Bericht
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Bericht ist ein Text, der einen Sachverhalt oder eine Handlung objektiv schildert, ohne Wertungen des Autors zu enthalten. Im Journalismus ist der Bericht eine sehr häufig gewählte Textform mit vielfältigen Ausprägungen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aufbau
Damit der journalistische Bericht seinem Ziel, über einen Sachverhalt oder ein Ereignis zu informieren, gerecht wird, müssen die so genannten "W-Fragen" beantwortet werden:
Meist ist der erste Satz einleitend und will den Leser in das Geschehen bringen. Im zweiten Satz sollten spätestens die W-Fragen beantwortet werden.
- Wer? Zum Beispiel Michel Schute
- Wo? Zum Beispiel in Cloppenburg
- Wann? Zum Beispiel um 14 Uhr
- Was? Zum Beispiel ein Autounfall
- Wie? Zum Beispiel durch Glatteis
- Warum? Zum Beispiel durch Unaufmerksamkeit
- Welche Folgen? Zum Beispiel ein gebrochenes Bein
(*Welche Quellen? Zum Beispiel Reporter:Jügen Heinz <----Zum schluss beantworten)
Die Zeitform des Berichts ist das Präteritum (Imperfekt).
Es dürfen keine Zeitsprünge vorgenommen werden und es darf keine Spannung aufgebaut werden.
[Bearbeiten] Der Bericht im Journalismus
[Bearbeiten] Live-Bericht
Im Fernsehen und Hörfunk ist der Live-Bericht die häufigste Form des Berichts. Dabei wird von einem Ereignis ohne Zeitverzögerung berichtet, während es geschieht. Verwandt ist der Live-Bericht mit dem Newsticker oder auch Live-Ticker im Online-Journalismus, auch wenn bei diesem eine zumindest minimale Zeitspanne zwischen Ereignis und Bericht vergeht. Dieser berichtet in sehr kurzen, meistens nur einen Satz umfassenden Meldungen von einem wichtigen Ereignis und wird am häufigsten im Sportjournalismus verwendet.
[Bearbeiten] Reportage
Die Reportage dokumentiert aktuelle Ereignisse aus Sicht eines anwesenden Journalisten (Reporters oder Korrespondenten).
Die Reportage ist eine relativ neue literarische Gattung und ist mit dem aufkommenden modernen Journalismus gegen Ende des 19 Jahrhunderts entstanden.(Vgl. Metzler Literaturlexikon)
Der Journalist hat in dieser Darstellungsform die Freiheit, das Ereignis aus seiner Sicht zu beschreiben. Explizite Meinungsäußerungen und Stellungnahmen sind dagegen in diesem Genre nicht üblich (ausgenommen im Boulevardjournalismus und in der institutionellen Kommunikation, z.B. in Parteizeitschriften). Die Berichterstattung erfolgt bei dieser Art des Berichts meistens in chronologischer Reihenfolge, wobei das Thema je nach Bedarf kontextualisiert werden kann. Die Struktur dieser Art des Berichts ist frei, meistens wird jedoch der Pyramidenaufbau verwendet.
Eine besondere Art des Erfahrungsberichtes ist das Feature, ein Genre, bei dem ein bestimmter Themenkomplex anhand eines beispielhaften Ereignisses angesprochen wird. Features sind verwandt mit Reportagen, aber meistens kürzer und auf das Beispielereignis beschränkt, während die Reportage die analysierte Situation anhand von mehreren Ereignissen beschreibt. Besonders häufig sind Features zu gesellschaftlich oder emotional interessanten Themen wie Armut, Katastrophen, Krankheiten etc. Features gibt es in allen Medien.
[Bearbeiten] Hintergrundbericht
Hintergrundberichte (background report) sind ein verbreitetes Genre, um eine aktuelle Nachricht in ihren Kontext zu stellen und für den Leser, Hörer oder Zuschauer verständlich zu machen. Sie sind vor allem in den Printmedien zu finden, aber auch beim Rundfunk verbreitet.
Der Hintergrundbericht hat folgende Elemente:
- Geschichte des Ereignisses oder des Themenkomplexes, in dem das Ereignis stattfand
- Daten, Statistiken und wichtige Dokumente
- neutrale Analysen des schreibenden Journalisten
- Zitate von beteiligten Personen, Experten und anderen Journalisten
Insofern ist der Hintergrundbericht mit dem Kommentar verwandt, im Gegensatz zu diesem zieht er jedoch keine Schlussfolgerungen und verfolgt nicht die Absicht, eine Meinung zu verbreiten, er ist also so neutral wie möglich gehalten. Wird eine Vorhersage für die Zukunft gemacht, so hält sich der Hintergrundbericht strikt an seine Quellen, besonders an die Zitate von Experten. Deswegen wird er im Gegensatz zum Kommentar auch nicht zum Meinungsjournalismus gezählt.
Typisch für Hintergrundberichte ist eine große Quellenvielfalt. Sie werden oft mit Interviews, Chroniken, Statistiken und Analysen ergänzt.
[Bearbeiten] Der Bericht in der Informatik
Ein Bericht in der Informatik ist etwas Ähnliches wie ein Serienbrief. Im Gegensatz zum Serienbrief, wo es meistens nur die Möglichkeit gibt, einzelne Felder aus einer Tabelle oder Abfrage in ein Steuerdokument zu übernehmen, sind die Möglichkeiten in einem Bericht meistens weitreichender. So können nicht nur Felder in den Detailbereich übernommen werden, sondern es gibt außerdem die Möglichkeit, Detailbereiche zu gruppieren. Für einen Detailbereich, die Gruppen und den gesamten Bericht, aber auch für die einzelnen Seiten können Kopf- und Fußbereiche festgelegt werden, in denen ebenfalls wieder Daten der Abfrage, der Tabelle und auch der Gruppierung eingefügt werden können.
Ein Beispiel für einen Bericht ist letzte Änderungen in Wikipedia.
Die Erstellung von Berichten ist meistens mit den 'Bordmitteln' einer Datenbank (eines Datenbankmanagementsystems) möglich; es gibt aber auch spezielle Software zum Erstellen von Berichten, die als Reportgenerator bezeichnet wird.
Das Wort "Bericht" wird häufig auch als Synonym für Log-Dateien verwendet, die systembezogene Ereignisse und/oder Befehle aufzeichnen und ggf. über einen begrenzte Zeitraum hinweg speichern. Microsofts Betriebssystem Windows speichert so z.B. alle auftretenden Fehler oder Ereignisse des Verbindungsaufbaus und -abbaus zum Internet. Derartige vom Computer geführten Log-Bücher liegen häufig im TXT-Format vor. Trotz des hohen Nutzens solcher Dateien zur Rückverfolgung von Systemereignissen als Hilfsmittel zur Fehleranalyse und -behebung, können derartige Dateien eine Gefahr darstellen, wenn der eigene PC für viele Leute zugänglich ist, oder Hacker es schaffen, auf den PC zuzugreifen. Dann nämlich können oft auch die Log-Dateien problemlos ausgelesen werden, was fatale Folgen haben kann, wenn sie sensible Dateien beinhalten, wie z.B. Benutzereingaben. Die meisten "großen" Softwareapplikationen namenhafter Hersteller sind gegen derartigen Missbrauch geschützt, da sie keine sensiblen Informationen unverschlüsselt an leicht zugänglichen Stellen im System abspeichern - schwarze Schafe unter den Herstellern ausgeschlossen.