Emil Krause

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Emil Krause (* 8. Juli 1870 in Goslar; † 17. Oktober 1943) war ein deutscher Sozialdemokrat, Reformpädagoge und Schulsenator in Hamburg.

Krause besucht das Lehrerseminar in Wolfenbüttel. 1892 wird er kurz vor seiner Abschlussprüfung wegen unerlaubten Wirtshausbesuches strafweise um ein Jahr rückversetzt. Darauf erklärt er seinen Austritt aus dem Seminar. Sein späterer Antrag auf Wiederaufnahme wird abgelehnt, offensichtlich weil ein Sozialdemokrat nicht gern gesehen ist. Er kann also seine Lehrerausbildung nicht abschließen.

Sein politisches Engagement führt ihn 1893 nach Hamburg, wo er Mitglied der Redaktion der SPD-Zeitung "Hamburger Echo" wird. Als späterer Leiter des Feuilletons arbeitet Krause mit Persönlichkeiten des kulturellen Lebens zusammen, u. a. mit Alfred Lichtwark (Direktor der Hamburger Kunsthalle) und Detlev von Liliencron. Mit ihnen organisiert er zahlreiche literarische und künstlerische Veranstaltungen, um der Hamburger Arbeiterschaft den Weg zur Kunst zu öffnen. Privat gilt Krauses Interesse dem Theater und der Oper.

1894 zitiert er anlässlich einer politischen Rede bei einer Gedenkfeier für die Märzgefallenen der Revolution von 1848 Verse des Dichters Ferdinand Freiligrath. Dafür wird er wegen angeblicher Aufreizung zu Gewalt zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.

Im Jahre 1919 wird Krause Schulsenator. 1920, als der jungen Weimarer Republik durch den Kapp-Putsch in Berlin Gefahr droht, besetzt er mit einigen Lehrern das Hamburger Telegraphenamt und durchkreuzt so die Informationspolitik der Putschisten.

Krause ist ein Vertreter einer Schulstrukturpolitik, die den Zugang für Kinder aller Volksschichten zur höheren Schule ermöglicht. Und so gründet Hamburg 1920 als erstes Bundesland Aufbauschulen, die den Schülern ermöglichen, im Anschluss an die 7. Klasse der Volksschule den Weg zum Abitur zu beschreiten.

Krauses 14-jährige Amtszeit ist durch eine Zeit der Reformpädagogik geprägt. Auch der Schulbau erfährt eine neue Blütezeit. 45 neue Schulen entstehen während seiner Amtszeit, darunter auch das später nach ihm benannte Emil-Krause-Gymnasium. 31 dieser Schulen gestaltet der Architekt Fritz Schumacher in engem Kontakt mit Krause zu "liebevoll durchgebildeten" Räumen der neuen menschenfreundlichen Pädagogik. Angesichts des beginnenden Naziterrors scheidet Krause am 3. März 1933 aus seinem Amt als Schulsenator. Die Hamburger Lehrer schreiben ihrem Schulsenator ins Zeugnis: "Die Schule hat unter seiner Führung einen Aufstieg erlebt wie wohl niemals zuvor."

In der Operation Gomorrha im Juli 1943 wird Emil Krause in Hamburg-Uhlenhorst ausgebombt. Er stirbt am 17. Oktober 1943. Das Ende des 3. Reiches zu erleben war ihm nicht vergönnt.

Den Nachruf auf Emil Krause hält mutig und eindringlich unter den Augen der noch am Grabe spitzelnden Gestapo-Häscher sein enger Freund Rudolf Ross, ehemaliger Volksschullehrer und Hamburger Bürgermeister. Er endet mit den Worten:

„Deine Werke zeugen von deinem Wirken, und wenn du auch kein Dichter warst, so hättest du doch wie der Dichter von dir sagen können: 'Non omnis moriar!' Nicht ganz werde ich sterben.“

Personendaten
NAME	Krause, Emil
KURZBESCHREIBUNG	Schulsenator in Hamburg
GEBURTSDATUM	8. Juli 1870
GEBURTSORT	Goslar
STERBEDATUM	17. Oktober 1943