Dortmund-Asseln

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Asseln ist ein Vorort von Dortmund in Nordrhein-Westfalen, im Osten des Ruhrgebiets. Asseln liegt etwa 10 km östlich der Dortmunder Innenstadt am Hellweg, der alten Ost-West-Verbindung.

Asseln gehört mit 4 weiteren Vororten zum östlichen Dortmunder Stadtbezirk Brackel. Der Ort ist ein bürgerlicher, gewachsener Stadtteil mit vielen Einfamilien- oder kleinen Mehrfamilienhäusern ohne besondere soziale Brennpunkte, Hochhaus-Wohnblocks oder emissionsstarke Industrie. Der Stadtteil liegt sehr ländlich und ist rundum von Feldern umgeben.

Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bevölkerung 3 Schulzentrum Grüningsweg 4 Geografie 5 Literatur

[Bearbeiten] Geschichte

Asseln wurde erstmalig urkundlich im Jahr 882 als „Asc-loon“ (= Ort an den Eschenwäldern) im so genannten Werdener Urbar erwähnt und ist damit genauso alt wie die Stadt Dortmund. Aus der Urkunde wissen wir einiges über den ersten, namentlich bekannten Asselner: Er hieß Alfdag, wirtschaftete auf einer halben Hufe, die im Eigentum des Klosters Werden an der Ruhr stand, und musste dafür 20 Scheffel Gerste, 5 Scheffel Brauhafer, 8 Denare Heerschilling und 2 Scheffel Mehl als Abgabe an das Kloster leisten. Damit hatte Alfdag von allen Abgabepflichtigen im Dortmunder Raum, die auf einer halben Hufe saßen, am meisten zu zahlen. Dies lässt auf die besondere Güte des Bodens auf dem Nordhang des Dortmunder Rückens schließen.

Besonders hervorzuheben ist die Evangelische Luther-Kirche, die am 13. Juni 1906 eingeweiht wurde. Die Kirche ist eine kreuzförmige Saalkirche und wurde im Baustil des Historismus errichtet; die Innenausmalung im Jugendstil ist noch komplett erhalten. Von der alten, 1904 abgerissenen Kirche wurden der spätromanische Turm, der ursprünglich wohl ein Wach- oder Wehrturm war, und der Chorraum mit frühgotischen Bauelementen in den Neubau einbezogen. Die Integration der beiden alten Bauteile in den Neubau ist als architektonische Meisterleistung anzusehen, die aber auch einen gravierenden Nachteil hat: Nicht nur durch die einheitliche Außenverkleidung durch Werksteine, sondern auch durch eine geschickte Innenarchitektur wurden sie so nahtlos eingefügt, dass der heutige Betrachter die historischen Elemente in den beiden Bereichen auf Anhieb kaum bemerkt. Der Chorraum der alten Kirche dient heute als Trauerhalle. Um 1560 hatte Pfarrer Stephanus Erlemann in Asseln die Reformation eingeführt.

Straßennamen wie „Auf der Burg“, „Asselburgstraße“ oder „Zum Burgkamp“ deuten auf eine frühere Burganlage hin. Mangels entsprechender Funde ist jedoch davon auszugehen, dass es in Asseln aller Wahrscheinlichkeit nach keine Burg im heutigen Sinn, sondern „nur“ einen mit einem Wassergraben befestigten großen Haupthof gab, dessen Ursprünge in die Zeit Karls des Großen zurückreichen und dessen Umrisse auf dem Ur-Kataster von 1827 noch gut zu erkennen sind.

Im 19. Jahrhundert bekam Asseln zunehmend Bedeutung als Kohlestandort. 1874 teufte der Hörder Verein südlich der Dorfmitte die Zeche Holstein als weitere Grubenanlage für die Kohleversorgung seiner Hüttenwerke ab. 1877 ging die Zeche mit 477 Mitarbeitern in Betrieb, 1911 zählte sie 2267 Belegschaftsmitglieder. Asselns Einwohnerzahl entwickelte sich entsprechend von 1620 (1871) auf 6103 im Jahr 1910. Unterirdisch verbunden war die Zeche Holstein mit der Zeche Schleswig, die auf dem Gebiet des westlichen Nachbarortes Brackel lag; der Durchschlag erfolgte 1911 auf der 500 m-Sohle. Eine übertägige Verbindung wurde 1885 eingerichtet. Die Werksbahn, die von der Hermannshütte in Hörde zur Schwesteranlage Schleswig führte, wurde bis nach Asseln verlängert; die Strecke bekam noch einen Gleisanschluss an den Bahnhof Wickede-Asseln der Strecke Dortmund-Süd - Welver. Da das Grundwasser der beiden Gruben sehr solehaltig war, gab es sogar Überlegungen, ein „Heilbad“ zu eröffnen. Stillgelegt wurde Holstein im Jahr 1928.

Zeugen dieser Zeit sind bis heute das 1906 fertiggestellte Wohngebiet „Kolonie Holstein“ im Süden des Ortes und das Torhaus der Zeche Holstein, das heute als Einfahrt zur Wache der Freiwilligen Feuerwehr dient. Zur Erhaltung der Kolonie Holstein gründete sich 1975 eine Bürgerinitiative; seit dem Jahr 2003 gibt es eine neue Gestaltungssatzung für die Kolonie.

