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Baptisten in Österreich

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Basisdaten
Offizieller Name: Bund der Baptistengemeinden
in Österreich

staatlich eingetragene religiöse
Bekenntnisgemeinschaft
Geistliche Leitung:
Vorsitzender:
Anton Korb
Stellvertreter:
Pastor Dietrich Fischer-Dörl
Pastor Walter Klimt
Mitgliedschaft: Baptistischer Weltbund,
Europäisch-Baptistische Föderation,
Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler
Gemeinden in Österreich
(ARGEGÖ) und ACK
Örtliche Gemeinden:
24 (incl. unabhängige
Baptistengemeinden)
Gemeindeglieder: ca. 1800 Getaufte (ohne Kinder,
Angehörige und Freunde)
Sonstiges: Es besteht eine
enge Zusammenarbeit
mit dem BEFG
in Deutschland
Anschrift: Bund der Baptistengemeinden
in Österreich
,
Krummgasse 7/4, 1030 Wien,
Tel. (01) 713-6828, Fax (01) 713-68284
Ausbildungsstätte für
Pastoren und Pastorinnen:
u.a.: Fachhochschule
Theologisches
Seminar Elstal
, Deutschland
Offizielle Website: www.baptisten.at
E-Mail-Adresse: [1]

Erste gottesdienstliche Versammlungen von Baptisten in Österreich sind für 1847 in Wien nachgewiesen. Die Arbeit der Wiener Baptisten geschah aufgrund staatlicher Repressionen über zwei Jahrzehnte im Geheimen. Erst 1869 kommt es zur offiziellen Gründung der Wiener Gemeinde getaufter Christen / Baptisten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Durch österreichische Handwerkergesellen, die sich auf der Walz befanden, wurde die baptistische Lehre in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts nach Österreich gebracht.

[Bearbeiten] Anfänge

Zu den ersten, bei denen diese Missionstätigkeit auf fruchtbaren Boden fiel, gehörte das Ehepaar Karl und Theresia Wisotzky. Sie lebten in Wien und öffneten 1847 ihre Wohnung für gottesdienstliche Versammlungen, woraus sich eine kleine Gemeinde entwickelte. Bereits im Sommer 1847 besuchte Johann Gerhard Oncken, der 1834 in Hamburg die erste deutsche Baptistengemeinde gegründet hatte, die junge Gemeinschaft. 25 Zuhörer, so liest man in Onckens Notizen, hörten seinen Vorträgen zu. In einer Großaktion wurden zunächst 10.000 und nach Onckens Abreise noch einmal 20.000 Traktate verteilt.

1848 wirkte in Wien für kurze Zeit der spätere Bremer Baptistenpastor Johann Friedrich Oncken. Solange die revolutionäre Volksherrschaft währte, konnte er in einem Kloster große Versammlungen durchführen. Dabei wurde eine Reihe von neuen Mitgliedern gewonnen. Auch der aus Jever stammende Baptistenpastor und Gemeindeälteste Johann Ludwig Hinrichs reiste auf Veranlassung von Oncken nach Wien und verhalf der jungen Gemeinde zu ersten Strukturen. Infolge der Niederschlagung der Wiener Revolution durch kaiserliche Truppen wurden J.F. Oncken und J. L. Hinrichs der österreichischen Hauptstadt verwiesen.

Das Ehepaar Wisotzky verzog nach Graz und begann dort mit einer weiteren Gemeindegründungsarbeit.

[Bearbeiten] Verfolgungen

Für die Wiener Baptistengemeinde begann eine lange Zeit der Unterdrückung und Verfolgung, an der katholische Kirche und Staat Hand in Hand beteiligt waren.

Zwar erhielt noch 1850 der Baptist Edward Millard, ein Beauftragter der Britischen Bibel-Gesellschaft, von den österreichischen Staatsbehörden die Genehmigung, in Wien Bibeln und religiöse Schriften zu verbreiten. Doch bereits im Frühjahr 1851 wird diese Genehmigung zurückgezogen. Während eines Gottesdienstes wird eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Bibeln und Bücher wurden polizeilich beschlagnahmt und über die Anwesenden Arreststrafen verhängt. Millard wird aus Österreich ausgewiesen. Seine Bestände an Bibeln und Schriften wurden vernichtet.

In der Folgezeit wurde es bei Strafe verboten, öffentliche Versammlungen abzuhalten sowie das Abendmahl und die Taufe zu feiern. Kinder baptistischer Eltern wurden zwangsweise getauft.

Ein schlimmes Beispiel für die Verfolgungen ist das Schicksal des baptistischen Bibelkolporteurs Carl Rauch, der 1874 an der Eisack bei Bozen von einigen durch die katholische Presse aufgehetzte Bauern ermordet und damit zu einem fast vergessenen Märtyrer der freikirchlichen Bewegung wurde. Am 13. Jänner 1875 fand man seine Leiche, schrecklich verstümmelt und nackt. Bibeln und Schriften, die er mit sich geführt hatte, fand man verbrannt, nicht weit vom Tatort entfernt.

