Drácula (1931)
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Drácula |
Originaltitel: | Drácula |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1931 |
Länge (PAL-DVD): | 104 Minuten |
Originalsprache: | Spanisch |
Stab | |
Regie: | George Melford |
Drehbuch: | Tod Browning, Baltasar Fernández Cué |
Produktion: | Paul Kohner, Carl Laemmle |
Kamera: | George Robinson |
Schnitt: | Arthur Tavares |
Besetzung | |
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Drácula wurde 1931 vom Regisseur George Melford gedreht. Der Film entstand als spanische Version parallel zum amerikanischen Film Dracula von Tod Browning.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Geschäftsmann Renfield reist in die Karpaten zu einem geschäftlichen Treffen mit Graf Drácula. Die Warnungen der Einwohner des kleinen Ortes, in dem er rastet, beunruhigen ihn nicht. Am Borgopass, dem vereinbarten Treffpunkt, wird Renfield von Drácula in Fledermausgestalt abgeholt. In seinem Schloß hat Drácula bereits die Mietunterlagen für die Londoner Carfax Abbey sowie ein Abendessen für seinen Gast vorbereitet. Als das Schiff, auf dem Drácula und Rensfield nach England reisen, im Hafen einfährt, wird der dem Wahnsinn verfallene Rensfield als einziger Überlebender vorgefunden und ins Sanatorium gesteckt. In London findet sich Drácula in der Oper ein, wo er Dr. Seward, dessen Tochter Eva sowie deren Verlobten Juan Harker kennenlernt. Nachdem Evas Freundin Lucía stirbt, guckt sich Graf Drácula Eva als nächstes Opfer aus. Professor Van Helsing reist an und untersucht Lucías Leiche sowie Renfield. Drácula befreit Renfield und versucht, Van Helsing auf die Seite des Bösen zu ziehen, was ihm anfangs zu gelingen scheint. Als Van Helsing und Harker Renfield nach Carfax Abbey folgen, wo sich Drácula mit Eva versteckt, wird Renfield von Drácula umgebracht. Van Helsing pfählt Drácula, Eva kann gerettet werden.
[Bearbeiten] Hintergründe
Da es zur Entstehungszeit dieses Films noch keine Synchronisationstechnik gab, drehte George Melford diesen spanischen Dracula-Film parallel zu Tod Brownings Dracula-Version. Browning und Melford (der kein Spanisch beherrschte) drehten in den selben Kulissen, Browning tagsüber, Melford nachts.
Melfords Fassung unterscheidet sich in der Inszenierung einiger Szenen von Brownings Pendant. Da die spanische Fassung auch nicht dem amerikanischen Sittenkodex unterworfen war, konnten einige Elemente stärker betont werden als bei Browning.
Beide Filme basierten auf dem selben Skript, jedoch ist Melfords Version eine halbe Stunde länger. Das Skript wurde von Baltasar Fernández Cué ins Spanische übersetzt und angepasst, was dieser bereits für die spanische Version des Films "The Cat Creeps" (1930) getan hatte.
Der Film galt lange als verschollen, bis ihn der Filmhistoriker David J. Skal Anfang der 1990er Jahre in Kuba wiederentdeckte. Der Film wurde restauriert, wobei Lupita Tovar, Hauptdarstellerin der spanischen Version und Witwe des 1988 verstorbenen Produzenten Paul Kohner, wertvolle Hilfe leisten konnte.
[Bearbeiten] Literatur
- Bram Stoker: Dracula (OT: Dracula). Deutsch von Karl Bruno Leder. Insel, Frankfurt am Main und Leipzig 2004, ISBN 3-458-34803-4
- Karsten Prüssmann: Die Dracula-Filme. Von Friedrich Wilhelm Murnau bis Francis Ford Coppola. Heyne-Filmbibliothek, Band 190. Heyne, München 1993, ISBN 3-453-06702-9
- William K. Everson: Klassiker des Horrorfilms (OT: Classics of the Horror Film). Goldmann, München 1982, ISBN 3-442-10205-7