Amden
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | St. Gallen |
Bezirk: | Wahlkreis See-Gaster |
BFS-Nr.: | 3311 |
PLZ: | 8873 |
Koordinaten: | 47° 8' n. Br. 9° 8' ö. L. |
Höhe: | 999 m ü. M. |
Fläche: | 43.48 km² |
Einwohner: | 1590 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.amden.ch |
Karte | |
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Amden ist eine Gemeinde im Kanton St. Gallen in der Schweiz mit rund 1600 Einwohnern. Bewohner von Amden werden Ammler genannt. Amden gehört zur Ferienregion Heidiland.
Amden wird auch als Sonnenterrasse über dem Walensee bezeichnet. Es hat eine Gesamtfläche von 43.48 km², wovon 12.09 km² Wald sind. Der höchste Punkt Amdens liegt auf 2101 m ü.M. (Leistchamm) und der tiefste Punkt 421 m ü.M. (Walensee). Die Gemeinde Amden ist in vier Gemeindeteile aufgeteilt: Dorf (900 m ü.M.), Arvenbüel (1250 m ü.M.), sowie am Ufer des Walensees Fli (430 m ü.M.) und Betlis (430 m ü.M.).
Die Herkunft des Namens Amden wird mit Amoenus mons, dem lieblichen Berg, als An-dem-End oder einfach ad montes (auf dem Berg) gedeutet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Einwohnerzahl
Die Einwohnerzahl in den vier Teilen beträgt: (Stand 2000)
Betlis | 34 Personen |
Fli | 257 Personen |
Amden/Arvenbüel | 1'248 Personen |
Total Einwohner: | 1'539 Personen |
davon sind: | |
katholisch | 1'075 Personen |
protestantisch | 328 Personen |
Orthodox | 27 |
andere oder ohne Konfession | 104 Personen |
[Bearbeiten] Naturschönheiten
- Berge und Aussichtspunkte: Leistchamm, Flügenspitz, Gulmen, Chapf und Durschlegi
- Seerenbachfall (höchster Wasserfall der Schweiz, 305 m hoch) mit der Rinquelle (unterirdisches Höhlensystem)
- Verschiedene Hochmoorgebiete
[Bearbeiten] Tourismusangebote in Amden
- Klettern
- Canyoning im Fallenbach
- Skigebiet
- Wanderwege
- Ortsmuseum
- Natureisbahn
- Tennisplatz
- Wassersportarten
[Bearbeiten] Wichtigste Arbeitgeber
- Landwirtschaft
- Gastgewerbe
- Baugewerbe (Dachdecker, Elektriker, Heizung/Sanitär, Holzbau, Maler und Lackierer, Spengler)
- Dienstleistungsbetriebe (Altersheim, Banken, Bauamt, Gemeindeverwaltung, Schule)
- Autobetrieb Weesen-Amden, Lastwagen- und Linienbusbetrieb
Die meisten Ammler haben ihren Arbeitsplatz in den Kantonen St. Gallen, Glarus und Zürich.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Ur- und Frühgeschichte
Vor 50'000 Jahren soll es gewesen sein, als sich im Churfirstengebiet, wohl nur vorübergehend, die ersten Bewohner in dieser Gegend niederliessen. Es waren die Höhlenbewohner oder wie man früher sagte, die Alpenjäger.
Unklar ist jedoch die Besiedlung Amdens durch die Räter in der Zeit vor Christi Geburt. Man weiss, dass dieses Volk seinen Wohnraum vom Walensee hinaus bis nach hinten ins Glarnerland belegten. Bei einigen Überlegungen könnte man aber zur Einsicht gelangen, dass die berggewohnten Menschen die Höhen Amdens dem "versumpften" Talgebiet vorzogen und sich hier niederliessen.
[Bearbeiten] 1. Jahrhundert vor Christus bis 5. Jahrhundert
Eine Besiedlung in Amden durch die Rätoromanen kann nicht 100% nachgewiesen werden, es gibt allerdings einige Anhaltspunkte die beweisen könnten, dass sich Romanen hier niederliessen; Es gibt Orte und Berge die nach rätoromanischen Wörter abgeleitet wurden, so zum Beispiel: Furggeln (furca, die Gabel), Tschingel (cingulum, vorspringendes Felsband) oder Gulmen (cuolm, der Berg). Es könnten also Rätoromanen hier gelebt haben, die Ihre Heimat benannten.
