Dornum
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Aurich | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 39′ N, 7° 25′ O 53° 39′ N, 7° 25′ O | |
Höhe: | 0 m ü. NN | |
Fläche: | 69,32 km² | |
Einwohner: | 4807 (30. Juni 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 69 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 26553 | |
Vorwahlen: | 0 49 33 0 49 38 (Neßmersiel, Westdorf) | |
Kfz-Kennzeichen: | AUR | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 52 027 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortschaften | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schatthauser Str. 9 26553 Dornum |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Michael Hook (parteilos) |
Dornum ist eine Gemeinde in der historischen Landschaft Ostfriesland und gehört heute politisch zum Landkreis Aurich in Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Dornum liegt auf einer Geestinsel umgeben von Marschland zwischen Esens und Norden.
[Bearbeiten] Geschichte
In Dornum befindet sich noch eine der drei Herrlichkeiten des Ortes. Herrlichkeit bedeutet, dass hier einst Häuptlinge (Herren) mit eingeschränkter Autonomie herrschten . In Dornum war das Hero Attena um 1380, der die Herrlichkeit Dornum und Nesse gründete. Ein Taufstein in der Kirche bezeugt bereits um 1270 eine erfolgte Christianisierung der Dornumer Bevölkerung. In Dornum fand 1665 die letzte Hexenverbrennung Ostfrieslands statt.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
- Realschule Dornum
- Grundschule Dornum
- Volkshochschule, Außenstelle Dornum
[Bearbeiten] Partnerschaften
Die Partnergemeinde Dornums ist Triebel im Vogtland.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Dornum gehören folgende Ortschaften:
- Dornumergrode. Das kleine Dorf ist eine Ansammlung von Bauernhöfen und Ferienhäusern. Es liegt etwa 3 km nördlich von Dornum. Dornumergrode liegt an der Störtebekerstraße, der grünen Küstenstraße. Sehenswert ist das Gebälk mit der Schiffsglocke des 1801 gestrandeten Schiffes „Amicitia“ (Freundschaft).
- Dornumersiel. Etwa 5 km von Dornum entfernt in nordöstlicher Richtung liegt Dornumersiel. Erst durch die Eindeichung der Polder entstanden die beiden Badeorte Westeraccumersiel und Dornumersiel. 1717 wurden sie durch die Weihnachtsflut fast vollständig vernichtet. Am Strand gibt es heute einen Campingplatz, ein beheiztes Meerwasser-Freibad. Im Nordseehaus erfährt man Wissenswertes zum Watt und zur Region, sowie zum Deichbau. Nordseebad seit 1990 mit 70.000 m² Sandstrand. Dieser Sielort ist einer der ältesten Häfen an der ostfriesischen Küste. Im Reethaus am Meer mit Spielscheune findet man Leseraum mit Bücherei, Kaminzimmer, Tischtennis, Bastel- und Werkräume, Seminar- und Vortragsräume. Auf der Störtebekerstraße und den kleinen Straßen, teilweise direkt hinterm Deich, erkunden man die kleinen Orte mit ihren unverkennbaren Merkmalen. Kutter- und Sportboothafen prägen diesen Erholungsort. Außerdem hat Westeraccumersiel den bedeutendsten Plattfischfang aller ostfriesischen Häfen.
- Nesse. Nesse liegt etwa 2 km westlich von Dornum und entstand aus einer auf einer Langwarft gelegenen Handelsniederlassung aus dem 9. Jahrhundert. Es besteht aus mehreren Bauernhöfen und wenigen Häusern. Sehenswert ist heute die evangelische Kirche aus dem 12. Jahrhundert und das darin befindliche Sandstein-Taufbecken mit dem Pfarrhaus, dem Organistenhaus, dem externen Glockenturm und dem Friedhof der vollständigste erhaltene Kirchenkomplex Ostfrieslands.
