Statuenmenhir
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Statuenmenhire (auch Statuen-Menhire), sind Menhire, die mehr oder weniger deutliche anthropomorphe (menschengestaltige) Form, zumindest aber Kopfumrisse, Augenpaare oder Gesichter haben. Es gibt sie in einigen Ländern Europas, wo sie stets gemeinsam mit den unbearbeiteten Menhiren vorkommen. Auf Korsika stehen 630 ungestalteten Menhiren lediglich 73 Statuenmenhire gegenüber.
Auch auf dem italienischen Festland (Pontremoli) in der Toscana (weiblich), auf Sardinien (50 Stck. um Laconi), auf Korsika (Filitosa), in Aquitanien im Süden Frankreichs (Collorgues, Rouergat), in Portugal (Portela de Mogos), in der Schweiz (Petit Chasseur) und auf den Kanalinseln (Castel, Guernsey) und nicht zuletzt in Deutschland gibt es einzelne Statuenmenhire. Die Bamberger Götzen gehören als bisher einzige auf deutschen Boden gefundene Gruppe sachlich, aber vermutlich auch kulturell, in diese Kategorie.
Statuenmenhire stellen zumeist männliche und mitunter auch geschlechtlich unbestimmbare oder, an den Brüsten erkennbar, weibliche Wesen dar, die z.B. auf Korsika scheinbar auch Waffen tragen, in denen man jedoch Statussymbole erkennen sollte. Eine spätere, stark abstrahierte Ausprägung sind die sardischen Baityloi oder Bätyle, die z.B. in der Nähe des Gigantengrabes von Tamuli die Verehrung eines Hektapantheons von zur Hälfte mittels ihrer deutlichen brustartigen Wölbungen als weiblich einzustufenden Göttern darzustellen scheinen.
In der Bretagne und in Großbritannien gibt es Plattenmenhire, bei denen durch ein Rostrum, eine mehr oder weniger ausgeprägte Erhöhung in der Mitte der Oberkante lediglich ein Kopf oder Hals angedeutet ist, die ansonsten aber ungestaltet sind. In Nordirland finden sich im Co. Fermanagh kleine anthropomorphe Steinfiguren, die als Caldragh Idole bekannt geworden sind, deren Entstehungzeit jedoch nicht feststeht. Auch wegen ihrer mangelnden Größe von etwa 60 cm rechnet man sie nicht zu den Statuenmenhiren.
[Bearbeiten] Literatur
- Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. 2003. ISBN 3-930036-70-3
- Zylmann D.: Das Rätsel der Menhire 2003. ISBN 3-936326-07-X
