Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions Roggenstede - Wikipedia

Roggenstede

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Roggenstede ist eine Ortschaft in der Gemeinde Dornum, Landkreis Aurich, Ostfriesland, Niedersachsen.

Der Ort wird begrenzt durch das Dornumersieler Tief (im Norden/Nordosten), das Schleitief (im Südosten), das Otjetief (im Süden), das Alte Tief (im Westen) und erstreckt sich auf einer Fläche von etwa 5,6 Quadratkilometern. Die Entfernung zur Nordsee beträgt nur etwa 5,5km Luftlinie.

Nachbarorte sind Holtgast, Utarp, Westerbur.

Roggenstede hat die Postleitzahl 26553, die Telefonvorwahl 0 49 33.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Denkmalgeschützte Kirche mit frei stehendem Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert mit einer Orgel von Johann Gottfried Rohlfs.
Die Kirche wurde um 1250 erbaut. Sie beherbergt einen einzigartigen Schriftaltar, ein früher an einem Gabelkreuz hängendes Kruzifix, ein Taufbecken aus der Zeit des Kirchenbaus, ein Sakramentshäuschen mit der ursprünglichen Bemalung. Seit 1680 ziert ein Votivschiff das Gotteshaus Die Orgel wurde 1830/33 von Orgelbaumeister Johann Gottfried Rohlfs aus Esens gebaut. Die Kirchengemeinde wurde erstmals 1237 im Zusammenhang mit den Wahlen zur kirchlichen Gerichtsbarkeit erwähnt.Eine Besonderheit der Kirche ist das Hagioskop, eine mittelalterliche Lepraspalte.
Im Dorfzentrum steht ein Freiheitsdenkmal. Dieses aus Granitblöcken errichtete Denkmal wurde am 13. Oktober 1913 zur Erinnerung an die Schlacht bei Leipzig – 13. Oktober 1813 – enthüllt.

[Bearbeiten] Entwicklungsgeschichte

Der Untergrund des Ortskerns besteht aus einer sturmflutsicheren Anhöhe einer von der Insel Baltrum bis nach hier sich erstreckenden Grundmoräne der letzten Eiszeit.
Dass dies ein uralter Siedlungsplatz ist, belegen Funde aus der Steinzeit. Eine Steinaxt, ein Steinbeil und Bruchstücke einer Steinsichel wurden hier entdeckt. Aus der Bronzezeit stammen Keramikbruchstücke.
Dr. Wolfgang Schwarz, Archäologe bei der Ostfriesischen Landschaft, geht davon aus, dass diese Sandinsel erstmals etwa von 3.000 bis 800 vor der Zeitwende bewohnt war. Nach einer Zeit hohen Wasserstandes, bedingt durch globale Erwärmung, erfolgt eine neue Besiedlung vom zweiten bis zum fünften Jahrhundert nach Christo. Endlich dauerhaft bewohnt könnte der Ort dann etwa ab 650 sein. Professor Udolph, Fachmann für Ortsnamenkunde, geht davon aus, dass der alte Ortsname 'Reckenstede' auf den Siedler 'Recko' zurückgeht. Reckenstede, die Stelle des Recko. Er geht davon aus, dass diese endgültige Besiedlung zwischen 600 und 800 nach Christo zur Namensgebung führte. Dieser Name hielt sich bis ca. 1650. Bis 1750 wird der Ort als 'Roggenstädt' erwähnt, seitdem heißt er Roggenstede. Urkundlich genannt wird Roggenstede erstmals 1420.