Einen Beweis römischer Besiedlung zur dieser Zeit finden wir in Betlis, wenn auch nur zu militärischen Zwecken: Die Ruine Strahlegg.
Intensive Nachforschungen haben ergeben, dass die Ruine im 1. Jahrhundert v. Chr. von den Römern erstellt wurde. Man vermutet, das die Rätoromanen von den Römern vertrieben wurden, und somit der Besitzer unseres Gebietes erneut wechselte.
[Bearbeiten] 6. bis 12. Jahrhundert
Nach dem Zerfall des römischen Reiches wechselten die Herren in rascher Folge. Zuerst die Ostgoten, dann Karl der Grosse und über die Schwaben gelangte Amden (das Walenseegebiet) an die Lenzburger und Kyburger. Das Kloster Schänis erworb zu diesem Zeitpunkt auch grosse Flächen.
Im 8. Jahrhundert soll dann auch ein kleiner Teil von Alemannen in Amden ihren Wohnsitz gefunden haben.
[Bearbeiten] 13. bis 18. Jahrhundert
Als dann die Toggenburger das Land am Walensee erhandelt hatten, entbrannte zwischen den Zürchern, den Schwyzern und Glarnern ein Streit. Zürich hätte das wichtige Durchgangsgebiet gerne für sich beansprucht, wobei Glarus und Schwyz die Rechte auf ihre Seite sahen.
1438 wurde dann der ganze Bezirk Gaster für 3000 Gulden an Glarus und Schwyz verpfändet. Das Pfand wurde aber nie eingelöst und so blieb Amden bis 1798 Untertangebiet der Eidgenossen.
Die Familienmanen wie Boss, Jöhl oder Böni (Böni: von Bonifacius, der Gutes Tuende, boni der Gute) waren in Amden sehr verbreitet. Zum Beispiel die Nachkommen von:
- Jacob Böni in der Region: Rietli, Dornacher, Oberland GL
- Martin Böni in der Region: Rietli, TI, Reinthal
- Nicolaus Böni in der Region: Unterbach, Tafeli, Brand, ZH
- Beat Böni in der Region: Rietli, Betlis, Oberdorf, Holzli Tobel, GL-Hinterland, Rotenstein, Lehni, Weisstannen, Gäsi
- Abraham Böni in der Region: Unterbach, Rossweid, Toggenburg, ZH, Vorarlberg
[Bearbeiten] 1798–1815
Die Französische Revolution bedeutete dann die Entlassung aus dem Untertanenverhältnis. Nun wurde Amden wieder von einem Kanton in den anderen geschoben. Zuerst zum Kanton Linth, dann "nochmals", auch wenn nur auf dem Papier, zum Kanton Glarus und schliesslich zum heutigen Kanton St. Gallen.
Das Hin und Her der Kantonszugehörigkeit wurde dann 1815 endgültig geregelt.
[Bearbeiten] Die wichtigsten Ereignisse von 1815 bis 1980
- 1817 Grosse Hungersnot herrscht in Amden, was zu einer starken Abnahme der Einwohnerzahl führt, weil viele Menschen auswandern.
- 1829 Hofstetten, eine ganze Siedlungsgemeinschaft, brennt nieder.
- 1844 Eine Schneelawine vom Mattstock her fordert mehrere Todesopfer. (Weitere schlimme Lawinen mit fatalen Folgen: 1922, 1945, 1954)
- 1874 Ein weiterer Brand äschert das "Dorf Unterbach" ein.
- 1878 Gründung der Musikgesellschaft Amden (heute 50–60 Aktivmitglieder)
- 1880 Die Strasse Weesen–Amden wird gebaut.
- 1892 Erste Postkutschen befahren die neue Strasse zweimal pro Tag.
- 1908 Bau der Webereifabrik im Sittli
- 1918 Erster Omnibus des Autobetriebes Weesen–Amden (AWA) verkehrt auf der Strasse zwischen Weesen und Amden
- 1950 Der AWA wird ausgebaut (heute in Besitz von 14 Fahrzeugen)
- 1974 Bergsturz. Amden ist mehrere Wochen nur über eine Luftbrücke erreichbar.
