Dragutin Dimitrijević
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Dragutin Dimitrijević genannt Apis (serbisch: Драгутин Димитријевић Апис, * 17. August 1876 in Belgrad; † 27. Juni 1917 in Saloniki) war ein serbischer Politiker und Offizier.
Dimitrijević besuchte die Militärakademie in Belgrad und deren Hochschule. 1902 wurde er Hauptmann. Er war 1903 maßgeblich am Sturz und der Ermordung des serbischen Königs Aleksandar Obrenović beteiligt. Von 1906 bis 1907 studierte er Deutsch in Berlin.
Nach einer steilen Karriere in der serbischen Armee gründete er 1911 die nationalistische Organisation „Ujedinjenje ili smrt“ (Vereinigung oder Tod), auch Schwarze Hand genannt. Ziel dieser Organisation war es, gegen Österreich-Ungarn den Zusammenschluss aller südslawischen Völker unter serbischer Vorherrschaft vorzubereiten. 1911 soll Dimitrijević 1911 die Ermordung von Kaiser Franz Josef geplant haben. Er war an der Vorbereitung der beiden Balkankriege 1912 und 1913 beteiligt. 1913 wurde er Chef der serbischen Militärgeheimdienstes. 1914 soll er das Attentat von Sarajevo auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand, das zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte, organisiert haben.
Dimitrijević konnte sich nicht mit den Plänen für die Gründung eines jugoslawischen Staates, der alle Nationalitäten als gleichberechtigt ansieht, identifizieren. Er opponierte deswegen gegen die Regierung Nikola Pašićs und drohte sie gegenüber den Alliierten zu desavouieren. Aufgrund innerserbischer Zerwürfnisse wurde ihm zur Last gelegt, im Rahmen der „Schwarzen Hand“ einen Umsturz zu betreiben und an einem gescheiterten Attentat auf den serbischen Prinzregenten Aleksandar Karađorđević am 29. Juni 1916 in Thessaloniki beteiligt gewesen zu sein. In der Anklageschrift wurde ihm unter anderem vorgeworfen, dass er die Mitangeklagten Rade Malobabić und Muhamed Mehmedbašić beim Attentat unterstützt und sie vor den Behörden versteckt habe.
Neun von elf angeklagten Offizieren, unter ihnen Apis, wurden am 5. Juni 1917 in Thessaloniki von einem serbischen Militärgericht wegen Hochverrats zum Tod verurteilt. Während die meisten anderen zum Tod Verurteilten vom König begnadigt und nach kurzen Haftstrafen freigelassen wurden, musste Apis sterben. Er wurde am 27. Juni 1917 gemeinsam mit dem Artillerie-Major Velimir Vulović und Wachtmeister Rade Malobabić erschossen.
Die Hingerichteten wurden zunächst auf der Erschießungsstätte, dem Mikra-Feld nahe Thessaloniki, vergraben. Heute befindet sich dort der Flughafen der Stadt. Die Gebeine wurden Anfang der 1990er im Zuge von Bauarbeiten bei der Erweiterung des Flughafens zufällig entdeckt und schließlich nach „Zeytinlik“ (türk.: Olivenhain), den serbischen Teil des Soldatenfriedhofs von Thessaloniki, überführt. Dimitrijevićs Überreste werden dort unter der Nummer 5.746 als „N. N.“ geführt.
Das Urteil gegen Dimitrijević gilt als politisch motiviert und ist umstritten. 1953 wurde es vom Obersten Gerichtshof Serbiens revidiert. Alle angeblichen Verschwörer wurden als unschuldig rehabilitiert, weil ihre Beteiligung am Attentat nicht nachgewiesen wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- David MacKenzie: Apis: the congenial conspirator. The life of Colonel Dragutin T. Dimitrijevic. Columbia University Press, New York 1989. ISBN 0-88033-162-3
- Milan Živanović: Solunski proces 1917. (mit engl. Zusammenfassung). Savremena administracija, Beograd 1955.
- Hans Übersberger: Der Saloniki-Prozeß. Arbeitsausschuß Deutscher Verbände, Berlin 1933.
Personendaten | |
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NAME | Dimitrijević, Dragutin |
ALTERNATIVNAMEN | Apis |
KURZBESCHREIBUNG | Serbischer Politiker und Offizier |
GEBURTSDATUM | 17. August 1877 |
GEBURTSORT | Belgrad |
STERBEDATUM | 27. Juni 1917 |
STERBEORT | Saloniki |