[Bearbeiten] Offizielle Gründung der Wiener Baptistengemeinde

Die Baptistengemeinde Wien konstituierte sich unter Federführung ihres Leiters Edward Millard am 20. Dezember 1869. Ihre gottesdienstlichen Versammlungen fanden in der Wohnung des Ehepaars Millard statt. Der erste Evangelist der Gemeinde war der Prediger Bänziger. Ihm folgte der Prediger Hilzinger, der in dieser Funktion bis 1874 wirkte. Am 21. März 1879 wird aufgrund eines Erlasses der kaiserlich-königlichen Statthalterei den Baptisten ein absolutes Versammlungsverbot erteilt. Dieser Erlass wird jedoch im Mai 1880 wieder rückgängig gemacht.

[Bearbeiten] Gründung der Baptistengemeinde Graz

Für die Stadt Graz ist das Vorhandensein von Baptisten seit 1870 aktenkundig. Sie trafen sich zunächst in verschiedenen Wohnungen. Darunter war auch das Haus des bereits erwähnten Ehepaares Wisotzky.Im Jahr wuchs die Zahl der getauften Gemeindeglieder so stark an, dass sich 1882 in Graz eine eigenständige Gemeinde konstituierte und aus dem Gemeindeverband Wien entlassen wurde.

[Bearbeiten] Weitere Entwicklungen

Am 3. Oktober 1885 trafen sich in Budapest zum ersten Mal siebzehn Abgeordnete aus fünf Baptistengemeinden Österreich-Ungarns, um eine eigenständige Vereinigung zu bilden. Diese fünf Gemeinden befanden sich in Wien, Budapest, Graz, Snjatin und Prag. Sie vertraten rund 870 gläubig getaufte Gemeindemitglieder und deren ca. 2100 Familienmitglider und Freunde. Auf dieser Konferenz wurde Edward Millard zum Vorsitzenden gewählt. Diese Vereinigung wurde zur Keimzelle der heutigen nationalen Baptistenbünde in Österreich, Slowakei, Slowenien, Tschechien Ungarn und der Ukraine.

[Bearbeiten] Gegenwart

[Bearbeiten] Organisation und Statistik

Wie alle Gemeinden dieser freikirchlichen Bewegung betonen auch die österreichischen Baptisten die Autonomie der Ortsgemeinde. Erst nach über 100jähriger Geschichte haben sich die selbständigen Ortsgemeinden 1953 als Bund der Baptisten in Österreich zusammengeschlossen. Da bis 1998 die österreichische Baptistenunion weder gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft noch juristische Person war, wurden alle rechtsverbindlichen Geschäfte durch einen Hilfsverein der Baptisten wahrgenommen. Seit Juli 1998 ist der Bund der Baptistengemeinden in Österreich eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft und damit eine rechtliche Persönlichkeit. Der Hilfsverein besteht weiter und ist seit 1996 Mitglied im Diakonischen Werk der evangelischen Kirchen.

Zum Bund der Baptisten gehören heute 19 Gemeinden. Hin zukommen drei Gemeindegründungsprojekte, die vom Bund initiiert worden sind. Daneben gibt es 5 unabhängige Baptistengemeinde, die zum Bund in lockerer Verbindung stehen. Die Zahl der Gottesdienstbesucher übersteigt die Zahl der Mitglieder (ca 1800).

Deutschsprachige Gemeinden befinden sich in Bad Ischl, Breitenbrunn, Graz, Innsbruck, Linz, Neulengbach, Salzburg (2 Gemeinden), Steyr und Wien (5 Gemeinden). Rumänisch sprachige Gemeinden arbeiten an folgenden Orten: Graz, Grein, Kapfenberg (2 Gemeinden), Krems, Linz und Wien. Eine internationale Gemeinde, die International Baptist Church of Vienna, existiert in Wien und führt Gottesdienste vor allem in englischer Sprache durch.

Die Ausbildung des theologischen Nachwuchses erfolgt an den evangelisch-theologischen Fakultäten des Landes und / oder an den Theologischen Seminaren der Baptisten in Elstal bei Berlin, beziehungsweise Prag.

Geleitet wird der Bund der Baptisten in Österreich von einem Bundesvorstand. Vorsitzender ist zur Zeit Anton Korb; seine Stellvertreter sind die Pastoren Dietrich Fischer-Dörl und Walter Klimt. Die Bundeszentrale, das sogenannte Bundesbüro, befindet sich in Wien.

[Bearbeiten] Arbeitszweige

Unter Studenten arbeitet österreichweit die baptistische Organisation Cellarbrations. Überregionale Angebote für junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder hält das Gemeindejugendwerk österreichischer Baptisten bereit.

[Bearbeiten] Ökumene

Die österreichischen Baptisten verstehen sich als Teil des weltweiten Leibes Christi. Sie arbeiten in der Evangelischen Allianz und in der Arbeitsgemeinschaft evangelikaler Christen Österreichs (ARGEGÖ) mit. In der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen haben sie einen Beobachterstatus.

[Bearbeiten] Literatur

  • Joseph Lehmann: Geschichte der deutschen Baptisten, Bd I und II, Cassel 1900
  • Rudolf Donat: Das wachsende Werk - Ausbreitung der deutschen Baptistengemeinden durch sechzig Jahre (1849 - 1909), Kassel 1960

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

THIS WEB:

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