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Expedition Endurance

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Unter Expedition Endurance wird Ernest Henry Shackletons gescheiterte Durchquerung der Antarktis von 1914 bis 1916 verstanden. Offiziell hieß das Vorhaben "Imperial Trans-Antarctic Expedition". Trotz vieler Gefahren und der Aussichtslosigkeit einer Rettung schaffte er es, sich selbst und seine 27 Gefährten in Sicherheit zu bringen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Beginn der Expedition und Untergang der Endurance

[Bearbeiten] Die Expedition beginnt

1913 soll in der Londoner Times eine Anzeige erschienen sein, die zu den berühmtesten in der Geschichte dieser Zeitung zählt und die Shackleton veranlasst haben soll:

„Men wanted for hazardous journey. Small wages. Bitter cold. Long months of complete darkness. Constant danger. Safe return doubtful. Honour and recognition in case of success.“

(frei übersetzt etwa: „Männer für eine riskante Reise gesucht. Geringe Heuer. Bitterkalt. Lange Monate der absoluten Dunkelheit. Ständige Gefahr. Sichere Heimkehr zweifelhaft. Ehre und Anerkennung im Falle des Erfolges.“)

Gesucht wurden Teilnehmer für eine Antarktis-Expedition, die bis heute trotz ihres Scheiterns zu den berühmtesten Antarktisfahrten zählt.

Offizieller Name der Expedition war "Imperial Trans-Antarctic Expedition". Ehrgeiziges Ziel war es, die Antarktis von West nach Ost zu durchqueren, eine Strecke von 2900 Kilometern. Es war das letzte große antarktische Abenteuer, nachdem Roald Amundsen und Robert Falcon Scott bereits 1911 den Südpol erreicht hatten.

Nach Shackletons Plan sollte sein Schiff, die Endurance, sich und seine Männer in der Nähe der Vahsel Bay im Weddell-Meer an Land bringen. Von dort aus würden sie den Kontinent über den Südpol Richtung McMurdo-Sund im Rossmeer überqueren. Ein zweites Schiff, die Aurora, sollte im Mc-Murdo-Sund landen und von dort sollte ein zweites Team bis an den Rand des Beardmore-Gletschers in der Nähe des Pols mehrere Proviantdepots anlegen.

Am 1. August 1914, drei Tage bevor Großbritannien Deutschland den Krieg erklärte, startete die Endurance, Shackletons neues Expeditionsschiff, von den Docks Londons Richtung Antarktis. Shackleton bot sich und sein Expeditionsteam zwar noch der britischen Admiralität als Kriegsteilnehmer an, doch mittels eines Telegramms des damaligen Marineministers Winston Churchill mit dem simplen Befehl „Proceed“ (was sich mit: „Machen Sie weiter“ übersetzen ließe), lehnte die Admiralität ab.

Das Deckblatt, das Shackletons Bibel ziert, trägt eine Widmung der Königin Alexandra (Gemahlin von König Georg V.) für die Mannschaft der Endurance:

„For the Crew of the Endurance from Alexandra. July 31st 1914. May the Lord help You to do your deeds + guide You through all dangers by land and sea. 'May You see the works of the Lord + all his wonders in the deeps'.“

(frei übersetzt etwa: „Für die Mannschaft der Endurance von Alexandra. 31. Juli 1914. Möge Gott Euch helfen, eure Taten zu vollbringen + Euch durch alle Gefahren an Land und zu Wasser geleiten. 'Möget Ihr die Werke Gottes + all seine Wunder in der Tiefe sehen'.“).

Am 5. Dezember 1914 startete die Endurance vom Hafen des südgeorgischen Grytviken. An Bord befanden sich neben Shackleton 27 weitere Männer, darunter ein blinder Passagier, der vorher in Buenos Aires an Bord gekommen war und später als Hilfskoch eingesetzt wurde.

