Addai Scher
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Addaï Scher (* 3. März 1867 in Chaklawa bei Kirkuk; † im Juni 1915) war ein Orientalist und Bischof der Chaldäisch-Katholischen Kirche.
Scher besuchte ab 1879 das Priesterseminar der Dominikaner in Mosul und wurde am 13. August 1889 zum Priester, am 30. November 1902 zum Bischof geweiht. Er amtierte als Erzbischof von Seert (Siirt) des Patriarchats von Babylon der Chaldäer, betrieb und veröffentlichte daneben zahlreiche orientalistische Forschungen. Am 6. Juni 1915 wurde er im Zuge der osmanischen Christenverfolgung verhaftet, konnte zunächst mit Hilfe nichtchristlicher Freunde noch einmal fliehen, wurde eine Woche später jedoch auf dem Weg nach Mosul entdeckt. Nach Ablehnung der Annahme des Islam verlor er das Leben. Seine Residenz, das Jakobs-Kloster von Seert, wurde geplündert, Bibliothek und wissenschaftlicher Nachlass zerstreut oder zerstört.