundtvig (ein guter Freund von Hammershaimb) reiste auf die Färöer, um bei der Übersetzung vieler alter Sprachdenkmäler zu helfen. Es entstand die färöische Literatur.

Das Neufäröische wurde auf dem Weihnachtstreffen der Färöer 1888 von der sich bildenden Nationalbewegung als künftige Hauptsprache proklamiert.

Erst 1937 wurde die färöische Sprache als Schulsprache anerkannt, 1938 als Kirchensprache, und seit dem Autonomie-Statut von 1948 ist sie Hauptsprache auf der Inselgruppe. Dänisch ist offizielle Zweitsprache auf den Färöern. Die Auseinandersetzung zwischen dem Neufäröischen und Reichsdänischen ging als färöischer Sprachstreit in die Geschichte der Färöer ein.

1961 schließlich kam die erste offizielle färöische Bibel von Jákup Dahl heraus (vorher gab es schon eine baptistische Ausgabe); das Färöische wurde aber bereits vorher von der Kanzel gepredigt.

Es sollte bis 1998 dauern, bis die Färinger ihr erstes muttersprachliches Wörterbuch bekamen, das Føroysk orðabók.

[Bearbeiten] Das färöische Alphabet und Phoneminventar

Mehr siehe unter: Färöische Aussprache

Das färöische Alphabet hat 29 Buchstaben, die wie folgt klingen können:

Graphem Name Phonem Aussprache (lang, kurz)
A, a fyrra a [ˈfɪɹːa ˈɛaː] („vorderes a“) /a, æ/ [ɛaː], (In Fremdwörtern auch: [aː]), [a]
Á, á á [ɔaː] /å/ [ɔaː], [ɔ]
B, b be [beː] /b/ [b], [b̥] (stimmlos)
D, d de [deː] /d/ [d], [d̥] (stimmlos)
Ð, ð edd [ɛdː] (keins) stumm oder Gleitvokal [j], [v], [w] zwischen bestimmten Vokalen; bei ðr als [gɹ] realisiert.
E, e e [eː] /e/ [eː], [ɛ]
F, f eff [efː] /f/ [f], -ft- wird meist zu [tː]
G, g ge [geː] /g/ [g], [g̊]; im Anlaut vor i, y,e, ø und vor allen anderen Vokalen als gj-: [ʤ̥]; zwischen Vokalen wie ð, also stumm bis gleitend
H, h [hɔa] /h/ [h], in der Kombination hj [ʧ] und als hv [kʰv]
I, i fyrra i [ˈfɪɹːa ˈiː] („vorderes i“) /i/ [iː], [ɪ]
Í, í fyrra í [ˈfɪɹːa ˈʊi] („vorderes í“) /ui/ [ʊiː], [ʊi], in der Verschärfung [ɪ]
J, j jodd [jɔdː] /j/ [j], gj bildet ein [ʤ̥], kj und hj ein [ʧ] und sj ein [ʃ]
K, k [kɔa] /k/ [k], [kʰ] aspiriert, [ʰk] präaspiriert, vor hellen Vokalen meist [ʧ] (vor allen anderen Vokalen wird kj als [ʧ] realisiert).
L, l ell [ɛlː] /l/ [l], [l̥] [ɭ]ˌ [ʎ], [ʎ̥], als ll meist [d̥l] zwischen zwei Vokalen und am Wortende.
M, m emm [ɛmː] /m/ [m], [m̥] (stimmlos). In der Dativendung -um stets [ʊn], vor k als [ŋ̊], und vor n als [u].
N, n enn [ɛnː] /n/ [n], [n̥] (stimmlos), nn wird nach Diphthongen zu [d̥n].
O, o o [oː] /o/ [oː], [ɔ]
Ó, ó ó [ɔuː] /ou/ [ɔuː], [œ]; auf Nólsoy [auː]; in der Verschärfung [ɛ] auf Suðuroy dann aber [ɔ]
P, p pe [peː] /p/ [p], [pʰ] aspiriert, [ʰp] präaspiriert
R, r err [ɛɹː] /r/ [ɹ], [ɹ̥] (Tendenz zum britischen r), rn wird meist zu [dn], rs zu [ɻ̊ʂ], rt zu [ɻ̊t], rd zu [ɻɖ̥]
S, s ess [ɛsː] /s/ [s] immer stimmlos, zusammen als sj [ʃ], oft auch als sk(j)
T, t te [teː] /t/ [t], [tʰ] aspiriert, [ʰt] präaspiriert, zusammen als tj [ʧ]
U, u u [uː] /u/ [uː], [ʊ]
Ú, ú ú [ʉuː] /uu/ [ʉuː], [ʏ], in der Verschärfung [ɪ]
V, v ve [veː] /v/ [v]
Y, y seinna i [ˈsaiːdna ˈiː] („hinteres i“) /i, y/ [iː], [ɪ]; in Fremdwörtern auch: [yː], [ʏ]
Ý, ý seinna í [ˈsaiːdna ˈʊiː] („hinteres í“) /ui/ (identisch mit í) identisch mit í: [ʊiː], [ʊi]
Æ, æ seinna a [ˈsaiːdna ˈɛaː] („hinteres a“) /æ/ [ɛaː], [a]
Ø, ø ø [øː] /ø/ [øː], [œ]
Weitere Diphthonge
ey - /ei/ [ɛiː], [ɛ] (wie in „hey“), auch in der Verschärfung [ɛ]
ei - /ai/ [aiː], [ai] (wie im deutschen „ei“), in der Verschärfung [a]
oy - /oi/ [ɔi:], [ɔi] (wie im deutschen „eu“), in der Verschärfung [ɔ]

