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Beromünster

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Wappen
Wappen von Beromünster
Basisdaten
Kanton: Luzern
Bezirk: Sursee
BFS-Nr.: 1081
PLZ: 6215
Koordinaten: 47° 12' n. Br.
8° 12' ö. L.
Höhe: 642 m ü. M.
Fläche: 6.10 km²
Einwohner: 2'538 (31. Dezember 2005)
Website: www.beromuenster.ch
Karte
Karte von Beromünster

Beromünster (bis 1934 Münster (LU) genannt) ist eine Gemeinde im Amt Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Fusionen und Fusionspläne

Die alte Gemeinde Beromünster fusionierte am 1. September 2004 mit der Gemeinde Schwarzenbach LU. Der Name der neuen Gemeinde ist Beromünster. Eine weitere Fusion mit Nachbargemeinden (eventuell unter dem Namen Michelsamt) ist geplant. Siehe dazu: Gemeindefusionen und geplante Gemeindefusionen im Kanton Luzern

[Bearbeiten] Ortsname

In der Alten Eidgenossenschaft war bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Bezeichnung Münster im Aargau zur Unterscheidung üblich. Bis 1934 hiess die Gemeinde offiziell Münster (LU). Der neue Name Beromünster diente erneut der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten. Für die Vorsilbe Bero- wurde auf den Grafen Bero zurückgegriffen, der zu Erinnerung an seinen Sohn, der im Kampf mit einem Bären gestorben sein soll, im Ort eine Kapelle stiftete.

[Bearbeiten] Landessender Beromünster

Der Landessender Beromünster (das spätere Schweizer Radio DRS) wurde mit dem 1937 errichteten Blosenbergturm eröffnet. Auf diese Weise wurde Beromünster in der ganzen Deutschschweiz bekannt, zumal im Zweiten Weltkrieg, als die Geistige Landesverteidigung wesentlich auch auf dem neuen Propagandamedium Radio beruhte. Neben dem Blosenbergturm gibt es in Beromünster noch einen zweiten Sendeturm, der wie der Blosenbergturm als freistehender Stahlfachwerkturm ausgeführt ist und als Reserveantenne dient.

Der Blosenbergturm - der Sendeturm von Beromünster
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Der Blosenbergturm - der Sendeturm von Beromünster

[Bearbeiten] Geographie

Blick auf Beromünster
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Blick auf Beromünster

Beromünster liegt im oberen Bereich des Wynentals und wird von der Wyna durchflossen. Bis auf kleine Bereiche am Ufer der Wyna und einem Teil des Waldes Wiholz im Süden des Orts ist das ganze Gemeindegebiet gerodet. Vom gesamten Gemeindeareal sind 65,2% landwirtschaftliche Nutzfläche, 25,4% Siedlungsgebiet und nur 9,1% Wald und Gehölz.

Der Ortsteil Schwarzenbach (662 m.ü.M.; 3,2 km nordnordöstlich von Beromünster) liegt auf dem nördlichen Ausläufer der Erlosen zwischen Wynen- und Seetal. Der Ostabhang der Erlosen Richtung Seetal ist noch teilweise stark mit Wald bedeckt. Südsüdöstlich des Dorfs liegt die Anhöhe Hohwacht , die mit 691 m.ü.M. den höchsten Punkt der Gemeinde bildet. Nebst dem Dorf gibt es noch die Weiler Lüsch (im Norden), Grüt (im Nordosten) und die Häusergruppe Rüti (im Südsüdosten des Dorfs). Westlich des Dorfs entspringt der Schwarzenbach , der nach kurzem Lauf in die Wyna fliesst. Vom Areal von 331 ha (ohne Seeanteil) werden 64,4% landwirtschaftlich genutzt, fast ein Drittel (31,1%) sind mit Wald und Gehölz bedeckt und nur 4,5% Siedlungsgebiet.

[Bearbeiten] Nachbargemeinden

Beromünster grenzt an die luzernischen Gemeinden Ermensee, Gunzwil, Mosen und Neudorf - sowie an die Gemeinden Beinwil am See und Menziken im Kanton Aargau.


