Dolchstab
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Als Dolchstab (engl. halberd), auch Stabdolch oder Dolchaxt, bezeichnet man eine dolchartige Klinge aus Bronze (seltener auch aus Stein), die durch ihre rechtwinklige Befestigung an einem langen hölzernen Schaft zu einer Art Hellebarde wird. Sie stellt eine Kombination von Stich- und Hiebwaffe dar. Ihre Bedeutung als Rangabzeichen oder Kultgerät geht aus Felsritzungen hervor. Sie stammen vom Übergang der Jungsteinzeit zur Kupferzeit (Äneolithikum). Manchmal ist ein Griff aus Metall angegossen, aus Irland liegen Exemplare mit erhaltenem Holzschaft vor.
[Bearbeiten] Verbreitung
Sie finden sich von Spanien bis nach Polen, oft als Gewässerfunde. Die ältesten Stabdolche stammen aus Irland (um 2300 v. Chr.), von dort aus hat sich die Idee über das heutige Frankreich nach Spanien, Italien und Mitteleuropa ausgebreitet (Schuhmacher 2002). Fundschwerpunkte liegen in Irland und Mitteldeutschland (Aunjetitzer Kultur). Dolchstäbe wurden in 2000 m Höhe rund um den Mont Bego in den ligurischen Alpen in den Fels geritzt. Der Statuenmenhir von Valdefuentes de Sangusin (Provinz Salamanca, Spanien) trägt Schwert und Stabdolch. Aber auch auf dem Menhir von Weilheim (Tübingen) sind Stabdolche dargestellt.
[Bearbeiten] Chinesische Stabdolche
Es gab den Dolchstab auch in China, von der Schang- (1450 v. Chr.) bis zur Han-Dynastie (220 n. Chr.)
[Bearbeiten] Literatur
- Dirk Brandherm, Die Dolche und Stabdolche der Steinkupfer- und der älteren Bronzezeit auf der Iberischen Halbinsel. Prähistorische Bronzefunde Abt. VI, Bd. 12.(Stuttgart, Steiner, 2003).
- Martin G. Comey, In the eye of the beholder: Some factors affecting the recording of context for Irish halberds. In: Journal of Irish Archaeology 12/13, 2003/04.
- Gretel Gallay, Die kupfer- und altbronzezeitlichen Dolche und Stabdolche in Frankreich. Prähistorische Bronzefunde Abteilung 6 Bd.5.(München, Beck 1981).
- Marek Gedl, Die Dolche und Stabdolche in Polen. Prähistorische Bronzefunde, Abteilung 6, Bd. 4 (München, Beck 1980).
- Thomas X. Schuhmacher, Some remarks on the origin and chronology of halberds in Europe. Oxford Journal of Archaeology 21(3) (2002), S. 263-288.
- Harry Wüstemann, Die Dolche und Stabdolche in Ostdeutschland; Prähistorische Bronzefunde , Abteilung VI Bd. 8.(Stuttgart, Franz Steiner Verlag 1995).