Ballum
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Ballum ist eine Kirchspielsgemeinde (dän. sogn) in Nordschleswig, Dänemark. Sie liegt nordwestlich der Stadt Tondern unmittelbar an der Küste der Nordsee gegenüber der Insel Röm. Seit 1970 gehört sie zur Kommune Bredebro und wird 2007 ein Teil der künftigen Großkommune Tondern.
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[Bearbeiten] Gemeindegebiet
Das Kirchspiel Ballum umfasst knapp 52 km² Landfläche. Es erstreckt sich ca. 18 km in Nord-Süd-Ausrichtung entlang der Küste der Nordsee, während es in Ost-West-Richtung nirgends breiter ist als 6 km. Der größte Teil des Areals besteht aus einem kleinen Geestrücken, der allerdings selten höher ist als 12 Meter. Das übrige Land ist sehr flach und besteht teilweise aus Marschland. Während der Höhenzug, auf dem auch der Hauptteil des Kirchdorfs liegt, den südlichen Teil der Gemeinde gegen das Meer abschottet, ist der tiefergelegene nördliche Teil vollständig eingedeicht. Die Regulierung der hier in die Nordsee mündenden Breder Au, einer der größten Wasserläufe in Nordschleswig, erfolgt über die Ballumer Schleuse.
Die Gemeinde ist recht dünn besiedelt und hat weniger als 1000 Einwohner. Drei Siedlungsschwerpunkte lassen sich ausmachen, die in der Zeit von 1867 bis 1880 sogar eigenständige Landgemeinden waren, dann aber wieder zu einer einheitlichen Kirchspielsgemeinde zusammengefasst wurden, welche bis 1970 bestand.
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- Ballum, unterteilt in Osterende (so auch seinerzeit der Name der Landgemeinde) und Westerende, wobei das Westerende gleichzeitig das altre Kirchdorf ist. Im Norden liegen die Ballumer Schleuse und das fast unbewohnte weite Marschland.
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- Husum, mit Bosbüll (Bådsbøl), Husum und Harknag, die heute zu einem Straßendorf in Ost-West-Richtung zusammengewachsen sind.
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- Reisby, mit Buntje, Nörrehus und Reisby, die in Nord-Süd-Richtung zu einem Straßendorf zusammengewachsen sind. Meist wird der Gemeindeteil Reisby-Ballum genannt, da es 20 km weiter nördlich eine Kirchspielsgemeinde Reisby gibt.
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich war Ballum der nördlichste Teil der alten Hoyerharde. Anfang des 13. Jahrhunderts erichtete der Bischof von Ripen im Nordosten des Kirchspiels den Haupthof Brink, der eine der wichtigsten Bischofsburgen und bald auch Zentrum für ein großes Areal in bischöflichem Besitz wurde. Ballum wurde von der Harde gelöst und bildete fortan ein eigenes Birk. Da der Ripener Bischof dänischer Reichsprälat war, zählte das Gebiet zum Königreich Dänemark und nicht wie das Umland zum Herzogtum Schleswig.
Nach der Reformation behielt Ballum seinen Status als selbständiges Birk bei und gehörte zum Stiftsamt Ripen. Es war nebem Amrum und den Kirchspielen der Stadt Ripen das einzige Kirchspiel südlich der Königsau, das komplett zum Königreich gehörte, während alle anderen Besitzungen des Königreichs in zu kleineren oder größeren Teilen schleswigschen Gemeinden lagen. 1634 wurde ein Teil des Kirchspiels bei der Sturmflut zerstört. 1661 kam Ballum wie der größte Teil der dänischen Enklaven in Westschleswig an die neu errichtete Grafschaft Schackenburg.
1807 wurde die Grafschaft als Rechtsbezirk aufgegeben, doch blieb das Birk Ballum zunächst bestehen. Drei Jahre später wurde es mit dem Birk Mögeltondern vereinigt, 1844 mit den übrigen Enklaven des Königreichs in diesem Gebiet auch mit der Loharde.
Mit der Eroberung des Herzogtums Schleswig und dem anschließenden Gebietsaustausch zwischem dem nun preußischen Herzogtum Schleswig und dem Königreich Dänemark kam Ballum erstmals in den deutschen Staatsverband. 1867 kam es zum neu geschaffenen Kreis Tondern. Die Bevölkerung blieb jedoch dänischsprachig. Bei der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit am 10. Februar 1920 stimmten 708 Einwohner für Dänemark und nur 30 für Deutschland. Danach bildete Ballum bis 1970 eine Kirchspielsgemeinde im Amt Tondern.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Sehenswert ist vor allem die herbe Schönheit der Natur, die unmittelbar den Gewalten des Meeres ausgesetzt ist. Die Ballumer Schleuse wurde in den Jahren während des Ersten Weltkriegs gebaut und ist ein interessantes technisches Denkmal. Die Nikolaikirche von Ballum ist ein sehr schön erhaltenes Bauwerk romanisches Bauwerk, bestehend aus Schiff, Chor und Apsis, sowie aus einem Turm aus gotischer Zeit, der mit der für Nordwestschleswig typischen Törninglehn-Spitze versehen ist. Die Kirche hat noch ein Bleidach und besteht zu einem großen Teil aus rheinischem Tuff. Ferner befinden sich zahlreiche sehenswerte Bauernhäuser und Katen in der Gemeinde, namentlich im noch recht geschlossen erhaltenen Kirchdorf.
[Bearbeiten] Verkehr
Ballum liegt recht abgelegen, doch ist die teilweise auf dem Deich verlaufende Hauptstraße eine wichtige lokale Nord-Süd-Verbindung vom Damm nach Röm in Richtung Hoyer und Tondern.
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