Das zweite Expeditionsteam wurde an Bord der Aurora, des Schiffes, das vorher Douglas Mawson für seine Antarktisexpedition benutzte, zum Ross-Schelfeis gebracht und dort abgesetzt. Es war die sogenannte Ross Sea Party (siehe Weblink). Sie hatten die Aufgabe, für den anderen Teil des Expeditionsteams, die vom Weddell-Meer aus die Antarktis überqueren wollten, Lebensmitteldepots anzulegen. Diese Unternehmung fand unter schwierigsten Bedingungen statt, und drei der zehn Männer starben dabei. Die Aurora wurde nämlich durch einen Blizzard losgerissen, ehe man in der Lage war, genug Vorräte abzuladen, und konnte wegen der Eisverhältnisse auch nicht zurückkehren. Sie wurde sogar mehrfach im Packeis eingefroren, und man wollte sie einige Male aufgeben. Sie konnte aber dann doch nach Neuseeland weiterfahren und musste dort erstmal repariert werden. Die Männer der Ross Sea Party mussten versuchen, genügend Robben und andere Tiere zu erlegen, um doch noch Vorratsdepots anlegen zu können. Sie konnten ja nicht wissen, dass alles völlig nutzlos war und keiner kommen würde, um die Depots zu verwenden. Shackleton holte am 10. Januar 1917 die restlichen Männer persönlich mit der Aurora wieder ab. Es waren noch drei ihrer Hunde am Leben, Oskar, Gunner und Towser. Diese wurden dann im Zoo von Wellington auf Neuseeland untergebracht.

[Bearbeiten] Die Endurance wird eingeschlossen

Die im Eis eingeschlossene Endurance.
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Die im Eis eingeschlossene Endurance.

Die Endurance erreicht am 10. Januar 1915 das Weddell-Meer, doch bereits am 19. Januar 1915 wird sie in einem Sturm vom Packeis wie „eine Mandel in einem Stück Schokolade“ eingeschlossen. Befreiungsversuche mit Hacken scheitern und das Packeis treibt die Endurance mit der Strömung immer weiter vom Kontinent fort. Die Hoffnung, in freies Wasser zu gelangen, erfüllt sich nicht.

26. Februar 1915: Es wird offensichtlich, dass die Endurance für mehrere Monate festsitzen wird. Shackleton lässt das Schiff für die Überwinterung vorbereiten. Die Mannschaftskabinen, die im Außenbereich des Schiffes liegen, werden geräumt; Die Mannschaft zieht in den wärmeren Schiffsbauch. Sie nennen ihre neue Bleibe das Ritz. Am 1. Mai geht die Sonne unter, um erst drei Monate später wieder aufzugehen, Temperaturen von minus 26 Grad Celsius sind keine Seltenheit. Routineaufgaben halten die Männer bei Laune und am Leben, jeder Geburtstag und jedes Ereignis wird gefeiert. Fußballspiele auf dem Eis sind eine beliebte Abwechselung und auch Schlittenhunderennen werden veranstaltet.

Am 3. Juni 1915, dem 181. Tag der Expedition, treibt die Endurance weiterhin gen Norden. Das Team ist jetzt schon 250 Kilometer nordwestlich von ihrem südlichsten Punkt. Die Stimmung an Bord ist auf dem Tiefpunkt.

Ab 26. Juli kann Shackletons Mannschaft wieder den Sonnenaufgang beobachten, der das Ende des antarktischen Winters markiert. Doch das Frühjahr bringt Veränderungen im Eis, oft bietet sich ein Anblick wie nach einem Erdbeben. Das treibende Eis kratzt immer stärker am Schiff.

„Die Wirkung des Druckes rundherum war furchterregend, mächtige Eisblöcke, festgehalten zwischen zusammenstoßenden Eisfeldern, erhoben sich langsam, bis sie wie Kirschkerne emporschnellten, die man zwischen Daumen und Finger presst. Der Druck von Millionen Tonnen sich bewegenden Eises zermalmte und vernichtete alles unerbittlich.“

schrieb Shackleton über die Monate, in denen die Endurance im Eis gefangen war.

Drei Wochen lang versucht die Mannschaft, das Schiff zu retten, indem sie Wasser abpumpt, das Eis hackt und Befestigungen baut. Doch am 27. Oktober 1915 wird die Endurance letztendlich am 327. Expeditionstag vom Packeis zerstört.

