Die Lieps
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Lieps | |
---|---|
Die Lieps, Blick auf die Insel Kietzwerder |
|
Daten | |
Lage | Mecklenburg-Vorpommern |
Fläche | 4,31 km² |
maximale Tiefe | 3,6 m |
durchschnittliche Tiefe | 2,3 m |
Zuflüsse | kleine Bäche |
Abflüsse | Kanal zum Tollensesee |
Höhe über NN | 15 m |
Größere Städte in der Nähe | Neubrandenburg |
Größere Orte am Ufer | Prillwitz |
Besonderheiten | Der vermutete Platz des slawischen Heiligtums Rethra , eines der bedeutendsten Vogelschutzgebiete im Binnenland |
Die Lieps ist ein See in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).
Er befindet sich im Gebiet der kreisfreien Stadt Neubrandenburg, ist Teil des Naturschutzgebietes Nonnenhof nördlich von Neustrelitz und liegt nur wenige hundert Meter südlich des Tollensesees. Mit diesem See ist er in Richtung Norden über einen Kanal verbunden. Die West- Süd- und Ostufer bilden die Grenze zum Landkreis Mecklenburg-Strelitz, das Nordwestufer die Grenze zum Landkreis Müritz. Die Lieps ist 3 km lang, 2,5 km breit und hat eine durchschnittliche Wassertiefe von 2,3 m.
Die Lieps gehört als Teil des Naturschutzgebietes Nonnenhof zu einem bedeutenden binnenländischen Vogelschutzgebiet, welches seit 1988 als "Europäisches Vogelschutzgebiet" anerkannt ist. Jeglicher privater Bootsverkehr ist deshalb auf dem See untersagt. Nur Fahrgastschiffe verkehren zwischen Neubrandenburg und dem am südwestlichen Liepsufer gelegenen Prillwitz.
An den Ufern der Lieps liegt das Jagdschloss Prillwitz von dem man die sagenumwobene Inselwelt - die Halbinsel Nonnenhof mit dem Bacherswall sowie die Inseln Hanf-, Binsen- und Kietzwerder überblicken kann.
Im Gebiet von Tollensesee und Lieps wird seit Jahrhunderten das slawische Zentralheiligtum Rethra vermutet und gesucht, ohne dass ein Nachweis bisher gelungen wäre. Durch Anstauung des Wasserspiegels im 13. Jahrhundert um etwa 1,5 m liegen zahlreiche slawischer Kulturreste heute unterhalb der Wasserlinie. Bei Unterwassergrabungen in der Lieps, sowie bei Untersuchungen auf den Inseln und der Burgwallanlage auf der Halbinsel Nonnenhof, konnte eine ständige Besiedlung seit dem 7. Jahrhundert nachgewiesen werden. In spätslawischer Zeit hatte sich hier ein frühstädtisches Siedlungszentrum von herausragender historischer Dimension entwickelt. Bedeutendster Fund aus dem Tollensesee-Lieps-Gebiet ist ein doppelköpfiges slawisches Holzidol, das 1968 auf der Fischerinsel im Tollensesee ausgegraben wurde. Viele slawische Funde aus diesem Gebiet sind heute im Regionalmuseum Neubrandenburg zu besichtigen.
Die Biosphäre der Lieps ist noch intakt und Seeadler, Kranich, Fischreiher und Eisvögel sind häufig zu beobachten.
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 53° 27′ 4" n. Br., 13° 9′ 26" ö. L.