Byzantinische Zeit (Ägypten)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die byzantinische Zeit begann in Ägypten 395 nach Christus mit der Aufteilung des Römischen Reichs. Sie kann auch als Fortsetzung der spätrömischen Phase des Landes verstanden werden und endete mit der Eroberung des Landes durch die Araber im Jahre 642.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bedeutung
Diese Epoche Ägyptens war gekennzeichnet durch die Bildung und Verbreitung des Christentums. Von den verschiedenen Patriarchen Alexandrias wurden die unterschiedlichsten Lehren gepredigt, die manchmal sogar mit Gewalt durchgesetzt werden sollten.
[Bearbeiten] Chronologische Abschnitte
Zur Zeit des oströmischen bzw. frühbyzantinischen Herrschers Arcadius war der Gründer der nationalägyptischen (koptischen) Kirche, Schenute, Vorsteher des Weißen Klosters bei Sohag. Theophilus von Alexandria versuchte seine Lehre, dass Gott anthropomorph sei, also in menschlicher Gestalt auftrete, gegen seine Gegner mit Gewalt durchzusetzen.
408 bestieg der junge Kaiser Theodosius II. den Thron in Ostrom. Vier Jahre später starb Theophilus von Alexandria. Sein Nachfolger wurde Kyrill. In Alexandria wurde 415 die heidnische Philosophin Hypatia hingerichtet.
Kyrills Nachfolger Dioskur, der 444 das Patriarchenamt übernahm, konnte sich auf der sogenannten Räubersynode von Ephesus 449 mit seiner monophysitischen Lehre durchsetzen. Doch nur zwei Jahre später kam es auf dem vierten ökumenischen Konzil in Chalcedon zur Spaltung. Papst Leo der Große verwarf die monophysitische Lehre. Die Ägypter hielten aber mehrheitlich daran fest.
Kaiser Markian bekämpfte während seiner Amtszeit, 450 bis 457, die Nubier und Blemmeyer. Aus dem Jahr 502 ist eine Hungersnot in Ägypten belegt.
Kaiser Justinian I. erließ während seiner Regierungszeit neue Verwaltungsregeln für das Land. Ägypten war eine der reichsten und wichtigsten Provinzen des Oströmischen Reiches. In Alexandria wurde die antike Bildung noch lange gepflegt, und auch auf dem flachen Land gab es noch im 6. Jahrhundert Menschen, die eine klassische Erziehung (paideia) genossen hatten, wie das Beispiel des Dioskoros zeigt.
619 fielen die Perser unter Chosrau II. in Ägypten ein. Alexandria wurde von ihnen eingenommen. 630 konnten sie durch Herakleios wieder vertrieben werden.
Der oströmische Triumph währte nicht lange: Die Araber begannen seit 634 mit der Eroberung des nahen Ostens. 636 fiel Damaskus. Der Feldherr Amr ibn al-As eroberte für seinen Kalifen Umar ibn al-Chattab Pelusium und schlug das byzantinische Heer 640 bei Heliopolis, 642 fiel Alexandria. Damit begann in Ägypten die Frühislamische Zeit.
[Bearbeiten] Siehe auch
Liste der Präfekten von Ägypten
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Literatur
Vordynastische Zeit | Frühdynastische Zeit | Altes Reich | Erste Zwischenzeit | Mittleres Reich | Zweite Zwischenzeit | Neues Reich | Dritte Zwischenzeit | Späte Pharaonenzeit | Griechisch-Römische Zeit | Byzantinische Zeit | Frühislamische Zeit | Fatimiden | Ayyubiden | Mamluken | Osmanenherrschaft | Ägyptische Expedition | Dynastie des Muhammad Ali | Britische Herrschaft | Königreich Ägypten | Republik Ägypten