Shackleton und seiner Besatzung bleibt nichts anderes übrig, als auf dem Treibeis auszuharren, bis sie das offene Meer wieder erreichen können. An ihrer gegenwärtigen Position (69°S/51°W) sind sie weit entfernt von jeglicher Zivilisation: Nach Südgeorgien sind es 1800 Kilometer, nach Kapstadt ca. 5700 Kilometer.

[Bearbeiten] Shackletons Fehler

Der größte Fehler in der Planung der Expedition war, dass trotz der Warnungen von Walfängern vor einer außergewöhnlich ungünstigen Eislage versucht wurde, den vorgesehenen Landepunkt an der nordöstlichen Küste des Weddell-Meeres zu erreichen.

Shackleton hatte eine Abneigung gegen die Planung von Details, und so war auch die Expedition Endurance schlecht vorbereitet. Diese Fehler hätten sich aber nur bemerkbar machen können, wenn es zu der geplanten Antarktisdurchquerung gekommen wäre:

  • Nahrungsvorräte und Ausstattung waren ungenau berechnet
  • Das Vorgehenstempo war höher geschätzt als machbar
  • Seine Männer hatten noch nie Skier benutzt, aber er setzte das voraus
  • Es war kein Experte für Hunde dabei, obwohl diese als Zugtiere eingesetzt wurden

Ähnliche Fehler hatten ihm schon vorher Probleme bereitet (Skorbut, Lebensmittel- und Brennstoffmangel), aber er hatte offensichtlich nicht aus ihnen gelernt. Er war zu stürmisch und wollte unbedingt den Zeitplan einhalten, als dass ihm diese Dinge Sorgen gemacht hätten.

[Bearbeiten] Nach dem Untergang der Endurance

[Bearbeiten] Der Marsch über das Eis

Da die Endurance nun zerstört ist, gibt es keinen Grund für das Team, noch an Ort und Stelle zu bleiben. Shackleton will einen Fußmarsch zur Paulet-Insel wagen, wo es eine Hütte eines schwedischen Teams mit Lebensmitteln geben soll. Zudem würde der lange Weg die Männer auf andere Gedanken bringen, die Stimmung heben.

Um das Gepäck für die Reise zu reduzieren, wird fast die gesamte Ausrüstung zurückgelassen. An Bord geborene Hundewelpen und die Schiffskatze Mrs. Chippy werden getötet. Auch seine Bibel lässt Shackleton zurück, nur die Widmung und einen Vers aus dem Buch Ijob nimmt er mit:

„Aus wessen Schoß geht das Eis hervor, und wer hat den Reif unter dem Himmel gezeugt, dass Wasser sich zusammenzieht wie Stein, und der Wasserspiegel gefriert?“

Trotz ihres hohen Gewichts werden die drei Rettungsboote der Endurance mitgenommen. Am 30. Oktober 1915, nur drei Tage nach Zerstörung der Endurance, bricht das Expeditionsteam auf. Die bis dahin namenlosen Schiffe werden auf James Caird, Dudley Docker und Stancomb Wills, nach den Hauptsponsoren der Expedition, getauft.

Satellitenbild des Weddellmeeres
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Satellitenbild des Weddellmeeres

Doch die Männer sind bald müde, nachdem sie einige Tage pro Tag zehn Kilometer über schwieriges Gelände gewandert sind - jedoch wegen der Umwege nur 1,5 Kilometer tatsächlich vorankommen. Sie beschließen, weiter auf den Eisschollen nach Norden zu treiben, um dann später noch einmal zu versuchen, zu entkommen.

1. November 1915: Das Lager Ocean Camp wird nahe der zerstörten Endurance (2,5 Kilometer Entfernung) errichtet. Gejagte Tiere bringen dringend benötigte Nahrung und ihr Fett dient als Brennstoff. Die Langeweile lässt die Zeit nicht verstreichen; Die Encyclopædia Britannica wird oft als Referenz verwendet, wenn über Geburtenraten, Kunst im alten Ägypten oder Schiffskonstruktion diskutiert wird.

23. Dezember 1915: Ein weiterer Ausbruch aus dem weißen Gefängnis scheitert; das Lager "Patience Camp" wird errichtet. Mitte Januar 1916 lässt Shackleton die Hunde töten, um an Lebensmitteln zu sparen, was die durch die Langeweile gereizte Stimmung weiter senkt.

