Château Petrus
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Petrus heißt der Wein von einem der teuersten Weingüter der Erde, dem Château Petrus in Pomerol bei Libourne in der Gegend von Bordeaux. Die verwendeten Rebsorten sind zu 95% Merlot und mit 5%-Anteil Cabernet Franc.
In der Hofeinfahrt dieses kleinen, unscheinbaren Weingutes befindet sich in einer Nische eine Steinfigur des Apostels Petrus. Markant sind die hellblauen Fensterrahmen, die in dieser Gegend (2003) nur das Château Petrus zeigt.
Der Name wird Peh-trüss gesprochen: hartes P, langes e, mit Betonung auf der zweiten Silbe.
In allerbesten Jahren, wenn die Wein-Kritiker Höchstnoten vergeben, erreichen die Flaschenpreise (für die Normalflasche 0,75 Liter) Preise von über 2.000 Euro. Selbst in schlechten Jahren kostet eine Flasche selten unter 300 Euro.
Die Rebfläche des Gutes beträgt nur 11,5 ha. Sie ist zu 95% mit Merlot und zu 5% mit Cabernet Franc bestockt. Die Jahresproduktion liegt bei nur 25.000 bis 30.000 Flaschen. Der Wein von Petrus ist somit auch wegen der winzigen erzeugten Mengen im Markt rar. Oftmals ist der Erwerb einer Flasche Petrus an den Erwerb großer Mengen anderen Weines gekoppelt. Ein Beispiel: Die Gruppe Mövenpick bot in Deutschland 2002 in der Subskription Weine von Petrus an; erst bei einem Erwerb anderer Weine im Wert von über 4.000 Euro hatte man das Recht, eine Einzelflasche Petrus hinzukaufen zu dürfen.
Es gibt weniger bekannte Nachbargüter, die kaum weniger gut sind, deren Weine jedoch manchmal nur ein Drittel des Petrus kosten (La Conseillante, Lafleur). Ungewöhnlich allerdings ist auch die "Rolls Royce"-Methode auf Château Petrus, den Wein zu lesen: im Normalfall werden Trauben feldweise geerntet, so wie sie reif sind. Wenn jemand hohen Aufwand treibt, lässt er mehrfach Trauben auf demselben Feld lesen. Petrus setzt noch einen drauf: in schwierigen Umständen werden einzelne Beeren aus der Traube gelesen, und dies mehrfach, bis ein Feld abgeerntet ist - ein Methode, die sonst nur bei den süßen Weinen von Sauternes verwendet wird. Und nicht nur der Aufwand im Weinfeld ist dermaßen hoch - legendär sind die Geschichten zur Vernichtung bzw. Nichtverwendung und Abverkauf von Wein, der in einzelnen Jahren den enormen Ansprüchen des Gutes einmal wetterbedingt nicht gewachsen war. Ungewöhnlicher Aufwand wird betrieben: als einmal Erntezeit war und die teuren Erntehelfer-Mannschaften schon startbereit waren, es aber die Nacht zuvor geregnet hatte, wurde erstmals in der Geschichte der Weinbereitung eine Lufttrockung der Trauben am Weinstock herbeigeführt: der Eigner schickte einen Hubschrauber, der im langsamen Tiefflug den Weinberg abflog. Dessen Rotorwinde trockneten die Trauben vor der Tagesernte.
Nur die Weine des Burgunder-Weingutes Domaine Romanée-Conti sind gelegentlich noch teurer, jedoch nicht zwingend in denselben Jahren.
Das Weingut befindet sich im Besitz von Jean-Pierre Moueix, dem noch einige Güter mehr gehören: Petrus ist das Flaggschiff seines Wein-Imperiums.
Nachdem mittlerweile alle anliegenden Weingüter in Pomerol rund um das Petrus den Gebrüdern Moueix gehören, ist es nicht mehr nachvollziehbar welche Trauben in welchen Wein einfliessen und die immense Nachfrage nach dem Markennamen "Petrus" kann so eher gesättigt werden.
