Donaueschinger Musiktage
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Donaueschinger Musiktage sind ein jährlich vom Südwestrundfunk in Donaueschingen veranstaltetes Festival für Uraufführungen zeitgenössischer Musik, derzeit gefördert durch das Land Baden-Württemberg, die Kulturstiftung des Bundes und die Ernst von Siemens Musikstiftung. Die Donaueschinger Musiktage finden jeweils am dritten Oktoberwochenende statt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 1921-1933
Die Musiktage wurden 1921 als "Donaueschinger Kammermusikaufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst" durch den Fürstlich Fürstenbergischen Musikdirektor Heinrich Burkard unter Protektion des Fürsten Max Egon II. von Fürstenberg gegründet und sind das älteste und traditionsreichste Festival für Neue Musik weltweit. Im ersten Konzert der Donaueschinger Kammermusik-Aufführungen zur Förderung zeitgenössischer Tonkunst am 31. Juli 1921 wurde das Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello, op. 16 von Paul Hindemith aufgeführt. In den folgenden Jahren fanden u. a. Uraufführungen von Werken Alban Bergs, Arnold Schönbergs und Anton Weberns statt.
[Bearbeiten] 1934-1945
Unter der künstlerischen Leitung von Hugo Herrmann erfolgt die Gründung eines Musikfestes, das "den nationalsozialistischen Anschauungen" entspricht. Titel der Festivals lauten u.a.: "Donaueschinger Musikfeiern", "Alte und neue Kammermusik aus dem schwäbisch-alemannischen Raum" und "Oberrheinisches Musikfest".
[Bearbeiten] 1946-1949
Bereits 1946 veranstaltet die "Gesellschaft der Musikfreunde", genehmigt von der französischen Besatzungsregierung als "Neue Musik Donaueschingen"ein erstes Festival. Weiterhin leitet Hugo Herrmann die Geschicke.
[Bearbeiten] 1950-1969
1959 nimmt die "Gesellschaft der Musikfreunde" Kontakt mit Heinrich Strobel, dem Leiter der Musikabteilung des Südwestfunks Baden-Baden auf. Eine Zusammenarbeit wird vereinbart. Seither trägt der Südwestfunk die künstlerische Verantwortung für das Festival. (Erst) mit dem Einstieg des SWF erfolgte die programmatische Akzentverschiebung auf Orchestermusik. Unter Strobels Leitung finden im Oktober 1950 die "Donaueschinger Musiktage für zeitgenössische Tonkunst" statt. Erstmals tritt das SWF-Sinfonieorchester unter Leitung seines Chefdirigentens Hans Rosbaud auf.
[Bearbeiten] 1970-1974
Nach dem Tod von Heinrich Strobel übernimmt Otto Tomek die künstlerische Leitung des Festivals, das 1971 erstmals als "Donaueschinger Musiktage" sein Publikum empfängt. 1972 wird erstmals der Karl-Sczuka-Preis des Südwestfunks während der Musiktage verliehen.
[Bearbeiten] 1975-1992
1975 übernimmt Josef Häusler die künstlerische Leitung, ab 1981 unterstützt durch Christof Bitter. Armin Köhler übernimmt 1992 die Stelle von Josef Häulser.
[Bearbeiten] seit 1993
hat Armin Köhler die künstlerische Leitung des Festivals inne. In den letzten Jahren haben sich die Donaueschinger einem breiteren Publikum geöffnet, auch ermöglicht durch die bis 2008 garantierte Förderung durch die Kulturstiftung des Bundes. Klangkunst und alternative Präsentations- und Rezeptionsformen nehmen unter Leitung Köhlers einen besonderen Raum ein.
[Bearbeiten] Literatur
Josef Häusler: Spiegel der Neuen Musik: Donaueschingen. Chronik - Tendenzen - Werkbesprechungen. Kassel etc.: 1996 - ISBN: 3761812329