Die Eisscholle, auf der das Patience Camp steht, wird zusehends kleiner. Am 8. April 1916 ist sie nur noch ein Dreieck mit ca. 100 Meter Kantenlänge. Angst breitet sich aus, da keiner weiß, wie lange das brüchige Eis noch halten wird.

[Bearbeiten] Rettung nach Elephant Island

Shackleton plant, mit den Booten auf Elephant Island in 100 Kilometer Entfernung zuzusteuern. Sein Optimismus ist jetzt zurück, er ist humorvoll wie früher. Am 9. April starten sie gegen 13.30 Uhr. Es ist eine äußerst gefahrvolle Fahrt zwischen dem treibenden Packeis. Trotz aller Gefahr ist wenigstens der Kapitän der Endurance Frank Worsley auch in der Lage, die sie umgebenden treibenden Eisschollen auch zu genießen und in ihnen wunderliche Gestalten zu sehen:

„Bizarre Schwäne schienen auf unsere Planken einhacken zu wollen, eine Giraffe steuerte ihre Gondel direkt auf uns zu - sehr zur Freude einer Ente, die es sich auf dem Kopf eines Krokodils bequem gemacht hatte... All diese Phantasiegebilde hoben und senkten sich in majestätischem Rhythmus zum knirschenden, raunenden Klang und zum hohlen Echo der stampfenden See.“

Nach langer Fahrt in den Booten mit Übernachtung auf Eisschollen kann Worsley zum ersten Mal die Position bestimmen. Enttäuschung erfasst die Männer, als sie erfahren, dass die Strömung sie über 50 Kilometer abgetrieben hat; sie sind jetzt weiter von Elephant Island entfernt als vor ihrer Abreise. Shackleton belügt seine Leute, er will die Stimmung nicht noch weiter trüben. Er sagt nur, dass sie nicht so weit gekommen seien, wie sie erhofft hatten.

Am 14. April 1916 entdeckt die Mannschaft die Clarence-Insel, die Elephant Island benachbart liegt. Kurze Zeit später wird auch sie gesichtet: Shackleton gratuliert Worsley.

Im Morgengrauen des 498. Tages, dem 15. April 1916, landen sie auf dieser Insel, die zu den südlichen Shetlandinseln gehörte. Nach einer Verlegung des ersten Lagers auf dieser Insel nennen sie ihr neues Lager "Cape Wild".

[Bearbeiten] Die Reise mit der James Caird

[Bearbeiten] Shackleton holt Hilfe

Es besteht keinerlei Chance, dass sie von dieser Insel zufällig gerettet werden und der antarktische Winter steht kurz bevor. So entscheidet sich Shackleton für den Versuch, mit fünf seiner Männer und dem am wenigsten beschädigten Rettungsboot, der James Caird, die 800 Seemeilen entfernte Walstation auf Südgeorgien zu erreichen. Das Unternehmen ist mutig: Mit einem Rettungsboot 1200 Kilometer im Südatlantik zu dieser Jahreszeit zu fahren ist ein großes Wagnis.

Die Mannschaft, die den Versuch wagen will, besteht aus Shackleton selbst, Kapitän Worsley mit hervorragenden Navigationskenntnissen, dem 2. Offizier Tom Crean, dem Schiffszimmermann Harry McNeish, dem Seemann Timothy McCarty und dem Matrosen Jack Vincent. Sie wollen für die Überfahrt hin und zurück nur einen Monat benötigen.

Die James Caird ist nicht länger als 7,5 Meter, ihre Bootswände kaum höher als die Wände einer Badewanne. Keiner der sechs an Bord hat ausreichend Platz, um auch nur aufrecht zu sitzen, als sie am Ostermontag, dem 24. April 1916 aufbrechen.

Bereits am dritten Tag ist alles an Bord vollkommen durchnässt, auch die Schlafsäcke aus Rentierhäuten. Am sechsten Tag ist erstmals eine Ortsbestimmung möglich: 58°38'S/50°W. Am achten Tag müssen sie mit Äxten das Eis von der James Caird schlagen und der Kompass arbeitet fehlerhaft.