Anmerkungen:

  • „Vorderes und hinteres a, i und í“ bezeichnen nur die alphabetische Reihenfolge, keineswegs einen Artikulationsort im Gaumen. Die entsprechenden Paare verhalten sich weitgehend identisch im Falle des a und vollkommen gleich klingend bei i,y bzw. í,ý. Gerade die letzteren beiden Paare machen es dem Schüler im Diktat schwer.
  • Ø, ø wird manchmal auch Ö, ö geschrieben.
  • Der Großbuchstabe Ð wird nur verwendet, wenn ein Eigenname ganz in Großbuchstaben gesetzt wird, so zum Beispiel auf Landkarten oder bei Firmenlogos, denn ð kommt immer nur innerhalb oder am Ende eines Wortes vor. Im Gegensatz zum Isländischen ist es immer ein stummer Gleitlaut (wenige Ausnahmen), und nie der stimmhafte Dentallaut, der im Isländischen und Englischen erhalten ist: wie in mother oder Seyðisfjörður. Etymologisch ist es auch verwandt mit dem weichen dänischen d. Dort, wo der dänische Sprecher in verwandten Wörtern der eigenen Sprache ein weiches d sprechen würde, kommt meist im färöischen Pendant das ð vor. Das liegt an der „etymologisch ausgerichteten“ morphophonemischen Standardschreibung, die 1846/91 von Hammershaimb eingeführt wurde, und sich gegenüber den phonetischen Orthographie-Modellen (von Jens Christian Svabo (1746–1824) und später Jakob Jakobsen (1864–1918)) durchsetzen konnte.
  • Alle Vokale und Diphthonge können sowohl kurz als auch lang sein, wobei die kurze Form oft anders realisiert wird (siehe Lautschrift). Unbetonte kurze Vokale treten immer nur als a, i oder u auf, was besonders charakteristisch in den vielen Flektionsendungen auffällt. Bestimmte lange Diphthonge werden in ihrer kurzen Form monophthongisiert, sodass sich beispielsweise ein kurzes /ó/ nicht vom /ø/ unterscheidet.
  • Das ú ist der einzige „gewöhnungsbedürftige“ Laut für deutsche Muttersprachler (von anderen Feinheiten der färöischen Phonetik abgesehen, die aber in der Artikulation nicht bedeutungsunterscheidend sind). Dieser Diphthong baut auf einem abgedunkelten ü (hoher ungerundeter nicht-vorderer Vokal, ähnlich russisch Ы) auf und wird zum hellen u, wobei noch ein Gleitvokal [w] am Ende angedeutet werden kann. Letzteres kann auch über den anderen „u-Diphthong“ ó gesagt werden, der in früheren Orthographie-Modellen auch als „ow“ dargestellt wurde.

[Bearbeiten] Flexion der Wortarten

im Aufbau

[Bearbeiten] Nominal flektierte Wörter

Das Färöische ist im Gegensatz zu anderen germanischen Sprachen wie Dänisch oder Englisch reicher an Formen. Zum Beispiel ist das Genus-System dem deutschen sehr ähnlich, es wird also bei Nomina, Pronomina, Adjektiven etc. zwischen drei Geschlechtern unterschieden. Auffallend – und unter den germanischen Sprachen alleine stehend – ist im Färöischen die Pluralform des Zahlworts und unbestimmten Artikels ein, der genauso geschrieben, gesprochen und (im Singular) verwendet wird wie im Deutschen, aber anders gebeugt wird. Hinzu kommen die distributiven Zahlwörter der färöischen Sprache für zwei und drei (siehe dort).