Seit 1999 wurden auf verschieden Grabungsstellen westlich der Asselner Wohnbebauung mehrere herausragende archäologische Funde gemacht. Sie umfassen den Zeitraum von der Jungsteinzeit bis zur Zeit der fränkischen Besiedlung im 6./7. Jahrhundert. Bedeutende Fundstücke aus dem letztgenannten Zeitraum, wie eine fast 5 cm große silberne Scheibenfibel mit roten Halbedelsteinen, wurden in der Ausstellung "Von Anfang an - Archäologie in NRW" im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne bis zum 5. Februar 2006 der Öffentlichkeit präsentiert und ausführlich im Ausstellungskatalog dokumentiert.

Noch heute sprechen die Asselner selbst von ihrem 'Dorf', und das nicht zu unrecht. Asseln beheimatet noch immer einige Bauern mit Vieh- und Landwirtschaft. Rund um Asseln finden sich weitläufige Felder. Die Verkehrsanbindung zur Dortmunder Innenstadt oder zu den Autobahnen und Bahnhöfen ist sehr gut. Der Dortmunder Flughafen (Wickede) liegt südöstlich von Asseln.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Auf einer Fläche von 8,3 km² leben heute (alle nachfolgenden Zahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2005) in Asseln 9.044 Einwohner (= 4.345 Männer und 4.699 Frauen). Zur Sozialstruktur der Asselner Bevölkerung ist zu sagen: Die Minderjährigenquote von 18,6 % liegt unter dem Dortmunder Stadtdurchschnitt von 20,9 %; die Altenquote von 33,1 % liegt dagegen über dem Stadtdurchschnitt von 30,3 %. Der Anteil der SGB-II-Leistungsempfänger liegt deutlich unter dem Stadtdurchschnitt, ebenfalls die Arbeitslosenquote (11,6 % gegenüber 17,9 %). Der Ausländeranteil im Statistischen Bezirk Asseln ist mit 3,1 % (= 276 Mitbürger) der niedrigste Wert in ganz Dortmund.

Asselns Bevölkerung ist zwar überwiegend evangelisch, beherbergt aber trotzdem vielerlei Religionsgemeinschaften.

In der Politik haben radikale Kräfte in Asseln keine Basis. Asseln ist konservativ, wenn auch mit relativ starker sozialdemokratischer Prägung. Die SPD hat bei der letzten Kommunalwahl 2004 die CDU wieder überholt. SPD und Bürgerliste sind mit je einer/m Vertreter/in im Rat vertreten. SPD (2), CDU (1) und Grüne (1) sind zudem in der Bezirksvertretung vertreten.

Gemeinsame Basis aller Vereinsaktivitäten ist die Asselner Vereinsgemeinschaft (AVG), in der fast alle Vereine, Kirchen und Parteien des Ortes zusammenarbeiten. Höhepunkt ist der jährliche Weihnachtsmarkt am 2. Adventwochenende (Samstag und Sonntag). Hier stehen mit über 50 Ständen die AVG-Mitglieder zusammen mit handverlesenen Gewerbetreibenden auf dem größten Weihnachtsmarkt im Dortmunder Osten.

Zahlreiche Vereinsveranstaltungen, ergänzt durch Einzelveranstaltungen der AVG („Asseln-Live“, „Oldie-Night“), lassen hier keine Langeweile aufkommen.

Viele Bürger/innen aus Asseln sind aktiv in den zahlreichen örtlichen Vereinen und Verbänden. Zu den Großvereinen (über 300 Mitglieder) gehören z.B. die Sportvereine wie TuRa Asseln und TV Asseln aber auch der Wohlfahrtsverband Arbeiterwohlfahrt (AWO). Zu den bekannteren Vereinen gehören u.a. auch der Tennisclub TC Grüningsweg, der Reit- und Fahrverein Wickede-Asseln-Sölde, Gewerbeverein, Heimat- und Geschichtsverein etc. Aber auch die Kleinstgruppen wie der Skatclub "Stech' 'ne weg" oder der Lauftreff "Die Ruhrpotts" tragen zum aktiven Dorfleben bei.

Zum Einkaufen reichen wenige Schritte ins Zentrum des Ortes, wo ausreichend Geschäfte für den täglichen Bedarf vorhanden sind. Größere Einkäufe erledigen die Asselner in benachbarten Ortsteilen, im Einkaufzentrum 'auf der grünen Wiese' oder in Dortmund.

Gaststätten: „Haus Reinhold“, „Zum Bürgerkrug“, „Haus Suberg“, „Haus Theilke“, „Zur Krone“, „Da Rocco“ (früher „Da Pino“), Bistro „3 x 6“, "Im Kämpchen"

[Bearbeiten] Schulzentrum Grüningsweg

Am Grüningsweg liegt das Schulzentrum Asseln. Hier befinden sich die Max-Born-Realschule und das Immanuel-Kant-Gymnasium.

[Bearbeiten] Geografie

Die Ortsmitte Asselns liegt auf einer Höhe von 77 m über NN.

[Bearbeiten] Literatur

• Gabriele Unverferth (Hg.), Leben im Schatten des Förderturms. Die Kolonie Holstein in Dortmund-Asseln, Werne 2005 (Regio-Verlag), ISBN 3-929158-18-3
• Günter Knippenberg, Asseln. Geschichte eines Hellweg-Dorfes, Selbstverlag, 2001
• Günter Knippenberg, Dortmund-Asseln. Asseln in alter Zeit, Werne 2003 (Regio-Verlag), ISBN 3-929158-15-9

Koordinaten: 51° 32' N, 7° 35' O