Trotzdem gelingt es Shackleton und dem Skipper der Endurance, Frank Worsley, in einer seemännischen und navigatorischen Meisterleistung nach 15 Seetagen Südgeorgien um 12.30 Uhr zu erreichen. Erst am 10. Mai schaffen sie es an Land zu gehen. Nach 48 Stunden ohne Wasser können die Männer essen und trinken und fangen langsam wieder an zu leben.

[Bearbeiten] Durchquerung von Südgeorgien

Sie landeten jedoch an der unbewohnten Westküste in der King Haakon Bay, so dass dieser unglaublichen Reise ein ebenso unglaublicher Gewaltmarsch von Shackleton und zweien seiner Begleiter über den Bergrücken der Insel folgen muss. In die James Caird bringt die Männer nichts mehr, also scheidet die Umrundung der Insel aus. Shackleton muss mit seinen Begleitern Gletscher und Berge überqueren, die noch nie zuvor bestiegen wurden, und benötigt für die 30 Meilen trotz der winterlichen Bedingungen nur 36 Stunden. Am 20. Mai 1916 erreichen sie die Walstation Stromness.

Als sie den Manager der Walfangstation treffen, gibt es ein überraschendes Wiedersehen: Thoralf Sørlle war 1914 Gast auf Shackletons Schiff. Die Männer erfahren, dass der Krieg noch nicht vorbei ist. Am nächsten Tag werden die zurückgebliebenen Männer von der anderen Seite der Insel abgeholt.

[Bearbeiten] Rettung der 22 Männer auf Elephant Island

Die restliche Mannschaft auf Elephant Island wartet nun schon seit vier Wochen. Kurz nach der Landung auf der Insel scheitert der Versuch, eine Eishöhle zu graben. Die Zurückgebliebenen errichten einen Unterstand aus den beiden Rettungsbooten Stancomb Wills und Dudley Docker. Sie drehen die Boote nach kieloben und dichten mit Segeltuch und Steinen ab. Diese Behausung ist dadurch gegen die Schneestürme, die mit bis zu 160 km/h Windgeschwindigkeit tosen, einigermaßen geschützt. Der Kommandant der Gruppe ist Shackletons Stellvertreter Frank Wild.

Viel können die Männer nicht tun; Die Tage bestehen aus Jagen, Essen des rohen Pinguinfleisches, Schlafen, Rauchen und Tagebuch schreiben. Samstags spielt der Meteorologe Leonard Hussey auf einem geretteten Banjo - die Mannschaft hat so viel Zeit, dass sie bald zu alten Melodien neue Verse singt. Im August 1916 warten die Leute schon vier Monate. Die Stimmung ist düster.

Trotz der langen Abstinenz von frischem Gemüse und anderen üblichen Quellen von Vitamin C bricht der gefürchtete Skorbut nicht aus. Dies ist auf die Ernährung durch rohes Fleisch der gejagten Tiere, vorwiegend Robben und Pinguine, zurückzuführen.

[Bearbeiten] Erster Rettungsversuch (Fischtrawler Southern Sky)

Shackleton chartert am 21. Mai 1916 die Southern Sky, einen Walfänger von der Station Husvik. Er kommt mit dem Schiff bis 130 Kilometer an seine Leute heran, muss aber umkehren, als der Kohlevorrat des Schiffs zur Neige geht. Am 31. Mai 1916 gehen sie auf den Falklandinseln an Port Stanley an Land.

[Bearbeiten] Zweiter Rettungsversuch (Forschungsschiff Instituto de Pesca No. 1)

Die britische Regierung kann Shackleton frühestens im Oktober ein Schiff anbieten. Shackleton weiß aber, dass das viel zu spät sein wird. Er bekommt von der uruguayischen Regierung ein kleines Fischereiforschungsschiff, die Instituto de Pesca No. 1. Am 17. Juni 1916 stechen er, Worsley und Crean in See. 35 Kilometer vor der Küste Elephant Islands liegt ein Eisring, der weder zu umfahren noch zu durchbrechen ist. Nach einigen Tagen müssen sie erneut umkehren.

