Louise Aston
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Louise Franziska Aston, geb. Hoche (* 26. November 1814 in Gröningen bei Halberstadt; † 21. Dezember 1871 in Wangen im Allgäu) war eine deutsche Schriftstellerin und Vorkämpferin für die demokratische Revolution und Frauenemanzipation.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Louise Aston war die jüngste Tochter des ev. Theologen und Konsistorialrats Johann Gottfried Hoche (1762–1836). Kaum 17-jährig wurde sie zur Ehe mit dem 23 Jahre älteren Samuel Aston, einem englischen Fabrikanten, gezwungen. Sie ließ sich von ihm scheiden, heiratete ihn wieder und schied sich 1844 endgültig von ihm. Mit ihrer zweiten Tochter Jenny Louise kehrte sie nach Deutschland zurück und ließ sich in Berlin nieder.
Da sie eine literarische Laufbahn anstrebte, suchte sie Zugang zu den Zirkeln der Intellektuellen. Sie schloss sich einer Gruppe Junghegelianer an und war bald als "hosentragendes Mannweib" bekannt. Anonyme Beschwerden über sie führten dazu, dass die Polizei gegen sie ermittelte. Bei den Befragungen wurde festgehalten:
- „[…] sie glaube nicht an Gott und rauche Zigarren. Sie beabsichtige, die Frauen zu emanzipieren, und sollte es ihr Herzblut kosten. Sie halte die Ehe für ein unsittliches Institut […]“
Louise Aston wurde aus Berlin verbannt, das Sorgerecht für ihre Tochter wurde ihr vermutlich ebenfalls entzogen. In ihrem bald darauf veröffentlichten Buch Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung formulierte sie radikal das Prinzip der Gleichheit der Geschlechter und das Recht der Frau auf ihre freie Persönlichkeitsentfaltung.
1848 schloss sie sich den Freikorps von Ludwig von der Tann an und nahm als Pflegerin am Schleswig-Holsteinischen Feldzug teil. Während dieses Feldzugs lernte sie ihren zweiten Mann, den Arzt Daniel Eduard Meier (1812–1873), kennen. Mit ihm kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie ihren Roman Lydia veröffentlichte und während der Märzrevolution einige Nummern der Zeitschrift Der Freischärler herausgab und den Club Emanzipierter Frauen gründete. Ihr Mann wurde als radikaler Demokrat verhaftet und sie musste Berlin erneut verlassen und zog nach Bremen. Dort schrieb sie ihren Roman Revolution und Conterrevolution. Ihr Mann wurde 1855 aus dem Gefängnis entlassen und das Paar verließ Deutschland, um im Krimkrieg als Arzt und Pflegerin zu arbeiten. Anschließend zogen sie durch die Ukraine, Siebenbürgen, Ungarn und Österreich, bis sie über 20 Jahre später wieder nach Deutschland zurückkehrten.
[Bearbeiten] Werke
- 1864 - Wilde Rosen (Gedichte)
- 1846 - Meine Emanzipation, Verweisung und Rechtfertigung
- 1847 - Aus dem Leben einer Frau
- 1848 - Lydia
- 1850 - Revolution und Conterrevolution
- 1851 - Freischärlerreminiszenzen
[Bearbeiten] Literatur
- Guido Heinrich, in Magdeburger Biographisches Lexikon, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1
[Bearbeiten] Weblinks
- Werke von Louise Aston als Online-Texte im Projekt Gutenberg-DE (mit Einführung)
- Bücher von Louise Aston in der Staatsbibliothek zu Berlin
- Kurzbiographie der Encyclopedia of 1848 Revolutions
Personendaten | |
---|---|
NAME | Aston, Louise |
ALTERNATIVNAMEN | Louise Hoche (Mädchenname) |
KURZBESCHREIBUNG | Deutsche Schriftstellerin und Vorkämpferin für die Revolution und Frauenemanzipation |
GEBURTSDATUM | 26. November 1814 |
GEBURTSORT | Gröningen bei Halberstadt |
STERBEDATUM | 21. Dezember 1871 |
STERBEORT | Wangen im Allgäu, Allgäu, Bayern, Deutschland |