[Bearbeiten] Strassenbau – Verkehr - Bergsturz
1882 konnte die Strasse eröffnet werden. Zehn Jahre später verkehrte zweimal pro Tag eine Postkutsche bis 1918 als die Ortsgemeinde den Transportbetrieb übernahm. Sie kaufte zwei alte Armeelastwagen und baute den zum siebzehnplätzigen Autobus um. Der Autobetrieb Amden war gegründet. Das Unternehmen, das mass geblich zur Entwicklung des Ferienortes beitrug, brachte auch Arbeit und Verdienst in die Gemeinde.
1950 wurde der grosse Garagen- und Werkstattbau erstellt. Heute verfügt der Betrieb über 14 Fahrzeuge, nebst dem Kursbetrieb (etwa 200'000 Fahrgäste pro Jahr) organisiert er lohnende Ausflugsfahrten, unterhält einen Lastwagen- und Taxibetrieb und besorgt im Winter die Schneeräumung. Auch wenn das ortseigene Unternehmen gegenwärtig keinen Einnahmenüberschuss aufweisen kann, ist es für den Kurort lebenswichtig.
1874 war das Fehlen der Strasse Anlass, dass unter den Ammlern recht harte Worte fielen; der Zufall wollte es, dass genau 100 Jahre später erneut alles von dieser Strasse sprach, nun in der Gemeinde selbst, sogar über die Landesgrenzen hinaus gelangte das Werk zur traurigen Berühmtheit. Es war die Bergsturzzeit.
Seit 1972 konnte im Gebiet Schwarzberg-Schafbett eine Kippbewegung der obersten Felsmassen beobachtet werden. Die Masse, die über die Strasse Weesen–Amden in den Walensee abzustürzen drohte, wurde auf ½ Mio. Kubikmeter geschätzt. Die anfängliche Rutschgeschwindigkeit von 5 cm pro Monat steigerte sich in bedrohendem Masse. Durch ungeschickte Zeitungsberichte verbreitete sich der Glaube, das Dorf selbst wäre in Gefahr. Für den Kurort waren die aufgebauschten Meldungen von grossem Schaden. Der Passantenverkehr ging auf ein Minimum zurück, Hotels, Pensionen und das Liftunternehmen mussten zünftige finanzielle Einbussen in Kauf nehmen. Und der Schrattenkalk am Schwarzberg rutschte immer schneller.
Im Herbst 1973 wurde unter Mithilfe des Militärs (Sap Kp II/8 und Sap Kp I/35) innert kürzester Zeit die Notstrasse ins Toggenburg gebaut. Dafür verwendet wurde ein bereits ausgearbeitetes Strassenprojekt Amden–Nesslau aus dem Jahr 1906, dessen Ausführung 710'000 Franken gekostet hätte und deshalb nicht ausgeführt wurde. Die Notstrasse konnte allerdings im folgenden Winter wegen Lawinengefahr nicht benutzt werden. Nachdem sich der Schwarzberg bedrohlich neigte, begann man die lockeren Felsmassen rund um die Uhr zu beobachten und nachts mit Scheinwerfern zu beleuchten.
Mitte Januar 1974 musste die Strasse gesperrt werden. Helikopter der Armee, der Rega und der Heliswiss übernahmen die Versorgung der Gemeinde. An Nebeltagen, wenn der Flugbetrieb eingestellt werden musste, war es in Amden wie ausgestorben. In der Nacht auf den 21. Januar 1974 löste sich ein grosser Teil der Felsmasse (etwa 50'000 m³) und stürzte in den Steinbruch. Die Strasse wurde nur leicht beschädigt. Tage später wurden die noch absturzgefährdeten Parteien abgesprengt (40'000 m³). Mitte Februar konnte die Strasse für den Verkehr wieder freigegeben werden. In der Folge legte man das kostspielige Tunnelprojekt auf die Seite. Gebaut wurden dann 1981 die Steinschlaggalerien zur Sicherung der Strasse Weesen–Amden.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Amden
- Artikel Amden im Historischen Lexikon der Schweiz
- Tourismus Amden-Weesen
- www.linth24.ch/amden Aktuelles über die Gemeinde
Amden | Benken | Ernetschwil | Eschenbach | Goldingen | Gommiswald | Jona | Kaltbrunn | Rapperswil | Rieden | St. Gallenkappel | Schänis | Schmerikon | Uznach | Weesen
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Koordinaten: 47° 8' N, 9° 8' O