Kastl (Adelsgeschlecht)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Grafen von Kastl waren eine adelige Familie des 11. und 12. Jahrhunderts, die Besitz um Kastl auf dem Nordgau hatte. Insbesondere um 1100 nennen sie sich auch von Kastl-Habsberg nach der Burg Habsberg bei Kastl (heute Wallfahrtsort des Bistums Eichstätt). Es handelt sich hierbei um eine edle Familie, die nur selten als Grafen bezeichnet werden. Eine bestimmte Grafschaft kann der Familie nicht zugeordnet werden.
Die Herkunft der Familie ist unklar. Eine Verwandtschaft mit den Grafen von Sulzbach und den Zähringern ist gesichert. Eine im 19. Jahrhundert vermutete direkte Abstammung der Grafen von Sulzbach und der Kastler Grafen von den Herzögen von Schwaben (Ernst II. oder Hermann IV.) wird heute als nicht haltbar betrachtet.
Erster Vertreter der Familie war Hermann I., der Ältere, der um 1050 starb. Er war verheiratet mit Haziga, die vermutlich in zweiter Ehe den Grafen Otto II. von Scheyern († 1078) ehelichte.
Hermann I. hatte zwei Söhne: Hermann II. der Jüngere und Friedrich. Hermann II. war mit Berta (Alberada), der Tochter Otto von Schweinfurt, verheiratet. Beide gründeten die Klöster Heidenfeld und Banz. Ihre Tochter Judith war einem Ministerialen verheiratet.
Hermann II. starb um 1074, seine Witwe Berta heiratete seinen Bruder Friedrich. Berta und Friedrich hatten einen Sohn Otto.
Friedrich, sein Sohn Otto und seine Verwandten Graf Berengar II. von Sulzbach und Luitgard von Zähringen, Tochter Bertholds von Zährigen, Witwe des Markgrafen Diepold II. von Vohburg und des Ernst I. von Grögling, besassen jeweils ein Drittel der Burg Kastl. Dort gründeten sie 1103 das Kloster Kastl.
Friedrich und Berta starben im Jahr 1103. Ihr Sohn Otto war verheiratet mit Adelheid († 9.8.1105) und starb selbst nach 1108 kinderlos. Sein Besitz geht an Heinrich V., evtl. handelte es sich auch nur um zurück gefallenes Reichsgut. Über die Schwester Heinrich V., Agnes, gelangt der Besitz an die österreichischen Babenberger.
[Bearbeiten] Literatur
Heribert Batzl, Geschichte der Marktgemeinde Kastl, Marktgemeinde Kastl (Hrsg.), 1984
