Die Nacht des Leguan (Film)
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Näheres zur Produktionsgeschichte und zur Rezeption |
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Die Nacht des Leguan |
Originaltitel: | The Night of the Iguana |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1963 |
Länge (PAL-DVD): | USA:125 / Deutschland:112 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | John Huston |
Drehbuch: | John Huston Anthony Veiller |
Produktion: | Ray Stark |
Musik: | Benjamin Frankel |
Kamera: | Gabriel Figueroa |
Schnitt: | Ralph Kemplen |
Besetzung | |
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Die Nacht des Leguan ist der Titel eines amerikanischen Schwarz-Weiß-Films der MGM aus dem Jahr 1964. Als literarische Vorlage diente das gleichnamige Theaterstück von Tennessee Williams.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der ehemalige Reverend Shannon (Richard Burton) fährt als Fremdenführer in einem Bus durch Mexiko. Sein Priestergewand hat er abgelegt, weil er an der Kirche zweifelte, dem Christentum blieb er aber weiter verbunden.
Er begleitet eine Gesellschaft von Lehrerinnen. Die Leiterin der Gruppe, Judith Fellowes ((Grayson Hall) beobachtet ihn mit Argwohn. Sie fühlt sich zudem dazu berufen, die 18jährige Charlotte Goodall (Sue Lyon) zu beaufsichtigen und zu "beschützen".
Doch Charlotte hat sich in Shannon verliebt. Als man die beiden entdeckt, schwört Miss Fellowes dafür zu sorgen, dass er seine Stellung verliert. Sie telegrafiert den Vorfall an die Direktion des Reiseveranstalters.
Als nächste Station wartet ein komfortables Hotel mit Klimaanlage auf die Reisegesellschaft, genau das Richtige nach der anstrengenden Fahrt durch Hitze und Staub. Und dorthin soll auch das Antworttelegramm der Direktion kommen.
Doch das will Shannon nicht zulassen. Er fährt an dem Hotel vorbei, natürlich unter wütendem Protest seiner Fahrgäste. Sein neues Ziel ist eine abgelegene Absteige, klein und schmierig. Er kennt die Besitzerin: Maxine (Ava Gardner), die Frau eines verstorbenen Freundes.
Ihr erzählt er seine Situation, und sie will ihm helfen. Sie geht gegen Miss Fellowes vor und hindert sie, erneuten Kontakt mit dem Reiseveranstalter aufzunehmen.
Die Lehrerinnen wollen sofort wieder abreisen, doch Shannon hat den Bus manövrierunfähig gemacht und den Schlüssel versteckt. Unter den Frauen bricht in der Hitze eine Panik aus, aber es bleibt ihnen nichts anderes übrig, als sich vorerst ihrem Schicksal zu ergeben.
Dann treffen zwei seltsame Reisende ein: Hannah Jelkes (Deborah Kerr) und ihr Großvater (Cyril Delevanti). Beide haben kein Geld, leben von der Hand in den Mund - oder besser gesagt: von der Mildtätigkeit ihrer Mitmenschen. Hannah malt und versucht, die Bilder zu verkaufen, ihr Großvater trägt eigene Gedichte vor und ist auf der Suche nach dem krönenden Abschluss seines letzten Werkes.
In der vor Hitze und Ungewissheit schwelenden Atmosphäre, dieser merkwürdigen Ansammlung diverser Charaktere entfaltet sich das Geschehen weiter: Charlotte findet einen neuen Freund, der Großvater stirbt nach Vollendung seines Werkes, Shannon entscheidet sich bei der Wahl zwischen Maxine und Hannah für die Hotelbesitzerin, mit er das Haus in Zukunft leiten will, der telegrafische Kontakt zur Außenwelt wird wieder hergestellt, und Hannah sowie die Lehrerinnen verlassen dann doch den einsamen Ort.
Und der Leguan, jene große Eidechse, die im Käfig hinter dem Hotel auf ihre Freiheit wartet, darf auch zurück in die freie Natur ...
[Bearbeiten] Hintergrund
- Auf der Bühne hatten Bette Davis und Shelley Winters die Rollen gespielt. Die Davis beanspruchte sie auch im Film.
- "Gedreht wurde der Film in einer kleinen mexikanischen Stadt namens Puerto Vallarta, die damals auf dem Landweg kaum zugänglich war, sodass die Ausrüstung per Boot transportiert wurde. Trotzdem schaffte es die Presse, in Scharen aufzukreuzen. Die Hauptattraktion war nicht nur die Besetzung an sich, sondern deren Beziehungen untereinander. Die Gardner hatte einmal ein Rendezvous mit Peter Viertel gehabt, der nun seine Frau Deborah Kerr begleitete, und Burtons Cleopatra-Affaire mit Elizabeth Taylor hatte damals gerade ihren Höhepunkt erreicht. Die Tatsache, dass die Taylor Burton nach Mexiko nachreiste und an fast allen Tagen dasaß, um ihn ... von den räuberischen Krallen Avas fernzuhalten, sorgte zweifellos für große Aufregung..." (John Daniell, Ava Gardner)
[Bearbeiten] Kritiken
- „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997: "Abgeflachte, aber darstellerisch wirkungsvolle Verfilmung eines Stücks von Tennessee Williams."
- prisma-online: "John Hustons atmosphärisch dichte Tennessee Williams-Verfilmung ist hochkarätig besetzt und hervorragend fotografiert. Das Theaterstück wurde von Star-Regisseur John Huston für die damalige Zeit typisch amerikanischem Stil für die Leinwand konzipiert: faszinierend und abstoßend zugleich, oft hart am Rande des Kitsches, mit einigen Zugeständnissen an den Publikumsgeschmack. Tenessee Williams ist einer der wenigen Autoren, die mit klaren Texten und Szenen das Seelenleben ihrer Figuren offenzulegen wissen. Das gelang ihm schon bei "Die Katze auf dem heißen Blechdach" und "Endstation Sehnsucht" und ist wohl der Grund dafür, dass seine Stücke immer gern von namhaften Regisseuren verfilmt wurden."
Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden verlieh der Produktion das Prädikat wertvoll.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Der Film war für vier Oscars nominiert
- Kostüme (sw): Dorothy Jeakins
- Ausstattung (sw): Stephen Grimes
- Kamera (sw): Gabriel Figueroa
- Nebendarstellerin: Grayson Hall
und erhielt den Oscar für Kostümbildung.
[Bearbeiten] Medien
[Bearbeiten] DVD-Veröffentlichung
- Die Nacht des Leguan. Warner Home Video 2006
[Bearbeiten] Soundtrack
- Benjamin Frankel: The Night of the Iguana. Suite, auf: Benjamin Frankel. Music for the Movies. cpo, Georgsmarienhütte 2002, Tonträger-Nr. cpo 999 809-2 – digitale Neueinspielung von Auszügen der Filmmusik durch das Queensland Symphony Orchestra unter der Leitung von Werner Andreas Albert
[Bearbeiten] Literatur
- Tennessee Williams: Die Nacht des Leguan. Stück in 3 Akten (Originaltitel: The Night of the Iguana). Deutsch von Nina Adler. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1994, 126 S., ISBN 3-596-11985-5
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- John Daniell: Ava Gardner, ihre Filme - ihr Leben, Heyne Filmbibliothek 107
- Illustrierte Film-Bühne, München, Nr. 6919