Buschzulage
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Buschzulage ist ein (inoffizielles) Wort, welches seit 1990 eine Sonderzahlung für Beamte aus Westdeutschland bezeichnet, die zusätzlich zum Westgehalt im Osten bezahlt wird, um einen Anreiz zur temporären Arbeit dort zu setzen. Anfangs von fast allen toleriert, geriet sie schnell zum Unmutserreger. Das anfangs scherzhaft gebrauchte Wort wurde bald als Schimpfwort verwendet.
Hierbei steht Busch für eine Infrastruktur- und zuweilen trostlose Gegend (etwa australischer Busch), die Zulage als Ausgleich dafür, trotz dieser vermeintlichen Nachteile in diese Gegend zu gehen. Mit Busch war in diesem Kontext aber konkret Ostdeutschland gemeint. Grund für den mit der Buschzulage verbundenen Unmut war zum einen die Herabwürdigung von Ostdeutschland und seinen Einwohnern, unterstellt "Busch" doch Unzivilisiertheit, zum anderen die damit verbundene Diskriminierung durch die Mehrbezahlung, in deren Genuss per Konstruktion nur Westdeutsche, jedoch keine Ostdeutschen kommen konnten.
[Bearbeiten] Telekom-Zulage
2004 gab es heftige Proteststürme gegen eine als längst überholt angesehene Zulage für Telekom-Beamte, von denen die örtlichen Arbeitsämter, wohlwollend formuliert aber unmissverständlich von ihnen ausgedrückt, nicht viel hielten. Diese Zulage wurde ebenfalls "Buschzulage" genannt, wobei die Bezeichnung in diesem Fall Protest ausdrückt. Der Begriff heißt in der Beamtensprache "Schnellentscheidungszulage".
Im Osten Deutschlands gibt es verhältnismäßig wenige Beamte. Qualifizierte Arbeitslose, die regional auf einem nicht mehr vorhandenen freien Arbeitsmarkt chancenlos waren, wären bereit gewesen die gleiche Arbeit für 1000 Euro brutto statt 1800-3000 Euro netto zu erledigen. Sie erhielten keine Chance, da aus gesetzlichen Gründen mit der Bearbeitung von tausenden persönlicher Daten nur Beamte betraut werden dürfen.
Die Zulage bestand aus West- statt Ostgehalt, Beamten- statt Angestellten/ABM-Tarif, 5000 Euro Einmalzahlung, 500 Euro Monatspauschale, kostenloser Unterkunft und bezahlten Heimfahrten.
Nach Massenprotesten wurde vom damaligen Wirtschaftsminister Clement angekündigt, dass der Anteil der verschickten Beamten reduziert werden solle. Von der Agentur für Arbeit wurde das zwischenzeitlich dementiert. Nach neuen Meldungen bleibt es bei der Bearbeitung durch Beamte.
Die ausschließliche Entsendung von Beamten unter Zahlung der "Buschzulage" wird von Ostdeutschen als Diskriminierung empfunden. Selbst die Ministerpräsidenten protestierten parteiübergreifend.
