Bristol Taurus

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Der Taurus war ein aufgeladener Mehrfachsternmotor mit 14 Zylindern, der von der Bristol Aircraft Company produziert wurde. Er wurde 1936 als luftgekühlter Flugmotor aus dem bereits vorhandenen 7-zylindrigen Einfachsternmotor Aquila entwickelt, indem ein weiterer 7-Zylinder-Stern hinzugefügt wurde. Der Taurus ist also ein Doppelsternmotor, bei dem der hintere Stern so verdreht ist, daß seine Zylinder zwischen den vorderen hindurchschauen. So wird eine ausreichende Luftkühlung aller Zylinder sichergestellt, was bei einem kompakten lesitungstarken Motor sehr wichtig ist. Der Taurus leistete gleich zu Beginn seiner Entwicklung schon über 1.000 PS (750 kW).

Bristol verwendete für den Taurus (aber auch für andere Doppelsternmotoren wie den Hercules und den Centaurus) keine Ventile für den Gasaustausch, sondern eine "Burt-McCollum"-Schiebersteuerung. Dadurch ließen sich höhere Verdichtungsverhältnisse realisieren, der mechanische Wirkungsgrad stieg gegenüber einer stößelbetätigten OHV-Ventilsteuerung, die Kolbentemperatur lag niedriger als bei Zweiventilmotoren und es konnten höhere Drehzahlen erreicht werden, was der Leistung des Motors zuträglich ist. Einziger Nachteil ist der deutlich höhere Konstruktions- und Fertigungsaufwand.

Eigentlich wollte Bristol in den 1930er Jahren den Aquila sowie den Perseus als seine beiden Hauptprodukte bauen und anbieten, doch der rasante Anstieg an Größe und Geschwindigkeit der damaligen Flugzeuge verlangte nach immer größeren und stärkeren Triebwerken. So entwickelte Bristol aus beiden Motoren entsprechende Doppelstern-Varianten - aus dem Aquila wurde der Taurus und aus dem Perseus der Hercules.

Die ersten Taurus-Motoren wurden kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges ausgeliefert. Sie wurden im eigenen Bristol Beaufort-Torpedo-Bomber eingesetzt. Als dieses Flugzeug später mit dem berühmten Pratt & Whitney R-1830 Twin Wasp ausgestattet wurde, fiel seine Flugleistung, obwohl der Twin Wasp leichter und stärker war.

Der Taurus kam über ein paar Jahre Einsatz im Beaufort nicht hinaus. Sein Bruder Hercules dagegen fand weite Verbreitung.

[Bearbeiten] Technische Daten des Taurus II

• Typ: 14-zylindriger, kompressorgeladener Viertakt-Doppelsternmotor mit Luftkühlung und Doppelzündung
• Ventilsteuerung: "Burt-McCollum"-Schiebersteuerung
• Bohrung: 127 mm (5 in)
• Hub: 143 mm (5,625 in)
• Hubraum: 25,36 Liter (1.546 cubin)
• Kompression: 7,75 : 1
• Leistung: 1.010 PS (743 kW) bei 3.220 U/min (Startleistung) bzw. 1.065 PS (783 kW) bei 3.220 U/min (Kurzzeitleistung)
• spez. Leistung: 39,8 PS/l (29,3 kW/l)
• Masse: 590 kg (1.300 lb)
• Leistungsgewicht: 0,584 kg/PS (0,794 kg/kW)
• Benzin: 87 Oktan
• Produktion: etwa 3400 Stück (von 1937 bis 1943)

[Bearbeiten] Technische Daten des Taurus XII

• Typ: 14-zylindriger, kompressorgeladener Viertakt-Doppelsternmotor mit Luftkühlung und Doppelzündung
• Ventilsteuerung: "Burt-McCollum"-Schiebersteuerung
• Bohrung: 127 mm (5 in)
• Hub: 137 mm (5,4 in)
• Hubraum: 24,30 Liter (1.484 cubin)
• Kompression: 7.75 : 1
• Leistung: 1.130 PS (831 kW) bei 3.100 U/min
• spez. Leistung: 46,5 PS/l (34,2 kW/l)
• Masse: 590 kg (1.300 lb)
• Leistungsgewicht: 0,522 kg/PS (0,710 kg/kW)
• Benzin: 87 Oktan