Charakteristisch für die nominal flektierten Wörter im Färöischen ist deren häufige Endung -ur. Dabei ist das (aus dem Kontext gerissen) keineswegs ein Indikator für eine bestimmte Wortart, noch für ein Geschlecht oder einen Numerus oder Kasus. Ebenso verhält es sich mit den typischen Endungen -ir und -ar. Wie oben bereits erwähnt, können unbetonte Silben (und das sind im Färöischen allgemein die Endsilben) keine anderen, als diese drei Vokale a, i, u tragen. Damit ist es freilich komplizierter als im Deutschen (und anderen Sprachen), wo in diesem Fall meist das e verwendet wird, falls eine Flektionsendung einen Vokal trägt. Dieses System ist auch für Muttersprachler manchmal schwer durchschaubar, zumal erschwerend hinzu kommt, dass die gesprochene Sprache bestimmte Endungsvokale anders realisiert und manchmal auch in der Rechtschreibung zwei Varianten einer Form zulässig sind.

Andererseits kann gesagt werden, dass sich sowohl bestimmte Paradigmen in der gesprochenen Sprache kaum oder gar nicht von dem altnordischen Ursprung entfernt haben als auch selbst unregelmäßige Formen in bestimmten Fällen Parallelen zum Deutschen aufweisen.

[Bearbeiten] Nomina

Die färöischen Nomina werden, wie im Deutschen, in drei Gruppen eingeteilt:

  • kallkyn (k.) - männlich (maskulinum) mit 5 Deklinationen und 53 Unterklassen. Diese Unterklassen fassen alle denkbaren Ausnahmen in ein System zusammen;
  • kvennkyn (kv.) - weiblich (femininum) mit 7 Deklinationen und 34 Unterklassen;
  • hvørkiskyn (h.) - sächlich (neutrum) mit 5 Deklinationen und 34 Unterklassen.

Stellvertretend für die drei Geschlechter seien hier zur Veranschaulichung drei häufige Klassen genannt, deren Stammvokale sich nicht ändern.

  maskulinum femininum neutrum
Singular
Nominativ træl-ur oyggj horn
Akkusativ træl oyggj horn
Dativ træl-i oyggj horn-i
(Genitiv) træl-s oyggj-ar horn-s
Plural
Nominativ træl-ir oyggj-ar horn
Akkusativ træl-ir oyggj-ar horn
Dativ træl-um oyggj-um horn-um
(Genitiv) træl-a oyggj-a horn-a
Bedeutung Sklave Insel Horn

Anmerkungen:

  • Die männliche Nominativendung -ur dominiert im Färöischen (auf den ersten Blick), aber -ur kann genauso einen weiblichen Plural anzeigen (genta - gentur = Mädchen, Sg. u. Pl.), oder hinter Verben stehen (koma - kemur = kommen - kommt). Auch gibt es männliche Substantive, in denen -ur zum Wortstamm gehört wie bei fingur = Finger.
  • Grundsätzlich haben die Endungen <-a(r), -i(r)> und <-u(r)> vergleichbare und unterscheidende Funktionen durch alle Wortklassen und Beugungen hindurch. Es fällt auch Muttersprachlern oft nicht leicht, diese Endungsvokale richtig anzuwenden. Andere germanische Sprachen wie das Deutsche kennen hier nur das <e>, wie in <-en, -er>, usw. Gleichzeitig gilt im Färöischen die Regel, dass unbetonte kurze Endungsvokale immer nur <a, i, u> ([a], [ɪ], [ʊ]) sein können, nie aber <á, e, í, ó, ú, y, ý, æ, ø> oder die eigentlichen Diphthonge. Einige geographische und Personennamen enden zwar auf <á>, aber das sind Zusammensetzungen mit dem Wort á (Bach, Fluss, vgl. dän. å).
  • Die Dativendung -um des Plurals findet sich grundsätzlich in allen Klassen (nicht nur der Nomen) und wird in allen färöischen Dialekten als [ʊn] ausgesprochen. Generelle Eselsbrücke für diese Form: í Føroyum [ʊi 'fœɹjʊn] („in Färöern“ = auf den Färöern).
  • Die Genitivform wird üblicherweise in Klammern gesetzt, weil sie in der gesprochenen Sprache (aber auch der geschriebenen) selten vorkommt, gewisse Genitivformen bei bestimmten Wörtern als „nicht existent“ gelten und der Genitiv meist zusammen mit Präpositionen im Dativ umschrieben wird. Dennoch gilt:
  1. Die Genitivform des Singulars entscheidet bei allen Nominalklassen mit über deren Zugehörigkeit und wird im Wörterbuch neben der Grundform und dem Plural genannt.
  2. In festen Wendungen taucht der Genitiv auf, wie zum Beispiel mit der Präposition vegna („wegen“) und verhält sich also wie in der deutschen Standardsprache. Ebenso mit til („zu, in Richtung zu etwas“): til Føroya - zu den Färöern.
  3. Bei zusammengesetzten Wörtern steht der erste Bestandteil oft im Genitiv, wie auch in deutschen Wörtern wie „Sonntagsfahrer“ – gleichwohl Muttersprachler (in beiden Sprachen) dies nicht immer als Genitivform (an)erkennen.
    Siehe zum Beispiel: grindaboð, markatal, wo der erste Bestandteil im Genitiv steht.
  4. Namen von Institutionen wie Postverk Føroya („Postverwaltung der Färöer“) belegen überdies, dass diese Form zur lebenden Sprache gehört. *Postverk Føroyar würde als „ungrammatisch“ empfunden werden. Das -oy im Landesnamen der Färöer ist übrigens eine alte Form des heutigen oyggj und verhält sich genau so, wie im obigen Paradigma beschrieben.

