Eine Frage der Ehre
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Eine Frage der Ehre |
Originaltitel: | A Few Good Men |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1992 |
Länge (PAL-DVD): | 138 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Rob Reiner |
Drehbuch: | Aaron Sorkin |
Produktion: | William S. Gilmore, Rachel Pfeffer |
Musik: | Marc Shaiman |
Kamera: | Robert Richardson |
Schnitt: | Robert Leighton, Steven Nevius |
Besetzung | |
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Eine Frage der Ehre ist ein US-amerikanischer Film des Regisseurs Rob Reiner aus dem Jahr 1992.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Auf dem US-Stützpunkt Guantanamo Bay ist ein Soldat des United States Marine Corps, William Santiago, ums Leben gekommen, nachdem er von seinen Kameraden Dawson und Downey tätlich angegriffen wurde. Santiago galt als Außenseiter, während die beiden Täter Vorzeigesoldaten sind. Wahrscheinlich handelte es sich bei ihrer Attacke um eine Strafaktion, die von einem Vorgesetzten angeordnet wurde.
Vor dem Militärstrafgericht sind nun die beiden Soldaten angeklagt, die diese Aktion ausgeführt haben. Ankläger ist Captain Jack Ross (Kevin Bacon). Als Verteidiger stehen den Soldaten Lieutenant Daniel Kaffee (Tom Cruise), ein bisher nur im Zusammenhang mit Urteilsabsprachen erfahrener Militärjurist, und Lt. Commander JoAnne Galloway (Demi Moore) zur Seite.
Auch Sam Weinberg wirkt mit, trotz seiner tiefen Abneigung gegen Dawson und Downey, die zu zweit einen Schwächeren angegriffen haben. Sein Abscheu kommt zum Ausdruck, als Daniel sagt: "Du glaubst ihnen die Geschichte (auf Befehl eines Vorgesetzten gehandelt zu haben) nicht. Du findest, sie sollten für den Rest ihres Lebens im Gefängnis sitzen!" und Sam antwortet: "Ich glaube jedes Wort ihrer Geschichte - und ich finde, sie sollten für den Rest ihres Lebens im Gefängnis sitzen."
Die Prozesstrategie der Verteidigung besteht darin, den vorgesetzten Offizieren nachzuweisen, den Befehl zur Bestrafung mit tödlichem Ausgang gegeben zu haben. Als Schlüsselfigur erweist sich dabei Colonel Nathan R. Jessep (Jack Nicholson), der Kommandant des US-Stützpunkts. Hat er einen so genannten "Code Red" befohlen? Und falls das der Fall ist: Kann man es ihm beweisen?
Eine weitere wichtige Figur ist der Ausbilder der Soldaten Kendrick (Kiefer Sutherland). Nachdem Santiagos neues Fehlverhalten bekannt geworden ist, sind seine Kameraden zornig auf ihn und wollen ihn bestrafen, doch Kendrick versammelt seine Soldaten um sich und befiehlt ihnen, Santiago kein Haar zu kruemmen. Dawson und Downey erklären jedoch, Kendrick sei wenige Minuten nach der Besprechung zu ihnen gekommen und habe ihnen den Code Red an Santiago befohlen, wahrscheinlich auf Anordnung Jesseps.
Daniel weist nach, dass Dawson Code Reds im Grunde ablehnt: Soldat Jeffrey Barnes sagt aus, wofür Code Reds angeordnet werden - Unordnung im Quartier und Zurückfallen bei Laufübungen. Santiago hat alle diese Fehler begangen, wurde jedoch nie einem Code Red unterzogen, weil Dawson ihn geschützt hat. Jeffrey erklärt, er selbst hätte Santiago gern einem Code Red unterzogen, es jedoch nicht gewagt, weil Dawson es nie gestattet hätte. Daniel bringt ein weiteres Beispiel: Als ein Kamerad wegen des Diebstahls von Spirituosen von Kendrick zu sieben Tagen Essensentzug verurteilt wurde, hat Dawson ihm heimlich Nahrung gebracht. Zur Strafe für die Unterwanderung des Code Reds wurde Dawson von Kendrick nicht zur Beförderung empfohlen. Kendrick ahnt also, dass der ehrgeizige Dawson sich nicht noch einmal widersetzen wird.