[Bearbeiten] Dritter Rettungsversuch (Emma)

Shackleton setzt auf einem britischen Postschiff nach Südamerika über, nach Punta Arenas. Die Landsleute bringen genug Geld auf, damit Shackleton die "Emma" chartern kann. Am 12. Juli verlässt er Punta Arenas wieder, mit der Emma und dem chilenischen Dampfschiff Yelcho. Doch die "Emma" ist zu schwach, und bald muss Shackleton zum dritten Mal umkehren. Er ertränkt seine Sorgen im Whisky und schreibt seiner Tochter Cecily von seinen Männern.

Die Leute um Shackleton raten ihm jetzt schon, er sollte auf die Discovery warten, die um den 14. August 1916 einen englischen Hafen Richtung Falklandinseln verlassen wird; Er habe doch schon alles Menschenmögliche getan, um seine Kameraden zu retten. Doch Shackleton will nicht warten, nimmt seine ganze Kraft zusammen und bittet die chilenische Regierung um die Yelcho.

[Bearbeiten] Vierter Rettungsversuch (Yelcho)

Die Yelcho ist ein altes Schiff in schlechtem Zustand, absolut ungeeignet für das Eismeer, aber Shackleton will jedes Risiko eingehen. Seine Leute auf Elephant Island müssten jetzt schon fast dem Hunger erlegen sein, je nachdem wie glücklich sie auf der Jagd waren. Shackleton ist dennoch frohen Mutes, er ist sich sicher, dass er es dieses Mal schaffen wird.

Am 30. August 1916, am 635. Tag nach Aufbruch der Expedition, findet der Kapitän der Yelcho zur Mittagszeit das Lager der zurückgebliebenen Mannschaft. Als diese das Schiff erspäht, kommt große Aufregung ins Lager: Alle rennen zum Strand, rufen und winken wild mit den Händen; Die letzte Dose Petroleum wird als Signal verwendet. Als Shackleton im Boot näherkommt, ruft er: „Sind alle wohlauf?“ - die Antwort von Frank Wild: „Ja, alle gesund, alle wohlauf.“

Auf der Rückfahrt reflektiert Shackleton nochmal über das Abenteuer: Neun Monate Festsitzen auf der "Endurance"; Fünf Monate auf Eisschollen; Zwei Wochen Bootsfahrt für ihn, vier Monate verlassenes Warten für seine Mannschaft - aber alle leben noch. „Ich habe es geschafft“ schreibt er seiner Frau Emily.

3. September 1916: Die "Yelcho" geht in Punta Arenas an Land, der gesamten Mannschaft wird ein begeisterter Empfang bereitet. Eine Woche lang werden sie gefeiert. Im Dezember desselben Jahres startet Shackleton selbst mit einem neuen Schiff von Südgeorgien aus, um die Expeditionsteilnehmer zu erreichen, die vom Ross-Schelfeis aus Nahrungsmitteldepots angelegt hatten.

Als ob die weiße Hölle nicht schon genug Abenteuer wäre, ziehen die meisten von Shackletons Leuten nach ihrer Rückkehr in den Krieg. Einige fallen, Shackleton ist bei Kriegsende 44 Jahre alt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Caroline Alexander: Die Endurance. Shackletons legendäre Expedition in die Antarktis. Berlin-Verlag 2000, ISBN 3827003962
  • Ernest Shackleton: Südpol - 635 Tage im ewigen Eis. Lübbe GmbH, 2000, ISBN 3404145097
  • GEO-Magazin, Ausgabe Oktober 1998, S. 100 - 130
  • Sir Ernest Shackleton: Mit der Endurance ins ewige Eis, Die Antarktis-Expedition (1914 - 1917). Ullstein Taschenbuchverlag, 2001, ISBN 3548362583
  • Christa-Maria Zimmermann: Gefangen im Packeis - Die abenteuerliche Fahrt der Endurance Arena Verlag GmbH, ISBN 3-401-05024-9
  • Caroline Alexander: Mrs. Chippys letzte Expedition in die Antarktis. Das bisher unentdeckte Tagebuch von Shackletons Schiffskatze. Scherz-Verlag, München 1999, ISBN 3-502-10018-7
  • Alfred Lansing: 635 Tage im Eis. Goldmann 2000, ISBN 3442150426
  • Mirko Bonné: Der eiskalte Himmel, Roman. Schöffling, Frankfurt/M. 2006. ISBN 3-89561-401-7

[Bearbeiten] Weblinks

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