[Bearbeiten] Artikel

Allgemein unterscheiden sich die skandinavischen Sprachen von den anderen germanischen Sprachen dadurch, dass der bestimmte Artikel dem Nomen angehängt wird, also ein Suffix ist. Dies ist im Färöischen nicht anders, und es bildet in dieser Hinsicht eine Gemeinsamkeit mit dem Norwegischen, und Schwedischen indem es in attributiven Stellungen eine doppelte Determination gibt – im Gegensatz zum Dänischen und Isländischen. Das heißt: Wenn ein determiniertes Substantiv durch ein Adjektiv näher beschrieben wird, taucht in dem Satz nicht nur der Artikel als einzelnes Lexem auf, sondern zusätzlich noch als Suffix an dem betreffenden Nomen.

Beispiel:

Wikipedia, hin frælsa alfrøðin
Wikipedia, die freie Enzyklopädie-die

Anmerkung:

  • Die färöische Sprachpolitik richtet sich sehr nach derjenigen in Island, und daher ist der Begriff ensyklopedi als (aus dem Dänischen entlehnter) Internationalismus zwar nicht unüblich, wird aber meist durch das Wort alfrøði – was ungefähr die Vorstellung vermittelt, dass hier „alle Wissenschaften“ (-frøði = -wissenschaft) zusammengetragen werden - ersetzt.

[Bearbeiten] Angehängter bestimmter Artikel

Grundsätzlich gilt, dass die Nominativform des angehängten bestimmten Artikels bei männlichen und weiblichen Nomen immer -(i)n und bei sächlichen -(i)ð ist, wobei sich das in den anderen Kasus anders darstellt. Als Faustregel kann gelten, dass sich die oben aufgeführten Nominalflexionen auch im Neutrum (wie in den anderen beiden Genera) so verhalten, dass ein n zwischen Stamm und Flektionsendung tritt, und dass die Dativendung -um in diesem Fall nicht nur im Plural, sondern auch im Singular auftritt (als -num).

[Bearbeiten] Unbestimmter Artikel

Der unbestimmte Artikel ein verhält sich wie folgt (identisch mit dem Zahlwort):

maskulinum femininum neutrum
Singular
Nominativ ein ein eitt
Akkusativ ein ein-a eitt
Dativ ein-um ein-i/ein-ari ein-um
(Genitiv) ein-s ein-ar ein-s
Plural
Nominativ ein-ir ein-ar ein-i
Akkusativ ein-ar ein-ar ein-i
Dativ ein-um ein-um ein-um
(Genitiv) ein-a ein-a ein-a

Anmerkungen:

  • Die Aussprache verhält sich wie im Deutschen erwartet – mit Ausnahme der bereits bekannten Dativendung -um, die auch hier als [un] realisiert wird.
  • Wie oben bereits erwähnt, gibt es die Pluralform dieses Wortes in keiner anderen germanischen Sprache. Hiermit wird zum Beispiel unterschieden, dass man sich „ein Paar Schuhe“ kauft und nicht „einige Schuhe“, wobei diese Konstruktion nicht als Dual dargestellt wird, den es im Altnordischen noch gab.
    Beispiel: eg keypti einar skógvar = „ich kaufte *eine Schuhe“ (ein Paar) gegenüber: eg keypti skógvar = „ich kaufte Schuhe“ (egal wie viele und ob Paare).
Siehe: Distributive Zahlwörter in der färöischen Sprache

[Bearbeiten] Adjektive

Wie im Deutschen gibt es bei Adjektiven (Eigenschaftswörter) eine starke und eine schwache Beugung. Er wird bei unbestimmten Artikeln (ein, kein, einige, etc.) verwendet, oder wenn das Hauptwort alleine steht. In diesem Fall trägt das Hauptwort auch keinen angehängten bestimmten Artikel. Adjektive werden nach Genus, Kasus und Numerus gebeugt. Im Wörterbuch steht stets die männliche Nominativform der starken Beugung (erkennbar an der Endung -ur, die in einigen Fällen aber auch zum Wortstamm gehören kann).

[Bearbeiten] Starke Beugung
  • stórur (m), stór (f), stórt (n) = großer, große, großes
  • vakur, vøkur, vakurt = schöner, schöne, schönes
  • góður, góð, gott = guter, gute, gutes

In dieser Tabelle sind auch die dazugehörigen Fragewörter angegeben (hvør? = wer?, hvat? = was? usw.).