Eine komödienhafte Einlage liefert Daniel, nachdem Jack Ross Jeffrey Barnes befragt und ihn aufgefordert hat, in einem Handbuch für Soldaten das Kapitel aufzuschlagen, in dem steht, dass Soldaten die Pflicht haben, Code Reds auszuführen. Ein solches Kapitel existiert nicht. Ross geht zufrieden zu seinem Platz zurück, doch Daniel nimmt ihm im Vorbeigehen das Buch aus der Hand und befiehlt Barnes, das Kapitel aufzuschlagen, in dem sich die Messe befindet. Ein solches Kapitel existiert ebenfalls nicht. Trotzdem erklärt Barnes, drei tägliche Mahlzeiten zu bekommen und, da der Ort der Messe nicht im Buch verzeichnet ist, "zur Futterzeit der Herde nachzulaufen". Damit ist die Allwissenheit des Leitfadens in Frage gestellt.
Die Lage der Verteidigung ist schlecht und wird nahezu aussichtslos, als sich der wichtigste Zeuge in dem Fall, Colonel Markinson, das Leben nimmt.
Daniels Strategie besteht nun darin, Colonel Jessep als Zeugen vorzuladen und ihn so zu provozieren, dass er zugibt, den Befehl gegeben zu haben. Daniels Instinkt sagt ihm, dass Jessep Code Reds für richtig hält und keine Lust mehr hat, die Wahrheit zu verheimlichen. Die Strategie geht auf - im Zeugenstand explodiert Jessup und gibt zu, den Code Red angeordnet zu haben, obwohl Daniel aus der Rolle gefallen ist, mehrere Einsprüche von Jack Ross ignoriert hat und der Richter Jessep erklärt, er müsse die Frage nicht beantworten. Jessep beantwortet sie dennoch - als Daniel ihn anschreit: "Haben Sie den Code Red befohlen?", brüllt er zurück: "Sie haben verdammt recht, so ist es!"
Jessep wird verhaftet. Die Soldaten werden vom Vorwurf des Mordes freigesprochen, jedoch unehrenhaft aus der Armee entlassen. Für den naiven Downey bricht eine Welt zusammen - er glaubt, nichts Falsches getan zu haben. Dawson macht ihm klar, dass Soldaten die Aufgabe haben, für Schwächere zu kämpfen - also hätten sie auch für William Santiago kämpfen müssen.
[Bearbeiten] Kritiken
Im Laufe der Jahre sind nicht nur zahlreiche bewaffnete Aktionen der US-Regierung auf öffentliche Kritik gestoßen, sondern in einer Reihe von Fällen auch die Art der US-Kriegsführung. Insofern verwundert es nicht, dass die in Eine Frage der Ehre beschworenen Selbstreinigungskräfte des US-Militärs als schönfärberisch kritisiert worden sind. Ganz abgesehen davon, dass die dem US Marine Corps zugeschriebene Parole "Wir kämpfen für Menschen, die nicht für sich selber kämpfen können" von der Realität längst als Propagandalüge entlarvt worden sei. Kritisch ist außerdem angemerkt worden, dass die Rolle eines Hauptverteidigers (Tom Cruise), der mit den Erwartungen seines im gleichen Beruf sehr erfolgreichen Vaters zu kämpfen hat, eine weitere abgedroschene Variation des Vaterkomplexes darstelle. Sehr problematisch ist am Drehbuch außerdem, dass die tatsächlichen Täter auf freien Fuß gelangen und nur der Befehlsgeber verurteilt wird.
Andererseits ist Eine Frage der Ehre dafür gelobt worden, in beeindruckender Weise den durchaus persönlich verstandenen Konflikt zwischen einem jungen und vor allem an Freizeitaktivitäten interessierten Anwalt mit Harvard-Abschluss und einem durch und durch militaristisch gesinnten Stützpunktkommandanten zu zeigen. Positiv hervorgehoben worden ist auch, dass der Versuchung widerstanden worden ist, das Drehbuch um eine Liebesbeziehung (Tom Cruise und Demi Moore) zu "bereichern". Besonderen Eindruck haben darüber hinaus die Leistungen der einzelnen Schauspieler hinterlassen. Allen voran Jack Nicholson, der den von seiner Interpretation der Rolle des vom Militär überzeugten Colonel Jessep mit einer derartigen Wucht dargestellt hat, dass er dafür mit einer Oscar-Nominierung geehrt worden ist.
- Heyne Filmjahrbuch 1994: Rob Reiner macht aus dem Bühnenstück einen formal und dramaturgisch überzeugenden Gerichtsfilm, in dem es um die Ausleuchtung militärischer Hierarchien geht, um den Unsinn des Kadavergehorsams und die Relativität jeder Rechtsprechung. Der Film verzichtet auf voyeuristische Action-Orgien, lebt von Milieuschilderung, Dialogen und überzeugendem Schauspiel.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Oscar-Nominierungen in den Kategorien Bester Film, Bester Nebendarsteller (Jack Nicholson), Bester Schnitt und Bester Ton