[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Ortsteil Beromünster
Jahr Einwohner
1798 939
1837 1'071
1860 1'198
1900 973
1930 1'190
1950 1'434
1960 1'443
1970 1'552
1980 1'836
1990 2'094
2000 2'358
2004 2'301
Bevölkerungsentwicklung
Ortsteil Schwarzenbach
Jahr Einwohner
1850 189
1870 196
1888 169
1900 183
1920 179
1941 178
1960 182
1970 188
1980 204
1990 208
2000 233
2004 231

[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung

  • Ortsteil Beromünster

Die Bevölkerung wuchs von 1798 bis 1860 an (1798-1860: +27,6%). Danach blieb sie mit Ausnahme des Jahres 1900 bis 1930 stabil. Danach wuchs sie bis ins Jahr 2000 (mit Ausnahme der 50-er-Jahre) stark an(1930-2000: +98,2%). Seither schwankt sie, geht tendenziell aber eher zurück (2000-2004: -2,4%).

  • Ortsteil Schwarzenbach LU

Die Bevölkerung stieg zwar leicht zwischen 1850 und 1870 und sank dann bis 1888 auf ihr historisches Tief. Sie blieb ansonsten bis 1970 stets im Bereich zwischen 171 und 188 Personen. Bis ins Jahr 2000 gab es - mit Ausnahme der 80-er-Jahre - ein starkes Wachstum (1970-2000: +23,9%). Seither stagniert die Einwohnerzahl.


[Bearbeiten] Sprache

Die Bevölkerung spricht als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 ergab sich folgendes Bild:

  • Gemeinde Beromünster

Es gaben 90,1% Deutsch, 4,6% Albanisch und 2,1% Serbokroatisch als Hauptsprache an.

  • Ortsteil Schwarzenbach

Es gaben 96,57% Deutsch, 1,72% Italienisch und 0,86% Französisch als Hauptsprache an.

[Bearbeiten] Religionen - Konfessionen

Früher waren alle Bewohner Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sieht die religiöse Landschaft wie folgt aus:

  • Ortsteil Beromünster

80,41% römisch-katholische-, 7,08% evangelisch-reformierte- und 1,91% orthodoxe Christen. Daneben 5,47% Muslime und 2,80% Konfessionslose.

  • Ortsteil Schwarzenbach

77,68% römisch-katholische, 14,59% evangelisch-reformierte- und 1,72% freikirchliche Christen. Daneben 3,86% Konfessionslose und 1,29% Muslime.

  • Gemeinde Beromünster

80,16% römisch-katholische-, 7,76% evangelisch-reformierte- und 1,74% orthodoxe Christen. Daneben 5,09% Muslime und 2,89% Konfessionslose.

[Bearbeiten] Herkunft und Nationalität

Ende 2004 waren von den 2'532 Einwohnern 2'167 Schweizer und 365 (=14,4%) Ausländer. Dabei betrug der Ausländeranteil im Ortsteil Beromünster 15,6% und im Ortsteil Schwarzenbach 2,2%. Bei der letzten Volkszählung war die Situation wie folgt:

  • Gemeinde Beromünster

Von den Einwohnern waren 82,01% (einschlieslich Doppelbürger 84,33%) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro (sowohl Albaner wie Slawen), Italien, Kroatien und Portugal.

  • Ortsteil Beromünster

Von den Einwohnern waren 81,17% (einschliesslich Doppelbürger 83,33%) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montengro (sowohl Albaner wie Slawen), Italien, Kroatienund Portugal.

  • Ortsteil Schwarzenbach

Von den Einwohnern waren 90,56% (einschliesslich Doppelbürger 94,42%) Schweizer Staatsangehörige. Die wenigen Ausländer kommen aus Finnland, Italien, Deutschland, Serbien-Montenegro, Slowenien und Spanien.

[Bearbeiten] Bildung

Beromünster ist Sitz einer Kantonsschule. Diese wird von zirka 350 Schülern besucht und von 45 Lehrern unterrichtet. Die Gemeinde verfügt auch über ein Primarschulhaus mit eigener Sekundarschule.

