Christkönigsfest
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Mit dem Christkönigssonntag schließt das katholische Kirchenjahr am Sonntag vor dem ersten Advent.
Es ist ein recht junges Fest und wurde anlässlich des Heiligen Jahres 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa 325 von Papst Pius XI. in seiner Enzyklika Quas Primas vom 11. Dezember 1925 eingesetzt.
Es betont in der Katholischen Glaubenslehre die wahre Königsherrschaft Christi und richtet sich damit gegen den Säkularismus und Laizismus. Die Christkönigsverehrung steht "im Spannungsfeld zwischen Frömmigkeit und Politik" (Bernhard Krautter).
In der Katholischen Kirche, insbesondere bei der katholischen Jugend der Weimarer Republik und des Dritten Reichs, spielte die Christkönigsverehrung eine große Rolle. Entgegen dem Führerkult der säkularen Gesellschaft konnten junge Katholiken an Prozessionen und Feiern teilnehmen und sich so gefahrlos von der Ideologie des Nationalsozialismus abgrenzen.
Davon zeugen auch die ersten Kirchen, die dieses Patrozinium erhalten haben. Bereits am 21. November 1926 wird in Bischofsheim bei Rüsselsheim die wohl erste Christkönig-Kirche geweiht. Es folgt 1928 eine Weihe in Stuttgart-Vaihingen. Ein Jahr danach, am 27. Oktober, kommt eine Kirche im bayerischen Rosenheim hinzu. Am 15. Juli 1934 hat die Kirche im benachtbarten Wildenwart das Patrozinium erhalten. In Österreich einigte man sich für die "Friedenskirche" in Linz zwar schon am 1. Mai 1934 auf das Patrozinium Christkönig. Die Weihe fand aber erst am 25. November 1934 statt.
Für die katholische Jugend wurde das Fest bedeutsam, da die Nationalsozialisten das Reichssportfest auf den Dreifaltigkeitssonntag, dem Sonntag nach Pfingsten legten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts feierten an diesem Tag die katholischen Jugendverbände an ihren zentralen Orten den so genannten Bekenntnissonntag: im Rahmen von Gottesdiensten, Fahnenabordnungen und Feiern bekannten sie ihre Zugehörigkeit zu Jesus Christus. Durch die Maßnahme der Nationalsozialisten mussten die Verbände jedoch ausweichen. Sie wählten stattdessen den Christkönigssonntag, der am letzten Sonntag im Oktober begangen wurde.
Nach der Liturgiereform des II. Vatikanums feiert man das Fest am letzten Sonntag im Kirchenjahr und damit Ende November. Dadurch gibt es jetzt zugleich einen gewissen Bezug zum Ewigkeitssonntag in vielen protestantischen Kirchen.
[Bearbeiten] Theologische Begründung
Das Fest soll die Königsherrschaft Gottes betonen, ohne dabei in eine exaltierte Beanspruchung weltlicher Macht zu gelangen. Daher ist das Fest einerseits mit dem Königtum Jesu Christi über das Volk Gottes (Israel) verknüpft, aber auch mit der Passion Christi: Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden? Er antwortete ihm: Du sagst es (Lk 23,3). Jesus beansprucht die Königsherrschaft vor Pilatus, ist aber bereit, eine Dornenkrone statt einer Herrscherkrone aufzusetzen: Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! (Mt 27,29).
[Bearbeiten] Liturgische Bräuche und Gesänge
Das Fest hat ausgesprochenen Bekenntnischarakter und soll daher mit einer Prozession verbunden sein. Die Fahnen der teilnehmenden (Jugend-)Gruppen sind dabei wichtig, wie auch die Uniformierung der Teilnehmer, die auf diese Weise eine Alternative zur diktatorischen, oft faschistoide, Vereinskultur bieten wollen.
Dabei wird meist das Kirchenlied gesungen, das mit dem Fest eng verwachsen ist:
- O Du mein Heiland hoch und hehr,
dem sich der Himmel beuget,
von dessen Liebe, dessen Macht die ganze Schöpfung zeuget:
Christus mein König, Dir allein schenk ich die Liebe stark und rein, bis in den Tod die Treue.
