Eschnunna

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Eschnunna (auch Ešnunna, das heutige Tell Asmar) war ein Sumerischer Stadtstaat. Es war die zentrale Stadt an der unteren Dijala in Sumer und hatte schon im 3. Jahrtausend v. Chr. Handelsbeziehungen zum damals noch nicht so weit entwickeltem Gebiet Elam. Der sumerische Einfluss dieser Stadt auf Elam war relativ bedeutend, da dort zeitweilig auch eine Unterwerfung unter die sumerische Herrschaft erwogen wurde (zu der es aber nicht kam).

[Bearbeiten] Geschichte

Die Ursprünge Eschnunnas gehen auf eine nicht sumerische bzw. nicht semitische Bevölkerungsschicht zurück. Der ursprüngliche Name lautete Ischnun, woraus sich in der sumerischen Sprache Eschnunna (sumerisch für Heiligtum des Fürsten) bildete. Interessant ist, dass offensichtlich auch Babylon (ursprünglich Babilla, dann Bab-ilim, Griech. Babylon) nicht sumerischen oder semitischen Ursprungs ist. Eschnunna war schließlich auch eine der ersten Städte, die sich in der III. Dynastie von Ur von der Zentralregierung lossagten. Dies wird durch das Ausbleiben von Urkunden des Ensi (mögl. Ituria) in Ur dokumentiert (im Jahr 3 des Stadtfürsten Ibbi-Sin von Ur, um 2000 v. Chr.). Der Sohn Iturias, Ilschuilija, nannte sich in der Folgezeit "Mächtiger König des Landes Warium" (das Dijala-Gebiet, das von Eschnunna beherrscht wurde). Die Königsbezeichnungen scheinen maßlos übertrieben und entsprachen nicht den tatsächlichen politischen Verhältnissen der damaligen Zeit. Eine Nachfolge von Ur konnte Eschnunna nicht antreten.

[Bearbeiten] Babylonisches Reich

Eschnunna existierte auch in der altbabylonischen Zeit zunächst noch als selbständiger Staat. Er erlangte unter der Regierung Naram-Sins Macht über große Teile Zentralmesopotamiens. Möglicherweise entstand auch während Naram-Sins Herrschaft der sog. Codex Eschnunna, eine Sammlung von Preisbestimmungen und Rechtsverordnungen. Daduscha erorberte nach dem Tode Schamschi-Adads I. große Gebiete des Altassyrischen Reiches und Ibalpiel II. errang bedeutende Siege gegen Mari und Assur.

Eschnunna geriet schließlich nach einem verlorenen Krieg auf der Seite der Elamiter (mit denen es öfters Koalitionen einging), der Gutäer, Subartus und Malgiums 1764 v. Chr. und 1762 v. Chr. unter die Herrschaft Hammurabis von Babylon.

Ende des 18. Jahrhundert v. Chr. gab es unter den Nachfolgern Hammurabis Rebellionen der unterworfenen Städte, an denen auch Eschnunna beteiligt war. Schamschuiluna von Babylon bezwang in seinem 20. Regierungsjahr die Krieger aus Eschnunna. Wenig später kam es zu erbitterten Abwehrkämpfen der Babylonier gegen die Kassiten, die aber unaufhaltsam in die babylonischen Gebiete vordrangen. Eschnunna hat als Stadt weiter existiert, verlor aber völlig seine politische Unabhängigkeit und spielte somit auf der (welt-)politischen Bühne keine Rolle mehr.

siehe auch Liste der Könige von Eschnunna