Fall  ? Maskulinum  ? Femininum  ? Neutrum
Nominativ hvør? ein stórur bátur hvør? ein vøkur genta hvat? eitt gott barn
Akkusativ hvønn? ein stóran bát hvørja? eina vakra gentu hvat? eitt gott barn
Dativ hvørjum? einum stórum báti hvørj(ar)i? einari vakari gentu hvørjum? einum góðum barni
Genitiv hvørs? eins stórs báts hvørjar? einar vakrar gentu hvørs? eins góðs barns
Plural:   (2 große Boote)   (2 schöne Mädchen)   (2 gute Kinder)
Nominativ hvørjir? tveir stórir bátar hvørjar? tvær vakrar gentur hvørji? tvey góð børn
Akkusativ hvørjar? tveir stórar bátar hvørjar? tvær vakrar gentur hvørji? tvey góð børn
Dativ hvørjum? tveimum stórum bátum hvørjum? tveimum vøkrum gentum hvørjum? tveimum góðum børnum
Genitiv hvørja? tveggja stóra báta hvørja? tveggja vakra genta hvørja? tveggja góða barna

[Bearbeiten] Schwache Beugung
  • tann stóri báturin (m) = das große Boot
  • tann vakra gentan (f) = das hübsche Mädchen
  • tað góða barnið (n) = das gute Kind
Fall Maskulinum Femininum Neutrum
Nominativ tann stóri báturin tann vakra gentan tað góða barn
Akkusativ tann stóra bátin ta vøkru gentuna tað góða barn
Dativ tí stóra bátinum tí vøkru gentuni tí góða barninum
Genitiv tess stóra bátsins teirrar vøkru gentunnar tess góða barnsins
Plural
Nominativ teir stóru bátarnir tær vøkru genturnar tey góðu børnini
Akkusativ teir stóru bátarnar tær vøkru genturnar tey góðu børnini
Dativ teimum stóru bátunum teimum vøkru gentunum teimum góðu børnunum
Genitiv teirra stóru bátanna teirra vøkru gentunna teirra góðu barnanna

[Bearbeiten] Zahlwörter

Zahl Name Aussprache
0 null [nʊlː]
1 ein
ein
eitt
[ain]
[ain]
[aiʰtː]
2 tveir
tvær
tvey
[tvaiɹ]
[tvɛaɹ]
[tvɛi]
3 tríggir
tríggjar
trý
[ˈtɹʊdʒːɪɹ]
[ˈtɹʊdʒːaɹ]
[trʊi]
4 fýra [ˈfʊiɹa]
5 fimm [fɪmː]
6 seks [sɛks]
7 sjey [ʃɛi]
8 átta [ˈɔtːa]
9 níggju [ˈnʊdʒːʊ]
10 tíggju [ˈtʊdʒːʊ]
11 ellivu [ˈɛdlʊ]
12 tólv [tœl]
13 trettan ['tɹɛtːan]
14 fjúrtan ['fjʏɹʂtan]
15 fimtan [fɪmtan]
16 sekstan [sɛkstan]
17 seytjan ['sɛitʃan]
18 átjan ['ɔtʃan]
19 nítjan ['nʊitʃan]
20 tjúgu [ˈtʃʉuvʊ]
21 einogtjúgu [ˈainoˌtʃʉuvʊ]
30 tretivu [ˈtɹɛdːvʊ]
40 fjøruti [ˈfjœɹtɪ]
50 hálvtrýss [ˈhɔltɹʊʃ]
60 trýss [tɹʊʃ]
70 hálvfjerðs [ˈhɔlfjɛʃ]
80 fýrs [fʊʃ]
90 hálvfems [ˈhɔlfɛms]
100 (eitt) hundrað [aitʰ ˈhʊndɹa]
101 hundrað og ein [ˈhʊndɹa ɔ ain]
1000 (eitt) túsund [aitʰ ˈtʉusɪn]
1100 ellivuhundrað [ˈɛdːlʊˌhʊndɹa]
2000 tvey túsund [tvɛi tʉusɪn]
1.000.000 (ein) miljón [ain miljɔun]
2.000.000 tvær mɪljónir [tvɛaɹ ˈmɪljɔunɪɹ]