[Bearbeiten] Gemarkung und Bodenstruktur

Die Gemarkung umfasst knapp 500 Hektar. Bis auf Teile der westlichen Flächen handelt es sich um von der Nordsee überschlicktes Niederungsmoor. Die Restfläche im Westen wurde durch Sturmfluten im 13. Jahrhundert seines Moorbesatzes weitgehend beraubt. Bei der einsetzenden Verlandung durch Anschwemmung von Kleipartikeln durch die Flutbewegungen der Nordsee entstand hier ertragreichere Seemarsch. Die Gesamtfläche ist als 'Alte Marsch' zu bezeichnen. Es hat sich im Laufe der Jahrhunderte eine 'Knickschicht', eine wasserundurchlässige Erdschicht gebildet. Diese lässt das Oberflächenwasser aus der Ackerkrume nicht absickern. Bis um 1963 kam zu diesem Dilemma noch eine total unbefriedigende Vorflut. – Die gesamte Fläche zwischen Roggenstede und Schwittersum, von Westerholt bis Dornum bildet eine riesige Senke. Hier sammelte sich das von der Geest abfließende Oberflächenwasser und staute vor den höhergelegenen jungen Poldern. War das Dorf ursprünglich ein Bauerndorf mit den entsprechenden Handwerkern, so gibt es hier, im Jahre 2005, noch zwei landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe. Etliche Flächen werden nicht bearbeitet.

[Bearbeiten] Siedlungsentwicklung

Bis zur Gemeindereform 1972 war der Ort eine selbständige Gemeinde im Landkreis Wittmund. Seitdem ist Roggenstede ein Gemeindeteil der Gemeinde Dornum im Landkreis Aurich. Über Jahrhunderte war Roggenstede ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Die Zeit verging in ruhigen Bahnen. Eine entscheidende Änderung brachte, hier wie überall, der einsetzende Flüchtlingsstrom nach dem Kriegsende 1945. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich auf fast 500 Personen. Doch nach der Währungsreform 1949 zogen viele den in den Ballungszentren entstehenden Arbeitsplätzen nach. Der Einwohnerstand pendelte sich wieder auf grob 250 Personen ein. Derzeit beträgt die Zahl nach einem Absinken auf etwa 230, z.Z. wieder 262 Personen. Nach Ausweisung eines Siedlungsgebietes spürt man einen leichten Anstieg.

[Bearbeiten] Dörfliches Leben

Die Kirchengemeinde, die Freiwillige Feuerwehr, gegründet 1904, der Heimatverein 'Dwarslopers' von 1987, der Klootschießer – und Bosselverein 'Up Höcht' von 1921, der Ortsverband Roggenstede im Sozialverband Deutschland e.V., um 1950 gegründet, sowie die Jagdgenossenschaft arbeiten kameradschaftlich zusammen und sehen es als ihre wesentliche Aufgabe an, für das Gemeinwohl im Dorf zu arbeiten. Zu erwähnen ist die Sterbekasse Roggenstede auf Gegenseitigkeit. Diese wurde um 1905 gegründet.

[Bearbeiten] Gewerbe und Fremdenverkehr

Sind die ursprünglichen Handwerker wie Huusmaker, Schmied, Maler/ Glaser, Gastwirtschaft, Weber, Schuster, Schneider verschwunden, so haben sich in den letzten Jahren ein Bauunternehmer, Frisiersalon, Heizungs-/ Sanitärbetrieb, Restaurant mit Gästehaus, Handweberei und Filzerei, Dienstleister und Ich-AG etabliert.
Seit Jahren hat sich der Fremdenverkehr kontinuierlich ausgeweitet. 18 Haushalte bieten derzeit Ferienwohnungen bzw. Zimmer an. In von auswärtigen Personen angekauften oder neuerstellten Gebäuden werden ebenfalls Betten bereitgehalten. Die Vermieter arbeiten überwiegend mit der 'Touristik GmbH Dornum' zusammen.


Die Texte sind mit ausdrücklicher Genehmigung entnommen und in seinem Auftrag hier eingestellt aus:
Mammen, Hartwig: Reckenstede, Roggenstädt, Roggenstede, 1995, Selbstverlag
Mammen, Hartwig: Roggenstede, Quellen und Fundstücke aus seiner Geschichte, 2000, Selbstverlag

[Bearbeiten] Weblinks

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