Burschenschaftsdenkmal
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Burschenschaftsdenkmal im Süden Eisenachs auf der Göpelskuppe erinnert an die Burschenschaften, die seit 1815 (Urburschenschaft) in Deutschland entstanden und durch die Karlsbader Beschlüsse verboten worden waren.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entstehung
Nach der Errichtung des Deutschen Kaiserreiches 1871 und der Umsetzung der kleindeutschen Lösung zur Einigung Deutschlands war für Teile der Verbindungstudenten, insbesondere für die burschenschaftlichen Verbände, die Vision der Jenenser Urburschenschaft von 1815 erfüllt. Für alle, die an der Einigung Deutschlands mitgewirkt hatten, sollte deshalb ein Denkmal entstehen.
Das 33 Meter hohe Denkmal wurde nach den Plänen des Dresdner Architekten Wilhelm Kreis entworfen und nach 2 Jahren Bauzeit am 22. Mai 1902 mit einem Festzug von ca. 2000 Personen feierlich eingeweiht. Es besteht aus Muschelkalk und trägt am Architrav das Motto der Burschenschaften: „Ehre, Freiheit, Vaterland“. Seit kurzem steht über dem Eingang die Inschrift "dem vereinten Vaterland".
Der Dresdner Jugenstil-Maler Otto Gussmann erstellte das Deckengemälde. Es stellt Ragnarök, die Götterdämmerung, den Kampf des germanischen Göttergeschlechts der Asen gegen die Mächte der Finsternis, dar.
[Bearbeiten] DDR
Trotz der alliierten Bombenangriffe auf Eisenach im Zweiten Weltkrieg wurde das Denkmal nicht beschädigt. Es war jedoch für die neuen Machthaber ein Zeichen für Feudalismus und Reaktion. Deshalb wurde das Burschenschaftsdenkmal mutwillig beschädigt; Fenster und Statuen zerstört. Schweren Schaden nahm insbesondere die Ausmalung (Deckengemälde) durch die nach dem Zumauern der Fensteröffnungen fehlende Belüftung.
Neben den Plänen für eine Sprengung gab es später auch die Idee, eine Volkssternwarte im Denkmal zu errichten.
[Bearbeiten] Wiederherstellung
Nach der Rückgabe des Burschenschaftsdenkmals und der dazugehörigen Hotels „Berghof“ nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung an die Deutsche Burschenschaft wurde die Bausubstanz gesichert und das Gebäude saniert. Es ist heute wieder zu besichtigen.
Seit April 2006 wird das Deckengemälde des Malers Otto Gussmann wiederhergestellt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Denkmalerhaltungsverein Eisenach e.V. (Hrsg.): 100 Jahre Burschenschaftsdenkmal. 2002
[Bearbeiten] Weblinks
- Burschenschaftsdenkmal - Bilder und Hintergrundinformationen zum Burschenschaftsdenkmal und zu dessen Geschichte.
- Denkmalerhaltungsverein - Hintergrundinformationen zur Denkmalpflege des Burschenschaftsdenkmals.