[Bearbeiten] Pronomina

[Bearbeiten] Verben

[Bearbeiten] Präpositionen, Adverbien und Konjunktionen

[Bearbeiten] Färöische Textproben

Färöisch Lautschrift Wortwörtlich (etymologisierend) Übersetzung
Sigmundur fór at boða kristni í Føroyum. [ˈsɪgmʊndʊɹ fɔuɹ a ˈboːa ˈkrɪstnɪ ɪ ˈfœɹjʊn.] Sigmundur fuhr zu botschaften Christentum in Färöern. Sigmundur sollte das Christentum auf den Färöern verkünden.
Tá ið nú tók at vára, kom kongur ein dag upp á mál við Sigmund og segði, at hann vildi senda hann vestur til Føroya at kristna tað fólk, sum har búði. [tɔaj nʉu tɔuk a ˈvɔaɹa, koːm ˈkɔŋgʊɹ ai̯n dɛa ʊʰpaˈmɔal vɪ ˈsɪgmʊnd̥ oː sɛijɪ, ɛat han vɪldɪ ˈsɛnda han ˈvɛstʊɹ tɪl̥ ˈfœɹja a ˈkɹɪstna ta ˈfœl̥k, sʊm hɛaɹ ˈbʉuwɪ.] Da es nun nahm zu Frühling-werden, kam König einen Tag auf Sprache mit Sigmund und sagte, dass er wollte senden ihn nach Westen zu Färöer zu christinianisieren das Volk, das dort wohnte.. Als der Frühling nahte, kam der König zu Sigmund um mit ihm zu reden und sagte, dass er ihn auf die Färöer schicken wolle, um das Volk zu christianisieren, das dort wohnte.
Sigmundur bar seg undan hesum starvi, men játtaði tá umsíður kongi tað, ið hann vildi. [ˈsɪgmʊndʊɹ bɛa ʂe ˈʊndan heːsʊn ˈstaɹvɪ, mɛn ˈjɔʰtːajɪ tɔa ʊm̥ˈsʊijɪɹ ˈkɔŋgɪ tɛa, ʊi han ˈvɪldɪ.] Sigmundur trug sich weg von dieser Arbeit, aber versprach dann umseitig König das, was er wollte. Sigmund entschuldigte sich von dieser Aufgabe, aber später versprach er dem König das, was er wollte.
Kongur setti hann tá til at vera valdsmaður yvir øllum oyggjunum og fekk honum prestar til at skíra fólkið og kenna teim tað fremsta í teirri kristnu trúnni. [ˈkɔŋgʊɹ ˈsɛʰtːɪ han ˈtɔa tɪl a vɛːɹa ˈval̥smɛavʊɹ iːvɪɹ ˈœdlʊn ˈɔʤʊnʊn oː ˈfɛʰkː hɔnʊn ˈpɹɛstaɹ tɪl a ˈskʊiɹa ˈfœl̥ʧɪ o ˈʧɛnːa taim ta ˈfɹɛmsta ɪ tai̯ɹːɪ ˈkɹɪstnʊ ˈtrʏnːɪ.] König setzte ihn dann hinzu zu sein Gewaltmann über alle Inseln-die und bekam ihm Priester hinzu zu taufen Volk-das und kennen-machen ihnen das Vorderste in dem christlichen Glauben. Der König ernannte ihn dann zum Herrscher über alle Inseln und besorgte ihm Priester, die das Volk taufen und ihm die Grundlagen des christlichen Glaubens beibringen sollten.
Sigmundur sigldi nú, tá ið hann var ferðabúgvin, og ferðin gekkst honum væl. [ˈsɪgmʊndʊɹ ˈsɪldɪ ˈnʉu, tɔaj han var ˈfɛɹabɪgvɪn, oː ˈfɛrɪn ʤɛʰkst honʊn ˈvɛal.] Sigmundur segelte nun, da es er war fahrbereit, und Fahrt-die ging ihm wohl. Als Sigmundur fahrbereit war, segelte er los, und die Fahrt verlief gut für ihn.
Tá ið hann kom til Føroya, stevndi hann bóndunum til tings í Streymoy, og har kom stór mannfjøld saman. [tɔaj han kom tɪl ˈfœɹja, ˈstɛundɪ han ˈbœndʊnʊn tɪl ˈtɪŋ̊s ɪ ˈstɹɛimɔi, oː hɛaɹ kom ˈstɔuɹ ˈmanfjœld̥ ˈsɛaman.] Da es er kam zu Färöer, versammelte er Bauern-die zu Tings in Streymoy, und dort kam große Mannfalt zusammen. Als er die Färöer erreichte, versammelte er die Bauern zum Ting auf Streymoy, und dort kam eine große Menschenmenge zusammen.

Beispiel aus: W.B. Lockwood, An Introduction to Modern Faroese. Lockwood verwendet hier eine neufäröische Version der Färingersaga und zitiert den Abschnitt, wo Sigmundur Brestisson vom norwegischen König beauftragt wird, die Färöer zu christianisieren. Die Forschung geht davon aus, dass sich das entsprechende Ting im Jahre 999 auf Tinganes versammelte.

