Asymmetrie
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Asymmetrie ist umgangssprachlich das Gegenteil von Symmetrie.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Mathematik
Die umgangssprachliche Definition der Asymmetrie greift in der Mathematik zu kurz. Eine Relation, die nicht symmetrisch ist, erfüllt die Bedingung für Symmetrie nicht.
Also ist M eine Menge und 
eine zweistellige Relation auf M, dann ist R nicht symmetrisch, wenn gilt:
Dementgegen schränkt der Begriff der Asymmetrie weiter ein. R ist asymmetrisch, wenn gilt:
Asymmetrie bedeutet für Relationen also, dass sie nicht reflexiv sein können, während eine antisymmetrische Relation sehr wohl reflexiv sein kann.
[Bearbeiten] Mechanik
In der Mechanik bringt Asymmetrie oft Nachteile mit sich, z.B. bei ungleicher Belastung durch äußere Kräfte. Im Bauwesen trachtet man ebenfalls oft, unsymmetrische Bauweisen zu vermeiden. Beispielsweise sind die Wirkungen von Erdbeben, aber auch von Windkräften an symmetrischen Hochhäusern etwas geringer, und besonders wichtig ist diese Eigenschaft beim Bau von Fundamenten.
Für manche Anwendungen wird aber Asymmetrie absichtlich hergestellt, z.B. beim mechanischen Exzenter, bei gewissen Anwendungen des Hebelgesetzes, oder beim Abblendlicht von PKW-Scheinwerfern.
[Bearbeiten] Chemie
In der Chemie spricht man bei chiralen (optisch aktiven) Molekülen von asymmetrischen Atomen, vor allem bei Kohlenstoff-Verbindungen. In so genannten Chiralitätszentren besitzt beispielsweise ein C-Atom vier unterschiedliche Substituenten, und man kann mit Hilfe der Fischer-Regeln oder dem CIP-System organischen Molekülen eindeutige Namen zuweisen.
[Bearbeiten] Kunst
Auch in der Kunst ist Asymmetrie oft ansprechender als spiegelartige Ähnlichkeit. So wirkt ein Gemälde oder Foto oft flach, wenn das Hauptmotiv genau in der Mitte platziert ist. Auch eine Diagonale im Vordergrund belebt fast jede Grafik, wie oft an Linol- oder Holzschnitten zu bemerken ist.
Sogar beim Bühnenbild oder in der Musik ist mehr Aufmerksamkeit oder Spannung zu erreichen, wenn die Struktur nicht genau spiegelsymmetrisch ist.
[Bearbeiten] Wirtschaftslehre
Das Ziel des privaten oder gewerblichen Verkaufes ist es entweder Gewinn zu erzielen oder drohende Verluste zu vermeiden. Hierzu wird in der Kommunikation mit dem potentiellen Abnehmer vor allem Asymmetrische Information mit Hilfe der Verkaufspsychologie angestrebt. Der Abnehmer soll nur scheinbar die Wahl haben, ab besten zwischen den vom Anbieter gebotenen Alternativen. Gegenstand asymmetrischer Informationsdarstellung sind regelmäßig die Werbung, das Verkaufsgespräch und die Vertragsverhandlung.
[Bearbeiten] Sozialwissenschaften
In der Kommunikation ist eine asymmetrische K. dann gegeben, wenn die Gesprächsbeteiligten nicht gleichberechtigt sind. Beispiel: Interessenkonflikt zwischen Vorgesetzer und nachgeordneter Mitarbeiterin.
Vgl.: Paul Watzlawick | Kybernetik
[Bearbeiten] Sonstiges
Generell ist für viele Themen in der Kunst oder in der Gestaltung von Fassaden, Auslagen, Gärten usw. - nicht eine symmetrische Raumaufteilung am besten, sondern eine, die dem Goldenen Schnitt nahekommt (etwa 5:8). Manchmal trifft dies auch in den Naturwissenschaften oder der Soziologie zu.
