Corpo di spedizione italiano in Russia

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Das Corpo di spedizione italiano in Russia (Italienisches Expeditionskorps in Russland; C.S.I.R.) war ein italienisches Armeekorps im 2. Weltkrieg. Aufgestellt wurde es am 9. Juli 1941. Ab 1942 folgte der Ausbau zur Armata italiana in Russia (Italienische Armee in Russland; A.R.M.I.R.)

[Bearbeiten] Zusammensetzung

Das CSIR entstand aus Verbänden des sogenannten "motorisierten Armeekorps", dem man die entsprechenden Fahrzeuge aber nur bei Bedarf zuteilte. Kommandierender General des "motorisierten Armeekorps" und dann des etwa 60.000 Mann zählenden CSIR war Francesco Zingales. Zingales erkrankte bei der Verlegung des Korps nach Russland in Wien und wurde von General Giovanni Messe abgelöst. Obwohl sich Mussolini höchstpersönlich um die für die Ostfront vorgesehenen Truppen kümmerte, erhielt das Korps erst später genügend Fahrzeuge. Es verfügte neben zwei motorisierten Infanteriedivisionen, Torino und Pasubio, über die 3. Kavalleriedivision (divisione celere, dt.: "schnelle Division") Principe Amedeo Duca d'Aosta.

[Bearbeiten] CSIR/ARMIR-Operationen

Ab dem 11. Juli 1941 wurde das C.S.I.R. an die Ostfront verlegt und operierte dort im Bereich der Heeresgruppe Süd (Ukraine) zunächst recht erfolgreich (Dnjestr, Petrikowka, Dnjepropetrowsk). Das CSIR konnte sich vor allem auch dank des befriedigenden Ausrüstungs- und Motorisierungsstandes gut in die deutschen Operationen einfügen. 1942 baute man das italienische Expeditionskorps auf Mussolinis Wunsch zur "Italienischen Armee in Russland" (Armata Italiana in Russia; ARMIR) aus, die auch die Bezeichnung "8. Armee" trug. Neben dem CSIR (jetzt XXXV. Korps) unterstanden der 8. Armee nun auch das II. Korps (Divisionen Ravenna, Cosseria, Sforzesca) und das Gebirgsjägerkorps (Alpini; Divisionen Tridentina, Julia, Cuneense; Res.inf.div. Vicenza; 1943: XXIV Korps). Letzteres sollte eigentlich im Kaukasus operieren, dann verlegte man es in die russische Steppe. Ende 1942 Anfang 1943 wurde die 8. italienische Armee am Don durch eine russische Großoffensive ("Operation Saturn") vernichtet. Bei diesen Kämpfen geriet das Alpinikorps hinter die feindlichen Linien. Nach zweiwöchigen schweren Gefechten bei starkem Frost erreichten sie, stark dezimiert, wieder die eigenen Linien. Von den über 200.000 Soldaten der 8. italienischen Armee kehrte im Frühjahr 1943 nur ein Bruchteil nach Italien zurück.

[Bearbeiten] Folgen

Mit der Entscheidung, ein motorisiertes Korps nach Russland zu schicken, wollte Mussolini seinen Teil an der "Beute" sichern. Diese Entscheidung zersplitterte die für den Krieg in ihrer Gesamtheit schlecht vorbereiteten italienischen Streitkräfte noch weiter (Frankreich, Balkan, Nord- und Ostafrika), statt sie auf wesentlichere und erreichbarere Ziele anzusetzen. Insbesondere in Nordafrika fehlte es den italienischen Truppen an Fahrzeugen und guter Artillerie, doch angesichts der Verluste auf den Nachschublinien durch das Mittelmeer wird zurecht die Frage aufgeworfen, ob Material und Waffen der 8. Armee in Nordafrika auf wirksame Weise zum Einsatz gekommen wären. Das CSIR konnte zunächst Erfolge verbuchen, weil es motorisiert, klein und somit gerade noch gut zu versorgen war. Mit der Vervierfachung der italienischen Kräfte in Russland verschlechterte sich deren allgemeiner Qualitätsstandart und vor allem ihre Nachschubsituation drastisch (die Idee, Gebirgsjäger in der Steppe gegen Panzer einzusetzen, war völlig abwegig). Gegen massive russische Panzerangriffe (T-34) vermochte die 8. Armee kaum mehr etwas auszurichten.