Färöisch Lautschrift Wortwörtlich (etymologisierend) Übersetzung
Leygardagin varð nýggi Smyril doyptur í San Fernando í Suðurspania. Anita Eidesgaard, løgmansfrúa, bar fram hesa yrking, tá hon doypti skipið: ['lɛijaɹˌdɛajɪn vaɹ nʊjːɪ ˈsmiːɹɪl dɔiʰptʊɹ ɪ san fɛrnando ɪ ˌsuwuɹˈspaːnja. aˈniːta ˈaidɛsgɔaɹd, ˈlœgmansfɹʏa, bɛaɹ fɹam heːsa iɻʧɪŋg, tɔa hoːn dɔiʰptɪ ʃiːpɪ] Samstag-den war neue Smyril getaufter in San Fernando in Südspanien. Anita Eidesgaard, Løgmannsfrau, trug vor dieses Gedicht, da sie taufte Schiff-das. Am Samstag wurde die neue Smyril in San Fernando in Südspanien getauft. Anita Eidesgaard, die Frau des Ministerpräsidenten, trug dieses Gedicht vor, als sie das Schiff taufte.
Tú boðar um ljósar tíðir
tú álit suðuroyinga ver
ein knørrur so snøggur og fríður
sum framburð til oynna ber
[tʉu boːaɹ ʊm ljɔusaɹ tʊijɪɹ
tʉu ɔalɪt ˈsuwʊɹɪŋga veːɹ
ain knœɹːʊɹ soː snœgːʊɹ oː frʊijʊɹ
sʊm fɹambʊɹ tɪl ɔidna beːɹ
]
Du botschaftest um lichte Zeiten
Du Hoffnung der Suðuringer sei
Ein Knörr so geschniegelt und schön
das Fortschritt zu Insel-der trägt
Du kündest von hellen Zeiten
Du Hoffnung der Suðuroyer
Ein Schiff so stolz und schön
Das den Fortschritt auf die Insel bringt.
Má Harrin signa verkið
og føra teg trygt í havn
tað veri títt stavnamerki
og Smyril verður títt navn
[mɔa haɹːɪn sɪgna vɛɻʧɪ
oː føɹa teː trɪgt ɪ haun
tɛa veːɹɪ tʊiʰtː staunamɛɻʧɪ
oː smiːɹɪl vɛɹʊɹ tʊiʰtː naun
]
Möge Herr-der segnen Werk-das
Und führe dich sicher in Hafen
Das sei deine Stevenmarke
Und Smyril werde dein Name.
Der Herr segne das Werk
Und führe dich sicher in den Hafen
Das sei dein Schriftzug an der Bordwand
Und Smyril sei dein Name.

Quelle: Pressemitteilung der Färöischen Landesregierung vom 26. September 2005 (tinganes.fo). Die neue Smyril ist eine hochmoderne Autofähre, die die Fahrtzeit von Suðuroy nach Tórshavn erheblich verkürzt und insbesondere für die Bewohner der Südinsel von immenser Bedeutung ist.

Weitere Beispiele in den Artikeln

[Bearbeiten] Im Internet

[Bearbeiten] Färöische Begriffe und Lehnwörter

In den folgenden Artikeln werden einzelne färöische Begriffe erklärt:

Es gibt in der deutschen Sprache zwei echte Lehnwörter aus dem Färöischen: Grindwal und Skua (Raubmöwe).

[Bearbeiten] Dialekte

Die wichtigsten Isoglossen der Färöer. Die rot markierte Isoglosse teilt Färöisch in einen Nord- und einen Süddialekt und gilt als Hauptisoglosse.
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Die wichtigsten Isoglossen der Färöer. Die rot markierte Isoglosse teilt Färöisch in einen Nord- und einen Süddialekt und gilt als Hauptisoglosse.

Trotz der relativ geringen Bevölkerung und Fläche der Färöer gibt es überraschend große Dialektunterschiede (im Gegensatz zum viel weitläufigeren Island). Die wichtigste Isoglosse bildet der Skopunarfjørður als Wasserstraße zwischen Sandoy und Streymoy (durch die rote Isoglosse auf der Abb. illustriert). Er teilt das Färöische in die Hauptgruppen:

  • Norddialekt (Nordfjordsdialekt)
  • Süddialekt (Südfjordsdialekt)

Die Dialektgruppe nordfjords zerfällt in:

Diese können auch in zwei Gruppen zusammengefasst werden: Tórshavn-Vágar und Eysturoy-Nordinseln (durch die grüne Isoglosse auf der Abb. illustriert).

Die Dialektgruppe südfjords zerfällt in:

Als „standardsprachlich“ gelten die Dialekte von Vágar oder Tórshavn. Sprecher sowohl des Nordinseln- als auch des Suðuroy-Dialekts kann man am deutlichsten davon unterscheiden. Daher erscheint es sinnvoll, von drei Hauptgruppen zu sprechen:

  1. Tórshavn-Südstreymoy-Vágar-Dialekt
  2. Nordinseln-Eystoroydialekt
  3. Südfjordsdialekt

Hierbei bilden 1. und 2. wiederum eine Gruppe, die deutlich von 3. unterschieden werden kann. Der Skopunarfjørður hat daher also eine ähnliche Bedeutung für das Färöische, wie die Benrather Linie für das Deutsche.

