Ebing
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Ebing ist ein Ortsteil des Marktes Rattelsdorf im oberfränkischen Landkreis Bamberg.
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[Bearbeiten] Geographie
Der Ort Ebing mit ca. 1350 Einwohnern liegt nordöstlich von Bamberg auf einer Höhe von 251 m ü. NN und ist von den Orten Rattelsdorf, Zapfendorf und Breitengüßbach umgeben. Am Rande von Ebing westlich des Ebinger Baggersees fließt der Main, der ursprünglich direkt durch Ebing floss.
[Bearbeiten] Geschichte
Man geht davon aus, dass die ersten Ebinger von den Wenden abstammen und Ebing somit schon lange vor Karl dem Großen (768 - 814 n.Chr.) gegründet wurde. Ebing wurde erstmals um 800 urkundlich erwähnt und ist somit älter als die Stadt Bamberg. Das geht aus den Dokumenten des Klosters Fulda hervor, in denen Ebing noch als "Eibingen" bezeichnet wird.
Wie den Dokumenten zu entnehmen ist, wurden dem Kloster Fulda Schenkungen von drei fränkischen Adeligen gemacht, die ihre Güter der Kirche bzw. dem Kloster vermachten. Unter den Gütern war auch Eibingen. Die heutige Kirchenmauer besteht aus den alten Resten der Burgmauer, die noch von der Burg der Adeligen von Ebing erhalten geblieben ist. Der Burggraben ist mittlerweile zugeschüttet. Auf dem Grund der beiden massiven Tormauern, die noch bis 1857 bestanden, wurde ein Schulhaus errichtet.
Die Zugehörigkeit zum Kloster Fulda bestand bis zur Gründung des Erzbistums Bamberg durch Kaiser Heinrich II. im Jahr 1007, wonach Ebing dem Kloster Michaelsberg zugewiesen wurde.
Im 30jährigen Krieg (1618 - 1648) wurde Ebing von den Schweden geplündert und niedergebrannt. Auch im Siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) und im französischen Revolutionskrieg (1799 - 1815) blieb es nicht verschont.
1872 verlieh man Ebing das Marktrecht, nachdem es ein Jahr zuvor selbständige Pfarrei wurde. Die Ortschaft entwickelte sich dabei immer mehr von einer bäuerlichen zur einer ländlichen Wohngemeinde. In diesem Zusammenhang sind auch die Freizeitanlagen wie der Ebinger Baggersee, der Sportplatz und der Campingplatz entstanden.
Die Gebietsreform in Bayern im Jahr 1978 hatte zur Folge, dass Ebing zu Rattelsdorf eingemeindet wurde. Ebinger Bürger und Gemeinderäte beharren auch heute noch auf die Selbständigkeit ihres Ortes. Auch die Mehrheitsbeschlüsse im Marktgemeinderat Rattelsdorf in den Jahren 1990 (10:7), 1993 (9:7) und 1997 (9:7) für eine Selbständigkeit Ebings, scheiterten an der in der bayrischen Gemeindeordnung festgeschriebenen Mehrheit von 2/3. Deshalb wurde 1995 eine Bürgerinitiative "Selbständiges Ebing" gegründet, die auch in Zukunft von dieser Absicht nicht ablassen möchte.
[Bearbeiten] Helm von Ebing
Im Jahre 1964 wurde östlich von Ebing bei Baggerarbeiten eines Kieswerkes ein bronzener Helm aus der Urnenfelderzeit (1200 bis 700 v.Chr.) gefunden. Man geht davon aus, dass hier schon lange vor 800 eine Siedlung bestanden hat. Weitere Funde in der Umgebung Ebings liefern den Beweis für ein endbronzezeitliches Kulturzentrum in dieser Gegend. Der Helm von Ebing wurde letztlich der Prähistorischen Staatsammlung in München übergeben, wobei bis heute eine werksgetreue Nachbildung im Historischen Museeum in Bamberg zu besichtigen ist.
[Bearbeiten] Wappen
Am 1. März 1951 wurde anlässlich einer Bürgerversammlung dem damaligen 1. Bürgermeister Kümmelmann das von der Regierung verliehene Wappen übergeben. Die Wappenbeschreibung lautet: "In Rot ein silberner Flug im Arm, der einen mit einer silbernen Muschel belegten silbernen Jakobusstab hält". Der Jakobusstab mit Muschel weist auf den Kirchenpatron Jakobus hin, der silberne Flug auf die Flügel des Erzengels Michael (seit 1007 gehörte Ebing zum Kloster Michelsberg in Bamberg).
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen u.a. die Ebinger Feldkapelle, außerdem das Ebinger Baggerloch mit angeschlossenem Campingplatz. Eine weitere Attraktion ist der Monsterpark, in dem Erwachsene und Kinder selbst einen Monsterbagger steuern können.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straße
Ebing ist an die Bundesstraße 4 angeschlossen, sowie an die Bundesstraße 173 (Frankenschnellweg A 73).
[Bearbeiten] Eisenbahn
Die Bahnhaltestelle in Ebing ist an die Bahnlinie Bamberg–Lichtenfels–Coburg(–Sonneberg) der Deutschen Bahn angebunden.
[Bearbeiten] Literatur
- Ortskulturring Ebing: Chronik von Ebing, 1993
- Ortskulturring Ebing: Chronik von Ebing Teil 2, 1999
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 50° 01' N, 10° 54' O