Das süße Leben
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Das süße Leben |
Originaltitel: | La dolce vita |
Produktionsland: | Italien, Frankreich |
Erscheinungsjahr: | 1960 |
Länge (PAL-DVD): | 174 Minuten |
Originalsprache: | Italienisch |
Altersfreigabe: | FSK 12 |
Stab | |
Regie: | Federico Fellini |
Drehbuch: | Federico Fellini Ennio Flaiano Tullio Pinelli |
Produktion: | Giuseppe Amato Franco Magli Angelo Rizzoli |
Musik: | Nino Rota |
Kamera: | Otello Martelli |
Schnitt: | Leo Cattozzo |
Besetzung | |
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Das süße Leben (Originaltitel: La dolce vita) ist ein Schwarzweißfilm von Federico Fellini aus dem Jahre 1960. In den Hauptrollen sind Marcello Mastroianni und Anita Ekberg zu sehen. Weltberühmt wurde die Szene mit Ekberg im Trevi-Brunnen.
Im Film geht es um das Leben der "High Society" im Rom der fünfziger Jahre. Das rauschhafte Leben zwischen Straßenflirt und allabendlichen Partys wird gestört durch die dadurch nicht weniger werdenden existenziellen Fragen des Lebens.
Der Film wurde 1960 mit der "Goldenen Palme" in Cannes ausgezeichnet und gewann 1962 einen Oscar für die besten Kostüme.
[Bearbeiten] Handlung
Der Boulevard-Journalist Marcello mit Schriftstellerambitionen, dargestellt von Marcello Mastroianni, steht im Mittelpunkt des Films. Der Frauenheld ist auf der Jagd nach den "süßen" Geheimnissen der Prominenz auf der Via Veneto mit ihren exklusiven Nachtclubs und Cafés, in denen das nächtliche Leben pulsiert. Immer umringt von einem Schwarm Fotografen (wovon der Ausdruck "Paparazzo" stammt, einer der Fotografen heißt so), die seiner Fährte in der Hoffnung auf eine gute Geschichte bzw. einen guten "Schuss" folgen, bewegt sich Marcello durch das sommerliche Rom. Bei seinen täglichen Streifzügen durch das Milieu des italienischen Jetsets lernt er zum Leidwesen seiner ihn penetrant bemutternden Verlobten eine Reihe faszinierender Frauen kennen. Doch sein nervöses und aufregendes Leben scheint ihn nur auf den ersten Blick zu befriedigen. Insgeheim träumt er davon, dem flüchtigen Leben zu entsagen und etwas Anständiges zu machen. Als ein enger Freund, der aufgrund seiner soliden Lebensweise als Vorbild galt, sich das Leben nimmt, entpuppt sich das von Marcello angestrebte Leben in Reichtum und Glamour als eine Welt des Scheins und der Vergänglichkeit.
[Bearbeiten] Kritiken
Fellini enttarnt in diesem Film sowohl den phänotypischen Medienapparat, als auch das dekadente, sinnentleerte Leben der wohlhabenden Gesellschaft. Doch die "upper class" dient nur als überspitztes Beispiel. Sie ist die Spitze des Eisberges einer ganzen Gesellschaft von konsumorientierten, egoistischen und oberflächlichen Menschen, die versuchen zu vergessen, indem sie sich der Rauschhaftigkeit des Lebens hingeben und ihren Verpflichtungen entziehen.
Am Ende des Films wird ganz deutlich, worauf das dargestellte Leben eine Reaktion ist, wenn beim Anblick des angeschwemmten Fisches (ein Rochen, der auf dem Rücken liegt) gefragt wird: "Wo ist hier eigentlich oben und unten?", und Marcello den Rufen des jungen Mädchens nur antworten kann: "Ich kann dich nicht verstehen, ich kann dich nicht verstehen, das Meer". Es ist die Reaktion auf ein konfuses, unverständlich und orientierungslos gewordenes Leben. Und so antwortet Marcello auch auf die Frage nach dem möglichen Grund für Steiners Selbstmord: "Vielleicht hat er es getan, weil er Angst hatte ,..., vielleicht hatte er Angst vor diesem Leben, vor der Zunkunft.".
- Lexikon des internationalen Films: "Der Film spürt mit größter Sensibilität der Faszination des Bösen nach und beschwört es mit hoher, aber nicht immer gleichwertiger Stilkunst."
- Prisma Online: "Fellinis mit beißendem Witz inszeniertes Gesellschaftsporträt ist ein Klassiker der Filmkunst. Der Betrachter des Films begleitet den Skandalblatt-Journalist durch Episoden, die während sieben Tagen und Nächten das "süße Leben" Roms zeigen. Das Ganze entpuppt sich als breitgefächertes und brillant gestaltetes Meisterwerk. Die Szene, in der Anita Ekberg in den Brunnen steigt, rief seinerzeit schockierte Zensoren auf den Plan."
- Frankfurter Rundschau, Frankfurt am Main 1986: "Ein epochaler Film, das Mosaik-Porträt einer Gesellschaft in der Stagnation eines Unter- und Übergangs (...) „La dolce vita“ ist eine oft satirisch zugespitzte Kritik an der Leere des „süßen Lebens“, der uneingestandenen Lebensangst."
- Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 793: "Farbenprächtiger Bilderbogen über die losen Sitten der römischen Schickeria. (...) Der Film, der die römische Gesellschaft desavouierte, löste bei einer Erstaufführung einen Skandal aus; berühmt die Szene, in der Anita Ekberg in der Fontana di Trevi badet. (...) Kinoklassiker." (Wertung: 3½ Sterne = außergewöhnlich)
[Bearbeiten] Weblinks
- La Dolce vita in der Internet Movie Database
- La dolce vita[1] im Dirk Jasper FilmLexikon