[Bearbeiten] Slang

(im Aufbau)

Im Färöischen finden sich Beispiele für einen Englisch-Dänischen Slang in der Jugendsprache. Zum Beispiel:

„men anyways SF ruwlaði simpelthen so nógv“

Das bedeutet übersetzt: „Aber anyway rulte das SF (Summarfestivalur) simpelthen so viel.“

  • anyway = engl. „jedenfalls“
  • ruled = engl. „war klasse“
  • simpelthen = dän. „ganz einfach“

Die Aussage meint also: „Jedenfalls war das Sommerfestival ganz einfach toll.“

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Einführungen

  • W.B. Lockwood: An Introduction to Modern Faroese, Føroya Skúlabókagrunnur 4. Aufl., Tórshavn 2002 [1] (zuerst bei Munksgaard, Copenhagen 1955, weitere unveränderte Auflagen 1964 und 1977)
  • Höskuldur Thráinsson, Hjalmar P. Petersen, Jógvan í Lon, Zakaris Svabo Hansen: Faroese. An Overview and Reference Grammar, Føroya Fróðskaparfelag, Tórshavn 2004, ISBN 99918-41-85-7 (501 Seiten, 380,- DKK)
  • Richard H. Kölbl: Färöisch Wort für Wort, Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld 2004, ISBN 389416350X (dazu ist ein Kauderwelsch AusspracheTrainer mit den wichtigsten Sätzen und Redewendungen erhältlich, ISBN 3831760918)

[Bearbeiten] Wörterbücher

[Bearbeiten] Färöisch-Dänisch-Färöisch

Die beiden hier aufgeführten Titel sind färöisch-dänische bzw. dänisch-färöische Wörterbücher. Das Føroysk-Donsk Orðabók erschließt einen großen Teil des färöischen Wortschatzes, während das Donsk-Føroysk Orðabók wichtige Rückschlüsse auf den färöischen Umgang mit Internationalismen, Anglizismen und niederdeutschen Lehnwörtern gestattet, die im Dänischen häufig sind und in der färöischen Schriftsprache meist vermieden werden.

  • M.A. Jacobsen und Christian Matras: Føroysk-Donsk Orðabók, Føroya Fróðskaparfelag, Tórshavn 1961 (zuerst 1927–1928 im Verlag Varðin, Tórshavn und J.H. Schultz, København)
  • Jóhannes av Skarði: Donsk-Føroysk Orðabók, Føroya Fróðskaparfelag 2. Aufl., Tórshavn 1977
  • Hjalmar P. Petersen (høvuðsritstj.): Donsk-føroysk orðabók: við stødi í Donsku-føroysku orðabókini/ eftir Jóhannes av Skarði, 3. útg., Føroya Fróðskaparfelag, Tórshavn, ISBN 9991841512

[Bearbeiten] Englisch-Färöisch-Englisch

  • Jóhannes av Skarði: Ensk-Føroysk Orðabók, Føroya Fróðskaparfelag, Tórshavn 1984
  • G.V.C. Young: Føroysk-ensk orðabók/Faroese-english dictionary: with faroese folk-lore and proverbs, Føroya Fróðskaparfelag, Tórshavn 1985, ISBN 0907715222
  • Annfinnur í Skála/ Jonhard Mikkelsen/ Zakarias Wang: Ensk-føroysk orðabók, Stiðin, Hoyvík, 2. útg. 1993

[Bearbeiten] Färöisch-Norwegisch

  • Egil Lehmann: Færøysk-norsk ordbok/Føroysk-norsk orðabók, Sunnmøre vestmannalag, Bjørgvin (Bergen) 1987

[Bearbeiten] Sprachgeschichte und Sprachpolitik

  • Christian Gebel: Die Färöer – Geschichte und Sprachgeschichte, Schriftenreihe des Deutsch-Färöischen Freundeskreises – Heft 1, Düsseldorf 1988 (18 Seiten, Abbildungen. Ein Vortrag, der anlässlich der Gründung des Deutsch-Färöischen Freundeskreises in Düsseldorf am 9. Oktober 1988 gehalten wurde)
  • Christer Lindqvist: „Sprachideologische Einflüsse auf die färöische Orthographie(forschung)“ In: North-Western European Language Evolution (NOWELE), Odense, 43:77-144 (2003)

Das 2004 erschienene Buch Faroese. An Overview and Reference Grammar (s.o.) stellt die Sprachgeschichte des Färöischen in einem eigenen Kapitel äußerst detailliert dar.

[Bearbeiten] Weblinks

Wikipedia auf Färöisch
Wiktionary auf Färöisch – ein freies Wörterbuch
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