[Bearbeiten] Verkehr

In den Jahren 1905/1906 wurde eine Bahn von Reinach AG nach Beromünster gebaut. Doch ist diese Linie nicht mehr in Betrieb. An ihre Stelle sind drei Busverbindungen getreten. Die Postautolinie Beromünster-Beinwil am See (mit Anschluss an die Bahnlinie Luzern-Lenzburg), die Buslinie Luzern-Beromünster(-Rickenbach) und die Buslinie Sursee-Schenkon-Beromünster (mit Anschluss in Sursee an die Bahnlinie Luzern-Olten).

Der Ort liegt an den Hauptstrassen Sursee-Reinach AG und Luzern-Aarau. Die nächst gelegenen Autobahnanschlüsse sind Sursee in 10 km und Sempach in 12 km Entfernung - beide an der A2 .

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Stift Beromünster

Flecken: Dorfkern von Beromünster
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Flecken: Dorfkern von Beromünster
Stiftskirche St. Michael Beromünster
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Stiftskirche St. Michael Beromünster

Das im Jahr 1036 neu gegründete und heute noch lebendige Kollegiatstift besass bis 1798 weltliche und kirchliche Rechte in einer ausserordentlichen Dichte und galt als eine der reichsten geistlichen Herrschaften auf eidgenössischem Territorium. Einige Stichworte zu seinem kulturellen Reichtum: die 1226 erstmals erwähnte Schule, 1470 der erste datierte Schweizer Buchdruck und eine reiche Musikaliensammlung mit eigens für das Stift geschriebenen Werken vom Mittelalter bis zur Klassik.

Die Stadt Luzern übernahm 1415 das Reichslehen der Kast- oder Schirmvogtei und erwarb 1420 das herrschaftlich dazugehörige Gebiet, das so genannte Michelsamt. Die lokale Herrschaft wurde nur unvollständig in die Landesherrschaft eingebunden. Das Stift besass in diesem territorial fast geschlossenen Gebiet neben seiner dominanten Stellung als Grundherr auch das Niedergericht, also Twing und Bann. Über die inkorporierten Pfarreien war es gleichzeitig der alleinige Zehntherr. Als eigentliche "Herrschaft in der Herrschaft" übte der Propst in Beromünster neben polizeilichen und militärischen Funktionen auch die hohe Gerichtsbarkeit aus, in der Landvogtei Michelsamt teilte er diese Aufgabe und Einkünfte mit dem städtischen Landvogt.

Das Michelsamt war weder die grösste noch die einträglichste Luzerner Landvogtei. Für die Luzerner Obrigkeit war das Stift besonders wichtig: Einerseits war es wegen seiner exponierten Lage an der Grenze zum bernischen, nach der Reformation andersgläubigen Aargau ein wichtiger Vorposten des katholischen Staates. Zusätzlich spielte das Stift herrschaftspolitisch eine wichtige Rolle.

In diesem Michelsamt verkörperte der Propst die Herrschaft, denn Luzern war weit weg, und die städtischen Landvögte waren selten anwesend. Der Propst war für die Militärorganisation verantwortlich. Er setzte im Namen des Stifts die Pfarrer und – in den reformierten Gebieten – die Prädikanten ein. Über seine Grundherrschaft war das Stift der grösste Grund- und Waldbesitzer im Michelsamt, fast jeder im Flecken oder in den Dörfern erhielt Haus und Hof als Lehen aus der Hand des Propstes.

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

[Bearbeiten] Literatur

  • Anton Dormann, Josef Wallimann, Die Geschichte der Pfarrei St. Stephan Beromünster, 1959
  • Peter Eggenberger, Das Stift Beromünster, 1986
  • Gregor Egloff, Herr in Münster: Die Herrschaft des Kollegiatsstiftes St. Michael in Beromünster in der Luzerner Landvogtei Michelsamt am Ende des Mittelalters und in der frühen Neuzeit (1420-1700), Basel 2003 ISBN 3796519180
  • Fritz Glauser, J.J. Siegrist, Die Luzerner Pfarreien und Landvogteien, Luzern 1977
  • Philipp Anton von Segesser, Rechtsgeschichte von Stadt und Republik Luzern, 4 Bde., Luzern 1850-58
  • Anton Suter, Beromünster einst und jetzt, Beromünster 1986

[Bearbeiten] Weblinks

Commons: Beromünster – Bilder, Videos und/oder Audiodateien

Koordinaten: 42° 12′ n. Br., 08° 12′ ö. L.

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