Berliner Zeitung
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Die Berliner Zeitung ist eine 1945 gegründete regionale Tageszeitung aus Berlin.
Die Berliner Zeitung ist mit täglich 446.000 Lesern und einer verkauften Auflage von 184.709 Exemplaren täglich (Mo-Sa) die größte Abonnementzeitung der Region Berlin-Brandenburg und wird vor allem in den östlichen Bezirken der Hauptstadt gelesen. Chefredakteur ist seit Ende Mai 2006 Josef Depenbrock.
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[Bearbeiten] Entwicklung
Die Berliner Zeitung erschien von 1945 bis zur Wiedervereinigung der Stadt in Ost-Berlin. Vorher hatte es bereits seit 1877 eine Berliner Zeitung gegeben, aus der die noch heute erscheinende Boulevardzeitung B.Z. aus dem Ullstein-Verlag hervorging, die bis zur Wiedervereinigung in West-Berlin erschien und nicht mit der Berliner Zeitung zu verwechseln ist.
Die erste Ausgabe der Berliner Zeitung erschien am 20. Mai 1945 mit der Schlagzeile Berlin lebt auf! zum Preis von 10 Pfennig. Produziert wurde die Zeitung vom russischen Oberst Alexander Kirsanow als Chefredakteur sowie einigen Offizieren und Widerstandskämpfern.
1953 wurde die Berliner Zeitung dem ZK der SED unterstellt. Die Tageszeitung der DDR-Hauptstadt, mit einer Auflage von über 345.000 Exemplaren täglich, firmierte nicht als Organ der Berliner SED-Bezirksleitung, sondern der Berliner Verlag trat als Herausgeber auf. Sie ist jedoch dem SED-Pressemonopol zuzurechnen.
Schon vor der Wiedervereinigung 1990 gingen der Berliner Verlag und damit die Berliner Zeitung sowie die BZ am Abend von der PDS an ein Joint Venture von Maxwell Communications und Gruner + Jahr. 1992 übernahm der Verlag Gruner + Jahr die Berliner Zeitung und versuchte mit einem enormen finanziellen Aufwand, die größte Zeitung Ostberlins in eine "Hauptstadtzeitung" umzuwandeln. Erich Böhme, prominenter Herausgeber von 1990 bis 1994 formulierte den Anspruch, die Berliner Zeitung zur "deutschen Washington Post" zu machen. Dieser gilt in der Zeitungsbranche als bisher nicht erfüllt.
Nachdem Gruner + Jahr sich entschlossen hatte, aus dem Tageszeitungsgeschäft auszusteigen, übernahm die Verlagsgruppe Holtzbrinck im Juni 2002 den Berliner Verlag. Diese Übernahme wurde jedoch 2004 vom Bundeskartellamt untersagt, denn Holtzbrinck hatte bereits 1992 die Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel gekauft und hätte somit in Berlin auf dem Sektor der Abonnentenzeitungen eine marktbeherrschende Stellung erhalten.
Die Verlagsgruppe Holtzbrinck verkaufte daher im Herbst 2005 den Berliner Verlag für geschätzte 150 bis 180 Millionen Euro an ein aus der britischen Firma Mecom und dem amerikanischen Unternehmen Veronis Suhler Stevenson bestehendes Konsortium. Die Übernahmepläne waren nach deren Bekanntgabe innerhalb des Verlages auf starke Kritik gestoßen, weil befürchtet wurde, dass zu hohe Renditeerwartungen des britischen Medienmanagers und Mecom-Chefs David Montgomery die journalistische Qualität der Zeitung beeinträchtigen könnten.
Mit dem Verkauf des Berliner Verlages gelangte erstmals ein deutsches Zeitungshaus in den Besitz eines ausländischen Finanzinvestors.
[Bearbeiten] Chefredakteure
Bisherige Chefredakteure der Berliner Zeitung (unvollständig):
Mai – Juli 1945 | Alexander Kirsanow |
Juli 1945 – 1949 | Rudolf Herrnstadt |
1962 – 1965 | Joachim Herrmann |
1972 – 1989 | Dieter Kerschek |
1989 – 1996 | Hans Eggert |
1996 – 1998 | Michael Maier |
1999 – 2001 | Martin E. Süskind |
2002 - 2006 | Uwe Vorkötter |
seit 2006 | Josef Depenbrock |
[Bearbeiten] Siehe auch
Massenmedien, Presse, Zeitung, Abonnementzeitung, Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, die tageszeitung
[Bearbeiten] Literatur
- Berliner Zeitung (BZ). Berliner Verl., Berlin 1. 1945, 1 (21. Mai) ff.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Homepage der Berliner Zeitung
- Geschichte und Entwicklung der Berliner Zeitung
- FAZ: Trotz aller Proteste: Berliner Verlag wird verkauft
ISSN: 0947-174X