- Neßmersiel. Neßmersiel liegt etwa 5 km nordwestlich von Dornum. Der ursprüngliche um 1570 errichtete Hafen, von dem aus Getreide und Raps nach Bremen, Hamburg, Holland und Norwegen verschifft wurde, verschlammte durch die Eindeichung zur Landgewinnung und musste gegen 1700 aufgegeben werden. Er wurde näher zur See verlegt, doch 1930 war er auch nicht länger zu befahren. Erst 1969/70 errichtete man einen Fährhafen, von dem aus Baltrum und Juist angefahren werden. Hier ist auch der Ausgangspunkt für Wattwanderungen. Das Dorf Neßmersiel liegt hinterm Deich und enthält hauptsächlich Ferienhäuser. Am Strand befindet sich ein Kinderspielplatz. Sielort mit restauriertem Sieltor von 1779 und dem ehemaligen Hafenbecken. Heute ist Neßmersiel ein beschaulicher, kleiner Küstenbadeort mit 25.000 m² Sandstrand. Fährhafen zur Nordsee- Insel Baltrum. Ausgangspunkt zahlreicher Wattwanderungen. Von Neßmersiel aus werden die meisten Wattwanderungen an der ostfriesischen Nordseeküste gemacht! Nirgendwo sonst hat man so ein breites Spektrum von Angeboten für die verschiedensten geführten Ausflüge ins Wattenmeer. Im Ort selbst befinden sich zahlreiche Restaurants, Hotels, Cafés und kleine Einkaufsmöglichkeiten. In der Strandoase, einer Strandspiellandschaft unter Glas, befinden sich die Sitze verschiedener Vereine und Institutionen. Ende 2006 wird eine Erweiterung an die Strandoase namens MUDO (Multifunktionszentrum Gemeinde Dornum) mit 3D-Kino, Wellness-Park, Restaurant und einiges mehr fertiggestellt.
- Ostdorf/Westdorf. Eindrucksvolle Bauernhöfe prägen das typisch ostfriesische Ortsbild.
- Westeraccum. Westeraccum liegt etwa 1 km östlich von Dornum - Mitte. Beide Orte sind inzwischen zusammengewachsen. Kultureller Schatz: Backsteinkirche aus dem Ende des 12. Jahrhundert mit halbrunder Apsis und gemauertem Gewölbe (nur selten erhalten). In der Kirche von Westeraccum existiert eine historisch bedeutende Barockkanzel von 1694. Auf dem Friedhof gibt es außerdem wertvolle Kapitänsgrabstelen aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
- Westerbur. Ein ruhiger Erholungsort mit einstöckigem Galerieholländer von 1870. Die Backsteinkirche geht in der jetzigen Form auf umfangreiche Baumaßnahmen um 1750 zurück. Reiche Innenausstattung mit bemalter Orgelempore vor dem Altar. . Es liegt etwa 5 km östlich von Dornum am Siel.
- Roggenstede. Ein kleiner ländlicher Ort inmitten der typisch ostfriesischen Marschenlandschaft. Roggenstede hat eine sehenswerte Kirche mit einer Orgel von Johann Gottfried Rohlfs. Sehenswert ist der alte Schnitzaltar
- Schwittersum. Dieser kleine Erholungsort birgt Resterhafe, die ältere der beiden „Herrlichkeitskirchen“. Sie wurde Ende des 13. Jahrhunderts auf einer etwa fünf Meter hohen Warf errichtet.
[Bearbeiten] Politik
Bei den letzten Wahlen zum Gemeinderat kam es zu folgenden Ergebnissen:
Partei | 10. Sept. 2006 | ||
SPD | 47,2 % | 3.249 | 7 Sitze |
CDU | 38,8 % | 2.667 | 6 Sitze |
FBI | 14,0 % | 963 | 2 Sitze |
Michael Hook | Bürgermeister | 1 Sitz | |
Wahlbeteiligung | 2.486 von 3.897 | ||
63,8 % |
[Bearbeiten] Entwicklung des Gemeindegebiets
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Dornum war noch bis zum 31. Oktober 2001 eine Samtgemeinde, die 1972 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Dornum, Nesse und Dornumersiel entstanden war. Heute ist Dornum, vorangetrieben durch den Gemeindedirektor Dieter Erdmann, eine Einheitsgemeinde mit den Ortsteilen Dornum, Dornumergrode, Dornumersiel, Westeraccumersiel, Nesse, Neßmersiel, Westeraccum, Westdorf (mit Ostdorf), Westerbur und Roggenstede.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Deich
- Beningaburg in Dornum
- Historischer Marktplatz in Dornum
- Dornumer Wasserschloss "Norderburg"
- Bartholomäuskirche in Dornum
- Häfen in Dornumer- und Neßmersiel
- Dornumer Synagoge, die einzige erhaltene Synagoge in Ostfriesland
- Einzige Bockwindmühle Ostfrieslands und drei weitere Mühlen
[Bearbeiten] Museen
- Oma-Freese-Huus in Dornum
- Zwei-Siele-Museum in Dornumersiel
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter
- Enno Wilhelm Hektor, Dichter des Ostfriesen-Liedes (* 21. November 1820)
- Al Shean, US-amerikanisch-deutscher Komiker (* 12. Mai 1868 - † 12. August 1949)
- Minnie Marx, Mutter der Marx-Brothers
- Karl-Heinz Wiechers, Küsten- und Sielortforscher. Früher Oberstudien-Direktor in Hamburg.
- Johann Hermann Behrends, autodidaktischer Maler des historischen Sielortes Dornumersiel.(* 22. April 1942)
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
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